Färöer+Island mit eigenem Camper

Schweden, Finnland, Svalbard, ...

Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » Do, 04. Jan 2024, 20:58

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F910 ins Hochland

Von unserem Rastplatz sind es nur zwei Kilometer bis zum Abzweig auf die Hochlandpiste [F907] in Richtung Norden. Wir rumpeln den Anstieg hinauf und nach weiteren drei Kilometern biegen wir links ab auf die [F910]. Wir wollen in südlicher Richtung zum Kárahnjúkar-Kraftwerk.

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Laut unseren Karten soll sich auf der Strecke eine Furt befinden. Die Frau ist deswegen schon ganz angespannt, schaffen wir das? Alles kein Problem, die Furt können wir nur anhand der Karte erkennen, denn sie ist durch Rohre unter der Piste beseitigt worden – was die Frau total Klasse findet. Trotzdem macht die Fahrt über die Piste Spaß, denn wir rumpeln bei schönstem Wetter mit dem roten Bus durch eine beeindruckende Mondlandschaft. Außerdem können wir auch ohne 4×4 Antrieb ein wenig Hochlandpiste schnuppern.

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Nachtplatz am Canyon

Im Verlauf der Piste [F910] erreichen wir den Abzweig zu einem Aussichtspunkt in den Hafrahvammagljúfur Canyon. Da wollen wir jetzt hin. Der Weg ist nur ein schwarzer Strich in unserer Karte. Nach 700 Metern geht es mit 28% Gefälle auf einer sehr rumpeligen Piste steil bergab. Keine Ahnung, ob wir da mit unserem Frontantrieb wieder hoch kommen.

Der Aussichtspunkt ist abgelegen und wenig frequentiert – lässt sich hier vielleicht übernachten? Erstmal erkunde ich den entfernten Aussichtspunkt. Nicht weit vom Parkplatz ist noch ein Aussichtspunkt mit leichterem Zugang, den schaut sich die Frau an. Der Canyon ist tief, schattig und wasserarm. Obwohl die Wege kaum Gefälle haben, sind Wanderstöcke hilfreich, denn der Untergrund ist uneben und mit Geröll belegt. Manche Trampelpfade sind so schmal und an steilen Kanten, dass es mit Wanderstöcken leichter fällt, nicht vom Weg abzukommen.

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Am Abend stehen wir allein. Vielleicht können wir morgen früh von hier aus direkt zu unserem nächsten Ziel aufbrechen.

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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » Mi, 10. Jan 2024, 17:19

Laugarvallalaug – der warme Wasserfall

Die Sonne scheint direkt in den Bus, wir werden schon um 5 Uhr geweckt – allerdings ist das Ortszeit, zuhause und nach der inneren Uhr also schon 7 Uhr. Beim Blick nach draußen sehen wir viele Wolken und die Sonne verschwindet allmählich dahinter, sie hat bisher nur drunter durch geschienen.

Der rote Bus wird sofort startklar gemacht, denn wir wollen zu einem Hot Pot mit warmen Wasserfall fahren. Dazu müssen wir allerdings zuerst die 28% Steigung überwinden, um die [F910] zu erreichen. Die tiefen Auswaschungen und großen Steine auf dem Steigungsabschnitt machen es nicht ganz einfach. Mit ein wenig Schwung und durchdrehenden Rädern rumpeln wir hinauf. Ich bin mal wieder heilfroh, dass wir die Motorschutzplatte am Bus haben.

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Von der [F910] geht es dann auf der anderen Seite des Bergrücken genauso rumpelig wieder hinunter. Es ist zwar nicht so steil wie vorhin, trotzdem brauchen wir für die 4,5 Kilometer insgesamt eine halbe Stunde. An der folgenden Furt lassen wir den Bus auf dem Parkplatz stehen und legen die restlichen 400 Meter per Pedes zurück.

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Der Weg lässt sich gut gehen, zumal der Fluss auf einer Holzbrücke überquert werden kann. Der letzte Teil des Weges hinunter zum Wasser ist sehr rutschig, weshalb die Wanderstiefel eine gute Wahl waren.

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Zum Hot Pot fließt ein kleiner Bach, in den ich mal probeweise eine Hand eintauche – und schnell wieder rausziehe. Der ist so warm, dass ich mir fast die Hand verbrenne.

