Winterwunderland Norwegen 2018

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Saxax » Mo, 26. Mär 2018, 22:33

Moin Ronald,

danke für den tollen Bericht mit den tollen Bildern. Man kriegt ja direkt Lust, den Urlaub in den Winter zu verlegen.... und das, obwohl wir nicht Ski fahren ;-)

Direkte Auswirkung hatte Dein Buchtipp Morten A. Strøksnes „Das Buch vom Meer“ .... die ersten Seiten sind schonmal toll (ich versuch´s mit der deutschen Übersetzung :shock:


Liebe Grüße vom Gastarbeiter aus dem Rhein-Mainz-Gebiet


Dein Axel
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon CrazyHorse » Di, 27. Mär 2018, 6:45

Es ist immer wieder eine Freude, hier reinzuschauen! Weiter so!

Gruß Matthias
Meine Bilder bei flickr
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Di, 27. Mär 2018, 9:58

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 9

Freitag, 2. März 2018 – Stokmarknes - Sortland


Auf dieser Reise durch Norwegen machten wir im Gegensatz zur Rundreise im Frühjahr 2013 und 2017 etwas anders: Wir legten mehr Ruhetage ein und vermieden auch längere Strecken. Lediglich die Fahrten von und später nach Oslo waren längere Strecken, jedoch auch dort haben wir Pausen eingelegt.

Heute war wieder so ein Ruhetag, den wir mit einer kurzen Visite in Sortland und einem Bummel durch die „vibrierende City von Stokmarknes“ sowie Lesen ausfüllten.

Als wir in Sortland eintrafen, lag dort die VESTERÅLEN, die uns ja von Bodø nach Svolvær gebracht hatte. Nun war sie wieder auf der südgehenden Route nach Bergen.

In Sortland bummelten wir durch die Geschäfte und hatten Kaffee und Kuchen im neuen Einkaufszentrum. Verhungern konnte man hier nicht, in jedem der drei Geschosse befand sich entweder eine Konditorei, eine Cafeteria oder ein Bistro.

Gegen 13.30 Uhr fuhren wir langsam zurück und konnten so die VESTERÅLEN vor der Gebirgskulisse der Møysalen fotografieren, also im Gebiet der Vesterålen 

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MS VESTERÅLEN

Meine Frau merkte an, dass wir vor ein paar Tagen dort an Bord waren und jetzt nebeneinander nach Stokmarknes fuhren.

Und heute boten sich die Berge des Møysalen-Nationalparks irgendwie in einem anderen „Weißton“, so dass wir diese Eindrücke natürlich festgehalten haben, ebenso wie den Moment, als die VESTERÅLEN unter der Hadselbrücke durchfuhr.

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MS VESTERÅLEN unter der Hadselbrua

Der Møysalen-Nationalpark wurde 2003 gegründet. Er ist einer der kleinsten Nationalparks in Norwegen, bietet aber eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Im Ost sind eher flache Landschaften und kleine Fjordarme zu finden, im Westen herrscht der alpine Charakter der Berggipfel vor mit seinem höchsten, dem imposanten Møysalen mit 1.262 m.ü.M.

Mehr hierzu: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B8ys ... tionalpark

Wir haben diesen Park und vor allen Dingen die Insel Hinnøya als sehr interessant und abwechslungsreichen empfunden. Hinnøya ist die größte Insel „vor der Küste Norwegens“, denn Spitzbergen ist noch größer. Hinnøya bietet aber u.a. den spektakulären Raftsund, den Tjeldsund, den Gullesfjord, Øksfjord, die Stadt Harstad mit dem Trondenes Mittelalterlichen Zentrum, den kleinen Ort Digermulen und vieles mehr. Sehr reizvoll ist eine Fahrt von Harstad über die Insel mit der Fährverbindung von Revsnes nach Flesnes aber auch die Fahrt entlang des Sortlandsundes nach Norden.

Mehr zu Hinnøya: https://de.wikipedia.org/wiki/Hinn%C3%B8ya

Jetzt lasse ich mal nur die Bilder von der Westseite der Insel Hinnøya und des Møysalen sprechen

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Sortlandsund und Blick auf Hinnøya

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Hinnøya

Da uns noch nicht nach Hotel zumute war, besuchten wir das „Einkaufszentrum“ mit so ungefähr vier Geschäften. Anschließend wollten wir noch einmal Kaffee und Kuchen genießen und gingen in das Bakerikafeen. Doch irgendwie schienen die Verkäuferinnen im Hinterzimmer nicht mitbekommen zu haben, dass die Ladenglocke geklingelt hatte und nun Kunden auf Bedienung warten würden. Dann eben nicht liebe Tante und wir gingen in das nächste Bistro.
Unser Gang durch Stokmarknes war noch etwas schwieriger als in Henningsvær, denn hier waren die Bürgersteige als auch die Straßen reinste Buckelpisten, so dass wir doch verdammt aufpassen mussten, nicht auf der Nase oder dem Allerwertesten zu liegen.

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VESTERÅLEN in Stokmarknes

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VEESTERÅLEN und ISQUEEN

Pünktlich zur Auslaufzeit des Schiffes waren wir wieder im Hotel, in unserem „Wohlfühlreich“, so dass wir die Abfahrt fotografisch festhalten konnten – obwohl es ja immer das gleiche Bild ist, nur mit einem anderen Schiff.
Jetzt lasse ich noch einmal meine Frau sprechen:

„Heute dürfen wir endlich Fischsuppe genießen. Das wollten wir schon seit zwei Tagen, aber nie war sie vorrätig. Mit dem netten lettischen Kellner kommen wir näher ins Gespräch. Begeistert berichtet dieser von seinem Leben in Norwegen. Die Art, wie man als Ausländer aufgenommen wird, sei einmalig. Die vorgeschriebenen Sprachkurse würden vom Arbeitgeber bezahlt. Es fiele leicht, sich zu integrieren. Alle Menschen seien sehr nett und hilfsbereit.

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Lecker Fischsuppe

Im Gegensatz dazu empfinden wir das Verhalten des heutigen Mitarbeiters an der Rezeption als unverschämt. Er machte bereits einen arroganten Eindruck als ich vorhin den Zimmerschlüssel holte. Jetzt fragt er den Kellner allen Ernstes, ob wir bezahlt hätten! Und das auch noch in unserer Gegenwart. Ich sehe es Ronald an, es braut sich etwas zusammen und es dauert auch nicht lange, bis das Donnerwetter folgt. Er stutzt den Schnösel ordentlich zurecht. Reaktion: Fehlanzeige.

Auch das Nordlicht will sich heute wieder nicht zeigen. Der Himmel hat sich zugezogen.  Da nützt es auch nichts, dass die Jalousie an meinem Fenster inzwischen repariert wurde und ich bequem des Nachts in den Himmel blicken könnte.“

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Fortsetzung folgt und Morgen geht es „Rund Andøya“

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Und Dank an alle für die lieben Kommentare!
Gruß
Ronald
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Do, 29. Mär 2018, 14:07

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 10

Sortlandsund und Annøya rund


Ein herrlicher Tag erwartete uns. Die Sonne strahlte die ISQUEEN und die Gipfel von Hinnøya an.

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Auch der Møysalen zeigte sich in seiner ganzen Pracht. Also nichts wie raus und los! Und so saßen wir um kurz nach 10.00 Uhr wieder im Auto, um unser heutiges Ziel anzusteuern: „Andøya rund“.

Malerisch lagen zwei Nordlandboote in ihrem Halbschuppen vor dem Møysalen.

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Ein kleines Stück weiter konnten wir über den Eidsfjord in der Ferne den Berg Reka erkennen; der Berg daneben müsste die Steinheia sein.

