Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » So, 27. Dez 2020, 19:08

Gudrun hat geschrieben:kann ich Lillefjordempfehlen. Dort gibt es auch eine nette Wanderung zum Wasserfall.

Grüße Gudrun


Auf jeden Fall! Davon erzähle ich in der nächsten Fortsetzug :D

Liebe Grüße!
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » So, 27. Dez 2020, 19:20

Na, da seid Ihr ja nicht weit gekommen :wink: Ich bin gespannt.

Grüße Gudrun
Gudrun
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Julindi » Mo, 28. Dez 2020, 19:20

Wieder so schöne, herrliche und stimmungsvolle Fotos!
Danke Danke - ich fahre so gerne mit :D :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon buecherwurm » Mo, 28. Dez 2020, 23:23

Ich hänge hinterher, muss erst "nachlesen". :)
Danke für's Mitnehmen - die Fotos, die Beschreibungen, die Eindrücke und die Ideen für die nächste eigene Reise!

Liebe Grüße
Astrid
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » Di, 29. Dez 2020, 9:34

buecherwurm hat geschrieben:Danke für's Mitnehmen - die Fotos, die Beschreibungen, die Eindrücke und die Ideen für die nächste eigene Reise!

Sehr gerne, es ist schön etwas zurückgeben zu können, wir sahnen von euren Reiseberichten ja auch immer ab!


1.August 2020

Heute machen wir uns auf den Weg zur Nordkapinsel Mageroya. Es ist bedeckt und trübe, keine Spur von Sonne.

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Mit ganz anderen Bildern als auf der Hinfahrt geht es zurück zur E 69.

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Allez Hopp!

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Wir erreichen den Rastplatz Lillefjord. Dort beginnt ein Wanderweg, der an der Fosseelva entlangführt. Sie stürzt in mehreren Stufen als Wasserfall hinab.

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Man kann bis ganz nach oben wandern, was wir auch vorhaben, die GPS – Daten der Route sind gespeichert. Und los.

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Zunächst gelangt man zur „Bank der Liebe“. Warum die so heißt :?:

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Und zur ersten Stufe des Wasserfalles.

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Der Weg soll über dieses Schotterfeld führen, wir zögern weiterzugehen. Uns kommen zwei Wanderer entgegen, die ein Stück weiter umgedreht haben und sagen, dass es ihnen zu gefährlich gewesen sei, sie vermuten, es habe einen Steinschlag gegeben.

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Wir kehren auch um, gehen an einer anderen Stelle nochmal zum Flüsschen und haben eine tolle Sicht auf eine weitere Wasserfallstufe. Weiter oben sehen wir aber doch Menschen laufen und als ein junger Mann herunterkommt, fragen wir ob es noch einen anderen Weg gibt. Er sagt ja, der sei zwar schwierig, aber so wie wir aussähen, würden wir das schaffen. Oooh, das geht runter wie Öl… trotzdem lassen wir es sein, nach einem ausführlichen Fotostop geht es gemütlich zum Auto zurück.

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Noch etwas Pause und weiter.

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An der E 69 angekommen biegen wir links ab Richtung Mageroya. An einem Rastplatz auf halber Strecke ist Schluss für heute.

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Wir kennen die Stelle, wissen, dass man prima und mit Aussicht laufen kann.

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Gute Nacht!


2.August 2020

Wir befinden uns hier am Porsangenfjord, der mit sagenhaften 20 km Breite und 120 km Länge der flächenmäßig größte Fjord Norwegens ist und an dem man eigentlich das Gefühl hat, am Meer zu sein.

Bei der Morgenrunde an dem Wasserlauf entlang dauert es wieder eine halbe Ewigkeit bis ich mich von dem Namenlosen und doch so spektakulären Wasserfall loseisen kann.

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Jedermannsrecht.

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Doch irgendwann geht es wieder abwärts Richtung Fjord und dem Ufer mit großen und kleinen Steinen.

