Nach dem Frühstück mache ich mich wieder auf die Straße. Ich folge der RW13 in Richtung Røldal. Anfangs noch entlang an der Küste biegt die Straße nach einigen Kilometern bei Tau ins Landesinnere ab. Tief hängen die Wolken zwischen den Berghängen. Immer mal wieder schlängelt sich die Straße am Ende eines Tales die Berghänge hinauf, hier sind Tunnel noch eher selten anzutreffen.

Direkt an der Straße liegt kurz vor der Ortschaft Hjelmeland ein Picknickplatz an einer denkmalgeschützten Steinbrücke, auch eine ehemalige Mühle findet sich hier. Ich gönne mir eine Tasse Kaffee und mache eine kleine Pause. Das Wetter spielt gerade mit, der Regen hat es nicht über den letzten Höhenzug geschafft.



Die weitere Strecke ist recht kurz, denn am Rand der kleinen Ortschaft Hjelmeland endet die Straße an einem Fährterminal. Hier kann man sich die Wartezeit in einem Kiosk und Grill oder im Supermarkt versüßen, wenn man denn möchte. Allerdings ist die Fähre gerade am gegenüberliegenden Ufer angekommen und in ca. 20 Minuten ist die nächste Abfahrt. Nach 15 Minuten ist die Fähre wieder auf unserer Seite und es kann weitergehen.



Ich bleibe auf der 13 und nehme den Weg durch das Suldal und mache eine längere Pause am Kolbeinstveit – Museum und sehe mir die alten Horizontal Wassermühlen und den alten Hof an. Schon bald beginnt es wieder stärker zu regnen und ich fahre weiter. 2 Tunnel später ist wieder schönseres Wetter.








In Nesflaten verlässt die Straße das Suldal und es geht langsam aber stetig bergauf. Am Flesånafossen im Brattlandsdalen nutze ich den Rastplatz für ein verspätetes Mittagessen (15:00). Es geht weiter bergan, bevor es am Røldalsvatnet in der Ortschaft Håra auf die E134 geht, jetzt wird es steil, es folgt ein Kehrtunnel und eine starke Steigung und ich bin im Winter. Links und rechts der Straße liegt Schnee und Passend dazu fahre ich auf das Røldal Skisenter zu.


Dann verschluckt mich ein Tunnel, der mich nach 5km leichter Steigung wieder ausspuckt. Ein paar Kilometer geht es über eine winterliche Hochebene bevor es über eine lange Rampe den ganzen Berg wieder hinunter geht. Durch die Wolkendecke und zwischen einigen Häusern hindurch biege ich in Skarsmo in das „Tal der Wasserfälle“ ein.

Am Låtefossen gibt es passend dazu auch blauen Himmel. In dieses Tal stürzen Wasserfälle aus der Hardangervidda und vom Folgefonna, dementsprechend reißend ist der Fluß, der neben der Straße in Richtung Odda fließt.



In Odda ist es leider wieder grau in Grau und so folge ich dem Sørfjord in Richtung Kinsarvik.



In Lofthus checke ich den Wetterbericht für diese Gegend. Er verspricht nichts gutes für die Gegend und die nächsten Tage, aber in Flåm ist für die nächsten Tage gutes Wetter angesagt. So entschließe ich mich heute noch ein ganzes Stück weiter zu fahren. Spektakulär kündigt sich die neue Hardangerfjordbrücke an, es geht in einen Tunnel, mitten in diesem Tunnel ist ein Kreisverkehr, direkt nach einem weiteren Stück Tunnel geht es auf die Brücke und danach direkt wieder in einen Tunnel, im Anschluss wird für das Vergnügen bezahlt, eine Mautstelle „kassiert“ per Kennzeichenerfassung 150NOK.


In Vossevangen biege ich auf die E16, den alten Königsweg, ein. Der Fahrtag geht am Tvindefossen zu Ende. Ich übernachte hier auf dem Campingplatz.


Für die knapp 300km lange Etappe habe ich insgesamt ca. 11 Stunden gebraucht und mich mit der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit wie die Regenwolken bewegt
