Reisebericht MS With 8.-20.5.08

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Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Norwegenfan » Di, 17. Jun 2008, 21:28

Hallo Hurtigrutenfreunde,

für diese Reise sind bereits zwei Berichte im Forum, ein sehr informativer von bluebeary und ein wunderschöner märchenhafter von trollline. Für alle, die immer noch nicht genug gelesen haben, kommt nun noch einer in Fortsetzungen:



„Ankunft in Bergen mit einstündiger Verspätung der Lufthansa. Der Transferbus zum Schiff ist weg. Was tun? Um das Gepäck brauchen wir uns nicht zu sorgen, das wird direkt zum Schiff gebracht. Aber wir, laufen? Wie weit ist es in die Stadt? Der Linienbus kostet 150,-- kr, ca. 20,-- € pro Person, also muss es weit sein. Jetzt kommt der Schwabe durch, wir warten. Es ist heiß, mindestens 25o im Schatten. Wir mit dicken Winterjacken ausgerüstet kommen uns ziemlich fehl am Platz vor. Endlich, nach 2 Stunden Wartezeit kommt der Bus und bringt uns zum Hurtigrutenterminal. Auch hier heißt es zunächst warten, da das System zum einchecken ausgefallen ist. Wir beschließen, erst einen Bummel in Bergen zu machen und später einzuchecken. Wir lassen unsere dicken Jacken im Terminal und machen uns auf den Weg. Der Flair von Bergen nimmt uns sofort gefangen. Die Frauen flanieren in leichtesten Sommerkleidern, wo wir Kälte erwartet haben. Der Fischmarkt fasziniert uns, wir probieren den ersten Lachs, essen Krabbenbrötchen. Das historische Altstadtviertel Bryggen, in dem einst hanseatisches, nicht norwegisches Recht herrschte, gehört heute zum Weltkulturerbe. Wir streifen durch alte Gassen und können uns kaum satt sehen an den hübschen Häusern. Dennoch müssen wir uns losreißen, denn unser Schiff wartet. Ein letzter Blick von der Talstation der Floybanen auf den Floyen mit dem Versprechen, nach unserer Rückkehr in 12 Tagen die Fahrt nachzuholen.

Unser Schiff, die Richard With, benannt nach dem Gründer der Hurtigruten, ist eines von 11 Postschiffen, die regelmäßig im Linienverkehr die Küste Norwegens befahren.
Auf der nordgehenden Route werden 36 Häfen und auf der südgehenden Route 34 Häfen in jeweils 6 Tagen Tag und Nacht angefahren. Passagiere können während der Liegezeit im Hafen von Bord gehen und je nach Dauer des Aufenthaltes auch Ausflüge machen. Kurzreisende können zusteigen. In jedem Hafen werden Waren be- und entladen. Jeden Tag sieht jeder dieser Häfen je ein nord- und ein südgehendes Postschiff nach festem Fahrplan.

Aber nun zu unserem Schiff. Die Richard With ist nicht das größte, aber auch nicht das kleinste Schiff dieser Reihe. Es hat 223 Kabinen mit 466 Betten. Insgesamt mit Tagesgästen können 691 Passagiere befördert werden. Wir haben uns eine Außenkabine auf Deck 6 geleistet, keine Luxuskabine, aber mit freier Sicht durch ein großes Fenster nach draußen. Wir bereuen es nicht, denn wir genießen die Sicht nach draußen sogar nachts, weil es im weiteren Verlauf der Reise auch um Mitternacht noch taghell ist.

Das Schiff hat großzügig Platz, überall sind bequeme Sitzgelegenheiten. Die drei Sonnendecks verfügen über ausreichend Liegestühle. Es gibt ein großes Panoramadeck mit riesigen Fensterflächen, um bequem und geschützt die Natur zu bestaunen. Ein Kiosk für die Tagesgäste steht zur Verfügung, ein kleiner Shop, eine Bar und natürlich der Speiseraum, den wir für unser erstes Abendessen betreten. Am ersten Abend ist freie Platzwahl und es steht ein reichhaltiges Buffet mit vielen Vorspeisen, mehreren Hauptspeisen und Desserts zur Verfügung. In den folgenden Tagen wird das Abendessen an fest zugeteilten Tischen serviert, Frühstück und Mittagessen gibt es als Buffet. Wer gerne und gut isst, Fisch liebt und leckere Torten und Desserts mag, ist hier bestens aufgehoben. Es gibt täglich Fisch in allen Variationen, als Vorspeise und als Hauptgericht. Der Nachtisch führt jeden in Versuchung, mehr als einmal zuzulangen. Wir waren begeistert von dieser Spitzenküche!

