Bergwandern im September 2021

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Kumulus » Di, 14. Dez 2021, 22:02

Deine Bilder vom Eidsdalvatnet sind sensationell. Dazu noch ein schöner Tipp für eine interessante Wanderung.

Danke
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Steffen15 » Di, 14. Dez 2021, 23:35

Voronwe hat geschrieben:Auch hier vielen Dank fürs mitnehmen auf die Wanderungen - und wenn ich die Karte so richtig interpretiere, sind wir ja noch nicht einmal bei der Hälfte :D

Nein, wir haben ja gerade erst 8 Tage absolviert..
Die vielen Bilder kann ich nie in einem Vortrag zeigen, aber so in homöopathischen Dosen von einem Dutzend pro Tag sind die hoffentlich verträglich :lol:
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4.09.21 Erste Fähr-Fahrt nach Valldal

Beitragvon Steffen15 » Mi, 15. Dez 2021, 0:16

Der Blick auf den Norddalsfjord beim Abstieg kurz nach 16 Uhr hatte offenbart, dass die Fähre nach Valldal zur vollen Stunde ablegt. Wir waren dann kurz vor 17 Uhr losgefahren, aber in 10 Minuten ist die Strecke nach Eidsdal nicht zu schaffen. Es sind doch noch einige Serpentinen.
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Die Fähren fahren dort aber glücklicherweise im 20-Minuten-Takt (es sind drei Stück gleichzeitig im Umlauf), sonst wäre es mit dem Einkauf am Samstag in Valldal etwas knapp geworden. Die norwegischen Supermärkte zumindest in der Provinz schließen da eine Stunde eher, also 18 Uhr. Das gibt es auch in anderen Urlaubsländern, in Österreich wird man da immer ziemlich energisch aus dem Laden geworfen.
Für ein paar Bilder am Anleger war aber noch Zeit.
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Valldal liegt auf der linken Seite des Fjords, der setzt sich dann als Tafjord fort.
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Dann kam schon die Fähre und ich war gespannt, wie denn nun die Erkennung der Fahrzeuge für die Ferjekort erfolgt. Vorbedingung für das Ferjekort-Konto war ja ein Brikke, ich habe den von Brobizz genommen, da er in ganz Skandinavien funktioniert. Aber es wurde ziemlich einfach jedes Kennzeichen mit einem Smartphone erfasst, nicht durch Einlesen des Transponders (Brikke).
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Ohne die Fjordfähren wäre es kein richtiger Norwegen-Urlaub! Auf dem Fv 17 haben wir 2016 zwar mächtig geflucht, weil wir an jeder Fähre mehrere Stunden Wartezeit hatten, aber insgesamt ist so eine Entschleunigung zwischendurch mit Panorama toll.
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Der Blick Richtung Storfjord
In Valldal ist der Supermarkt am Ende der Uferpromenade und nach einem kurzen Einkauf (nur das Brot-Sortiment war schon etwas ausgedünnt) haben wir mit direktem Blick über die Uferpromenade, den alten Fähranleger, das Café (links) und den Badesteg unser Abendessen gekocht.
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Es gab auch noch Badelustige, wir fanden es am Abend zu kalt dafür.
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Die Treppe nach links führt zu einem Ponton mit ein paar Leitern ins Wasser
Der Ort wird kurz hinter Supermarkt und Tankstelle durch eine mächtige Felswand begrenzt, ein einspuriger Straßentunnel führt dann Richtung Tafjord, während die Hauptstraße im Tal hinter Valldal hinauf zum Trollstigen verläuft.
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Wir sind einige Kilometer weiter Richtung Tafjord gefahren und direkt am Ufer in einer Parkbucht stehengeblieben. Die war zwar nur 10 m von der Straße entfernt, aber es fuhren nur noch wenige PKW.
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Im Tafjord sollen öfter Schweinswale zu sehen sein, aber wir hatten da kein Glück.
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Wanderung zum Frostadtinden