Der Hot Pot

Zum eigentlichen Hot Pot geht es einen etwas steilen lehmigen Hang hinunter, doch ein paar Schritte weiter ist genügend Wiese am Flussufer, um unsere Sachen dort zu deponieren. Wir sind ganz alleine hier! Wir schlüpfen schnell in unsere Badesachen und eilen zum Pool … ahhh, ist das schöööön! So herrlich warmes, fast heißes Wasser in einer Badewanne mit 5 m Durchmesser und nem halben Meter Tiefe! Und die ist so voll, dass sie überläuft in den nächsten etwas kleineren Pool! Das absolute Highlight ist der kleine Wasserfall in den Pool – das Wasser kommt teilweise aus über zwei Meter Höhe heruntergeprasselt, die perfekte Massagedusche!

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Nach zwei Stunden „Dauereinweichen“ und schon dem Ansatz von Schwimmhäuten steigen wir aus dem schönen warmen Wasser in die kühle Morgenluft und ziehen uns an. Am heißen Bachlauf spülen wir noch unsere Badesachen aus.

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Hier im Flusstal schwirren nervige kleine Fliegen und Mücken in der Luft. Für unser Frühstück suchen wir lieber einen höher gelegenen Platz. Den finden wir am Ende der Hochlandstraße [F910] am Ufer des Hálslón Stausee. Es wird ein gemütliches Frühstück von fast zwei Stunden, mit weitem Blick auf schneebedeckte Berge.

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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Kumulus » Mi, 10. Jan 2024, 18:48

Ein "Hot Pot" mit Wasserfall !! Wie geil ist das denn?
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Anette » Do, 11. Jan 2024, 19:22

Wie schön!
Vielen Dank für diesen Reisebericht!
Anette
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon MarkusD » Do, 11. Jan 2024, 21:40

Kumulus hat geschrieben:Ein "Hot Pot" mit Wasserfall !! Wie geil ist das denn?

Dem stimme ich zu. Echt „cool“, äh, „hot“. :-) Aber wenn ich lese durch welches Terrain da gefahren wurde, heidernei, das ist nix für meine niedrig liegende „Schüssel“. Bin gespannt auf die Fortsetzung. Danke! Gruß, Markus
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » So, 14. Jan 2024, 13:07

Weil es im Süden und Westen Islands die nächsten Tage regnen wird, ändern wir unsere Route und fahren vom Hálslón Stausee wieder nach Egilsstaðir. An der N1 Tankstelle kann ich am kostenlosen Waschplatz den Bus waschen - der hat braune Patina bis an die Dachbox!

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Die Frau geht derweil ins Netto und holt Weißbrot, Milch und Joghurt. Im Anschluss fahren wir die Ringstraße [1] für 23 Kilometer entgegen dem Uhrzeigersinn, also Richtung Norden. Dann folgen 30 Kilometer auf der [917] gen Norden. Am Fuß des Passes im Flussdelta des Jökla halten wir für die Mittagspause.

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Dann schleichen wir die Passstraße hinauf und halten am Aussichtspunkt, an dem wir in 2016 spontan übernachtet haben. Von hier haben wir einen weiten Blick in die Bucht mit den beiden Flüsse Jökulsá á Brú und Lagarfljót.

Da die Ringstraße weit entfernt liegt, sind nicht viele Fahrzeuge unterwegs. So macht es auch nichts, dass wir diese interessante Straße manchmal nur im Schritttempo befahren und viele Fotostopps einlegen.

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Wir erreichen die Bucht von Vopnafjörður und können vom steilen Ufer auf die dunklen Strände und Felsklippen im Meer hinabsehen.

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Mal sehen ob wir einen schönen Pausenplatz finden.

Einen schönen Sonntag.
Grüße
Gerhard
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon MarkusD » So, 14. Jan 2024, 14:43

Mainline hat geschrieben:Wir erreichen die Bucht von Vopnafjörður und können vom steilen Ufer auf die dunklen Strände und Felsklippen im Meer hinabsehen.