-Ende Vorwort-

Viele Grüße von
Ursula
(der weibliche Teil des Norwegenfans)
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon nordfriese » Di, 17. Jun 2008, 21:47

Norwegenfan hat geschrieben:Hallo Hurtigrutenfreunde,

für diese Reise sind bereits zwei Berichte im Forum, ein sehr informativer von bluebeary und ein wunderschöner märchenhafter von trollline. Für alle, die immer noch nicht genug gelesen haben, kommt nun noch einer in Fortsetzungen:


Hallo Ursula,
du hast es erkannt, wahrscheinlich alle (...ich auch) die die Berichte von Trolline und bluebeary gelesen haben, bekommen nicht genug :wink: !

Jeder hat halt einen anderen Schreibstil, und ich denke dadurch ergänzen sich alle Berichte ganz prima.

Ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf´s lesen !

Schöne Grüße von Nordfriese :winkewinke:
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Lizzy » Di, 17. Jun 2008, 21:53

Hallo Ursula,

freue mich auch schon auf die Fortsetzungen.

Gruß
Lizzy
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Trolline » Di, 17. Jun 2008, 22:00

Liebe Ursula...
das ist eine andere Sicht wie ich sie habe...aber es gefällt mir sehr gut.
Bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
So sehe ich bestimmt einiges mehr..und vielleicht anders.
Das wird sehr spannend für mich.
Liebe Grüße Trolline
Und ewig rufen die Trolle.....
Trolline
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Saphiro » Di, 17. Jun 2008, 23:29

:D Hallo allerseits,

Nur zu,nur zu,Reise Berichte kann man eigentlich nicht genug kriegen
besonders wenn man auf diese besondere Reise wartet :wink:
Bin der Meinung von Nordfriese,sie ergänzen sich.
Noch eine technische Frage an Norwegenfan:
(Der Transferbus zum Schiff ist weg. Was tun? Um das Gepäck brauchen wir uns nicht zu sorgen, das wird direkt zum Schiff gebracht....)
Bus war weg aber Gepäck wird zum Schiff gebracht :?: Transfers waren wohl gebucht :?:
Sorry,versteh ich nicht ganz :?: :?: :-?
Eine gute Nacht wünscht Simone
Nichts auf der Welt ist so weit entfernt wie der Weg vom guten Vorsatz zur guten Tat.
Norwegisches Sprichwort.
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Daniel_Rgbg » Mi, 18. Jun 2008, 14:23

Hallo Ursula!

Mehr!!! Und schon deutet sich wieder ein neuer Stil mit neuen Schwerpunkten an... Obwohl... Das Essen wird auch hier nicht zu kurz kommen, und mir ein starkes Hungergefühl verursachen... Und ich hab doch meine "Bikini-Figur" noch nicht!!!!! :shock: :-? :roll: :wink:
Grüße von der blauen Donau!
Daniel

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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Norwegenfan » Mi, 18. Jun 2008, 18:23

Hallo Simone,

ja, die Transfers waren alle gebucht, so hatten wir keine Probleme mit der Organisation. Das war auch unser Vorteil bei dem Flughafenstreik.

Daniel??
warum hast du Probleme mit der Bikinifigur, ein Waschbrettbauch tut's doch auch, oder liege ich da ganz falsch?

Jetzt aber die Fortsetzung mit der nordgehenden Route:

Unser Schiff legt um 20.00 Uhr ab. Jeden Abend um diese Zeit startet ein Schiff der Hurtigruten in Bergen seine 12tägige Reise. Das Abenteuer beginnt.