Beitragvon Steffen15 » Do, 16. Dez 2021, 0:58

Am Morgen war das Wetter eher etwas durchwachsen, aber es war der letzte Schönwettertag vorhergesagt - passend zum Sonntag.
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Wir hatten im Wanderführer die Tour zum Frostadtinden gefunden, ungefähr in der Mitte zwischen Ålesund und Molde. Die Anfahrt berührte immer mal wieder einen Fjord, zuletzt ging es eine schmale Straße zu einem breiten Sattel mit Wanderparkplatz https://www.plotaroute.com/route/1735314. Die tour war mal eine Rundwanderung. Direkt hinter dem Parkplatz haben wir dann gleich mal die Spur verloren und uns über das morastige Gelände geärgert. Mit GPS-Hilfe und dem Track aus dem Wanderführer haben wir dann zwar einen der Markierungspfähle gefunden, aber dieser Weg war auch sehr feucht :o .
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Am Bildrand sieht man noch unser Wohnmobil. Als nächstes war eine kleine Felsstufe zu überwinden, direkt neben einem Wasserfall. Dafür war diese Passage mal nicht matschig.
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Man musste aber die Hände zu Hilfe nehmen.
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Danach eine Hochfläche mit einem See, der flache Buckel in Bildmitte ist schon der Gipfel des Frostadtinden.
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Richtung Norden sah man schon den Moldefjord, links ist der markante Melen.
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Wir erreichten dann (nicht so richtig im Führer beschrieben) einen Schotterweg und ab dort war der Wanderweg für norwegische Verhältnisse total gefüllt.
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Viele Familien, teils mit ganz kleinen Kindern in der Bauchtrage oder mit kleinen Kindern in Rückentragen waren unterwegs - es war ja Sonntag. Warum alle diesen Weg hochkamen, haben wir dann ein paar Minuten später gesehen, es gab noch einen anderen Parkplatz bei den Hütten. Der Schotterweg (zu einer metereologischen Station) war natürlich bedeutend besser zu gehen (aber keine Rundtour).
Der Weg verlief dann auf dem Grat zum Gipfel zu mit mehreren ausgetretenen Spuren und war dort überhaupt nicht mehr feucht. Vor allem begeisterte das Panorama Richtung Ålesund mit den vielen kleinen Inseln.
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Noch mal der Blick zurück.
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Am Gipfel waren sicher so 30 Leute. Offenbar sehr beliebt und eine gute Wahl aus dem Kompass-Wanderführer für uns.
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Ich bilde mir ein, dass man da auch noch ein Stück vom Sunnylvsfjord sah (Panorama vom Gipfel)
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Der Weg auf den Nebengipfel war dann weitaus weniger frequentiert, von dort aus ging es steil runter auf die andere Seeseite und wieder in das beliebte moorige Gelände.
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Ganz rechts ist Molde zu erkennen.
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Im Wanderführer war erwähnt, dass es evtl. problematisch sein könnte, den Abfluss des Sees zu queren, aber diese Stelle war mit großen Steinen gut präpariert. Viel anstrengender waren dann wieder solche Stellen wie im letzten Bild.
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Wir haben mit Pausen rund 4 h für diese Runde von 8,5 km gebraucht, die familiengerechte Variante vom anderen Parkplatz aus ist sicher noch anderthalb Stunden kürzer. Da braucht man dann auch keine wasserdichten Schuhe. Trotzdem zum Nachwandern hier die Karte:
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Kumulus » Do, 16. Dez 2021, 8:45

Wieder eine tolle Tour zum Nachwandern. Danke für den Tipp. Allerdings würde ich die seniorengerechte, kürzere Route wählen und hoffe, das tut dem Genuss keinen Abbruch.
Eine schöne Landschaft. Danke für's Mitnehmen.
Martin
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5.09.21 Fahrt über Molde und Sunndalsøra ins Drivatal