Moin Gerhard,

Vopnafjörður, da hat es mich im Nov 2023 ja an meinem letzten Tag auf der Insel auch hingezogen, allerdings auf der [85], die im oberen Bereich sehr gut verschneit war. Bin mal gespannt was euer Fazit von Vopnafjörður war. :-)

Gruß, Markus
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » Do, 25. Jan 2024, 20:09

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Festgefahren
Nur drei Kilometer vom Gljúfurárfoss entfernt entdecke ich einen Weg, der von der Straße weg führt. Auf der Karte ist es eine schwarze Linie als Straße. Die Einfahrt ist ein wenig tricky, weil es eine kurze steile Geröllrampe runtergeht, doch wir schaffen das ganz easy. Der weitere Verlauf des Weges ist mit ein paar Steinen und Unebenheiten gepflastert. Vor einer größeren Pfütze mit Wasserbächlein bleiben wir stehen und ich erkunde zu Fuß den Weg. Im weiteren Verlauf ist das Areal sehr weich und feucht, daher werden wir umkehren und unsere kurze Pause auf dem Weg verbringen.

Das Wenden hat geklappt, aber beim Losfahren kommt der Bus ein wenig zu weit an den Wegesrand und schon ist es passiert: Auf der Beifahrerseite sind Vorder- und Hinterrad im Untergrund eingesackt.

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Mit Spaten und Sandblechen machen wir uns ans Werk. Offenbar ist der Untergrund sehr aufgeweicht, denn es wird sofort matschig unter den Rädern. Die Sandbleche rutschen beim Anfahren unter den Reifen durch und verschwinden blitzschnell im Untergrund. Hätte die Frau es nicht beobachtet wären die Bleche für immer verschwunden.

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Als Nächstes sammeln wir große Steine um die Fahrspur zu befestigen. Allerdings kann ich die bis zu 30 cm großen Steine komplett in den Untergrund drücken bis sie drin verschwinden. Das Absenken des Reifendruckes bringt leider auch keinen Erfolg. Nach unzähligen Versuchen liegen wir mit der Motorschutzplatte voll auf dem Untergrund auf. Zwischendurch fahren zwei Geländemotorradfahrer freundlich grüßend an uns vorbei. Ich sehe mich schon um Hilfe winkend an der Hauptstraße stehen. Falls es dazu wirklich kommen sollte, lege ich lieber schon mal die Abschleppöse zurecht.

Hilfe kommt
Als ich deshalb gerade den Kofferraum ausräume, kommt ein Pickup mit breiten Reifen und einem jungen Mann am Steuer angefahren und fragt, ob er helfen kann… Gerne! Er war einer der beiden Motorradfahrer von vorhin. Er holt ein stabiles Seil von der Ladefläche, zeigt uns als Befestigung den Rabbit- Hole Knoten und kurz darauf haben wir festen Boden unter den Rädern.

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Puh, welche Erleichterung! Wir bedanken uns vielmals und geben dem hilfreichen Samariter unsere einzige Flasche Alkoholisches mit. Die ganze Aktion hat über eine Stunde gedauert, deshalb wollen wir jetzt die ursprünglich geplante Kaffeepause auf dem nächsten Campingplatz verbringen.

Campingplatz

Nur 11 Kilometer weiter finden wir einen kleinen familiären Platz an der [920], Ásbrandsstaðir camping. Eine Wiese neben einem Bauernhof, aber er hat alles was nötig ist, nebst Spielplatz und viel Platz.

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Wir setzten uns in die Sonne, trinken unseren Kaffee und resümieren das Erlebnis. Irgendwann rappeln wir uns auf, sortieren den Koffeerraum neu. Alles was ich vor Reiseantritt so platzsparend in und um das Seitenfach mit dem Wagenheber verstaut hatte, ist jetzt auf der Rückbank deponiert worden. Die Frau sammelt die reichlich verdreckte und verschwitzte Wäsche ein und verschwindet im kleinen Gebäude des Platzes. Die Waschmaschine hat ein „Quick Wash“-Programm und kostet nix. Nach einer guten Stunde hängt die Wäsche bereits draußen auf der Leine. Der Tag hat früh begonnen und jetzt ist schon bald der neue Tag.