Die Nacht ist unruhig, ich höre wie das Schiff mehrmals anlegt und wieder abfährt. Drei Häfen haben wir schon verschlafen, als wir in Alesund, der Stadt des Jugendstils, anlegen. Wir genießen unser Frühstück und gehen nicht an Land in der Gewissheit, dass wir abends noch mal in Alesund anlegen. Das einzige Zugeständnis an den Tourismus ist der heutige Tag mit der Fahrt in den Geirangerfjord außerhalb der Postlinienroute. Es ist eine der Attraktionen dieser Reise.

Es geht durch den Storfjord und Sunnylvsfjord in den 16 km langen Geirangerfjord, Weltnaturerbe der UNESCO.

Zitat: „Die Landschaft ist so schön, dass es innerlich schmerzt“. „Unser Schiff stampft über mächtige Wasserweiten dahin, in deren Hintergrund majestätische Gebirge stehen, mal und insbesondere im letzten Abschnitt, durch enge Felsschluchten und von Wänden umschnürt, die hunderte Meter tief im irisierend grünblauen Wasser wurzeln und sich wiederum bis weit über 1000m über den Meeresspiegel hinaufrecken, wo auf schmalen Simsen winzig Gehöfte balancieren und von unerreichbar scheinenden Graten silbern pulsierende Wasserfälle herabstürzen.“

Es ist einfach traumhaft. In Geiranger gehen die Ausflügler von Bord, die mit dem Bus nach Alesund zurückfahren. Wir bleiben an Bord und genießen auf der Rückfahrt noch mal die an uns vorbeiziehende Landschaft im herrlichen Sonnenschein.

In Alesund gehen wir kurz von Bord, ebenso 3 Stunden später in Molde. Danach beobachten wir eine riesige Nebelwand, in die wir hineinfahren. Es sieht gespenstisch aus. Unsere zweite Nacht beginnt.

Am nächsten Morgen legen wir in Trondheim an. Wir haben knapp vier Stunden Aufenthalt. Eine Viertelstunde dauert der Fußweg in die Innenstadt, wieder bei herrlichem Sonnenschein. Trondheim ist Norwegens drittgrößte Stadt mit der zweitgrößten Universität des Landes. Gegründet 997 unter dem Namen Nidaros. Beeindruckend ist die Nidaros Domkirke, Nordeuropas prächtigstes gotisches Bauwerk. Der Innenraum hat eine Länge von 102 m und eine Breite von 50 m. Der achteckige Hochchor, das Oktogon, wurde über der Stelle errichtet, wo nach der Legende der Hl. Olav bestattet war. Der innere Raum war für den Klerus, auf dem Umgang konnten die Pilger zirkulieren.

Auf dem Marktplatz präsentieren sich Fremdenverkehrsvereine, wir bekommen Kaffee und probieren Dorschkuchen. Musikkapellen ziehen vorbei. Es ist eine schöne lebhafte Stimmung in der Stadt.

Wieder auf dem Schiff fahren wir vorbei an Munkholmen, der Mönchsinsel, sowie später an dem berühmten leuchtend roten Leuchtturm Kjeungsjaer von 1880.

Der nächste Tag ist Pfingstsonntag. Wir verschlafen die Überquerung des Polarkreises. Es wird windig und kalt. Daher nur ein kurzer Landgang in Bodo. Dann überqueren wir dem Vestfjord und fahren auf die Lofotenwand zu. In Stamsund ist leichter Schneefall, in Svolvaer, dem Zentrum Lofotens ein kurzer Landgang bei Schneeregen.

Nachts gegen 23.00 Uhr wird es spannend. Wir fahren durch den Raftsund und dann in den Trollfjord. Dieser hat nur eine 100m breite Einfahrt und ist nur 2 km lang. Eine Meisterleistung des Schiffskapitäns bei diesem Wetter. Die Bergwände türmen sich hier gespenstisch direkt neben dem Schiff auf. Am Ende des Fjords wendet das Schiff auf der Stelle und fährt wieder durch die schmale Durchfahrt zurück.

