So wie ihr es geschrieben habt, wollt ihr die Natur genießen und die Städte eher meiden. Das setzt zumindest eine Mindest-Camping-Ausrüstung voraus, auch wenn ihr in kleine Hütten geht. Das wird im Flieger schnell eng, je nachdem welche Ansprüche ihr habt.
Die Frage ist halt, was euch eher liegt und du hast die Vorteile/Nachteile selbst aufgezählt:
Fliegen+Mietwagen:
+ schnell
+ Flexibilität im Reisegebiet
- teuer (Mietwagen)
- sehr wenig Gepäck/Ausrüstung
privater PKW (WoMo):
+ relativ günstig (sofern man bei der Fähre genau aufpasst oder eine der Alternativen Reiserouten wählt)
+ bei zwei Personen praktisch keine Platzprobleme (Schlafsäcke, Zelt, Kocher, Campingstuhl etc)
+ ggf. Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken möglich ( Zollbestimmungen beachten und ggf. Waren ordentlich anmelden - bei geringen Überschreitungen wird man auch mal weiter geschickt )
+ Flexibilität insgesamt (Wenns Wetter schlecht ist, fährt man einfach n paar hundert KM weiter)
- zeitintensive Anreise
( - ggf. recht teuer )
(- freistehen nicht ganz so einfach wie mit PKW)
Fliegen + wandern:
+ sehr günstig
- unflexibel (stark vom Wetter abhängig)
- sehr wenig Gepäck
Ich persönlich würde mich für den PKW entscheiden, da es für mich wichtig ist, bestimmte Dinge dabei zu haben. Auch ist es für mich günstiger als Fliegen + Mietwagen und die Anreise macht mir nichts aus. Nur wenn die Zeit sehr knapp bemessen wäre und ich hoch in den Norden will, würde ich über die Flug/Mietwagen-Variante nachdenken. Ein WoMo würde ich bei zwei Erwachsenen ohne Kinder wahrscheinlich nicht wählen.
Am Ende ist das aber eine Frage der persönlichen Vorliebe, Zeit und des eigenen Geldbeutels. Richtig & Falsch gibt es nicht.
An Lebensmitteln würde ich persönlich nicht zu viel mitnehmen. Wir hatten ein paar Konserven und Nudeln und so dabei. Dazu Standards wie ein paar Gewürze, Kaffee und so. Wir haben frische Dinge dann in Norge gekauft (schmeckt einfach besser) und mit unseren "Basics" ergänzt. Spart trotzdem ne Menge Geld, aber man bekommt auch einheimisches auf den Tisch. Norwegische Restaurants sind für mich ein NoGo - das ist mir zu schade ums Geld. Sehr viel Geld haben wir auf unserem Segeltörn mit der Angel gespart. Es gab täglich frischen Fisch bester Güte. Das "Angeln" war sprichwörtlich ein Kinderspiel.
Bei den Getränken haben wir ein paar Flaschen "mit Geschmack" mitgenommen wie Tonicwater (gibt es nur sehr selten und wenn sehr teuer), Cola/Fanta/Saft. Wasser gibts in Norge genug und der komplette Bedarf ließe sich eh nicht mitnehmen. Außerdem ein paar Alkoholische Getränke. Wir lagen etwas über der Freimenge, aber der Zöllner wünschte uns einen schönen Tag ohne eine Krone von uns zu kassieren. (Vorsicht, allet mit Kartoffeln ist verboten)
Die Campingplatzgebühren waren in unserem Fall immer gleich, egal ob WoMo oder PKW und/oder Zelt. (Motto ist wohl: Platz = Platz) Je nachdem in unserem Fall immer um die 20EUR. Tendenziell ists im Süden aber teurer.
Das Reisen in Norge ist entschleunigt, was das Tempo angeht. mehr als 60kmh im Schnitt geht kaum. Die Zeiten von Google-Maps stimmen nicht im entferntesten! Rechne 1km = 1min exkl. Fotostop/Pause. Sprich Etappen von 500km die in Deutschland oder auch in Schweden an einem Vormittag abgerissen werden, mutieren in Norge zu einer Tagesreise mit Überstunden.
Ausnahme ist hier der Großraum Oslo. Sofern die Tageszeit günstig, gehts hier sehr schnell voran. Aus Teilstrecken der E6 gilt hier sogar !110kmh! - für Norweger muss das wie Fliegen sein

Sprit ist recht teuer. Diesel kostet 14-15NOK/l, Benzin ist etwas teurer. Dafür ist der Verbrauch sehr niedrig, Im Endeffekt machts also keinen Unterschied. #
Ggf. sollte man bei der Anreise mit dem eigenen PKW aber überdenken, durch Schweden gen Norden zu fahren denn, wenn es schnell gehen soll gibts durch Norge nur die E6. Die ist stark befahren, viele Tempolimits etc. Durch Schweden hingegen gehts viel gelassener, das Durchschnittstempo ist höher und der Sprit sogar etwas günstiger.
Freistehen ist in Norge mit dem PKW kein Problem sofern man nicht zu spät kommt und die guten Plätze schon besetzt sind. Mit der Zeit bekommt man auch ein sehr gutes Auge, welche Plätze geeignet sind. Wichtig ist nur:
- nicht in Sichtweite von Wohngebäuden
- nicht in Wartetaschen an der Straße (ja haben wir gesehen)
- nicht in Zufahrten zu Grundtücken etc
- Der Platz muss nachher so aussehen wie vorher. Einzige gewünschte Veränderung ist das Einsammeln des Mülls den respektlose Vorgänger hinterlassen haben
Mit dem WoMo ist das halt schwieriger, denn es gibt schlicht weniger geeignete Plätze und die Anzahl der Urlauber mit WoMo ist nicht gerade gering. Mit geschultem Blick aber auch kein Problem.
Insgesamt ist das Freistehen im Norden aber unkomplizierter und schöner