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Zunächst aber mussten wir ja erst nach Sortland fahren, um über die Sortlandbrücke nach Hinnøya zu kommen.

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Die Sortland Brücke ist eine freitragende Brücke die den Sortlandsund zwischen Strand auf Hinnøya und der Stadt Sortland auf Langøya in Nordland verbindet. Die Brücke ist 948 m lang und das längste freitragende Stück ist 150 m lang. Sie besteht aus 21 freitragenden Stücken. Die größte Durchfahrtshöhe beträgt 30 m. Die Sortland Brücke wurde 1975 eröffnet. Sie ist eine von 4 Brücken, die in den 70er Jahren erbaut wurden, um die Inseln in Vesterålen miteinander zu verbinden.

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Auf Hinnøya angekommen sahen wir grasende Rentiere. Sie gehören zur „Inga Sami Siida“. Laila und Arild Inga betreiben hier seit 2009 eine Rentierzucht. Die „siida“ war die traditionelle soziale Organisationsform der Samen Nordeuropas bis zur Einführung des Rentiernomadismus und die „Sami Siida“ ist eben die Bezeichnung für die samische Organisationsform. Mehr kann man übrigens im Várjjat Sámi Musea“, dem Varanger Samischen Museum in Varangerbotn erfahren oder auch hiernachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Siida

Kurze Zeit später kamen wir auch an dem Hinweisschild zur Rentierfarm der Familie Inga vorbei.
Mehr hierzu unter: http://www.norwegenstube.de/rentierfarm-inga-sami-siida

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Über den Sortlandsund hinweg reihte sich auf Langøya ein schneebedeckter Gipfel an den anderen.

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Unterhalb des Kvålkanntotinden auf Langøya bahnte sich die RICHARD WITH ihren Weg durch den Sund nach Süden.

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Nattmålstinden und Vikheia 536 m.ü.M.

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War die Straße 82 im Frühjahr schon eine tolle Strecke, so bot sie im Winter auch sehr schöne Aussichten und Motive.

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Wir fuhren nun entlang des Forfjords und des gleichnamigen Naturreservats. Am Ufer lag eine dicke Eisdecke, die wie schon an anderen Fjorden, der Tide ausgesetzt sind und mit gezackten Aufbrechungen aufwarteten, was die Landschaft nur noch bizarrer erschienen ließ.

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Hierzeigten sich schon die verschiedenen „tinden“ mit dem Blåfjellet auf dem südlichsten Teil der Insel Andøya. Welche Gegend hier oben hat eigentlichen kein Blåfjellet oder keinen Blåtind???

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Je nördlicher wir kamen, desto mehr schien der Winter hier „zugeschlagen“ zu haben.

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Wir waren am Buknesfjord angekommen. Um uns herum kaum ein Mensch. Und so genossen wir die Stille.

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Hier war das Eis aufgebrochen aber auf der freien Wasseroberfläche bildete sich schon wieder neues Eis.

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Kurz vor Risøyhamn wurde das Fahren schon etwas kniffliger, zumal auch ein teilweise steifer Wind wehte, der den Schnee zusammenfegte.

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Die Andøybrua war erreicht. Die Andøy-Brücke ist eine freitragende Straßenbrücke, die den Risøysund zwischen Andøya und Hinnøya in Nordland überquert. Die Brücke ist 750 m lang, die größte Spannweite ist 110 m und die größte Durchfahrtshöhe beträgt 30 m. Die Brücke wurde 1974 eröffnet.

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Nun befanden wir uns auf Andøya, der nördlichsten Insel der Vesterålen. Vor uns lagen die Bjørnskinnstinden und Resmalstinden. Beide sind „nur“ etwas über 600 m hoch, aber über die flache Moorniederung im Südosten von Andøya hinweg sahen sie doch recht mächtig aus.

Auch hier gab es natürlich einen Breitinden und einen Blåtind, an dem wir auf der Rückfahrt noch entlang kommen.
Andøya hat das größte zusammenhängende Moorgebiet mit 263 km Fläche. Es erstreckt sich vom Süden, dann entlang der Ostküste über den Mittelteil der Insel hinweg nach Westen und bis hinauf nach Andenes. Jetzt mit Schnee bedeckt waren die Moore natürlich nicht zu erkennen – lediglich, dass es an der Ostküste doch recht flach war.

Auf Andøya befindet sich auch – neben Svalbard – das einzige Steinkohlevorkommen in Skandinavien, im Ramsåfeltet.

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Sehr schön, richtig grazil, waren die Schatten der kleinen Sträucher auf dem Schnee.

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Die Berge im Norden von Andøya wurden toll von der Sonne beleuchtet.

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Kurz vor Åse blickten wir im Osten auf die bis zu 1.000 m hohen Berge auf der kleinen Insel Grytøya: Links der das Hattfjellet, dahinter lugt der Stortussen hervor, in der Mitte der kegelförmige Flyndretinden und rechts weiter hinten der 1.012 m hohe Nona.

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Dverberg Kirche und Gedenkstein für Augustinus Sellevold

Wir stoppten an der Dverberg Kirche, ein oktogonaler Holzbau aus dem Jahr 1843. Die Kirche ist ein Nachfolgebau eine 1734 durch Blitzschlag zerstörten Vorgängerkirche. Dverberg Kirche wurde von Christian Heinrich Grosch erbaut, der nicht nur für den Bau von über 80 Kirchen in Norwegen verantwortlich zeichnete, sondern auch die Domkirche in Tromsø – übrigens die einzige Kathedrale aus Holz in Norwegen –, die alte Osloer Börse von 1828, die Norges Bank und viele andere Bauwerke entwarf.

https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Heinrich_Grosch

Die Beschreibung an der Kirche in Dverberg liest sich auszugsweise wie folgt:

„Es sollte eine achteckige Kirche sein, weil man glaubte, dass die Nähe der Gemeinde zu Kanzel und Chor auch die Verbindung zwischen der Gemeinde und dem Pfarrer bestärken würde. Für die Einweihung der Kirche wurde Sonntag, den 15.Oktober 1843 vorgesehen, aber die Zeremonie wurde auf den drauffolgenden Dienstag verlegt, da die eingeladenen Geistlichen nicht früh genug angekommen waren.“

Erst 1899 wurden Öfen in der Kirche installiert – bis dahin mussten die Gemeindemitglieder und demnach auch der Pfarrer während der Gottesdienste frieren …

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Auf dem Kirchhof befindet sich ein Gedenkstein für Augustinus Sellevold. Er war ein sog. „Fiskerbonde“, d.h. er war Fischer und betrieb zugleich die Landwirtschaft. Er lebte von 1803 bis 1893 und war ein recht umtriebiger Mensch. Er ging das erste Mal im Alter von 10 Jahren auf Fischfang und übte diesen Beruf 24 Jahre aus. Dann schaffte er sich eine Rorbu und ein „hjellbruk“, ein Stockfischgestell zum Trocknen des Kabeljaus, in Nyksund an und heiratete schließlich. 1837 kaufte er den Hof Sellevold und betrieb Fischerei und Landwirtschaft zugleich. Wie viele seiner damaligen Landsleute lebte er sparsam. Da er aber ein gutes Einkommen hatte, kaufte er sich Bücher und brachte sich die deutsche Sprache im Selbststudium bei. Er wurde auch bekannt als Dichter und Psalmenschreiber und verfasste Gedichte.

Sellevold repräsentierte Nordlands Amt im Parlament 1845-1847 und 1848-1850. Zugleich engagierte er sich in der Lokalpolitik und war Bürgermeister über mehrere Perioden. Ebenso war er Mitglied im Amtsgericht. 1860 stiftete der Dverberg Missionsvereinigung und war aktiv in der Anti-Alkoholikerbewegung.