Irgendwie ist es unheimlich, aber wir sitzen gemütlich im Panoramaraum und es gibt Trollsuppe und Trollfjordkarsk (eine Art Tee mit Rum) bis in den frühen Morgen.

Wieder verschlafen wir einige Häfen. Aber um 10.30 Uhr ist Polarkreistaufe angesagt und es besteht Teilnahmepflicht! Neptun und sein Gehilfe erscheinen mit Eiskübel und riesiger Schöpfkelle. Auch wir bekommen unsere Taufe und danach einen Schnaps und eine Urkunde.

Nachmittags erreichen wir Tromsö und entschließen uns kurzfristig zu einer organisierten Stadtrundfahrt, da es heftig schneit und die Stadt fast im Schnee versinkt.

Tromsö als Pforte zum Eismeer war Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen. Heute ist Tromsö das bedeutendste Wachstumszentrum Nord-Skandinaviens. Es hat die nördlichste Universität der Welt, die nördlichste Brauerei, das nördlichste Planetarium und viele andere nördlichste Einmaligkeiten. Sehenswert ist die Eismeer-Kathedrale, die in ihrer Form an die mächtigen Trockenfisch-Gestelle erinnert.(Hier werden wir auf der Rückreise ein beeindruckendes Mitternachtskonzert erleben!) Wir machen einen Besuch im Erlebniszentrum Polaria, wo gerade eine Seehundfütterung stattfindet. Wir hören einiges über die Ureinwohner Norwegens, die Samen, erfahren, dass die Insel Tromsöya durch einen Tunnel mit dem Festland verbunden ist, dass es ein Nordlichtobservatorium und eine Skisprunganlage hat sowie bekannt ist für seine Telemedizin. Nachträglich gesteht uns unsere Reiseführerin, eine junge Deutsche, das dies ihre erste Stadtführung war. Sie lebt seit 4 Jahren in Norwegen und ist von Beruf Optikerin.

Abends ist eine kleine Modenschau mit der auf dem Schiff angebotenen Strickmode. Nachts erreichen wir die offene Seestrecke Lopphavet, auf der schwerer Seegang herrscht.

Heute ist der Tag des Nordkaps. Es ist der 13. Mai und unser Hochzeitstag. Morgens verschlafen wir Hammerfest. Um 12.00 Uhr erreichen wir Honningsvag auf der Insel Mageroya. Hier beginnt unser Ausflug ans Nordkap 44 km mit dem Bus. Eine Thailänderin begleitet uns. Die Landschaft ist sehr trist, es geht steil zu einem Pass auf 312 m Höhe ins Innere der Insel hinein, hin und wieder sehen wir Rentiere. Auf dem Nordkap-Plateau ist Nebel. Wir besuchen die Nordkap-Halle, sehen eine Multivisionsshow, besichtigen den Thai-Pavillon und die nördlichste ökumenische Kapelle der Welt, gehen durch einen Tunnel zur Grotten-Bar, wo wir von einem Panoramafenster die Aussicht genießen. Wieder zurück auf dem Plateau scheint nun die Sonne!! Zeit für Fotos! Die Weltkugel ist ein beliebtes Fotomotiv und jeder will mal davorstehen. Auch der weite Blick in Richtung Nordpol (Entfernung 2090 km) und von der Schieferklippe 307 m steil abfallend ins Meer ist beeindruckend. Heute weiß man, dass nicht das Kap, sondern der westlich davon gelegene Knivskjellodden der nördlichste Punkt Mageroyas ist. Aber solche geografischen Daten sind jetzt nebensächlich. Wir fühlen uns gefangen von der Unendlichkeit.

Zurück auf dem Schiff erwartet mich als Überraschung ein Riesen-Rosenstrauß. Wie hat er das wohl angestellt?

Abends gibt es ein passend zu unserem heutigen Tag ein wunderbares Meeresfrüchtebuffet. Währenddessen passieren wir Nordkyn, den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Danach sitzen wir mit unseren neu gefundenen Freunden zusammen und spielen Rommé. Es ist ein gelungener Tag.