Beitragvon Steffen15 » Fr, 17. Dez 2021, 0:46

Leider war für die nächsten Tage schlechteres Wetter vorhergesagt, wobei es im Inland erst einen Tag später richtig regnerisch werden sollte. Also haben wir uns entschieden, Richtung Dovrefjell zu fahren. Ich hatte immer mal wieder über die Åmotan-Wanderung gelesen (ja, hier bei den Norwegen-Freunden) und die wollten wir noch vor dem schlechten Wetter schaffen.Also war die weitere Strecke Fähre nach Molde, Straße nach Sunndalsøra und dann das Drivatal aufwärts. Die Fahrt ging erst mal wieder hinunter an den Fjord und um den Norskehavet herum.
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Glücklicherweise war die Fähre genau abfahrbereit, nachdem wir ohne anzuhalten gleich direkt draufrollen konnten.
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Das war jetzt mit 50 Minuten Fahrzeit die längste Fährstrecke dieses Urlaubs, wir fanden diese aber auch besonders schön. 2017 waren wir die Strecke schon mal gefahren, damals waren auch drei Kreuzfahrtschiffe unterwegs - diesmal überhaupt keins.
Hier der Blick zur Tresfjordbrücke und Richtung Romsdal:
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Und ein 180° Panorama :
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Auf dem Tussen war noch Sonne:
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Inzwischen nahte so langsam der Sonnenuntergang und uns war klar, dass wir das bis Jenstad nicht mehr schaffen würden.
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Zumindest stimmte die Fahrzeit genau, hier sind wir kurz vorm Anleger mitten in Molde:
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Die Fahrt bis Sunndalsöra bot noch schöne Ausblicke, auch der Sunndalsfjord ist sehenswert.
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Wir mussten in Sunndalsøra nochmal Wasser auffüllen, weil die Anzeige nur 25% anzeigte, aber da klemmte wohl einfach der Geber, es liess sich nicht viel nachfüllen. Das Drivatal ab Sunndalsøra ist immer wieder beeindruckend, ich habe leider keine Fotos davon. Irgendwie hatten wir bei der Stellplatzsuche Probleme und standen dann ziemlich schräg auf einer kleinen Ausfahrt an einer Nebenstraße, macht das bitte nicht nach.
Die Strecke am Abend https://www.plotaroute.com/route/1735955
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Åmotan-Wanderung

Beitragvon Steffen15 » So, 19. Dez 2021, 0:40

Wie schon angekündigt, jetzt ein paar Bilder von der Åmotan-Wanderung. Die Beschreibung gibt es ja schon hier und für weitere Informationen hatte ich das Schild hier fotografiert.
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Wir waren früh gleich die restlichen 25 km gefahren. Die Auffahrt nach Jenstad ist wirklich ziemlich eng mit wenigen Ausweichstellen. Uns kam ein großer Kipplaster entgegen, der aber sofort zurücksetzte, bevor ich überhaupt zum Stehen gekommen war. Auf dem Parkplatz waren wir früh allein und haben erstmal Frühstück gemacht.
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An der Infotafel hängt auch der Automat zum Bezahlen der nur 30 NOK (mit Karte). Dahinter geht es gleich durch den Wald aufwärts Richtung Linndalsfallet. Der Himmel war relativ grau, nur ab und zu gab es mal Sonnenflecken.
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Blick zum Gegenhang, man kann auch den Svøufallet erkennen
Am ersten Aussichtspunkt haben uns vor allem die riesigen Steinpilze begeistert, die da überall aus dem Boden geschossen waren. So sehen die wirklich wie Steine aus.
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Durch das besondere Mikroklima in dieser Schlucht wachsen die wohl besonders gut. Nebenbei gab es aber auch noch den Lindalsfallet zu bestaunen.
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Ab und zu läuft man danach auch mal auf dem Fahrweg durchs Tal.
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Dann erreicht man die Brücke über die Linndøla. es ist die "alte" Brücke , neu aufgebaut.
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Danach kommt eine etwas feuchte Passage, aber es gibt Trittsteine.
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Man konnte dann später von der anderen Seite zu den Aussichtspunkten sehen, die wir schon passiert hatten.
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Noch 2 Bilder vom einsamen, aber bewohnten Hof Lundlia:
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Danach ging es steil abwärts zur Jenkabrua und dem bekannten Platz gegenüber dem Svøufallet.
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Die Hängebrücke, die auch noch im Wanderführer als "nicht vertrauenserweckend" erwähnt war, existiert nicht mehr bzw. wurde durch eine schmale Stahlbrücke ersetzt. Dann hatten wir den Svøufallet bzw. den Aussichtspunkt auf der anderen Flußseite erreicht und waren auch hier allein, kurz zuvor waren uns aber die ersten Wanderer des Tages entgegen gekommen.
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Das Wetter hatte sich zumindest nicht verschlechtert, mit mehr Sonne hätten aber die Bilder noch besser ausgesehen.
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Danach geht es wieder steil aufwärts.
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Man hat dann auch endlich einen Blick auf den Reppafallet, den man oben umwandert hat.
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Nochmal ein Blick zurück, dann waren wir nach 4 h wieder am Wohnmobil.
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6.09.21 Grabfeld Vang Gjevillvatnet (Trollheimen)

