Astdicke Algen auf Runde

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Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Ingrid Janicke » So, 07. Dez 2003, 11:12

:D Hei,
während unseres Besuches auf Runde sind wir einem Norweger begegnet, der mit seinem Sohn am Strand etwa astdicke hellbraune Algen ( Durchmesser ca. 4 cm ) sammelte, die dort in großer Anzahl angeschwemmt werden. Sie sind relativ elastisch und erinnern an Segmente einen dicken Gartenschlauchs.
Da wir leider nur unzulänglich norwegisch sprechen und verstehen,:oops: haben wir versucht mit einem "Salat" aus norwegisch, englisch und deutsch zu erkunden, was er damit macht. Soviel wir verstanden haben, verkauft er sie an eine Fabrik und es soll wohl etwas Nützliches daraus hergestellt werden.
Wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob es etwas zum Kochen oder zum Waschen ist.
:idea: Könnt Ihr uns vielleicht erklären, wie diese Algen heißen und zu was sie benutzt werden?

:D Vielen Dank - hilsen
Ingrid
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Susanne » So, 07. Dez 2003, 13:26

Hei,

früher hat man solche Braunalgen als Düngemittel benutzt. Heute braucht man "Alginat" als Verdickungsmittel in der Pharmazie und auch in der Lebensmittelindustrie. Genaueres steht z.B.hier: http://www.foodnews.ch/x-plainmefood/le ... ginat.html
Es gibt Schiffe, mit denen der Tang in großen Mengen "geerntet" wird.

Hilsen
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Thomas M. » So, 07. Dez 2003, 15:23

Hei Ingrid,

auf Runde wird seit einiger Zeit wieder der Palmentang, Laminaria hyperborea norw. Stortare geerntet. Dieser wächst in der Goksøyrvika in unmengen. Der Tang wird kurz über dem Grund mit einer Sichel abgeschnitten, die an einer langen Stange befestigt ist. Verwendet werden nur die langen Stengel, die in einer Hütte getrocknet werden. Aus den getrockneten Stengeln werden dann Stifte gedrechselt. Verwendung finden diese Stifte in der Naturheilkunde. Wozu genau weiß ich leider nicht.
Das ist die mir bekannte Verwendung des Palmentags. Früher wurde Tang auch einfach als Dünger auf die Felder ausgebracht.

Gruß
Thomas
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Charly » So, 07. Dez 2003, 16:51

Hei,

aus den Algen wird u.a. Gelatine gemacht.
Dies ist besonders fuer Leute interessant, die aus gesundheitlichen oder persoenlichen Gruenden (Veganer etc.) keine tierische Gelatine essen wollen / koennen. Unter dem Markennamen AgaAga ist diese dann (bevorzugt in Reformhaeusern) im Handel. Kann hervorragend zum Syltetøykochen und dergleichen verwendet werden.

Hilsen,

Charly
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Arne.R. » So, 07. Dez 2003, 17:32

...Aga-Aga wird seit Jahrzehnten auch in der (Mikro-)Biologie als Nährmedium für Bakterienkulturen benutzt. Muß ja nahrhaft sein...:-)

Bin mir übrigens gar nicht so sicher, ab das wirklich ein Markenname ist.

Gruß,
Arne
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Charly » So, 07. Dez 2003, 17:42

Arne.R. hat geschrieben:Bin mir übrigens gar nicht so sicher, ab das wirklich ein Markenname ist.


Hei Arne,

da kannst Du durchaus recht haben.

Kenne es allerdings nur unter dem Namen Agar-agar (hab vorhin das "r" unterschlagen...).

Auf meiner Packung steht E 406 = Agar-Agar; pflanzliches Geliermittel aus Meeresalgen, ungebleicht.

Uebrigens von der Fa. Brecht aus Eggenstein. Mindestens 75% aller Waren in norweg. Helsekostlaeden kommen aus Deutschland...

Gruesse aus Tromsø,

Charly
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Arne.R. » So, 07. Dez 2003, 17:57

Charly hat geschrieben:Kenne es allerdings nur unter dem Namen Agar-agar (hab vorhin das "r" unterschlagen...).


hehe, da bin ich dir aber auf den gleichen Leim gegangen :-)

Jetzt, wo du das sagst: Agar-Agar stimmt natürlich. Ist bei mir schon so lange her, dass ich mich mit diesem Thema (Mikrobiologie) auseinandergesetzt habe, muß irgendwann in der Mitte meines Studiums gewesen sein, so ca. 1988 oder so...

Bläst es bei euch heute auch wieder so?

Arne
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Re: Astdicke Algen auf Runde

Beitragvon Ingrid Janicke » So, 07. Dez 2003, 18:20

:D Hei, Ihr Lieben Alle,
Das sind ja viele interessante Informationen einer vielschichtig nützlichen Pflanze, die Ihr hier zusammen getragen habt. Vielen lieben Dank!
:idea: Da benutze ich auch schon seit Jahren "Agar - Agar", und nun weiß ich endlich woher es kommt.
Im Reformhaus gibt es ein Dickungsmittel aus Algen, welches man in der asiatischen Küche gerne benutzt und welches kalorienarm ist.
Das mag vielleicht aus einer eine ähnlich aufgebauten Alge hergestellt sein, oder?

:engerl: Einen schönen zweiten Advent wünscht Euch

Ingrid
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