Unser siebter Tag bringt uns nach Kirkenes an der Barents-See. Die russische Grenze ist 10km entfernt, Finnland 35km. Kirkenes hat 7000 Einwohner und ist Heimat von Menschen aus mehr als drei Dutzend Ländern. Diese leben heute überwiegend vom Fischfang und vom Dienstleistungssektor. Früher war Kirkenes die wichtigste Erzstadt Norwegens. Anfang des 20. Jh. bestand der Ort lediglich aus ein paar Häusern und einer Kirche (kirke) auf einer Landzunge (nes).

Kirkenes ist der Endpunkt der nordgehenden Route der Hurtigrutenschiffe und zugleich der Beginn der Südroute. Wir bedauern diejenigen, die von Bord gehen müssen um den Rückflug anzutreten und freuen uns, wenn auch etwas wehmütig, auf die Rückreise.

Ende Nordroute

Viele Grüsse
Ursula
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Trolline » Mi, 18. Jun 2008, 22:00

Liebe Ursula
Seufz...Rosen...ach...schön....und deshalb auch das tolle Buffet..lach...wer hat das wohl alles bestellt...lächel...
ich habe doch gewußt das Dein Bericht spannend wird...
und nachträglich..**Alles Gute zum Hochzeitstag.**.....
Und nun warte ich auf weiteres von Dir...meine/Deine...Reise mal mit anderen Augen gesehen...
Liebe Grüße die Trolline :D :D
Und ewig rufen die Trolle.....
Trolline
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Daniel_Rgbg » Do, 19. Jun 2008, 13:58

Hallo zusammen,
so schlimm, wie ichs ausdrückte, is es auch nicht... Ich liebe halt das gute Essen!!! Und dann hab ich halt nen schwachen Willen... :lol:

Schnee, Schnee, Schnee, ich les immer nur Schnee... In Trondheim und Bodö hatten wir Mitte Januar Sonne und keinen Schnee... :-? Aber ich glaub, das hab ich schonmal erwähnt.... Irgendwo...
Grüße von der blauen Donau!
Daniel

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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Hurtigruta » Do, 19. Jun 2008, 14:37

Daniel_Rgbg hat geschrieben:Hallo Ursula!

Mehr!!! Und schon deutet sich wieder ein neuer Stil mit neuen Schwerpunkten an... Obwohl... Das Essen wird auch hier nicht zu kurz kommen, und mir ein starkes Hungergefühl verursachen... Und ich hab doch meine "Bikini-Figur" noch nicht!!!!! :shock: :-? :roll: :wink:


Hallo Daniel,

wenn Du Deine Bikini-Figur hast, dann stell doch bitte mal ein Bild von Dir in diesem Ding hier ins Forum :rofl:

Nix für ungut :D

Gruß
Uta
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Daniel_Rgbg » Do, 19. Jun 2008, 16:08

Sobald es soweit ist gern... Aber es bliebt wohl eher beim Waschbär-Bauch... :lol: :lol: :lol:
Grüße von der blauen Donau!
Daniel

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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Norwegenfan » Do, 19. Jun 2008, 18:25

Hallo,

hier bin ich wieder mit dem Abschluss meines Berichts. Viel Spaß beim lesen für die, die dabei waren und für alle anderen, die diese schöne Reise vielleicht noch vor sich haben.

Beginn Südroute

Nachmittags in Vardo haben wir wieder herrlichen Sonnenschein. Vardo ist die östlichste Stadt Norwegens und liegt auf einer Insel, auf gleicher geografischer Länge wie Istanbul oder Kairo und ist die älteste Stadt in der Finnmark, gegründet 1306 als Bollwerk gegen die Russen. 1982 wurde die Stadt durch Norwegens erstem Meerestunnel (2800 m lang, tiefster Punkt unter der Meeresoberfläche 88m) mit dem Festland verbunden.

Wir besichtigen die achteckige Festung Vardohus, fertiggestellt 1738. Hier wird am 20. Januar, wenn die Sonne zum ersten Mal wieder am Horizont erscheint, Salut geschossen und die Schulkinder haben einen freien Tag.