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Nach einer Fahrt am nebel- und wolkenverhangenen Fjord entlang

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erreichen wir den Tunnel, der das Festland mit der Insel Mageroya verbindet. 6870 m lang, bis 212 m unter dem Magerøysund verläuft er, es geht 9% abwärts und es wird vor Nebel im Tunnel gewarnt. Eine beeindruckende Fahrt.

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Als wir wieder ans Tageslicht kommen, sind Nebel und Wolken noch dichter, wie so oft hier. Magerøya heißt "die Magere" und so ist die Gegend auch - kahl und karg, keine Bäume oder Sträucher und meistens von einer Wolkendecke bedeckt. Doch die Luft ist klar und kühl, die Stille ist greifbar... ein paar Eindrücke der Strecke.
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Honningsvag lassen wir heute rechts liegen und fahren direkt nach Skarsvåg, nehmen Quartier auf dem Kirkeporten Camping. Nach einer guten Mahlzeit und einer Siesta bummeln wir durch das nördlichste Fischerdorf der Welt.

1875 lebten hier 28 Menschen, doch ab den 1890er Jahren profitierte der Ort vom beginnenden Tourismus zum Nordkap. Die Frauen betrieben ein Café und einen Souvenirladen in der damals als Anladungsort zum Nordkap genutzten Bucht Hornvika. In den 1930er Jahren konnten Fischer bereits mehr mit dem Transport von Touristen zum Nordkap als mit der Fischerei verdienen. Im November 1944 von deutschen Truppen vollständig zerstört und die Bevölkerung zwangsweise evakuiert, blieb lediglich ein Haus erhalten. An das Stromnetz wurde Skarsvåg im November 1953 angeschlossen.

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Rückkehr nach einer rasanten Ausflugsfahrt

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Andere sind gemütlicher unterwegs.

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Das Nordkapp Jul & Vinterhus lädt zu einem Besuch,

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Fortsetzung folgt... Einen schönen Tag und liebe Grüße! gudrun55
Zuletzt geändert von gudrun55 am Di, 29. Dez 2020, 9:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » Di, 29. Dez 2020, 9:40

Die drei Birken finde ich besonders schön.

Liebe Grüße Gudrun
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Canadier » Di, 29. Dez 2020, 11:20

Hallo Gudrun,
wenn ich so auf das Datum, und dann mal auf deine Bilder schaue, ist es doch sehr "leer" auf den Straßen!
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » Di, 29. Dez 2020, 12:12

Soviel Straße ist ja zu Glück nicht zu sehen :wink: Meine Bilder vom Juni 2019 zeigen auch kaum Autos auf den Straßen der Finnmark.

Grüße Gudrun
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » Di, 29. Dez 2020, 12:27

Canadier hat geschrieben:wenn ich so auf das Datum, und dann mal auf deine Bilder schaue, ist es doch sehr "leer" auf den Straßen!

Das ist ja eine der Tatsachen, wir hier so schätzen! Wir wohnen im Städtedreieck Krefeld - Neuss - Düsseldorf, hier wird auf den Straßen oft mehr gestanden als gefahren. :cry: Mit meinem Fahrrad bin ich meist am schnellsten unterwegs.

In der Finnmark habe ich dieses Jahr gar nicht den großen Unterschied an Menge der Reisenden wahrgenommen, sondern es waren tatsächlich fast nur norwegische oder finnische Kennzeichen zu sehen. Schau mal meine Bilder vom Sennalandet, da sieht man die Wohnmobilkarawane...
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Canadier » Di, 29. Dez 2020, 19:39

Na ja, aber auf den Bilder nach dem Nordkaptunnel, auf denen man die Straße sieht bzw. erahnen kann,
sehe ich keine Fahrzeuge.
Normal kann man solche Bilder nicht schießen ohne ein paar größere , oft weiße Fahrzeuge, Bild
mit drauf zu bekommen.
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Kumulus » Di, 29. Dez 2020, 22:33

