Guten Abend zusammen
Nach einem weiteren durcharbeiteten Wochenende ist es jetzt mal wieder Zeit in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Jeder Tagesbericht den ich hier onlien stelle ist wieder wie ein kleiner Urlaub

Sehr erholsam! Vielen Dank auch nochmal für die immer wieder super netten Kommentare, es freut mich, dass euch unsere Reise gefällt
Tag 10: 10. August 2013 Tromso-Storslett
Hard Facts:Von/Bis: Tromso-Storslett
MINI-KM: ca. 160 km (3186km gesamt seit DU)
Wetter:

SONNEEEEEE

Jaaaa, ihr habt richtig gelesen: SONNIG. Der ganze Tag war super Wetter, wir wussten gar nicht was los war, aber fest steht: wir hatten das sowas von verdient. Seit Tage war am 10. das erste Mal, dass wir das Zelt ohne Eile im Trockenen aufbauen konnten und dann noch ganz entspannt in den Stühlen am Fjord sitzen konnte. Herrlich, einfach ein Traum. Und bei blauem Himmel sah alles auch gleich nochmal viel besser aus, und die Fotos erst…Ach ich komm ins Schwärmen. Hmmmm….
Dennis war morgens schon früh auf den Beinen und hat den schönen Tag vor dem Zelt mit Kaffee begrüßt. Ich hingegen habe mich, da die Sonne durch die Zeltplane schien, noch mal ganz genüsslich mit dem Gesicht in Richtung warmes Licht gedreht und noch mal bisschen weiter gedöst. Der Kakao-Ruf lockte mich dann aber, zusammen mit der Aussicht auf blauen Himmel aus dem Bett.
Allerdings muss ich sagen: frisch war es draußen, wenn man so aus dem kuscheligen Schlafsack kommt. Also erst mal ab in die Dusche mit Fußbodenheizung. Himmlisch. Blöd nur, dass ich keinen Föhn bei hatte und daher dann erst mal in 2 Kapuzenpullover eingemummelt vor dem Zelt saß, gefrühstückt haben und darauf gehofft habe, dass die Haare rasch trocknen.
Gegen 11 Uhr ging es dann mit einem gepackten Buddy in Richtung Tromso. Nicht ohne vorher noch ein Foto mit der nördlichsten Wasserrutsche Europas zu machen

Diese stand nämlich wie gesagt praktischer Weise gleich bei uns auf dem Camping-Platz ^^.
Den Weg, den wir dann nach Tromso zurück gefahren sind, waren wir ja am Vortag schon in die andere Richtung gefahren, aber bei Sonne schien es sich um einen ganz anderen Fjord zu handeln. Das Wasser, die Berge, die Wölkchen…alles ein einziges Werbeportrait der Marke „Made in Norway“.
Unser erstes Ziel war erst mal ein Laden namens XXL, der Five Finger Schuhe vertreiben sollte. Wir also mal das Navi bemüht und ab gings. Leider direkt mal durch den Tunnel und nicht über die Brücke

Diesen würden wir dann aber später noch befahren. Erst mal Schuhe kaufen!! Was uns erwartete war sowas wie ein norwegisches Centro Oberhausen. Natürlich nicht so groß, aber sinngemäß das Gleiche. Und scheinbar gehen auch Norweger Samstags mit Vorliebe shoppen. Was wir als erstes Beobachten konnten: Blauer Himmel und 14°C. bewegen Norweger zu kurzen Hosen und ärmellosen Shirts. (Ich hatte immer noch 2 Pullover an…)
Der XXL Laden war schnell gefunden und entpuppte sich als Outdoor-Sportladen-Traum. Vom Golfschläger über Tauchflaschen, Schlauchboote, Klamotten…alles dabei. Wir also ab in die Schubabteilung, eine nette Damen gefragt und sie zeigte uns auch sofort freudestrahlend das Regal mit der Five-Fingers-Sortiment-Präsentation. Ja ja… Ganze 3 Sorten der Schuhe wurden hier angeboten. Dennis ehemaliger Schuh war nicht dabei, meiner zwar schon aber nur bis Damengröße 41 (entspricht in etwa Größe 39 in normalen Schuhen) und das dann auch noch in knall Pink. Wir fasten uns ein Herz und begaben uns an die Problemlösung. Die Alternativen waren ja nun mal nicht besonders vielfältig. Für Dennis gab es in 46 nur einen Schuh, der wurde anprobiert, für gut befunden und eingetütet. Diesmal jetzt mit etwas mehr Profil und dickeren Polstern unterm Knöchel und an den Fußseiten. Eher ein Trekking-Schuh also. Ich versuchte es auch mal mit den Pink-Panther-Latschen in 41, hatte aber keine Chance. Diese waren wirklich eher wie 39 und das passt beim besten Willen nicht.