Die Rückfahrt durch die Barents-See bekommt mir nicht so gut und ich verzichte auf das Abendessen. Später bin ich aber wieder fit zum Rommé spielen.

Am nächsten Morgen verschlafen wir diesmal Honningsvag (andere machen einen Ausflug zum Frühstück am Nordkap). Wir genießen unser Frühstück an Bord und sehen, wie die MS Trollfjord an uns vorbeizieht. Jeden Tag treffen wir ja auf ein anderes Schiff der Hurtigruten-Linie. Wenn es zufällig im selben Hafen liegt, können wir es auch besichtigen.

Am späten Vormittag sind wir in Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt mit der nördlichsten katholischen Kirche der Welt. Wir sind 1000 km nördlich des Polarkreises und damit auf der Höhe von Mittel-Grönland. Die Insel, auf der Hammerfest liegt, heißt nicht umsonst Kvaloya, was Insel der Qual bedeutet. Auch hier wie überall sind die Folgen des Zweiten Weltkrieges spürbar. Allerdings scheint es mittlerweile durch den Tourismus so etwas wie ein normales Verhältnis zu den Deutschen zu geben.

Nach dem Mittagessen lockt die Sonne wieder aufs Deck zum Sonnenbad, später legen wir in Oksfjord an, überqueren dann wieder eine offene Seestrecke Lopphavet bis zum nächsten Hafen Skjervoy und endlich um 23.45 Uhr sind wir wieder in Tromsö.

Hier verlassen wir unser Schiff und fahren zur Eismeerkathedrale (Tromsdalen Kirke), um dort ein Mitternachtskonzert zu hören. Drei junge Musiker/innen (Sopran, Flöte und Klavier) präsentieren ein wunderbares Programm aus Klassik und norwegischen Volksliedern in dieser stimmungsvollen Umgebung. Wieder an Bord klingt die Musik noch lange in uns nach. Es ist 2.00 Uhr morgens und noch taghell.

Der 9. Tag führt uns entlang der Vesteralen durch die schmale Risoy-Rinne nach Risoyham, Sortland (die blaue Stadt) und Stokmarknes, wo wir jeweils an Land gehen. In Stokmarknes steht ein Denkmal des Namensgebers unseres Schiffes Richard With, dem Gründer der Vesteralen Dampskibsselskab und „Vater der Hurtigruten“ sowie das Hurtigruten-Museum.

Nun nehmen wir Kurs auf die Lofotenwand, eine 170 km lange Inselkette. Zwischen den Steilwänden öffnet sich die nur wenige hundert Meter breite Fahrrinne des Raftsundes. Direkt an der Öffnung dieses vielleicht dramatischsten Wasserweges des Nordens geht es unter der gigantischen Bogenkonstruktion der 1997 fertiggestellten Raftsundbrücke hindurch. Den Trollfjord erleben wir nun noch einmal bei herrlichem Sonnenschein!

Abends verlassen wir in Svolvaer das Schiff zu einem Landausflug und steigen knapp 4 Stunden später in Stamsund wieder zu. Wir fahren über die Inseln durch Tunnels und über Brücken, besuchen Henningsvaer, das Klein-Venedig des Nordens und die Gallerie Lofotens Hus mit einer umfangreichen Kunstsammlung Nord-Norwegens. Wir sehen riesige Trockenfisch-Gestelle, auf denen der Dorsch zum Trocknen aufgehängt ist. Stockfisch wird vor allem nach Italien exportiert. (deren Zungen nach Frankreich, Köpfe nach Nigeria).

Am 17. Mai ist in Norwegen Feiertag, Grunnlovsdagen, der Tag des Grundgesetzes. Was für ein Tag! Überall sind Fahnen, die Orte sind geschmückt.

Zuerst überqueren wir noch mal um 9.15 Uhr den Polarkreis. Auch hier auf einem Felsen eine Weltkugel, die herrlich in der Sonne leuchtet.

Ankunft in Nesna. Musikkapellen spielen. Die Bevölkerung des kleinen Ortes ist am Hafen und begrüßt uns herzlich und zeigt sich stolz in ihren jeweiligen Trachten. Fähnchen werden geschwenkt, auch wir haben uns eine zugelegt.