Wieder mal eine phantastische Fortsetzung eurer besonderen Reise. Tolle Bilder und nette Beschreibungen. Dazu noch den einen oder anderen Tipp für eigene Unternehmungen. Danke

Die "Bank der Liebe" sieht für mich aus wie ein Fragezeichen. Ich denke, das soll zum Nachdenken anregen, es sich noch einmal gründlich zu überlegen mit der "Liebe". :) :)
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » Di, 29. Dez 2020, 22:43

Sieh es mal positiver mit der Bank: man kann nebeneinander sitzen und sich gleichzeitig in die Augen schauen.

Grüße Gudrun
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » Mi, 30. Dez 2020, 10:29

Kumulus hat geschrieben:Die "Bank der Liebe" sieht für mich aus wie ein Fragezeichen. Ich denke, das soll zum Nachdenken anregen, es sich noch einmal gründlich zu überlegen mit der "Liebe".

Gudrun hat geschrieben: man kann nebeneinander sitzen und sich gleichzeitig in die Augen schauen.

Ja, so unterschiedlich können Interpretationen sein... :lol:

Es ist ruhig im Moment und ich habe Zeit - also geht es schon weiter mit der Reise:

3. August 2020

Auch heute ist es neblig und wolkenverhangen. Trotzdem machen wir uns nach dem Frühstück auf um zum Kirkeporten zu wandern, eine markante Felsformation in Form eines Felsenportals etwa einen Kilometer von Skarsvåg entfernt. Vom Campingplatz aus geht es einfach über den Berg.

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Durch die Öffnung des Kirkeporten Felsen fällt der Blick auf das Nordkaphorn und zu entsprechenden Zeiten auch auf die Mitternachtssonne. Außerdem hat er in der samischen Tradition eine religiöse Bedeutung.

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Weil es so nass und rutschig ist, sparen wir uns den Weg nach unten, fotografieren nur und treten den Rückweg an.

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Was nun mit dem angefangenen trüben Tag? Zum Wandern ist er nicht geeignet, also fahren wir nach Honningsvåg. Ich möchte das Nordgehende Hurtigrutenschiff besichtigen, das hier von 11.45 bis 15.15 Uhr vor Anker liegt und mir gerne in Ruhe den Ort ansehen, diese bedeutendste Fischereisiedlung der westlichen Finnmark sowie Nordnorwegens größten Kreuzfahrthafen mit 100 Touristenbooten pro Jahr. Wir parken am Hurtigrutenkai mit Touristeninformation und starten dort den Rundgang. Tja, aber dank Corona liegt heute kein Schiff vor Anker, der Fahrplan wurde deutlich ausgedünnt und auch sonst ist vieles geschlossen und sehr ruhig hier.

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Na denn, es gibt trotzdem genug zu sehen. Zum Beispiel vor der Touristeninfo die Bamse -Statue.

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Bamse war ein gutmütiger Bernhardiner, der Name bedeutet Teddybär. Er wurde 1937 in Honningsvåg geboren und gehörte dem Hafenmeister. Er spielte mit den Kindern und wurde von ihnen als Reittier und im Winter zum Schlittenziehen genutzt.

1939 wurde Hafto Kapitän des Marineschiffs Thorodd. Nach dem Angriff Deutschlands auf Norwegen setzte sich die Thorodd wie weitere Schiffe der norwegischen Marine nach Großbritannien ab und war in den britischen Häfen stationiert. Sie wurde zum Minenräumer umgebaut. Bamse war weiterhin Schiffshund und wurde 1940 als offizielles Besatzungsmitglied eingetragen. Der 88 kg schwere Hund mischte sich bei Streit zwischen Besatzungsmitgliedern ein und stellte seine Vorderpfoten auf die Schulter eines Streitenden, um so Ruhe herzustellen. Bamse rettete zwei Besatzungsmitgliedern das Leben, er holte Mannschaftsmitglieder zum Ende der Sperrstunde vom Landgang ab. Dazu benutzte er den Bus, die Mannschaft hatte ihm ein Busticket gekauft, das er am Halsband trug.

