Einfuhr / Zoll

[Björn-Einar]

hei,

ich habe eben die seite des norwegischen zolls gelesen.
Zur einfuhr von alkohol,tabak- und fleischwaren steht dort detailliert welche Produkte diesbezuegl. und in welcher höhe nach norge eingeführt werden dürfen.
Ansonsten nur, das waren bis zum einkaufswert von 6000 NOK zum eigenverbrauch zollfrei eingeführt werden dürfen.
Heist das konkret das ich beispielsweise alle anderen lebensmittel, wasch- und körperpflegemittel oder beispielsweise suesswaren bis zu dieser obergrenze zum eigenverbrauch einführen kann?
Ich kann mich erinnern das zumindest in früheren jahren auch die einfuhr von kaffee oder süessigkeiten klar und deutlich reglementiert war.

Auch wenn man beispielsweise die zoll/Einfuhr/Importbestimmungen fuer KFZ kennt, weis man das der norweg. zoll eigentlich nichts dem zufall ueberlässt und es kaum oder eigentlich keine schlupflöcher gibt.

Habe ich was uebersehen oder ist da gar ne lieberalisierung in sicht?
vielen dank für hilfreiche infos.
dirk

[snowstorm]

Bis vor 2 Jahren oder so gab es eine Beschränkung, dass man Süssigkeiten bis max 1 kg einführen durfte. Das ist aber weggefallen (Gott sei Dank...). Falls du also Seife für 6.000 nok einführen willst musst du dem Zöllner nur eventuell erklären, dass du an einem Waschzwang leidest.

Was eine Liberalisierung des Autoimports bzw Reduzierung der Abgaben angeht, nee, absolute Fehlanzeige. Und keine Sorge, wenn da was kommen sollte wirst du den Donnerschlag auch bis nach Australien hören - dass Loch im Staatsbudget wäre nämlich gewaltig.

Gruss Patricia

[Alsterix]

Zum Eigenbedarf kannst Du mittlerweile im Rahmen dieser 3000/6000-nok-Grenze praktisch alles an Haushaltswaren etc einführen.
(3000 nok wenn der Auslandsaufenthalt weniger als 24 Stunden war, sonst 6000 nok). Wohlgemerkt nach dem Einkaufspreis, nicht dem Preis in Norge.
Und 3000/6000 nok pro Nase. Speziell jeden Sonnabend kannst Du in Svinesund die Einkaufskarawane bewundern

Falls man wirklich mal hart an diese magische Wertgrenze kommen sollte ist es keine dumme Idee die Kassenbons dabei zu haben. Wenn das außerdem so total einseitig ausfällt was sich im Auto befindet dann kommen die Zöllner auch schon mal auf die Idee nachzuprüfen ob da nicht womöglich doch ein gewerbsmäßiger Handel vorliegt, da sollte man sich dann schon erklären können (der mit dem Waschzwang z.B. gefällt mir ).


alsterix

[Heli]

Tja,

und wieder ein unscheibares Wunder der Efta-Verträge. Zoll gibt es nämlich auf Industrieprodukte aus Efta-Staaten generell nicht (bis auf die oft zitierten Ausnahmen). Die 6000 NOK Grenze ist daher nur mva-relevant und nicht zollrelevant.

Was praktisch heißt, wenn Du mal mehr als 6000 NOK Seife transportierst, kann man die Sache gewerblich abwickeln (Ausfuhrerklärung/Einfugrerklärung) mit 9% mva Unterschied. Dann geht auch die Einfuhr einer ganzen Seifenpalette. (Man sollte beim Zoll aber angeben, daß dies gewerblich ist und das mit dem Waschzwang verschweigen )

Liebe Grüße aus dem sonnigen Larvik!

[Björn-Einar]

hei,

tusend takk für die antworten!
@snowstorm: nein, meine vorsichtige annahme in bezug auf etwaige liberalisierung der zollreglementierung beschränkte sich auf nahrungsmittel, haushaltswaren und ähnliche gebrauchsgüter . Dies scheint ja nun der fall zu sein, im gegensatz zu frueheren jahren.
Auf keinen fall nahm ich an, das der norwegische zoll etwa von seiner unverschämten zoll- und mehrwertsteuer abzocke abstand genommen hat bzw. dies beabsichtigt.

nochmals vielen dank

dirk

[Alsterix]

Auf keinen fall nahm ich an, das der norwegische zoll etwa von seiner unverschämten zoll- und mehrwertsteuer abzocke abstand genommen hat bzw. dies beabsichtigt.