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Ebenso erinnert ein Gedenkstein an die vielen Fischer, die in Ausübung ihres Berufes den Tod fanden. Er wurde 1949 errichtet und durch Spenden der Fischer der umliegenden Dörfer finanziert.

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Vor uns lagen die Berge des Høgfjellet

Ich muss zugeben, dass die Fahrt jetzt etwas ungemütlicher wurde, weil sie doch sehr große Aufmerksamkeit forderte, denn unter dem Schnee lag teilweise Eis. In so einem Fall blieb mir nur, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und den Wagen rollen lassen, denn bei unserem Allradantrieb würde eines der vier Räder sicherlich „die Spur finden“.

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Sverigetinden 512 m.ü.M.

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Was so am Ufer lag …

Hin und wieder fanden wir so eine aus Strandgut hergestellte oder mit Strandgut bereicherte Hütte – wie seinerzeit vor Laukvik. Im Hintergrund waren die Gipfel der Insel Senja zu sehen; Entfernung: ca. 35 km!

Um 13.20 Uhr erreichten wir Andenes und entdeckten ein erst 2015 eröffnetes Restaurant mit angeschlossenem Hotel: Grønnbua.

Eigentlich wollten wir nur Kaffee trinken, entdeckten aber auf der Karte eine Fischsuppe. Diese bestellten und erhielten eine Suppe ganz anderer Zubereitung: Klare Fischsuppe mit Gemüse, Kartoffelwürfeln und Rahm. Natürlich auch mit Fisch!.

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Diese Suppe schmeckte uns bei diesem Wetter – blauer Himmel, Schnee und eisiger Wind – besonders gut.

Anschließend unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und fotografierten – natürlich – auch den großen, roten Leuchtturm.

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Andenes Leuchtfeuer

Es ist der dritthöchste Leuchtturm in Norwegen. Das Leuchtfeuer im 40 m hohen Turm aus Gusseisen wurde 1859 in Betrieb genommen; es ist seit 1978 automatisiert. Das ehemalige Wohnhaus des Leuchtfeuerwärters und die Nebengebäude befinden sich heute im Privatbesitz.

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In Andenes lag recht gut Schnee. Und anders als bei uns in Norddeutschland vernahmen wir ein Geräusch, das uns nicht gewohnt war: Beim Gehen durch den Schnee knirschte jeder Schritt – herrlich!

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Deine Spuren im Schnee ..

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In den Fenstern eines alten, im „Schweizerstil“ gebauten Hauses in Andenes bauten die Möwen bereits ihre Nester.

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In Andenes befindet sich auch ein Polarmuseum, kommt doch einer der berühmtesten Polarforscher aus Bjørnskinn auf der Insel Andøya: Helmer Hanssen. Ihm ist auch ein Denkmal auf dem „Dorps plass“ in Andenes gewidmet.

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Hanssen nahm an zahlreichen Expeditionen von Roald Amundsen teil, u.a. an der Fahrt mit der GJØA durch die Nordwestpassage von 1903 bis 1906, 1910 zum Südpol, 1919 wiederum durch die Nordwestpassage, 1924 für die Universität Oxford nach Nordwestspitzbergen usw.. Er wurde für seine außergewöhnliche Seemannschaft als Ritter der Zweiten Klasse des Sankt-Olav-Ordens ausgezeichnet.

Mehr Informationen kann man hier finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmer_Hanssen

Wer Norwegisch kann, findet hier noch mehr Informationen: http://www.vesteraalen.info/bauta_helmer_hanssen.htm

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Seit unserem ersten Aufenthalt in Andenes vor fünf Jahren hat sich offensichtlich viel getan. Das ehemalige Andrikken-Hotel ist jetzt ein komplett renoviertes Thon-Hotel. Auch ein neues Hotel ist entstanden und ebenso einige Restaurants. Offensichtlich haben die von Andenes ganzjährig stattfindenden Walsafaris dem Ort gehörigen Aufschwung gegeben.

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Wir machten noch ein zwei Fotos vom Hafen, dessen Wasser zum Teil gefroren war, bevor wir den Rückweg nach Stokmarknes begannen. Generell aber frieren die Gewässer um Andøya und Langøya nicht zu, da hier der Golfstrom verläuft.

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Senja, die im Osten liegende Insel, war ganz wunderbar zu sehen mit ihren bis zu fast 1.000 m hohen, schneebedecken Gipfeln, die – aufgrund der Entfernung von ca. 35 km – fast senkrecht aus dem Wasser des Andfjord zu steigen schienen.1509

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Kvænan

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Die Straße an der Westküste war dann noch etwas anspruchsvoller, was die Autofahrt anging. Der aufwirbelnde Schnee legte teilweise eine Eispiste frei und ich versuchte ständig zumindest mit einer Seite, rechts oder links, eine freie Spur und damit den Kontakt zur „eisfreien“ Straße zu finden.

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„periodevis spesielt glatt vegbane“ – das sollte man auch als Deutscher verstehen angesichts dieser Straßenverhältnisse.

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Der FV 976 führte um die Skarvtinden und den 468 m hohen Røyken herum.

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Wir fuhren nun im Schatten der Berge und sahen nur vereinzelt die Gipfel in der Sonne. Bizarr ragen die Zinnen in die Luft.

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Vom neu angelegten Rastplatz Kleivodden der Nationalen Touristenstraße Andøya hatten wir einen tollen Ausblick auf die Vogelinsel Bleikøya, auf der über 40.000 Papageitaucher und viele Seeadler nisten – wenn auch nicht zu dieser Jahreszeit.

https://www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/andøya

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Bleikøya

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Røyken

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Røyken

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Faszinierend fanden wir diese Schnee-Strandlandschaft mit den Gräsern und dem Wolkenhimmel.

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Entlang der Durmalshågen

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Der Ort Bleik lag im fahlen Nachmittagslicht. Dieses Mal hielten wir hier aber nicht an, sondern setzten unseren Weg nach Süden fort.

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Bleikøya hinter dem Schnee-Sandstrand.

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Entlang des Høghalsan und Storvatnet.

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Jetzt wurde es teilweise richtig glatt.

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Am Ufer trieben kleine Eisschollen.

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Der Sverigetinden von Westen aus gesehen, davor der zugefrorene Måvatnet.

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Immer wieder trieb der Wind den Schnee vor sich her bei Nordmela. Hier war es aber auch über weite Flächen sehr flach, so dass der Wind „freien Auslauf“ hatte.

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Das Leuchtfeuer Børhella.

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Einige Leute standen auf dem kleinen Felsen und hielten Ausschau nach Walen: „private whale-watching“. Wenn man auf den Booten seekrank wird, war dies eine gute Alternative.

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Schneeschauer auf See.

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Von Andøya sahen wir über den Gavlfjord die Jennskartinden und Tretinden auf dem nördlichen Teil von Langøya.

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Hinter uns befanden sich die 462 m hohen Raulikollen.

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Raulikollen.

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Und wieder fanden wir, wenn auch kleinere, Eiskaskaden

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Wir erreichten die kleine Kirche von Bjørnskinn, der Ort, in dem Helmer Hanssen geboren wurde und aufwuchs. Diese Kirche wurde 1885 geweiht und ersetzte die 1740 gebaute alte Kirche, die für die Gemeinde zu klein wurde. Das haben wir öfters gelesen, dass die Norweger die alte Kirche abgerissen haben, wenn diese für die wachsende Gemeinde zu klein wurde. Allerdings wurden einige Teile in die neue Kirche „gerettet“, wie z.B. Altartafeln, Kanzeln, Taufbecken oder andere Ausstattungsstücke.