Bilder, die ihn mit Matrosenkragen und -mütze bzw. einen für ihn angefertigten Helm zeigen, erreichten eine hohe Beliebtheit und wurden insbesondere zu Feiertagen an Norweger in der ganzen Welt gesandt. Er starb 1944 und wurde mit militärischen Ehren in Anwesenheit von 800 Personen in Montrose beigesetzt. Posthume wurden ihm Orden verliehen und 2006 in Montrose sowie 2009 in Honningsvåg Statuen für ihn enthüllt.

Weiter. Der Sami – Souvenirladen hat doch geöffnet!

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Wir gehen rüber zum Innenhafen. Dort gibt es eine Skulptur „Nordwind“, die Einheimischen nennen sie allerdings Angelhaken. Kann ich verstehen.

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Hier treffen wir auch zum ersten Mal auf die Steinskulptur "Wind" es gibt noch zwei weitere derselben Serie, wie wir im Laufe unseres Spaziergangs feststellen können.

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Während der Zwangs Evakuierung und dem Rückzug der deutschen Truppen im Herbst 1944 wurde der Ort völlig niedergebrannt. Einzig die Kirche überlebte und ist somit das älteste Gebäude im Ort, geweiht 1888. In den ersten Monaten nach Kriegsende diente diese Kirche als Schlaf – Lebens – und Arbeitsquartier für fast 100 Menschen, ein Bäcker betrieb sogar seine Bäckerei in der Kirche.

In den Jahren nach dem Krieg gab es Pläne, diese Kirche durch eine größere zu ersetzen. Widerstand der Einwohner verhindert den Neubau bis heute, zu viele Erinnerungen verbinden die Bewohner mit ihrer Kirche.

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Zurück zum Parkplatz geht es zunächst vorbei an einer der 100 roten Telefonzellen, die 1997 landesweit unter Schutz gestellt wurden als "Kulturdenkmal Røde Telefonkiosk",

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an der Skulptur Skårungen, die einen jungen Fischer zeigt, der einen Kabeljau in beiden Händen hält,

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an der Galerie West Of The Moon, „die rote Treppe“ der Nürnberger Künstlerin Eva Schmutterer, die hier ein neues Leben begann – denn sie hatte sich in einen Weihnachtsmann verliebt.

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In einem Husfliden kaufe ich schöne warme handgestrickte Socken, die im Moment begeistert getragen werden.

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Am Ortsausgang ein Rema, in dem wir einkaufen und neben dem wir zu unserem großen Erstaunen diese kleine Idylle entdecken.

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Auf dem Rückweg zum Camping ein Blick auf die nördlichste Landebahn.

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Schon wieder ist ein Tag verflogen, auch wenn er grau und trüb war und bleibt, ein toller Tag!

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4. August 2020

Knivskjellodden – ein Zauberwort!? Nein, der Name einer Landzunge 4,18 Kilometer westlich des Nordkaps und mit 71° 11′ 08″ nördlicher Breite exakt 1380 Meter weiter nördlich als dieses. Womit Knivskjellodden der nördlichste Punkt dieser Insel und damit der wirklich nördlichste Punkt unseres Kontinents ist. Er ist aber nicht über eine Straße erreichbar, sondern nur einen 9 Kilometer langen Fußmarsch, heißt tur-retur 18 km!

Also doch ein Zauberwort und weil sich der See am Campingplatz heute Morgen so sonnig präsentiert werden die Wanderschuhe geschnürt, wollen wir die Wanderung wagen.

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Zunächst müssen wir mit dem Auto zum Wanderparkplatz ca. 6 km südlich des Nordkapp – Plateaus. Wie gut, dass wir früh aufgestanden sind, denn eigentlich gehört ja den Rentieren die Insel und sie haben wie immer Vorfahrt.