Viele Grüße
Gerhard
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » Di, 13. Feb 2024, 12:53

Die Straße [920] führt direkt am Campingplatz Ásbrandsstaðir camping vorbei, aber sie ist asphaltiert und wird nur wenig befahren. Daher war die Nacht auf dem Campingplatz sehr ruhig. Wieder einmal werde ich von der Sonne geweckt, sie scheint durch einen kleinen Spalt an der Fenstertasche direkt in mein Auge. Deshalb stehe ich bereits kurz vor 6 Uhr in der kostenlosen Dusche des Campingplatzes.

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Während wir draußen in der Sonne frühstücken bekommen wir Besuch vom Hofhund. Er schaut sich alles kurz an und verschwindet dann wieder. Wir lassen es gemütlich angehen und sehen, wie die anderen Camper nach und nach abreisen. Gegen Mittag machen wir uns auf nach Vopnafjördur. An der örtlichen N1 Tankstelle waschen wir den Dreck der letzten Gravel Roads vom Bus runter.

Arctic Coast Highway
Es geht weiter über die [85] nach Norden, immer auf dem Arctic Coast Way entlang. Für einen Abstecher nach Bakkafjördur verlassen wir die Straße. Nach Þórshöfn biegen wir nicht ab, denn das interessante Wrack der DC 3 auf einer Wiese ist inzwischen entfernt worden. Bei den gelegentlichen Fotostopps achten wir jetzt immer auf festen Untergrund und so findet die Mittagspause heute auf einem regulären Rastplatz statt.

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Zur Ostseite des Dettifoss
Der Himmel im Osten ist noch strahlend blau, aber im Westen hängen tiefe dichte Wolken. Da wollten wir eigentlich hin, die Wetteraussichten sind jedoch wirklich übel. In 2016 haben wir Island schon einmal umrundet und dabei viel gesehen. Also werden wir diesmal nicht an der geplanten Route festhalten und statt dessen dem guten (oder weniger schlechtem) Wetter folgen. Unser nächstes Ziel ist jetzt die Ostseite des Dettifoss.

Die [85] verläuft weiter an der Küste nach Raufarhöfn. Aber wir folgen jetzt dem Arctic Coast Way Winter, bei dem die [85] westlich über den 212m hohen Pass Hófaskarð führt. Die Straße trifft nach etwa 30 Kilometern wieder auf die Küste und es geht südwärts weiter. Der Blick reicht manchmal bis zu den Gletschern im Hochland, auch wenn die in grau gehüllt sind.

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Auf die Straße 864 – nördlicher Teil
Bei Skinnastaðir verlassen wir die [85] und folgen der [864] am östlichen Ufer des zweit längsten Fluss Islands, der Jökulsá á Fjöllum. Es beginnt jetzt zu regnen und uns kommen häufig schnelle Autos entgegen. Am Hafraglisfoss schauen wir bei eisigem Wind und leichtem Regen in den Canyon hinunter. Wir setzen uns in den warmen Bus und beobachten die anderen Reisenden mit ihren PKW. Sie springen schnell raus, fotografieren mit hochgezogenen Schultern in Richtung Canyon und springen dann fix zurück ins Auto.

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Nach einem kurzen Check der Parkverhältnisse am Dettifoss fahren wir wieder ca. 15 km zurück zu einem Schotterplatz, auf dem wir übernachten wollen. Während des Abendessens reißt die Wolkendecke auf, immer mehr blau ist am Himmel zu sehen und die Regenpausen werden länger. Plötzlich bildet sich ein Regenbogen, jetzt schnell Schuhe an und raus. Knipsen, knipsen, knipsen!

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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon MarkusD » Di, 13. Feb 2024, 23:09

Mainline hat geschrieben:Plötzlich bildet sich ein Regenbogen, jetzt schnell Schuhe an und raus. Knipsen, knipsen, knipsen!

Moin Gerhard,

zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein tolles Bild!

Gruß, Markus
MarkusD
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » So, 18. Feb 2024, 17:51

Am Hafraglisfoss
Es ist wie immer früh und wieder scheint die Sonne. Nach dem Aufstehen fahren wir gleich los. Zunächst zum Hafraglisfoss. Hier steht die Sonne günstig und wir können jetzt die verschiedenen Farbtöne der Felsen sehen.