Am Ende nahm Dennis sein Paar mit und ich verließ den Laden ohne. Ich hatte ja noch meine Wanderstiefel dabei, damit habe ich den Urlaub dann bis zum Ende bestritten. Bisschen traurig bin ich aber schon, hätte ich die vielen tollen Wege, die noch vor uns lagen doch gern mit "Barfuß-Feeling" erlebt

Zur Aufmunterung ging es dann noch im Supermarkt Grillwürstchen und Tortillachips mit Käsedip für abends kaufen. Hammi

Buddy hat bei der Abfahrt vom Parkplatz des Einkaufszentrums noch ein bisschen für Aufsehen gesorgt. Seit Tagen hatten wir nur einen einzigen MINI gesehen und auf der ganzen Reise noch keinen MINI Clubman (das ist die längere Version mit den Klapptüren am Heck), wie es Buddy ist. Mit den Lufteinlässen an der Motorhaube und der unfreiwilligen Tieferlegung durch das Gepäck muss er schon sehr außergewöhnlich ausgesehen haben. Ein bisschen stolz waren wir schon

Dann gings endlich an die Sight-Seeing-Tour in Tromso. Wir waren ja schon sehr gespannt und in Anbetracht des guten Wetters auch sehr positiv eingestellt. Erst mal gings wieder in einen Tunnel, im Tunnel (im!!!) dann durch einen Kreisverkehr und dann direkt ab in ein unterirdisches Parkhaus, welches doch sehr an die Tunnel in der Kupfermine in Roros erinnerte. Ja, so sind sie die Norweger. Warum eine Höhle für Autos schick auskleiden? Die können doch da auch so parken. Wir ließen Buddy also in Felsenhalle 7 zurück und machten uns auf ans Licht.


Direkt hinter der Bibliothek hat uns die Erde dann wieder „ausgespuckt“ und wir waren mitten drin im pulsierenden Leben. In Norwegen war gerade ordentlich Wahlkampf: die ganze Innenstadt war voll mit Werbung machenden Parteien. Dazu kam noch ein lokales Schach-Derby mit Live-Kommentaren von einer Bühne. Und dann natürlich noch die ganzen Norweger, die samstags die City stürmen zu shoppen.

Wir waren ein bisschen überfahren ehrlich gesagt. Also erst Mal Flucht nach vorne und ab in den Hafen. Hier sahen wir die schönen alten Holzhäuser, machten Fotos von den Booten, der Brücke, der Eismeerkathedrale am gegenüberliegenden Ufer und dackelten so dahin.

Dann sahen wir die Touristinfo und hier wollte ich erst mal Karten kaufen und mal gucken, was noch so geht.

Ich hatte gerade die Karten zum bezahlen abgegeben, da hörten wir ein „Trööööööhhhhht“. Ein Blick auf die Uhr- halb 3. Da fiel es uns wie Schuppen von den Augen, Mama hatte uns ja gesagt, dass „unsere“ MS Nordkapp heute in Tromso ankommen würde. Mit dem Schiff sind wir dann ja ein paar Tage später von Nordkapp gen Süden aufgebrochen. Wie aufregend.

Dennis eilte nach draußen um Fotos zu machen und ich beobachtete durchs Fenster der Touristinfo, wie die Nordkapp immer größer wurde. Nun wollte ich nur schnell bezahlen und dann raus. Aber die nette Tourist-Informations-Fach-Sachbearbeiterin war äußerst gewissenhaft und scannte jede Karte einzeln ein. Biep (8 KR) – Biep (8 Kr) – Biep (8 Kr)…. Muss ich erwähnen, dass ALLE Karten 8 Kronen kosteten? Und dass ich ca. 10 gekauft habe? Ja und dann noch die Briefmarken. Erst mal gucken, welche sind wohl für Deutschalnd? Diese abtrennen…oh das sind zu wenig…neue Rolle aufmachen… Dann die Briefmarken im PC verbuchen. Den Beleg ausdrucken, die Summe ins Kreditkartenbezahlterminal eingeben, mich anweisen die Karte rein zu stecken. Kontrollieren ob der Zahlvorgang korrekt gelaufen ist und mir dann freundlich lächelnd die Tüte überreichen. Puuuuuuh. Mein „Thank you and have a nice day!!!“ verhallte noch während ich schon gen Pier spurtete….