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Je näher wir dem Nordkapp kommen, umso nebliger wird es. Am Parkplatz sind wir die einzigen und trotz Dunst marschieren wir frohen Mutes los. Die GPS – Daten der Strecke sind gespeichert, selbst im Nebel können wir uns nicht verlaufen und eigentlich sagt Yr.no, dass es heute schön werden soll.

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Und so kommt es auch, innerhalb kürzester Zeit ist der Nebel verschwunden, die Sonne lacht.

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Der Weg ist supergut zu gehen, in regelmäßigen Abständen Steinhaufen zur Orientierung und tolle Aussicht.

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Dann der erste Blick auf das Nordkapp - Plateau.

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Es folgen weitere Blicke auf diesen besonderen Felsen; vom englischen Seefahrer Richard Chancellor im Jahre 1553 auf seinen heutigen Namen getauft, der nördlichste mit dem Auto erreichbare Punkt Europas, ein steiles Schieferplateau 307m hoch aus dem Eismeer aufragend, etwa 2000 km vom Nordpol entfernt.

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Immer mehr Wanderer überholen uns, hier ist richtig was los! Hinter der Kante geht es gleich relativ steil nach unten bis an die Küste.

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Wow!!!

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Ab hier kommen allerdings die Wanderstöcke zu Einsatz, denn das letzte Stück ist doch schwierig zu gehen, über glatte schräg am Hang liegende Felsen und bei Nässe wären wir wohl auch umgekehrt. Rentiere begleiten uns weiter und bald ist auch der Abschnitt geschafft.

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Da stehen wir nun, am Ziel dieser besonderen Wanderung! Dem Ort, an dem im 18. Jh. die ersten Touristen auf ihrem Weg zum Nordkap an Land gebracht wurden, bevor zu Beginn des 19. Jhs. die Hornvika Landungsplatz und zuletzt 1956 die Nordkapstraße eröffnet wurde. Wir sind stolz wie Oskar, genießen den Anblick, die Stille, unser Matpakke, einfach alles und verewigen uns im Gipfelbuch! Bo gönnt sich erst mal ein Schläfchen.

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Kalte und warme Meeresströme im Nordpolarmeer sorgen meistens für eine Menge Nebel - ich hätte besser direkt Fotos gemacht, denn während wir unser Picknick genießen kommt eine Nebelwand vom Meer, sie hüllt innerhalb kürzester Zeit alles ein. Irre!

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Er verschwindet auch nicht, als wir uns auf den Rückweg machen, aber er wandert und verändert sich ständig... hüllt mal dies, mal das, mal mehr, mal weniger ein - unglaublich faszinierend! Ich muss dauernd stehen bleiben und fotografieren 8)

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Doch irgendwann ist gut. Nachdem der schwierigere Teil der Wanderung geschafft ist löst der Nebel sich doch auf und wir gehen ganz entspannt zurück zum Auto. Dies ist das letzte Foto, was ich von der wirklich beeindruckenden und fantastischen Wanderung und für heute gemacht habe.

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Wir sind am Ende des Tages unglaublich müde und unglaublich zufrieden.

Bis demnächst - und kommt gut ins Jahr 2021! gudrun55 :D
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » Mi, 30. Dez 2020, 11:13

"Knivskjellodden – ein Zauberwort!?" - Danke fürs Mitnehmen auf diese schöne Wanderung. Die ist sicher allein schon von der Länge her auch anstrengend. Aber das Wetter hat ja gepasst und Ihr konntet Euch sicher auch mal setzen.

Grüße Gudrun
Gudrun
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Ronald » Mi, 30. Dez 2020, 11:31

Moin,
unglaublich spannend Eure Reise, toll geschrieben, mit noch mehr Details supertoll fotografiert und die verschiedenen Stimmungen eingefangen.
Auch Euch einen guten Rutsch in das neue, hoffentlich "Corona-reduzierte" neue Jahr.
Bleibt gesund!
Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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