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Am Dettifoss
Um 6 Uhr erreichen wir den Parkplatz auf der Ostseite vom Dettifoss. Wir sind nicht die ersten Besucher, aber viele sind es nicht. Die Sonne steht allerdings noch sehr tief und der Canyon liegt im Schatten, darum Frühstücken wir zuerst.

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Vor der 2. Tasse Kaffee ziehen wir los, zum Fotoshooting Dettifoss. Der Abgang vom Parkplatz ist steil, mit großen Steinen oder kleinen Felsbrocken die als Treppe mit hohen Stufen fungieren. Teilweise ist es ganz schön rutschig.

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Die Gischt sprüht hoch und weit, je nach Windrichtung wird es sogar in großer Entfernung gelegentlich nass. Ab und zu ist über dem Canyon ein Regenbogen zu sehen. Es ist sehr beeindrucken wie sich die Wassermassen über die Kante hinunter in den Canyon schieben. Die dabei verdrängte Luft sorgt für kräftige Aufwinde, welche das an den Felswänden herabfließende Wasser sogar wieder aufsteigen lassen.

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So früh am Morgen kann ich auf der Westseite nur einen einzigen Fotografen ausmachen. Hier auf der schwerer zu erreichenden Ostseite sind es fünf Leute.

Straße 864 – südlicher Teil
Am Canyon weht ein kräftiger Wind und es ist trotz Sonnenschein ziemlich kalt, da tut die 2. Tasse Kaffee vom Frühstück richtig gut. Es kommen mittlerweile immer mehr Reisende an, so dass wir aufbrechen und jetzt den südlichen Teil der [864] bis zur Ringstraße fahren werden.

Hätten wir geahnt, wie der Zustand der Strecke ist, wären wir garantiert über die Nordroute zurückgefahren. Jetzt kommen wir oft nur in Schrittgeschwindigkeit voran, es gibt solche Schläge, man denkt, der Bus bricht auseinander! Wir probieren alles aus: Schrittgeschwindigkeit, zügig oder auch sehr schnell. Es ist einfach brutal. Jeder kurze Abschnitt mit nicht so heftiger Schaukelei wird als wonnige Erholung gewertet und mit Erleichterung wahrgenommen.

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Irgendwann sind die 30 km geschafft und wir fahren auf der Ringstraße [1] nach Westen.
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Andrea.t77 » Di, 20. Feb 2024, 11:38

Hallo Gerhard!

Auch bei diesem Reisebericht hatte ich zeitlich den Anschluss verloren.

Nun hole ich auf :wink:

Was zu Beginn noch als vage Hoffnung von mir formuliert wurde, hat sich in eine Tatsache verwandelt: Mein Mann hat 8 flehenden Augen nachgegeben :lol: und diesen Sommer machen wir mit den Kindern Färöer + Island :bounce:

Bis jetzt habe ich den Färöer-Teil (teilweise nochmal) gelesen. Interessant, wie das Wetter so die Beurteilung, ob sich etwas lohnt oder nicht, doch zu beeinflussen scheint. Wir hatten 2007 ordentlich Glück mit dem Wetter, waren nur zu Fuß und also nur in Torshavn und Umgebung und ich fand das soo wunderbar, dass wir es dieses Jahr wieder so machen.
Außerdem kommen wir auf diese Weise drei Tage eher los (samstags), also noch in der Nebensaison, also ist die gesamte Fährfahrt billiger als wenn wir erst dienstags direkt nach Island gestartet wären. (Fairerweise sind die kommenden Übernachtungskosten auf den Färöern noch nicht mit eingerechnet.)

Jedenfalls trotz Wetters - oder gerade wegen? - wunderschöne Fotos und für mich viele praktische Informationen.

Ich schaffe bestimmt heute auch noch den Island-Teil, neugierig genug bin ich ja.

VG,
Andrea
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Andrea.t77 » Mi, 21. Feb 2024, 15:53

So, Du kannst weiter schreiben, mit Island habe ich nun aufgeholt :lol:

Da habt Ihr ja richtiges Traumwetter bisher - wenn auch durch Umplanung erzwungen :wink:
Meine Pack- und Vorbereitungsliste ist auch wieder etwas angewachsen, auch wenn wir wohl eher keine dreistelligen Straßen fahren werden, auch wenn kein F davor steht.