Beitragvon Steffen15 » So, 19. Dez 2021, 16:28

Am Mittag sind wir weiter Richtung Oppdal gefahren und waren dort schnell im KIWI einkaufen. Da der angekündigte Regen noch etwas auf sich warten ließ, hatten wir dann noch eine kurze Wanderung im Trollheimen NP am Gjevillvatnet herausgesucht. Vorher haben wir noch am Grabfeld Vang angehalten. Man kann dort eine kleine Runde drehen und erfährt auf den Lehrtafeln Interessantes aus der Wikingerzeit.
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Das Gebiet zieht sich am Bachufer den Hang hinunter. Es wurde 700 Jahre lang bis zur Einführung des Christentums genutzt. Es sieht eigentlich zum größten Teil so aus, es sind über 800 sichtbare Grabhügel:
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Ich habe gelernt, dass die Frauen der Wikinger sich scheiden lassen konnten, das war durchaus auch mehrfach möglich. Bei einer Heirat musste der Bräutigam der Braut ein Geschenk (Geld oder Schmuck) in Höhe ihrer eigenen Aussteuer machen - das war ihr persönliches Eigentum und ihre Versicherung für eine Scheidung. Das wurde mit dem Christentum abgeschafft.
Nach einer halben Stiunde hatten wir den kurzen Rundweg absolviert - es gab aber außerdem sehr komfortable Sanitäreinrichtungen am Parkplatz, offenbar ganz neu eröffnet.
Dann haben wir die Strecke zum Gjevillvatnet ertsmal suchen müssen, unsere Navi-App lieferte einen Haufen sinnloser Vorschläge. Es gab dann auch keine Mautschranke, sondern man musste über youpark.no bezahlen, nachdem man von einem Kennzeichescanner an der Einfahrt erfaßt wurde.
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Wir sind zuerst zum Strand Rauøra gefahren, an den Binnenseen ist so ein Sandstrand selten.
BildIm Sommer ist hier mächtig viel los, deshalb stehen auch überall Camping-verboten-Schilder und alle Parkplätze sind mit Gebühr über VIPPS. Wir sind noch zum letzten Parkplatz vor der Wegschranke an der Uferstraße weitergefahren und haben das Vipps-Schild mal ignoriert. Dort begann die Wanderung und am Anfang hatte man noch etwas Sicht.
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Die Eigentümer der letzten Grundstücke am See haben die Straße für Wanderer gesperrt und eine Umleitung an ihrem Zaun bergseitig angelegt. Wir dachten, danach wird der Weg besser, aber durch die Bäume hatte man absolut keinen Rundblick mehr und der Weg sah so aus:
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Das hatte uns dann nicht mehr motiviert und wir sind umgedreht (ca. 45 min Gehzeit insgesamt). Da man in der Nähe der Gjevillvasshytta nicht mit dem Wohnmobil übernachten darf, waren wir zum Südende des Sees gefahren. Dort ist eine riesige Schotterfläche, auf der verloren schon 2 Wohnmobile (aus D) standen. Wir haben uns kurz mit einem der Leute unterhalten, er sagte uns, dass man vor ein paar Jahren auch noch problemlos am Rauøra stehen konnte. Aber im nahegelegenen Hafen gab es ein sogar beheiztes Toilettenhäuschen, für die VW-Bus-Fahrer sicher sehr nützlich. Kurz nach der Ankunft dort fing es tatsächlich an zu regnen, wir hatten also genug Zeit zu kochen und Pläne für den nächsten Tag zu machen. Fotos habe ich keine..
Die Strecke: https://www.plotaroute.com/route/1735994
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Kumulus » So, 19. Dez 2021, 19:14

Tolle Bilder und schöne Wanderempfehlungen. Die Wanderung zum Amotan löst bei mir gemischte Gefühle aus; ich hatte dort vor ein paar Jahren bei schlechtem Wetter einen fürchterlichen Absturz einen Hang hinunter. Ein Jahr später konnte ich dann den Wasserfall ungehindert besuchen. Er ist sensationell.
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Julindi » Mo, 20. Dez 2021, 12:10