Es geht weiter nach Sandjessjoen. Dort werden wir ebenfalls schon von der Bevölkerung und den Musikkapellen der verschiedenen Schulen erwartet. Gemeinsam mit den Bürgern gehen die Passagiere der Hurtigruten zum Marktplatz, wo es eine Feier mit Rede zum 17. Mai gibt. Es ist ein großes Fest für alle Norweger.

Der Tag ist noch lange nicht zu Ende, als wir wieder auf das Schiff zurückkommen. Es erwarten uns noch einige geologische Besonderheiten.

Ein siebengipfeliger Gebirgsstock, genannt „Die sieben Schwestern“ fasziniert uns. Es handelt sich der Sage nach um sieben Prinzessinnen, die auf der Flucht vor Hestmannen, dem Sohn des Trollkönigs, sich dort erschöpft niederwarfen. Hestmannen aber verfolgte weiter seine Angebetete Lekamoya und da sie ihn verschmähte, Pfeil und Bogen auf sie anlegte. Diese Tat vereitelte der König von Somna, indem er seien Hut dazwischen warf. So durchbohrte der Pfeil den Hut, der bei Torgar genau in dem Moment niederfiel, als die Sonne aufging, die alles zu Stein erstarren ließ. Der Hut ragt seit jener Zeit als Torghatten aus dem Meer und Lekamoya wurde zur Insel Leka.

Voller Spannung fahren wir auf den 260 m hohen Berg Torghatten zu. Tatsächlich sehen wir einen weißen Fleck, es könnte ein Schneefeld sein. Wir erkennen, dass es Sonne ist, die da hindurchscheint. Das Schiff beschreibt eine Schleife und wir fahren von der anderen Seite auf den Berg zu. Nun sehen wir es genau, ein Loch, 35 m hoch, 15-20 m breit und eine Tiefe von 169 m, mitten im Berg! Ein herrliches Fotomotiv!

Abends passieren wir Rorvik und fahren wieder über eine offene Meeresstrecke Folda.

Am 11. Tag frühmorgens legen wir in Trondheim an. Im Hafen liegt auch die MS Finnmarken, das neueste und größte Schiff der Hurtigruten. Natürlich besichtigen wir es. Es ist größer als die Richard With und hat sogar ein Schwimmbad an Deck.

Noch einmal laufen wir in die Stadt, schauen uns die auf Pfählen stehenden Speicherhäuser von Bryggene an. Es ist Sonntag und die Stadt schläft noch. Im herrlichen Sonnenschein leuchten die bunten Häuser.

Nachmittags sind wir in Kristiansund, einer Stadt auf drei Inseln. Malerisch liegen die Häuser an den Hängen. Wir überqueren die Hustadvika, fahren an Bud vorbei, das im Mittelalter die wichtigste Handelsstelle zwischen Trondheim und Bergen war, kommen nach Molde. Kurzer Landgang. Die Koffer müssen gepackt werden.

Unser letzter Tag auf dem Schiff bricht an. Die Koffer werden um 9.00 Uhr abgeholt, die Kabinen müssen bis 10.00 Uhr geräumt sein. Wir frühstücken in aller Ruhe und nutzen anschließend das Sonnendeck. Informationen, dass die Flughäfen in Norwegen bestreikt werden, machen die Runde. Wir haben noch eine Übernachtung in Bergen, Sorgen machen wir uns keine.

Nach dem Mittagessen ist gegen 14.00 Uhr Ankunft in Bergen. Wieder empfängt uns die Stadt mit Sonne. Abschied von der Richard With, Transfer zum Hotel und dort einchecken. Nun ist sicher, dass u.a. der Flughafen Bergen bestreikt wird. Gegen Mitternacht sollen wir erfahren, ob und wie wir aus Bergen herauskommen. Wir machen uns keine Sorgen und bummeln wieder über den Fischmarkt. Diesmal fahren wir auch auf den 320 m hohen Floyen mit der Floibanen, einer Standseilbahn. Der Blick auf Stadt, Hafen und Umgebung ist atemberaubend. Ganz klein sehen wir unser Schiff, das schon für die nächsten Passagiere bereitsteht und um 20.00 Uhr wieder auslaufen wird.

Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt durch Bergen. Einkäufe werden getätigt und abends essen wir vorzüglich in einem urigen Gasthof. Wir probieren die italienische Spezialität Baccalao, den norwegischen (getrockneten) Stockfisch, gewässert und mit Zwiebeln, Tomaten und Knoblauch.

Spät abends kommen wir ins Hotel und erfahren, dass wir am nächsten Morgen um 8.20 Uhr mit dem Bus abgeholt und zum Flughafen nach Haugesund gefahren werden. Wie wir von dort weiterkommen, wissen wir noch nicht. Wir nehmen alles mit Humor.

Die Abholung klappt pünktlich. Drei bis vier Stunden Busfahrt liegen vor uns. Andere haben weniger Glück und müssen bis Oslo oder Alesund fahren.

Wir fahren über die E 39 und sehen wieder eine wunderschöne Landschaft. Dann eine Überraschung: wir dürfen Autofähre fahren! Dadurch wird die Fahrt natürlich sehr angenehm und wir genießen den zusätzlichen Ausflug. Wieder auf der Straße noch ein interessanter Höhepunkt: wir fahren durch den Tunnel Bamlaffjordtunnelen, 7860 lang und der tiefste Punkt 260 m unter dem Meer. Unsere Stimmung ist gut.

Ankunft in Haugesund. Der kleine Flughafen ist natürlich total überfordert. Wir erfahren, dass wir nach Oslo geflogen werden. Jeder einzelne Flug wird manuell umgebucht. Die Zeit wird knapp, in zwei Stunden geht der Flieger. Wir erreichen, dass wir von Oslo direkt nach München fliegen können, statt wie vorgesehen über Frankfurt nach München. So landen wir abends nur einige Stunden verspätet und überglücklich in München.


PS: Die Fahrstrecke Bergen – Kirkenes – Bergen beträgt 5050 km/3156 miles

Ende

Viele Grüsse
Ursula
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Trolline » Do, 19. Jun 2008, 18:38

Hallo Ursula...
ich habe die Reise noch einmal erlebt...auf eine ganz andere Weise...aber dadurch habe ich manches neu entdeckt und es hat mir gefallen.
Viele Ausflüge haben wir ja nicht gemacht...aber den einen oder anderen werden wir nun doch bei der nächsten Fahrt machen...schmunzel.
Das der Stockfisch auch eine Italienische Spezialität sein kann..das hätte ich nicht gedacht. War der Gasthof der Egon???Mal neugierigfrag???

Aber Eure Heimfahrt war doch auch noch sehr schön...Ihr habt einiges mehr von der schönen Landschaft sehen können.

Danke für den schönen Reisebericht...

Herzliche Grüße von Trolline :D
Und ewig rufen die Trolle.....
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Norwegenfan » Do, 19. Jun 2008, 19:53

Hallo Trolline,

der Stockfisch wird überwiegend von Norwegen nach Italien exportiert. Wußtest du das nicht? Er wird dort als Spezialität geschätzt und soll recht teuer sein. Wir waren neugierig und haben das Gericht Baccalao mal probiert im Restaurant Bryggeloftet & Stuene. Das Lokal wurde uns von einer Ladeninhaberin empfohlen, wo ich mir einen wunderschönen norwegischen Umhang gekauft hatte.

Grüssle
Ursula
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Re: Reisebericht MS With 8.-20.5.08

Beitragvon Lizzy » Do, 19. Jun 2008, 21:00

Norwegenfan hat geschrieben: Wir waren neugierig und haben das Gericht Baccalao mal probiert im Restaurant Bryggeloftet & Stuene. Das Lokal wurde uns von einer Ladeninhaberin empfohlen, wo ich mir einen wunderschönen norwegischen Umhang gekauft hatte.


Hallo Ursula,

wie hat es euch im Restaurant Bryggeloftet & Stuene gefallen? War das Essen ok?

Gruß
Lizzy
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