bk1 hat geschrieben: und Da hier durch einen relativ kleinen Querschnitt eine Verbindung mit einem großen Wasserreservoir hergestellt wird, könnte man annehmen, daß die Strömungen in diesem Bereich ziemlich stark sind.
Harald96 hat geschrieben:Leider ist auch diese Behauptung falsch!
Ob das Wasserreservoir gross oder klein sein sollte, hat fuer die Stroemung ueberhaupt keine Bedeutung!!!
Also, wir haben zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Fjordeingang mit einem Querschnitt A_1 (A_1 kann ja je nach Wasserstand auch etwas schwanken) und einer durchschnittlichen Fließgeschwindigkeit v_1. Das bringt also eine Wassermenge pro Sekunde A_1 * v_1. Wenn wir jetzt weiter im Landesinnern eine Stelle haben, wo der Fjord tiefer ist und nicht dafür viel schmaler, dann gibt es dort einen Querschnitt A_2 > A_1. Also ist die durchschnittliche Fließgeschwindigkeit kleiner. Wenn dort dasselbe Wasservolumen durchfließt wäre
v_2 = A_1 * v_1 / A_2.
Nun muß das Wasser, daß in den Fjord heineinfließt (nehmen wir diese Richtung einmal als Beispiel an) irgendwo bleiben. Die Wassermenge führt zu einer Erhöhung des Wasserstandes. Man kann in erster Näherung annehmen, daß der Wasserstand überall gleich viel steigt. Dann können wir annehmen, daß die Fjordfläche innerhalb des von der Fläche A_1 abgegrenzten Bereiches B_1 ist. Die Fläche innerhalb des von A_2 abgegrenzten Bereiches ist B_2. Da A_2 weiter im Landesinnern liegt, ist B_2 < B_1. Mit dieser Vereinfachung kommt man also zu dem Ergebnis, daß die Wassermenge, die bei A_2 durchfließt, kleiner ist als bei A_1, und zwar um den Faktor B_2 / B_1. In Wirklichkeit ist wird sich der Wasserstand aber nie ganz angleichen, solange noch Wasser fließt, weil fließendes Wasser durch vorhandene Wasserstandsdifferenzen zustandekommt. In gewissem Maße auch durch kineitsche Energie des Wassers, also letztlich durch vorher durchlaufene Wasserstandsdifferenzen. In zweiter Näherung würde ich also annehmen, daß in der Nähe von A_1 die Wasserstandänderung größer ist als in der Nähe von A_2, daß also bei A_2 eher weniger Wasser durchfließt als unter der ersten Annahme einer gleichmäßigen Wasserstandserhöhung.
Du hast also recht, die Größe des Reservoirs ist hier nicht relevant, sondern die Fläche, auf die sich die Wasserstandsschwankung verteilen kann.
Kurz gesagt, an der Stelle A_2 ist die Strömung im Durchschnitt wesentlich schwächer als an der Stelle A_1. Wie gesagt, lokale und temporäre Maxima muß man trotzdem beachten.