von Lu_cia » So, 06. Jan 2019, 12:03
Ich wünsche allen ein gesundes und gückliches neues Jahr 2019.
Hätte ich diese Landschaften nicht schon drei Jahre zuvor im Herbst gesehen, wäre ich an dieser Reise vermutlich verzweifelt. Da ich die Polarlichter bereits im September gesehen habe, bin ich mit ganz großen Erwartungen nach Norwegen gestartet und habe mir schon in Gedanken einen Foto-Polarlichter-Kalender 2019 gebastelt.
Leider hatten wir eine sehr turbulente Zeit erlebt. In der einen Woche gab es mehrere Stürme, teilweise so heftige, dass wir z. B. in einen Hafen nicht einfahren konnten. Der Speisesaal glänzte durch eine mind. 70%ige Abwesenheit der Gäste, die aufgrund der starken Turbulenzen aufs Essen verzichteten.
Die Winterlandschaften waren schon sehr beeindruckend. Sofern man sie zu Gesicht bekam, was leider ehe selten vorkam. Am Anfang teilweise Nebel, Nieselregen, dann ab dem Polarkreis zunehmend unruhige See, die den Aufenthalt an Deck während der Fahrt häufig unmöglich machte. Hell wurde es gegen 11 Uhr und ab 14 Uhr herrschte völlige Dunkelheit. Das Zeitfenster für das Bewundern von Landschaften war unter diesen Umständen sehr gering.
Ein sternenklarer Himmel und eine ruhige See in der Nacht um Trondheim herum bescherte uns leider keine Polarlichtersichtungen. Dafür war es aber zu einem anderen Zeitpunkt ein unvergessliches Erlebnis, im Dukeln an den großen verschneiten Lofoten vorbeizugleiten oder am Eingang zum Trollfjord unvergessliche Bilder im Kopf abzuspeichern.
Ich war froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die Mitreisenden, der Silvesterabend (wir lagen vor Tromso mit einem grandiosen Blick auf die Stadt und das Feuerwerk - das Wasser war in dieser Nacht ruhig), die Entschleunigung, die auch schönen Momente und die Erinnerung daran, dass es auch anders geht, haben dazu beigetragen, dass ich diese Reise für mich insgesamt positiv bewerte.
Ich bin mir sicher, nicht zum letzten Mal mit der MS Lofoten unterwegs gewesen zu sein. Im Sommer 2020 möchte ich diese Fahrt noch einmal zu machen, bevor das alte Schiff aus dem Verkehr gezogen wird.
Die "Krönung" der turbulenten Reise waren die Nachwehen - kaum, dass ich zu Hause ankam. An Bord seefest und kein einziges Mal unpässlich gewesen (wohl deshalb, weil ich in kritischen Situationen die waagerechte Körperhaltung vorzog), ereilte mich zu Hause der Norovirus. Weile jetzt nach zwei Tagen wieder unter den Lebenden. Die Frage, wo genau eingefangen, bleibt offen. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass es mich nicht auf dem Schiff oder auf der Heimreise erwischte.