15.7.2000 - Mit Dimmu Borgir von Fyrde nach Balestrand
Nach einer ruhigen Nacht werden wir von der Sonne geweckt. Ja, tatsächlich, die Wolken sind verschwunden, die Sonne strahlt und verbreitet gleich eine ganz andere Stimmung.

Der Fjord liegt ruhig da, einfach wieder perfektes Wetter.

Getreu unserem Motto: "Kleine Straßen - her damit" fahren wir über Nebenstraßen zum Horninsdalvatn.


Tja, und dann steht da auf einmal eine Kuh auf der Straße. Ausweichen nicht möglich, auf Hupen reagiert sie auch nicht, was also tun. S. steigt schließlich aus und scheucht sie mit einem Stock von der Straße. Hier konnte er mal seine Dorfjugendkenntnisse voll ausspielen, während ich mit meiner Stadtherkunft (6000 Einwohner) doch etwas dummer dastand. Oder liegt es daran, daß ich auch schon mal Kühe getrieben habe und auch doch etwas Respekt vor ihnen habe?

Es gab keine weiteren Hindernisse auf der Strecke und so fahren wir schließlich Richtung Stryn



In Stryn fallen wir erst einmal im örtlichen Supermarkt ein und füllen unsere Vorräte auf. Nebenbei entsorgen wir auch unsere leeren Bierdosen im Pfandautomaten - Pfand gibt es zwar keins, aber allein das Pressgeräusch ist es wert. Ja, albern, aber so etwas kennt man aus Deutschland nicht und wir bewundern hier die Fortschrittlichkeit der Norweger (das Dosenpfand wurde in D erst 2003 eingeführt).
Das Wetter ist schön, da könnte man doch eine Wanderung machen. Und was liegt hier in der Nähe? Der Briksdalsbree! Also nichts wie hin.

Die Straßen hier in der Gegend sind extrem eng, links die Felswand, rechts der Fjord, ein LKW kommt entgegen - Soweit als möglich zur Seite fahren, Hände werden feucht, LKW fährt schnell (kennt ja die Strecke, verdammte Touristen), nicht viel Platz dazwischen, oh, wird eng, und rechts geht nicht mehr weiter, da ist nur Wasser! Aber es klappt. Durchatmen. Alles noch mal gutgegangen. Schweiß von der Stirn wischen, auf zur nächsten Begegnung.
Wenn jemand hinter uns ist haben wir uns eh schon angewöhnt bei der nächsten Gelegenheit rechts ranzufahren und überholen zu lassen. Wir haben Zeit, die Hinterperson vielleicht nicht, also ist vorbeifahren lassen doch viel entspannter.

Wir biegen in's Oldendal ein, die Straße wird noch enger, aber hier gibt es keinen Durchgangsverkehr (dafür aber Tunnel ohne Beleuchtung).

Vom Parkplatz geht es noch ein Stückchen zu Fuß. Wir könnten auch die Pferdekutsche nehmen, aber wir wollen uns ja bewegen.
In der Informationsstelle am Parkplatz erfahren wir noch, daß der Gletschersee nicht mehr da ist, der Gletscher hätte sich vorwärtsbewegt.

Es geht an tosendem Wasser vorbei.


Und da liegt er schließlich vor uns, der Gletscher.


Der Weg führt direkt bis ans Ende der Gletscherzunge.

Und man kann ihn auch betreten. (wenn ich es im Nachhinein betrachte, ist dieses Bild ganz schön leichtsinnig gewesen. Aber es gab nirgendwo Absperrungen oder Warnungen vor Eisbruch

Es werden auch geführte Touren angeboten.
Aber wir bleiben dann doch lieber unten und genießen die Sonne.

Ruhig ist es allerdings nicht, das Wasser, welches überall von den Bergen fließt macht doch einen ganz schönen Lärm.

Und der Troll bewacht das Tal.

Aber schließlich ist Zeit für den Aufbruch.


Ein letzter Blick zurück.

Weiter geht es über Almen.

In Byrkjelo eine kurze Tote-Fliegen-Gedenkpause.

Schließlich erreichen wir den Sognefjord und fahren an seinem Ufer entlang, auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.

Gar nicht so einfach, denn es ist Wochenende.

In Balestrand werden wir schließlich auf dem Campingplatz fündig. Die Hütten sind leider schon alle belegt, aber wir haben ja ein Zelt.

Der Campingplatz ist sehr einfach gehalten, aber wir sind ja anspruchslos. Allerdings ist er ganz leicht abschüssig, was wir allerdings erst merken, als wir nachts im Schlafsack liegen. Aber glücklicherweise hindert mich die Wurzel unter meiner Isomatte an weiterem Wegrollen.