
Weil auf dem Stellplatz, der sich Camping Raften nennt, nur eine einzige Dusche für etwa 25 WoMo’s gibt, lasse ich es heute gemütlicher angehen und nutze die Bord Sanieinrichtungen incl. Boiler und Heizung.
Nach dem Einschalten lege ich mich wieder hin und relaxe.
Dann stehe ich auf, verschönere mich, sofern es noch was schöneres als einen alten Mann gibt, und mache mir ein Frühstück.
Die Wolkendecke ist höher, zum ersten Mal sehe ich die Berge. Der Wind pfeift und der Raftsund hat Katzenköpfe.

Erst um 11:30 Uhr fahre ich ab. Zurück auf die E 10 und durch viele Tunnels und an Fjorden entlang Richtung Svolvaer. Jeder Kilometer ist mir noch bekannt.


Ein kurzer Stopp beim Hammerstad Camping erfolgte. Ich wollte nachschauen, ob Helmut, den wir seit 2011 kannten, wieder da ist. War er nicht aber Bekannte von ihm, mit denen ich gesprochen habe. Sie wollten Grüße an Helmut von Gerti und Ingo ausrichten.
Helmut ist zwischenzeitlich 85 Jahre alt und lebt weiter in Stade.
Dann bin ich weiter nach Svolvaer gefahren und wollte einen kleinen Bummel durchs Städtchen machen. Parkplätze hätte es schon gegeben, aber der Regen und der Wind hinderten mich am Stadtbummel.
Ein weiterer Zwischenstopp erfolgte in Kabelvag bei der Lofoten Kathedrale.

Dann ging die Fahrt immer weiter auf der E 10 in den Süden der Lofoten. Der Gegenverkehr, meist WoMo’s, erfolgt meist im Pulk. Vorne ein Träumer oder einer, der das Mietmobil nicht beherrscht, dahinter der Rest.
Nachdem die Geschwindigkeit ohnehin auf 80 km/h als Obergrenze begrenzt ist, meist aber nur 70 gefahren werden darf, und wenn ein Haus am Wegesrand steht wird ohnehin auf 60 km/h begrenzt.

So wird die Reise zu einer beschaulichen Wanderung. Bei dem starken Wind wird mein ReiMo in Böen ganz schön gebeutelt.
Steuern ist mit 1 ½ Händen anstrengend und tut weh.
Weil es immer wieder regnet, aber es auch Wolkenlöcher mit schöner landschaftlicher Stimmung gibt, vergeht die Fahrt kurzweilig.
Überrascht wurde ich vom Telefonanruf von meinem Fehmarner Sohn, der sich nach meinem Befinden erkundigte. Schon komisch, wenn das Navi plötzlich mit einem spricht und die Musik ausgeht.
Ich hatte mir vorgenommen, nicht ganz in den Süden der Lofoten zu fahren, den Ort A kannten wir ja schon, sondern spätestens bei Ramberg auf einem Campingplatz stehen zu bleiben.
Bei Flakstad sah ich einen großen CP der gut besucht war und checkte kurz entschlossen ein.
Nun stehe ich mit Blick aufs Meer hinter dem Strand.

Vor mir sind viele Zeltler, die beim Aufbauen aufpassen müssen, dass ihr Equipment nicht davonfliegt.

Bei auflaufenden Wellen und starkem ablandigen Wind fliegt die Gischt davon, ein Naturschauspiel sonders gleichen.
Nach einer kurzen Brotzeit bin ich unter die Dusche in einer schönen Sanitäranlage gegangen. Nach zwei Tagen im outback war es eine aufbauende Reinigung von Körper und Seele.
Auch der Regen scheint vorbei zu sein. Auf den Wetterbericht ist Verlass.

Ich sitze nun im Trainingsanzug im warmen ReiMo und schreibe händisch am Reisebericht.
Zu Abendessen habe ich mir Burger gebraten, dazu gab es Kartoffelsalat, Tomaten und Gurke.
Jetzt um 21:45 brennt die Sonne vom Himmel, Surfer versuchen die niedrigen Wellen zu reiten und immer wieder kommen neue Zeltler zu den Dünen vor mir und bauen auf.


Und ich tippe wie ein Wilder die Notizen der Reise in den Laptop, um mal wieder einen Reisebericht in die Flächen zu geben.
Um 22:00 Uhr ziehe ich meinen Anorak an und gehe noch zum Strand um abendliche Impressionen einzufangen.
Die einen laufen in Daunenjacke rum, die anderen gehen baden.

Und danach wieder in die Sauna mit Meeresblick.
Damit endet der 6. Reisebericht. Fortsetzung folgt

































































