von Ottar Nilssen » Di, 22. Mai 2007, 18:52
Hallo,
ich hatte die Freude mit allen meinen drei Kindern jeweils eine kleine Postschiffreise zu unternehmen; zweimal Bergen nach Trondheim und einmal Bergen bis Bodø. Alle Fahrten auf den traditionellen Schiffen Harald Jarl, Nordstjernen und Lofoten.
Da wir in Köln wohnen, war alleine schon die Anreise mit Bahn und ColorLine bzw. nur Bahn schon ein Abenteuer für sich. Das ist eine gewisse Zeit auch spannend, aber längere Abschnitte, z.B. im Zug, sind doch schon arg mühsam. So viele Bücher kann man gar nicht mitnehmen.... Eine gewisse gute Beschäftigung waren immer Legosteine, meistens in der Not irgendwo unterwegs gekauft, aber sehr kreativ und immer wieder spannend.
Die Fahrten auf den Schiffen (immer im Winter) waren dann immer auch spannend, aber obwohl Hurtigruten bei uns immer ein Thema sind, zieht sich so eine Fahrt für ein Kind doch arg in die Länge. Klar, man kann alles schön erklären und erzählen, aber was für den Erwachsenen traumhaft schön und erholsam ist, ist für ein Kind wohl eher fad und langweilig.
Spielzimmer haben/hatten die Schiffe ja nicht und so blieb also nur Draußen, Kabine oder Salong. Immerhin gab es bei der letzten Fahrt die Möglichkeit, in Trondheim das Schiff nach Süden zu besuchen und auch mal die Rutsche mit den Bällen zu erobern.
Ansonsten ist man als Alleinreisender mit einem Kind immer in der Sorge, daß auch nichts passiert. Ich hatte schon bisweilen die Angst, eines meiner Kinder könnte über Bord gehen, aber das war letztlich völlig unbegründet.
Das Personal war immer sehr nett zu den Kindern, von daher also keine Bedenken. - Meinem Jüngsten hatte ich großspurig in Norwegen im Winter viel Schnee versprochen; zum Glück ging die Fahrt bis Bodø, den ersten Schnee sahen wir in Ørnes....
Meine erste Fahrt mit meiner Tochter (damals gute drei) habe ich noch in "guter Erinnerung". Das Frühstück gab es in Måløy extra früher, weil es um das Westkapp etwas unruhig werden sollte. Leider haben wird dann am Tisch den zeitigen Abgang verpaßt.....keine fünf Minuten nach Verlassen des schützenden Sundes kam bei ihr das Frühstück tilbake.
Der eine vertägt den Seegang (oder weiß halt, was man machen kann, oder wo man hingeht), die andere eben nicht. Das war dann etwas hektisch, das Kind schnell in die Kabine zu bugsieren, eben schnell die Reste aufzuwischen und zurück zur Kabine, damit es mir nicht genauso geht.....
Ich denke aber, eine Fahrt bis Kirkenes ist doch relativ lang. Gut, man weiß nicht, wie es jemandem gefällt, welche "Spielkameraden" es an Bord noch so gibt etc. aber so eine Strecke finde ich mutig.
Aber wenn sich die Chance zu so eine Fahrt bietet, ...man sollte es schon machen. Obwohl es doch bei uns recht lange her ist (97-2002-2004) können sich noch alle gut daran erinnern und trotz ein paar Strapazen sind das auch nette Erinnerungen. Für jedes Barn hab´ich dann auch ein kleines Buch gemacht, mit allen Bildern und Episödchen. Das hält die Erinnerungen natürlich auch wach. Meine Tochter aber ist jetzt 13 und Postschiffe sind uncool;.....aber das kommt wieder.......