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Von Bjørnskinn ging es nun wieder zurück auf die Insel Hinnøya an Risøyhamn vorbei.

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Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen; dabei war es doch gerade 15.40 Uhr.

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Lovikfjellet

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Reinhaugen und Reinshaugheia

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Durmålstindan (r.)

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Skardtindan, Tretindan und Fuglan am und bei Forfjord

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Tretindan – unverkennbar die drei Zinnen.

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Fuglan

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Wir befanden uns jetzt vor Sortland mit Blick auf Langøya; aber wie der Berg heißt, habe ich nicht herausgefunden.

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Die Abendsonne tauchte die Berge auf Hinnøya in rosa-rote Farben.

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Middagstinden

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Middagstinden (l.), Møysalen (m.), davor der Totinden

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Totinden

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Gegenüber lag der Fiskefjorden mit dem Møysalen im Hintergrund, davor der Totinden.

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Der Nipa leuchtete in der letzten Abendsonne. Rechts liegt der Eingang zum Ingelsfjord, daneben liegen die Svartskardtindan mit 883 m Höhe.

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Und zum Schluss lasse ich wieder einmal meine Frau berichten:

„Und das haben wir auch abends. Nordlicht. Endlich! Zunächst sehr schwach, eigentlich kaum zu erkennen, aber Ronald ist davon überzeugt, dass es Nordlicht ist. Auf seinen Fotos ist tatsächlich ein schwacher grüner Schein zu sehen. Doch es wird immer intensiver. Immer mehr grüne Vorhänge wabern über den Himmel. Oder es hängt wie ein überdimensionaler Regenbogen über den Bergen, bildet Bögen, Kreise und Vorhänge. Langsam schweben sie durch die Nacht. Ich stehe mit Jacke und Kapuze am weit offenen Fenster, später auch draußen auf dem Treppenabsatz. Hier ist es mir aber zu hell, Straßenlaternen verderben den Blick. Ich schaue mir das alles lieber wieder vom Fenster aus an. Es ist gigantisch! Selbst später vom Bett aus kann ich die Geister der Nacht über mir tanzen sehen. Eine ganze Weile sehe ich ihnen zu, bis mir schließlich die Augen zufallen und ich glücklich ins Land der Träume hinübergleite.“

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Das waren zunächst nur zwei Aufnahmen. Mal sehen, was Morgen kommt.
Denn: Fortsetzung folgt.
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon gudrun55 » Do, 29. Mär 2018, 15:02

Das ist besser, als jeder Osterkrimi!

Danke Ronald!!! :D
gudrun55
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Do, 29. Mär 2018, 15:25

Moin Gudrun,
Danke, gerne doch.
Ich arbeite gerade am nächsten Tag Vesteralen.
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ERRATUM:
Die Überschrift von Teil 10 muss natürlich ANDØYA heißen. :oops:

Gruß
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Rapakiwi » Do, 29. Mär 2018, 16:49

Du sprichst in deinem Eröffnungs-Thread von "traumhaft" -und genau das ist eure Reise auch! Es bringt Spaß, deine fundierten Texte mit weiterführenden Infos zu lesen und die tollen Bilder anzugucken. Das Licht ist wirklich umwerfend, ich bin ganz begeistert!

Toll, dass du hier so ausführlich berichtest; vielen Dank!
Ha det bra
Anja
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Fisterlax » Fr, 30. Mär 2018, 9:50

:winkewinke: Es ist alles gesagt worden, da kann ich mich nur anschließen.
Gruß Fisterlax
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Sa, 31. Mär 2018, 13:23

Winterwunderland Norwegen 2018

Teil 11 Langøya – Noch einmal Nykvåg und zurück – und Nordlicht!!!


Nachdem wir wieder einen blauen Himmel vorfanden, hieß es für uns: Auf nach Nykvåg –soweit es die Straßenverhältnisse erlauben. Und ich sage es schon einmal vorweg: Die Straßenverhältnisse waren sehr viel besser, als am gestrigen Tag.

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Schon auf der Hinfahrt nahmen wir wahr, dass „Geschwindigkeitsblitzer“ auf unserem Navi angezeigt werden. Zugleich wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit angezeigt. Ich weiß nicht, warum das in Deutschland nicht geht? Wahrscheinlich wohl, weil die Geldbußen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen zu gering, ja geradezu lächerlich sind, gegenüber den Preisen in Norwegen.

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Wir fuhren wieder an den schönen Nordlandbooten vorbei.

Dann kamen wir an ein Hinweisschild, dass die Geschwindigkeit des Autos über eine längere Strecke gemessen wird, also beim Passieren der ersten Kamera und beim Passieren der zweiten Kamera wird jeweils geblitzt und die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet.

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Strekningsmåling

Und wenn man dann die Geschwindigkeit nicht eingehalten hatte, würde man später – wohl über Euro Parking Collection in London – ein hübsches Passfoto mit einer ebenso tollen Aufnahme des eigenen Fahrzeugs zu einem etwas mehr als hohen Pries erhalten. – Wir haben bisher noch kein Foto erhalten.

So machten wir uns auf zunächst nach Norden über Sortland und weiter auf dem FV 820.

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Auf FV 820 Strandfjellet (l.), Reka (m.), Gammelgårdtinden (r.)

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Über den Straumen hinweg sahen wir den 605 m hohen Berg Reka. Rechts war der Nipa zu sehen.

„Reka“ hat in diesem Fall nichts mit dem norwegischen Wort für Garnele („reker“) zu tun, sondern bedeutet so viel wie „Spaten“, denn einer Sage nach soll der Eidsfjordtroll versucht haben, einen Graben vom Eidsfjord zu graben. Der Schaft des Spatens brach aber ab und der Troll rammte aus Wut den Spaten in die Erde. In diesem Moment ging die Sonne auf und der Spaten wurde zum Berg Reka und der Troll wurde ebenfalls versteinert.

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Blick zurück: Nattmålstinden auf Langøya.

Wir waren diese Strecke ja im letzten Jahr gefahren. Da aber nun Schnee lag und viele der kleinen Seen und auch einige Fjordbuchten zugefroren waren, zeigte sich die Bergwelt in diesem Teil der Vesterålen in einem ganz anderen, faszinierenden Licht.

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Reka von Leirbogen aus.

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Rechts ist ein Berg mit vier Zinnen zu sehen, der Firetinden (r.), dahinter der Melfjordtinden 645 m.ü.M., über den Eidsfjord gesehen.

Zum Vergleich füge ich das Foto vom fast selben Standort vom 20. Juni 2017 ein. Und so sah es im vergangenen Sommer aus
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Aber kehren wir zum Winterwunderland zurück.

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Weiter geht die Fahrt zum Ende des Leirpollen mit den Gipfeln der Vikheia mit Galten und Årbringen.

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Veten (l.) 478 m Firetinden (r.) 569 m und aufgebrochenes Eis.

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Am Straumen

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Entlang der Straße waren immer wieder bizarre Eiszapfen und Eiskaskaden zu sehen.

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Am Straumen, um die Ecke, dahinter das Dungafjellet.

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Über den Straumen sahen wir den Reka wie einen Obelisk stehen.

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Zugefrorener Skjerfjorden mit Fisketinden

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Skjerfjorden

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Der kleine Berg links ist der Bukketinden, dann kommt in der Mitte der Høgtinden mit 448 m und rechts die Middagsheia, zwischen Letzteren liegt das Trolldalen – also auch hier Trolle!!!