Und dann war sie da, die Nordkapp. Wumms. Schon mächtig viel Schiff muss ich sagen, aber wir haben uns sehr gefreut sie schon mal zu sehen. Meine Mama hatte uns vorab per SMS auch noch den Tipp gegeben, dass wir schon mal im Hafen aufs Schiff hätten gehen können. Wir haben uns aber dagegen entschlossen, weil wir uns noch ein bisschen Vorfreude aufheben wollten. Aber in der Sonne unten am Pier zu sitzen und eine kleine Foto-Session zu machen, das hat schon mal gut funktioniert


Danach tingelten wir dann noch zum Dom, wo heute scheinbar Konfirmation oder Taufe oder so war. Ein bisschen windschief ist er ja schon oder? Und wir Rheinländer/Ruhrgebietler denken bei „Dom“ irgendwie immer automatisch an „Kölner Dom“, daher war der Anblick doch etwas überraschend. Hübsch ist er aber doch muss ich sagen.


Mit einem kleinen Abstecher zu Burger King (Dennis wird zur Diva, wenn er Hunger hat ^^) und zum Auto (Buddy aus der Grotte holen) gings dann über die Brücke rüber zur Eismeerkathedrale.

Ich muss schon sagen, die sieht ganz schön gut aus so vor dem blauen Himmel. Hier hieß es dann also auch noch Fotos-Fotos-Fotos. Die 40 Kronen Eintritt pro Person haben wir uns aber gespart, zu dem Zeitpunkt war noch offen ob wir vielleicht auf der Hurtigrutenpassage das Mitternachtskonzert angucken würden.

Da es mitlerweile 4 Uhr durch war, entschiedenen wir uns gegen die Fahrt auf den Storsteinen. Wir hatten ja in Narvik gestern schon das „Hausbergerlebnis“ und wollte heute lieber noch etwas Strecke in Richtung Norden gut machen.

Also auf in Richtung Storslett. Wegen einem Tipp im Reiseführer, sind wir kurz hinter Tromso von der E6 abgebogen und sind die 91 gefahren. Ich sag euch: Ein Traum. Berggipfel wie auf die Perlenschnur gezogen. Immer wieder Eiszungen und Wasserfälle und dieser ungemein sympathische, blaue Himmel. Herrlich.


Die erste Fährüberfahrt nach Svensby brachte uns dann in Blickweite der Lyngener Alpen. Das war wirklich phantastisch, das Wasser war mal wieder Türkis und die Berge wurden immer höher, immer imposanter und immer schroffer. Der Wahnsinn. Für 22 km schlängelt sich die 91 gegenüber der Lyngener Alpen bis nach Lyngen. Immer mit dem Kjosen dazwischen, der für das „untere Blau“ im Bild sorgt. Herrlich.


Von Lyngen aus ging es dann 40 Minuten mit den Schiff über den Lyngenfjord. Eine richtige kleine Kreuzfahrt, die wir schön im Windschatten auf dem Oberdeck mit der Nase in der Sonne genossen haben (ich habe da dann auch noch ein paar Karten geschrieben ^^).



Ich kann gar nicht mehr beschreiben, wie toll das eigentlich war. Wie als hätte man uns in den Norwegenprospekt geworfen. Und mit dem Anlegen der Fähre ging es noch weiter. Für gut 20km führt die E6 (auf der wir ab dort dann wieder waren) noch am Fjord entlang. Auf der anderen Seite gibt es den Blick auf einen dicken Gletscher, im Vordergrund treiben Fischerboote auf dem kristallklaren Wasser und rote Norwegenhäuschen spiegeln sich im Uferwasser. W-A-H-N-S-I-N-N.


Uns gelüstete es jetzt doch sehr nach einem Campingplatz und unseren Klappstühlen in der Sonne. Dummerweise schienen gerade die ersten 2 nach der Fähre nicht mehr offen zu haben, oder wir sind einfach komplett blind dran vorbei gefahren. Normalerweise sin die Plätze aber narrensicher ausgeschildert…Naja, wer weiß. Wir also weiter gefahren, zwischendurch der ein oder andere Foto-Stopp – Staunen – gucken – Staunen – Fahren.



Schließlich sind wir bis über Storslett hinaus gefahren und haben unser Zelt auf einem winzigen Platz in Sandness am Straumfjorden aufgeschlagen. Der Platz geht über mehrere Ebenen bis ans Wasser heran. Da das Klo/Dusch/Küchen-Häuschen aber ganz oben steht haben wir beschlossen auch ganz oben zu schlafen und nicht direkt am Wasser – auch wenn es sehr verlockend war


Für die letzten paar Sonnenminuten haben wir unsere Klappstühle noch an die Wasserkante getragen und haben die Sonne beobachtet, wie sie hinter den gegenüberliegenden Bergen runter sank. Kaum war sie weg wurde es direkt frisch, kaum noch zweistellige Gradzahlen.

Die Tüte Tortillachips ist übrigens halb leer geworden, der Käsedipp zu ¾. War lecker!!!
Nun wünsche ich euch noch einen schönen Abend und sage bis ganz bald mit Tag 11,
Svenni