13.07.2018
Die Sonne versteckt sich noch etwas hinter den Wolken, ist aber zwischendurch mit unverminderter Kraft am Scheinen. Wir lassen es sehr ruhig angehen, frühstücken draußen und anschließend versuche ich es nochmal mit der Angel - aber wieder ohne einen Fisch, den wir ruhigen Gewissens verzehren könnten, alle zu klein und somit zurück ins Wasser.
Bis 12 Uhr müssen wir denCampingplatz in Rørvik verlassen, das wird richtig knapp! Die Entsorgung ist schnell erledigt, aber die Frischwasserversorgung ist etwas umständlich: Da wir die stundenlang in der prallen Sonne liegenden Schläuche nicht benutzen wollen, bleibt nur der Wasserhahn am Außenbecken - da passt unser Kanister aber nicht drunter... also füllen wir unsere 1,5 l Flaschen und kippen diese in den Kanister. Dauert zwar länger, ist dafür sauber.

Derartig gerüstet fahren wir zur letzten Fähre unserer Reise an der Küstenstraße. Es sind schon einige Wartespuren gut gefüllt, aber wir stellen uns als einzige auf eine freie Spur. Prompt werden wir als erste aufs Schiff gewunken. Ein zweites Fahrzeug folgt uns aufs Schiff, dann geht die Klappe schon zu.



Dieser Fahrer merkt gerade, dass er auf der falschen Fähre ist.
Eine nur fünfminütige Überfahrt bringt uns auf die die 776 von Geisnes nach Høylandet. Diese sehr idyllischen Strecke mit einer schmalen kurvigen Fahrbahn, lauschigen Seen und kleinen Ortschaften lässt sich sehr schön fahren. Man kann fantastische Aussichten genießen und bei glücklicher Fügung sieht man sogar Elche!



Wir haben zwei Elche gleich zweimal gesehen... Bei der Fahrt entlang an einem See mit einer großen bewaldeten Halbinsel stehen zwei der Tiere am gegenüberliegenden Inselufer und äsen - oder fressen? Egal, jedenfalls haben wir sie entdeckt, parken und verhalten uns möglichst ruhig, um sie nicht zu verschrecken. Mir gelingen ein paar Aufnahmen, aber wir beobachten hauptsächlich, dann verschwindet der scheu wirkende Elch zwischen den Bäumen, der andere lässt sich nicht stören, bis, ja, bis zwei große weiße Wohnmobile kommen.



Die sehen uns, halten, zwei Familien steigen türenknallend aus, kommen laut aufgeregt redend zu uns - und nix sehen, weil der andere Elch bei dem Radau auch das Weite gesucht hat. Ha! Während die Deutschen (welche Überraschung) noch debattieren, steigen wir in unseren Bus und fahren weiter am Seeufer entlang.

Einen Kilometer weiter halten wir wieder mit Blick auf die Halbinsel. Vielleicht kommen sie ja auf dieser Seite wieder raus aus dem Wald??
Während wir noch unsere Sachen sortieren (anderes Objektiv, Fernglas, feste Schuhe) kommen die Wohnmobile, verlangsamen ihre Fahrt, sehen nichts (wir gucken ja auch nur nach unten auf unser Zeug) und düsen weiter. Ha!
Wir queren die Straße, gehen einen kleinen Hang runter und da kommen die zwei Elche tatsächlich auf dieser Seite wieder zum Vorschein! Der eine mitten im Sonnenschein, der andere etwas zögerlich, verweilt nur kurz und zieht sich dann in die Bäume zurück. Der mutigere bleibt bestimmt eine halbe Stunde voll in unserem Blickfeld bis er auch zwischen den Bäumen verschwindet. Das war ein sehr erhebendes Erlebnis.



Nach einer ausgedehnten Pause cruisen wir entspannt bis nach Hell ins Scandic Hotel.
Das Zimmer ist nicht ganz so komfortabel wie beim ersten Aufenthalt, aber immerhin keine direkte Sonneneinstrahlung. Dafür freuen wir uns jetzt schon auf das tolle Frühstücksbüffet am nächsten Morgen.
Viele Grüße, Gerhard