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Teistpolltinden gesehen vom Ånnfjordbotn am Ånnfjorden

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Ånnfjorden

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Teistpolltinden

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Teistpolltinden

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Wir waren nun bei Strømneset am Ryggefjorden und sahen den Teistpolltinden und Skalltinden.

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Kurz vor Malnes aus sahen wir über den Malnesfjord die 607 m hohen Kvanntotinden, links davon die 605 m hohen Spikartinden.

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Trehyrna und Trehyrnvatnet

Am zugefrorenen Langvatnet konnten wir DAS Beispiel für den norwegischen Lebensstil FRILUFTSLIV sehen.

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Vater hatte ein Loch ins Eis gebohrt und war am Eisangeln. Mutter versorgte Kinder mit Essen und Getränken und der Kinderwagen stand etwas abseits, vielleicht damit der kleinste Nachwuchs nicht gestört wurde? Ach ja, und einen Roller konnte ich in der Vergrößerung auch erkennen.

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Und immer wieder Eiskaskaden. Kein Wunder, denn wir waren ja im Winterwunderland.

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Malnes Kirche

Wir kamen zur 1895 geweihten Malnes Kirche, eine Langkirche aus Holz mit 320 Plätzen. Die erste Kirche hier in Malnes soll bereits 1589 gebaut worden sein. Sie wurde 1829 abgerissen und in Eidet wieder aufgebaut. Demnach war die Gemeinde in Malnes 66 Jahre ohne Kirche – für Norwegen recht ungewöhnlich.

Es war Sonntag und dann weht vor der Kirche die farbenfrohe norwegische Flagge. Und wer den Unterschied zwischen Flagge und Fahne nicht weiß: Die Flagge wird an einem Mast oder auf dem Schiff am Flaggenstock bzw. der Gaffel gesetzt – und nicht gehisst, das kommt vielleicht in einem Volkslied oder bei der Marine vor, wenn bei der Flaggenparade das Kommando lautet „Heißt Flagge“. Eine Fahne ist fest an einem Stock befestigt – eine andere Fahne „weht“ lose durch die Gegend.

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Kurz vor Sandvika wurde die Straße „etwas“ glatter und es zeigte sich die erste der beiden Felsformationen Nyken.

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Jetzt tauchten auch die zwei Felsformationen auf.

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Hinter der nächsten Kurve zeigte sich wieder der Trehyrna, dieses Mal aus einer anderen Perspektive. Jetzt konnte man auch deutlich die „Drei Hörner“ erkennen.

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Die Bucht Sandvika mit den Nyken. Ganz links liegt der 130 m hohe Spøjten, dann folgt der 172 m hohe Engenyken und rechts lag das 210 m hohe Bufjellet.

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Nachdem wir den Sandvikhalsen hinaufgefahren waren, hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Bucht und die Felsen.

Um 13.00 Uhr erreichten wir Nykvåg, einen kleinen Fischereihafen, in dem auch am Sonntag Betrieb herrschte. Die Fischerei und die Seefahrt kennen keinen Sonntag.

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Ein Fischer schleppte seine schweren Fischkisten über den vereisten Steg zu seinem Auto,…

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… wo er jeden mehrere Kilo wiegenden Kabeljau einzeln und sorgfältig in die Fischkisten auf den Anhänger lud.

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Die Köpfe hatte er schon auf dem Weg vom Fangplatz zum Hafen abgetrennt. Diese werden später auf den Trockenfischgestellen getrocknet und nach Westafrika verkauft, wo sie eine sehr gute Basis für Fischsuppen bilden.

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So ging es Kiste für Kiste.

Ich kam mit ihm ins Gespräch und er erzählte mir, dass der jetzt gefangene Winterkabeljau als Skrei als auch als Stockfisch verwendet wird. In der Tat ein hartes Geschäft bei Eiseskälte. - Später auf dem Rückweg überholte er uns und brachte seinen Fang wohl nach Sortland zur Weiterbeförderung oder Verarbeitung.

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Auch der Hafen von Nykvåg war zum Teil vereist.

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Entlang des Gebirgszuges Langryggen fuhren wir weiter nach Hovden, dort wo auch die Straßen auf der nordwestlichsten Halbinsel der Insel Langøya in der Gemeinde Bø enden.

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Vor uns tauchte der 543 m hohe Berg Trollan auf. Wie schon ausgeführt, es gibt hier viele Trolle, man muss nur richtig hinschauen und das richtige Vorstellungsvermögen haben. Dieser „Troll“an sah aus, als hätte er sich am Morgen auf den Bauch gelegt und war eingeschlafen.

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Auch hier kreiste über uns zunächst ein Adler, später gesellte sich ein zweiter dazu.

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Von hier aus konnten wir die auf der Ostseite des Malnesfjord liegenden Spikartinden und Kvantotinden mit dem markanten, 435 m hohen Einzelberg Staven sehen.

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Die ersten „Kabeljause“ hingen schon auf den Stockfischgestellen.

Hier bediente man sich, wie in der Landwirtschaft, der Vogelscheuchen, um ungebetene Gäste abzuhalten. Ob das bei der Anzahl der Möwen etwas nützt, weiß nicht.

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Auf der Internet-Seite von Northern-Norway findet man weitere interessante Informationen über diese faszinierende Welt an der Nordostseite des Europäischen Nordmeeres:

Streifzüge durch Bø: http://nordnorge.com/de/salz/?News=403

Meine Frau schrieb:
„Dieser Teil in Vesterålen ist wirklich eine eigene Welt und abseits des Tourismus. Es ist eine „raue, zerfurchte und wettergegerbte Außenküste“. „Von Tourismus keine Spur. Grund genug, um hierher zu kommen.“

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Langsam wurde es Zeit an die Rückfahrt zu denken. Wir hatten jetzt einen etwas besseren Aussichtspunkt über den Malnesfjord gefunden und so wurde die markante Felsformation auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal aufgenommen.

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Am Ende des Malnesfjords zeigte sich der 576 m hohe Høggjenden.

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So schön die Sicht auf die kleine Bucht Skiftesanden mit dem dahinter liegenden, 529 m hohen Malnesberget auch war, es wäre etwas zu kalt gewesen, sich auf dieser Ruhebank niederzulassen, um den An- und Ausblick zu genießen.
Rechts im Bild kann man eine sehr große Anzahl von Stockfischgestellen sehen. Man kann die Menge der gefangenen Fische nur erahnen.

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Der Wind hatte den Schnee auf dem Trehyrnvatnet in skurrile Formen getrieben. Wahrscheinlich hatte es tüchtig geweht bei sehr niedrigen Temperaturen, so dass kleine „Täler“ entstanden, in denen nun der Schnee lag.

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Immer wieder faszinierte uns das türkisfarbene Wasser auf den Lofoten und in Vesterålen, wie hier noch einmal bei Sandvika.

Bald waren wir wieder an Malnes vorbei …

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… und konnten von der Bucht Ramnåsbugen die dahinter liegenden Berge Mannen, Urtinden und Keipen fotografieren.

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Urtinden

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Über den Haugvatnet konnten wir bei fantastischer Sicht und strahlend blauem Himmel die Zacken der Norddalstinden, Tvertinden und Jørlandstinden sehen.

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Wir waren wieder am Ryggefjorden und in der Nachmittagssonne sahen die aufgebrochenen Eisschollen noch bizarrer aus.

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Es ging weiter und wir fuhren an verschiedenen Gipfeln vorbei, die wie an einer Kette entlang des FV 820 aufgereiht schienen.