Ein bisschen Sorge vor den Menschenmassen habe ich schon.
(Ja, ich weiß, dass wir dann Teil der Touri-Massen sind :oops: )
Aber 5 Uhr aufstehen ist einfach nicht unser Ding, naja, vielleicht können wir es andersrum einrichten - es ist lange hell, wir schauen dann erst zu den Hot Spots, wenn die Tagestouristen weg sind. Wir werden ohnehin nicht jeden Tag die Zelte ab- und aufbauen. Das war uns 2022 in Norwegen schon zu viel, dauert bei uns einfach immer ewig :lol:
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » Mi, 21. Feb 2024, 16:44

Danke für deine Rückmeldung :D

Andrea.t77 hat geschrieben:So, Du kannst weiter schreiben, mit Island habe ich nun aufgeholt :lol:

Ja klar, mach ich. Über den Link in meiner Signatur kannst Du ja auch vorab lesen ;-)

Andrea.t77 hat geschrieben:Aber 5 Uhr aufstehen ist einfach nicht unser Ding, naja, vielleicht können wir es andersrum einrichten - es ist lange hell, wir schauen dann erst zu den Hot Spots, wenn die Tagestouristen weg sind. Wir werden ohnehin nicht jeden Tag die Zelte ab- und aufbauen. Das war uns 2022 in Norwegen schon zu viel, dauert bei uns einfach immer ewig :lol:


Das frühe aufstehen war gar kein Problem, denn wir hatten ja eine Zeitverschiebung von 2 Stunden. Nach innerer Uhr sind wir also um 7 Uhr aufgestanden. Das hat den ganzen Urlaub über geklappt.

Grüße
Gerhard
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Re: Färöer+Island mit eigenem Camper

Beitragvon Mainline » So, 25. Feb 2024, 14:36

Krafla-Gebiet

Vom Dettifoss ist es nicht weit bis in das Krafla Gebiet, einen Vulkansystem von etwa 100 km Länge im Norden Islands. Am Hochtemperaturgebiet Hveravellir schauen wir uns mit vielen, vielen anderen Menschen die dampfenden Solfataren und blubbernden Schlammquellen in der schwefeligen Luft an – und haben sie viel imposanter in Erinnerung. Bei unserem letzten Besuch in 2016 war es leicht am Regnen und der gelbe Schlamm hat zentimeterhoch an den Schuhsohlen gepappt. Jetzt bei Sonnenschein lässt sich das Terrain viel besser erkunden.

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Der neu angelegte Parkplatz ist groß und wird zukünftig gebührenpflichtig sein. Wir stellen uns jetzt etwas abseits an den Rand und bereiten unser Mittagessen zu.

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Die Sonne versteckt sich immer mal hinter Wolken. Im Moment ist am Krafla-Kraftwerk Sonnenschein, also schieben wir den kleinen Abstecher ein.


Krafla Geothermalkraftwerk

Das Krafla Kraftwerk ist ein Geothermalkraftwerk im Norden Islands am aktiven Zentralvulkan im Krafla Gebiet. Mit dem Bau wurde im Jahr 1975 begonnen. Während den Bauarbeiten gab es zwischen 1975 und 1984 in dem Gebiet eine Serie von Vulkanausbrüchen, deren Lavaströme bis auf wenige Kilometer an das Kraftwerksgebäude heran flossen. Wegen vulkanischer Aktivitäten gab es auch erhebliche Probleme mit der Erschließung von Dampf. Daher konnte das Kraftwerk bei der Inbetriebnahme nur die halbe Leistung erzeugen. Seit 1999 wird das Kraftwerk mit einer zweiten Turbine betrieben und liefert die ursprünglich geplanten Leistung von 60 Megawatt. Der Dampf wird von mehreren Bohrlöchern über Rohrleitungen zum Kraftwerksgebäues geführt.

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Víti-Krater
Am Víti Krater, einem vulkanischen See, am Vulkan Krafla hat sich seit unserem letzten Besuch einiges verändert. Der Parkplatz ist jetzt asphaltiert und es sind Wege angelegt. Der Kraterrand um den Kratersee ist zum Teil abgesperrt und darf nicht mehr umrundet werden.

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