Hei hei -

auch wenn das wieder mal die Gefahr einer saftigen Grundsatzdiskussion birgt kann ich der "unverschämten Abzocke" beim besten Willen nicht so ganz folgen.
Zolltechnisch passiert zwischen EU und Norge ohnehin fast nichts mehr wie heli ganz richtig bemerkt hat.
Zölle haben - abgesehen von Alkohol und Tabak fast nur noch im Handel mit außereuropäischen Ländern eine Bedeutung.
Steuern sind eine nationale Angelegenheit und fallen ergo erstmal unter die jeweilige Souveränität des betreffenden Landes .
Außerdem sollte die Frage gestattet sein was das jeweilige Land oder die Verantwortlichen in der Praxis mit der einkassierten Steuer anstellen. Mit Sicherheit ist auch Norge weit entfernt von einem idealen Staatswesen. Immerhin darf man aber feststellen daß sowohl der Sozialstaat mit allem was dazugehört als auch die durch den Staat vorzuhaltende & finanzierte Infrastruktur gerade in Norge - gemessen am Rest Europas - relativ gut funktionieren.
In Deutschland ist die Mehrwertsteuer (noch) ein paar Punkte unter dem norwegischen Niveau, wie lange das noch so bleibt ist allerdings unsicher.
Neben dieser simplen Verbrauchssteuer erhebt aber gerade Deutschland einen enormen Wust von weiteren Steuern auch wenn Otto Normalverbraucher die meisten davon vermutlich gar nicht kennt. So sinnige Sachen wie die Leuchtmittel- oder Bier- oder Branntwein oder Versicherungs- oder Salz- oder Zucker- Steuer gibts sehr wohl auch in Deutschland .Manche davon gibt`s sogar nur in Deutschland .
Einer der Unterschiede ist, daß in Deutschland dann meist der staatliche Apparat zum Einkassieren mehr kostet als das Ganze überhaupt abwirft. Vor allem aber schafft es die deutsche Politik nicht zuletzt über einen komplett undurchsichtigen Subventionsdschungel 100% der eingenommenen Steuern schneller wieder auszugeben als sie einkassiert werden.... und alle fragen sich hernach wo die Knete eigentlich geblieben ist.
Das alles finde ich in Norge doch etwas übersichtlicher .


alsterix

[Björn-Einar]

[/quote]
auch wenn das wieder mal die Gefahr einer saftigen Grundsatzdiskussion birgt [/quote]

Genau das habe ich auch nicht beabsichtigt. ich wollte lediglich darauf hinweisen, das sicherlich nicht nur ich es als nicht nachvollziehbar sehe, bei einwanderung nach norge seinen schon im heimatland gekauften und gebrauchten (und somit auch dort die mehrwertsteuer entrichtet) PKW in norge in horrender höhe verzollen zu muessen und auf den kaufpreis im ehemaligen heimatland auch noch einmal norwegische mehrwertsteuer entrichten zu mussen.

Bei dieser zumindest mir in finanziel. hinsicht sehr schmerzhaft empfundenen praxis, ist es mir eigentlich sch... egal ob meine kohle fuer den weiteren ausbau des norweg. sozialstaates verwendet wird und stattdessen beispielweise der oljefond weiter auf ausländischen banken auf kommende generationen wartet, oder nicht.

mein posting was mehrwertsteuer anging bezog sich auch nicht auf die generelle in norge oder deren höhe in prozent, sondern eben in bezug auf autoeinfuhr.

har det

[Alsterix]

Ja, ich versteh die persönliche schmerzliche Betroffenheit beim Auto wirklich.
Deswegen sage ich ja auch oft daß man sorgfältig prüfen muß ob sich das überhaupt rechnet - beim normalen PKW denke ich ist es oft sogar günstiger den eigenen in D oder sonstwo zu verkaufen und hier was gebrauchtes für den Anfang zu kaufen. Eigentlich denke ich lohnt sich der Import eher selten, am ehesten wohl noch bei Wohnmobilen, Oldtimern, LKWs oder Lieferwagen.
Hier in unserer näheren Umgebung sind mehrere reine Gebrauchtwagenhöker und auch ein paar Autohäuser die nebenbei auch mit gebrauchten handeln. Es scheint mir selbst im Handel möglich für Preise ab 50-100.000 nok sehr vernünftige Gebrauchtwagen zu bekommen, beim Kauf von Privat (und bei mehr oder weniger heftigen Zugeständnissen ans Aussehen) sogar oft noch weit darunter.
Insofern muß man sich das mit der Einfuhr vielleicht mindestens zweimal überlegen .


alsterix