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Norddalstinden

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Skalltinden

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Teistpolltinden

Die Fahrt durch diese Berg- Seen- und Fjordwelt war wirklich spannend und abwechslungsreich. Immer wieder ergaben sich andere Perspektiven, anderes Licht und andere Formen.

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Kurz nachdem wir aus dem 1.612 m langen, 1980 gebauten Ryggedaltunnel herauskamen, zeigte sich und die Ånnfjordtinden in der Nachmittagssonne.

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Über den Ånnfjord hinweg sahen wir auf der anderen Seite die Gandtinden.

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Und dies ist nicht etwa der Reka, sondern ein anderer, aber auch spektakulär aussehender Berg, der Bukkespelen, …

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… der Reka sieht so aus im Schnee.

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Wir machten noch einen Halt an der alten Handelsstation Jennestad. Ja, die historische Zapfsäule (siehe Bilderrätsel 1617) steht auch noch, aber heute ist der Laden geschlossen – und es war ja nicht nur außerhalb der Saison, sondern auch Sonntag.

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Bald waren wir auch wieder in Stokmarknes. Über den Bergen von Austvagøy zeigte sich das Wetter nicht so schön, wie wir es heute hatten.

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Über die westlichen Bergzipfel von Austvagøy schoben sich Linsenwolken hinweg. Linsenwolken haben wir besonders hier oben in Norwegen und auch weiter nördlich auf den Hurtigruten beobachten können. Sie werden auch Fönwolken genannt und haben ganz unterschiedliche Ursprünge.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lenticularis

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Unterhalb der Berge des Møysalen sahen wir noch einmal die südwärts fahrende NORDKAPP. Morgen würden wir an Bord der TROLLFJORD eben dieselbe Strecke fahren – bei hoffentlich besserem Wetter.

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Die Gipfel des Møysalen, komplett mit Schnee bedeckt, verabschiedeten sich für uns in einem tollen Sonnenlicht.

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Und zum Ende des Tages lasse ich wieder einmal meine Frau berichten:
„Für uns geht es nun durch die süchtig machende Landschaft zurück „in die Zivilisation“. Der letzte Tag auf den Vesterålen hat sich noch einmal ordentlich angestrengt. Er ist aber noch nicht zu Ende …
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Im Hotel hat heute wieder der arrogante Mitarbeiter Dienst. Schweren Herzens, wie es scheint, entschuldigt er sich bei uns für sein Verhalten vor zwei Tagen. Man merkt, wie schwer ihm das fällt. Offenbar hat er einen Einlauf von seinen Kolleginnen bekommen, denen wir von dem Vorfall berichtet hatten.
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Etwas später erfahren wir, dass das Restaurant ab 18 Uhr geschlossen ist. Wenn wir essen möchten, sollten wir das vorher tun. Tun wir aber nicht. Wir haben ja noch Spekemat und Getränke sowieso. Und so bleiben wir in unserem kleinen Reich und packen unsere Sachen. Schade nur, dass wir die beiden netten Mitarbeiter nicht wiedertreffen. Der Kellner, ein Spanier, und der Koch, ein Sudanese. Auf unsere Frage gestern, woher sie kommen, antwortete der Kellner, „der kommt aus Kautokeino“ und wies dabei auf den Sudanesen. Der wiederum entgegnete in seiner kindlich-fröhlichen Art, er hätte zwar keine Vorstellung, wo Kautokeino liegt, aber er fände den Namen so toll. Wieder zwei, denen die Integration in diesem Land offenbar gelungen ist.“


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Auch heute hatten wir wieder das Glück, Nordlicht beobachten zu können. Ich versuchte mein Bestes, um es für diese Reise einzufangen.

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Auf diesem Foto hatte ich sogar eine Sternschnuppe eingefangen. Wenn das kein Glück bringt!

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Auch hier ist rechts ein kleiner Streif einer Sternschnppe zu sehen.

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Und mit diesen Fotos verabschieden wir uns von der (noch einmal) spannenden, faszinierenden, rau aber schönen und immer wieder abwechslungsreichen Landschaft der Vesterålen.
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Damit ging die Suche nach dem Nordlicht erfolgreich ihrem Ende entgegen. Aber wir hatten ja noch die Fahrt durch den Raftsund und entlang der Helgelandküste sowie die Fahrten nach Dombås und Fornebu vor uns.
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Fortsetzung folgt.

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Danke Anja ud Fisterlaxx!!

Gruß
Ronald
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Mo, 02. Apr 2018, 16:09

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 12
5. März 2018 - Mit MS TROLLFJORD durch den Raftsund


Ab heute ging es südwärts. Aber noch nicht ganz. Nach dem Frühstück wurde das Gepäck verladen und wir checkten aus. Wieder war der freundliche Hotelmanager zur Stelle, um unseren großen Rollis nach Unten zu tragen. Uns wurde noch eine gute Heimreise gewünscht und es wurde sich noch einmal für das Bild bedankt.

Auch heute wurden wir vom Wettergott belohnt, denn am Himmel zeigte sich nicht eine Wolke, auch keine kleine. Da unser Schiff, die TROLLFJORD ja erst um 14.15 Uhr in Stokmarknes ankommen sollte, machten wir uns noch einmal nach Stokmarknes auf, um unsere leeren Pfandflaschen abzugeben und etwas Mineralwasser aufzufrischen. Im Sortland Storsenter stärkten wir uns noch mit einem Sandwich, denn wir würden ja erst gegen 14.30 Uhr an Bord sein. Als wir fertig waren, legte die TROLLFJORD ab und wir fuhren gemächlich nach Stokmarknes.

Das Tor zum ISPS-Terminal, zu dem ja Unbefugte keinen Zutritt haben, war weit geöffnet. Dennoch stellten wir unser Auto erst einmal vor dem Personeneingang ab, um zum Agenten zu gehen und uns anzumelden. Das Büro von Nor-Express war nicht besetzt. Irgendwo musste ja ein Mensch sein und richtig, in der Lagerhalle fanden wir den Agenten. „Ja, ja, stellt Euch man da an der Pier hin“. Er würde uns Bescheid geben, wann wir an Bord rollen sollten.
So warteten wir bei bestem kalten Wetter auf das Schiff, dass auch pünktlich um kurz nach 14.00 Uhr auftauchte, zuerst der Schornstein über den Dächern der kleinen Ferienhäuser des Vesterålens Kysthotell, dann in voller Größe.

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Ich setzte das Auto erst einmal ein bisschen zurück, denn eine Wurfleine des Schiffes mit der beschwerten „Affenfaust“ – ein kugelförmiger Seemannsknoten - wollte ich nicht unbedingt auf der Kühlerhaube haben. Zudem ist es ratsam, immer etwas Abstand zu den Festmacherleinen zu haben, denn man kann nie wissen, ob sie nicht bricht. Aber die Kapitäne und Offiziere der Hurtigruten haben ihre Schiffe schon im Griff, zumal bei diesen tollen Wetterbedingungen.
Da wir zwei Nächte an Bord sein würden, hatten wir einen großen Rolli vorbereitet.

Während die Passagiere des Schiffes an Land eilten, um vielleicht in das Hurtigrutenmuseum zu gehen …

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Hurtigrutenmuseum mit der alten FINNMARKEN

… oder sich an der Buckelpiste im Ort zu üben, gingen wir an Bord zur Rezeption und checkten ein. Wieder war alles fertig vorbereitet und wir erhielten unsere Bordkarten, auch eine für das Auto. Da Zeit genug war, holten wir nun unseren Rolli und brachten ihn in die Kammer 454 auf dem gleichen Deck wie die Rezeption. Da die Anordnung der Betten in L-Form war, meinten wir, dass die Kammer geräumiger war als die Kammern, in denen die Betten parallel zueinander angeordnet sind. Der Teppich war originell: In ihm waren lauter kleine Papageitaucher eingewebt und vor der Tür ein großer. Meine Frau meinte zuerst, dass dort ein Hund liegen würde.

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Und dann: Überraschung! Als Distanzreisende haben wir einen Obstkorb erhalten. Die Überraschung war gelungen! Übrigens, das Obst musste nicht weg; es war alles knackfrisch.

Anschließend wartete ich im Auto, bis ich die Aufforderung erhielt an Bord zu fahren. Dieses Mal waren es zwei junge recht resolute Damen, die mich einwiesen. Von Freundlichkeit nicht die geringste Spur. Was soll’s?

Anschließend machten wir uns mit dem Schiff vertraut, bevor wir kurz vor dem Ablegen unsere dicken Jacken anzogen, um das Auslaufen von Deck zu verfolgen. Der Wind war eisig – gefühlte – 10° C.

Pünktlich legte das Schiff ab und wir sahen noch einmal zu „unserem“ Hotel und winkten in Gedanken zu. Das Hotel war wirklich top. Und im Internat hatte ich später gesehen, dass alle Zimmer erst kürzlich renoviert wurden.

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Stokmarknes Vesterålens Kysthotell – unser Wohlfühlbereich ist rot umrandet

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Das Schraubenwasser hatte wieder die für diese Küste typisch Färbung in „Arktisblau“, wie wir es nannten. Wir waren ja auch „fast“ in der Arktis.

Allerdings ist in einem Artikel zu lesen, dass die Arktis nicht gleich am nördlichen Polarkreis beginnt, also bei 66° 33‘ nördlicher Breite.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arktis

Macht nichts, wir hatten bisher das Gefühl in der Arktis gewesen zu sein, denn oftmals konnten wir die Baumgrenze sehen.

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Die Nachmittagssonne scheint über die Insel Hadsel.

Und wieder grüßte uns der schneebedeckte, von der Sonne beschienene Møysalen zum Abschied.

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Der blaue Himmel schien eine für uns wieder einmal spektakuläre Fahrt durch den Raftsund zu versprechen – ähnlich wie mit der NORDNORGE im Februar 2014, als wir bei Vollmond die „blaue Stunde“ vor dem Trollfjord erlebten.

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Es war so kalt, dass auf dem Umlaufdeck des Schiffes kleine Eiszapfen an der Bordwand hingen.

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Die Durchfahrt des Schiffes durch die Hadsel-Brücke mit Blick auf Hinnøya versprach bei gutem Wetter stets prächtige Motive. So war es auch heute.

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Die Berge des Møysalen Nationalparks strahlten in der Nachmittagssonne.

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Über der kleinen Insel Brottøya grüßten die Gipfel auf Ausvagøy: Juviktinden, Svarttinden Bilsviktinden, Olsanestinden, Vassdalstinden

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Vor uns lagen die kleinen baumbestandenen Inseln Sandøya und Vedøya. Dahinter grüßte der Durmalstindan.

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Sandøyan und der 680 m hohe Berg Nipa

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Sandøyan in der Nachmittagssonne und Brattøya rechts.

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Die kleinen Leuchtfeuer (fyrlykt) sahen aus, wie das „Männlein im Walde“ mit ihrer roten Kappe. Hier ist das Ersholmen und der 689 m hohe Juviktinden auf Austvagøya im Hintergrund.

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Die schroffen Zinnen auf Austvagøya hinter dem Leuchtfeuer Ersholmen.

Die Durchfahrt durch den kleinen Vedøysundet, dann durch den Ingelsfjorden auf die Raftsundbrücke zu ergab kontinuierlich neue Motive. Der beste Platz für solche Fotos ist auf den Schiffen TROLLFJORD und MIDNATSOL auf Deck 6, auf den meisten anderen Schiffen Deck 5. Auch wenn wir auf einigen Hurtigrutenreisen die Erfahrung gemacht hatten, dass bei besonders spektakulären Passagen ein dichtes Gedränge herrschte und einige Passagiere ihren „Ausgucksposten“ partout nicht räumen wollten, damit andere Passagiere auch ihre Fotos schießen konnten, so war es heute auf der TROLLFJORD anders. Selbst später am Trollfjord wurde Rücksicht genommen und man ging zur Seite, was wir als sehr angenehm empfunden haben.

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Die kleine Schäre Brattholmen mit dem gleichnamigen Leuchtfeuer schien rötlich in der Nachmittagssonne vor den Zinnen auf Austvagøy.

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Die Schäre Brattholmen. In der Mitte grü0ßen die Juviktinden und Hanskjellviktinden, beide um 700 m hoch.

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Juvikkollen rechts, dann die Juviktinden, Hanskjellviktinden und links die Nilsviktinden mit 838 m Höhe

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Die Sonne spiegelte sich in den Scheiben des Schiffes und warf das Licht auf die Felsen von Brattholmen. Und über allem thront das „Männlein auf dem Felsen“.

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Hier warfen wir noch einmal den Blick zurück auf die schneebedeckten Gipfel von Langøya – „Auf Wiedersehen Vesterålen“,

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Die Sonne blitzte noch einmal auf, bevor sie sich hinter den Bergen an der Hanøyvika versteckte.

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Vor uns lagen nun die Raftsundbrücke und die majestätischen Gipfel zu beiden Seiten des Raftsundes, an Backbord auf der Insel Hinnøya und an Steuerbord auf der Insel Austvagøy.

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Um 16.16 Uhr passierten wir die Raftsundbrücke. Ich konnte keinen Menschen entdecken, der uns bei der Passage fotografieren würde. Sowas machen eben nur wir. :D

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Fast lautlos glitt die TROLLFJORD durch den Raftsund, vorbei an den Gipfeln von Austvagøya.

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An Steuerbord erhoben sich die 999 m hohen Olsanestinden, ein gewaltiger Anblick.

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Der nordgehende Strom fließt hier mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4 Knoten, entsprechend 7,4 km pro Stunde, was man bei der Vorbeifahrt an dieser Fahrwassertonne recht gut sehen konnte.

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Wir näherten uns an Backbord Tengelfjorden, eine kleine Einbuchtung mit einem feinen Sandstrand. Dahinter lag der 608 m hohe Blåtinden (wieder einer!) in der Abendsonne.

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Tengelfjorden mit Blåtind, davor die Svartbergheia.

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Voraus lag die Insel Stormolla mit den Gipfeln Bretten, Heggedalstinden und Sukkertoppen – von links gesehen.

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Blau schimmerten die gefrorenen Wasserfälle unterhalb des in der Abendsonne beleuchteten 1.050 m hohen Svartsundtindan.

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Auf der gegenüber liegenden Seite auf Hinnøya leuchteten die Brubekktinden.

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Langsam aber stetig näherten wir uns dem Trollfjord. Hier kam die Durchfahrt Svartsund und dahinter war der 1.038 m hohe Trolltindan zu sehen. Links liegt die kleine Insel Ulføya.2389

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Über den Lauksund hinweg leuchteten auf Hinnøya die Gipfel Nordtindan und Vardtindan.

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Durch den Svartsund konnten wir bereits in den Trollfjord blicken.

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An Steuerbord lag die Insel Brakøya, die wir später umrundeten und voraus lagen die Hamntinden und Steindalstinden auf Stormolla.

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Über den Gipfeln lag eine schon fast kitschig anzusehende Abendstimmung, verstärkt durch die rot-gelben Wolken. Rechts erhob sich der majestätische Trolltindan.

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Ebenso toll waren die Farben über Stormolla.

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Die TROLLFJORD hatte nun unterhalb Brakøya gedreht und fuhr nun in den Djuphamnen hinein, so dass wir das gesamte Massiv des Trolltindan mit seinen rotgelben Gipfeln sehen konnten.

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Nun lagen wir mit dem Bug vor dem Trollfjord, dessen Einfahrt gerade einmal 100 m breit ist. Am Ende ist der Fjord jedoch 800 m breit. Zu dieser Jahreszeit fahren die Hurtigrutenschiffe nicht in den Fjord, da die Vibrationen des Schiffsmotors leicht eine Lawine auslösen können

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Am Ende des Trollfjord erhoben sich der 830 m hohen Trollfjordtindan und rechts der 903 m hohe Tverrdalstindan.

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Nachdem wir nun den Trollfjord aufgenommen hatten und eine wunderschöne Fahrt durch den Raftsund erleben durften, es zunehmend dunkler, und vor allen Dingen sehr viel kälter, wurde, verzogen wir uns nach drinnen, aßen eine Kleinigkeit und blieben auch in Svolvær an Bord – wir waren ja schließlich drei Tage dort gewesen.

Wir sichteten unsere Fotos auf dem Kameradisplay und gingen relativ früh in die Koje, nachdem wir noch einen Gute-Nacht-Trunk in der genommen hatten.

-

Fortsetzung folgt

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NACHTRAG zum vorherigen Beitrag: Es war der 4. März 2018 :D
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Kumulus » Mo, 02. Apr 2018, 18:29

Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, Ronald. Das ist mal wieder Reizüberflutung.

Großartig !!
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon DSR-Seemann » Mo, 02. Apr 2018, 22:13

Moin Ronald,
nochmals vielen Dank für den super Bericht hier und die tollen Fotos...

Ich musste gerade erst mal nachschauen was bei mir in Kabine 621 auf dem Teppich war,
ein paar Seepferde und ja, ich empfand die Kammer auch als recht groß mit den Kojen in L-Form,
auch das mit dem Obst hat bei mir bestens auf der "Trollfjord" funktioniert...
Even after the worst storm the sun will shine again - MfG von der Ostsee, Micha.
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon CrazyHorse » Di, 03. Apr 2018, 8:30

Hach, ich würde angesichts dieser Bilder wieder zusammenpacken und sofort losfahren...

Gruß Matthias
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Di, 03. Apr 2018, 14:00

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 13

6. März 2018 - Mit MS TROLLFJORD entlang der Helgelandküste


Wir frühstückten ziemlich spät, d.h. wir nutzten die Frühstückszeit fast bis 10.00 Uhr aus. Na ja, nicht ganz, denn um kurz vor 10.00 Uhr waren wir an Deck. Es war kalt und es wehte ein schneidender Wind, so dass wir selbst an geschützten Stellen, z.B. achtern, recht schnell durchgefroren waren.

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Der Wind hatte zugenommen

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Zwischen Nesna und Ørnes

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Die 967 m hohen Hjarttinden auf der kleinen Insel Aldra

Die Sicht wurde dann auch schlechter und so ergaben sich nur wenige Fotomotive zwischen Ørnes, Nesna und Sandnessjøen.

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Helgelandküste

Nun sollte ich mich auch nicht beschweren über das heutige Wetter, denn bisher waren wir ja doch recht verwöhnt worden. Da kann es an einem solchen Tag, an dem wir nicht fuhren, sondern gefahren wurden, ruhig mal ein bisschen „weniger gut“ sein.
Weit draußen konnten wir Lovund ausmachen. So verging der Tag dann auch mit Lesen und zwischendurch mal den einen oder anderen Spaziergang an Deck.

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Als wir in die Kammer zurückkamen lasen wir auf dem Spiegel einen Gruß unserer „Kammerfee“: „Enjoy your last day“. Und das, obwohl wir doch nur für zwei Nächte an Bord waren.

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Die Fähre nach Dønna verließ Sandnessjøen zur gleichen Zeit wie die TROLLFJORD. Im Hintergrund war die Helgelandsbrücke zu sehen. Sie ist insgesamt 1.065 m lang und die Durchfahrtshöhe beträgt 45 m. Sie war 14 Jahre lang mautpflichtig, von 1991, dem Jahr der Eröffnung bis 2005.

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An Steuerbord lag die Insel Dønna mit dem markanten, 858 m hohen Berg Dønnmannen. Im Reiseführer von Helgeland heißt es, dass man am Felsen des Dønnmannen einen auf dem Rücken liegenden Mann erkennen kann.

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Die Sonne warf ein fahl-gelbes Licht auf den Alstenfjord.

Ach ja, und die Sieben Schwester, die markante Gebirgskette, lag in den Wolken. So verzog ich mich nach drinnen und las mein „Buch vom Meer.“

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Abends, nachdem unsere „Kammerfee“ die zweite Koje gebaut hatte, lasen wir am Spiegel: „Have a nice day on board.“ Nett!

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Am frühen Nachmittag meldete sich der Magen und da es das Tagesgericht nur bis 18.00 Uhr gab, bestellten wir „får i kål“, eines DER norwegischen Nationalgerichte: Lammeintopf mit Weißkohl und Kartoffeln – leeecker! Und über den Preis für den riesigen Teller konnte man auch nicht meckern: 149 NOK.

Und hier gibt es noch detailliertere Informationen über diesen Eintopf:
http://www.norwegenstube.de/farikal-ein ... nalgericht

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Brønnøysund mit Verøya

Pünktlich erreichten wir Brønnøysund. Hier befindet sich eines der Register in Norwegen, jedoch soll dieses das umfangreichste sein.

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In den Fenstern des Nationalen Registers in Brønnøysund spiegelte sich der Schriftzug Hurtigruten von der TROLLFJORD.

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Nach dem Auslaufen Brønnøysund zog es meine Frau an Deck, denn wir hatten plötzlich ein fantastisches Licht. Und außerdem wurde angekündigt, dass das Schiff zum Torghatten fahren würde, so dass man sich doch mit Kamera usw. aufmachen sollte, um das „Loch im Berg zu sehen“.

Der Sage nach hat der Hestmannen das Loch mit einem Pfeil in den Berg geschlagen. Der Wahrheit nach ist dieses Loch aber durch Ausspülungen der Meeresbrandung während der immer noch andauernden Landhebung nach Abschmelzen der Gletscher aus der letzten Kaltzeit entstanden.

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Brønnøysund

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Brønnøysundbrücke

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Nachmittagssonne

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Rosaroter Himmel

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Torghatten – das Loch von Norden gesehen

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Torghatten – das Loch von Süden gesehen

Und so hatte meine Frau tolle Aufnahmen gemacht und ich habe unseren Logenplatz halten können.
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Den Rest des Tages lasse ich wieder einmal meine Frau erzählen:
„Im Laufe des Abends lauschen wir einer Familie am Nebentisch, die sich auf Französisch unterhält. „Hör gut zu“, fordere ich Ronald auf, „vielleicht kannst du noch etwas lernen für unsere Frankreichreise im April.“ Mit dieser Familie kommen wir später in Kontakt. Die vermeintlichen Franzosen entpuppen sich dabei als Schweizer und es entsteht eine angeregte Unterhaltung, bis sie um 20.30 Uhr „zum Essen gehen müssen“. Wie gut, dass wir so früh unseren Farikål hatten. Doch lang wird der Abend auch für uns nicht. Morgen heißt es wieder früh aufstehen. „

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Fortsetzung folgt
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Kumulus » Di, 03. Apr 2018, 18:07

Die Aufnahme von dem Torghattan im Abendlicht ist phantastisch. Da kommt man direkt ins Schwärmen.

Danke
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