Wieder ist eine Wanderung schöner als die andere! Amotan stand dieses Jahr bei uns auch auf der Liste, nur durch meine Blasenentzündung ist die dann ins Wasser gefallen :-?
Ganz klasse Fotos (vor allem Geiranger ohne Kreuzfahrtschiffe finde ich herrlich :D ) - diese Herbstfarben sind echt toll!
Danke für deine Mühen
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Steffen15 » Di, 21. Dez 2021, 0:12

Kumulus hat geschrieben:Tolle Bilder und schöne Wanderempfehlungen. Die Wanderung zum Amotan löst bei mir gemischte Gefühle aus; ich hatte dort vor ein paar Jahren bei schlechtem Wetter einen fürchterlichen Absturz einen Hang hinunter. Ein Jahr später konnte ich dann den Wasserfall ungehindert besuchen. Er ist sensationell.

Das ist immer so etwas die Horrorvorstellung - irgendwas passiert beim Wandern, wenn man allein unterwegs ist. Schön, dass Du einen zweiten Anlauf genommen hast.
Was wir wirklich bemerkenswert fanden, dass wir auch bei Åmotan allein unterwegs waren - erst auf dem direkten Ab-/Aufstieg zum Parkplatz waren einige andere Wanderer. Obwohl die Wanderung ja wirklich bekannt/beliebt ist. Eigentlich wollten wir ja zum Schluß auch noch ein paar Steinpilze einsammeln, aber genau auf dem letzten Stück gab es keine. Man sollte die Runde also andersherum drehen oder gleich zugreifen.
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7.09.21 Südwärts zum Ringebufjell

Beitragvon Steffen15 » Di, 21. Dez 2021, 23:32

Der Regen hatte am Morgen noch nicht aufgehört. Die Wetterprognose sagte aber südlich vom Rondane Besserung voraus, wir hatten dazu eine Wanderung zu zwei Wasserfällen herausgesucht, die man zur Not auch bei schlechtem Wetter machen kann. Eigentlich hätten wir gern ein oder zwei Wanderungen im Dovrefjell gemacht, aber da hatten wir wettermäßig keine Chance gesehen. Also nur mit dem Wohnmobil über das Dovrefjell - die E6 war dann auch ziemlich leer. Der Regen hatte aufgehört, als wir uns Hjerkinn näherten und so haben wir dann noch mal den kurzen Weg zum Snøhetta-Viewpoint in Angriff genommen. 2017 hatten wir vom Viewpoint aus in der Ferne Moschusochsen gesehen und dann tatsächlich auch im Gelände gefunden.
Am Parkplatz sah es erstmal sonnig aus, das war aber nur ein kurzer Moment.
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Es blies ein sehr starker Wind, oben am Viewpoint war es dann eher Sturm. Erstaunlich, dass sich die Betreuer der Kindergruppe auf dem Foto (höchstens Erstklässler oder noch jünger) trotzdem auch für die Tour entschieden hatten.
Von der Snøhetta war dann nichts zu sehen, dafür war aber im Gebäude (das ich nach wie vor sehr gelungen finde) gut geheizt.
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Es war auch schon alles für die Kindergruppe vorbereitet, der Ranger befand sich aber in einem Dauergespräch mit einer Gruppe, so dass wir nicht nach eventuellen Sichtungen der Moschusochsen fragen konnten.
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Wir sind dann noch bis zum Antennengipfel daneben gelaufen, hatten aber echt Probleme, uns gegen den WInd zu stemmen.
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Also sind wir schnell wieder zurück. Ganz rechts hinten im Bild sieht man besseres Wetter! Dort wollten wir hin.
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Wir hatten uns dann die Route über die "27" ausgesucht und haben gleich nach dem Abzweig an der Eysteinkirche gehalten - mal eine moderne Betonkirche.
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Natürlich passt auch das Toilettenhäuschen zur Architektur der Kirche.
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Dort war der Wind bei weitem nicht so stark wie am Viewpoint, man konnte fast schon wieder in der Sonne im T-Shirt laufen.
Die Mittagspause haben wir dann gleich wieder mit einer kleinen Wanderung am Ende des Grimsdalen verbunden. Es war die 5 km Runde zum Fallet.
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Zuerst haben wir die Grimsa überquert.
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Danach durchquerten wir ein Fjell, das komplett mit Rentierflechten bewachsen war.
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Das Ziel konnte man schon sehen.
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Ab und zu war es dann doch etwas feucht und man musste große Schritte machen.
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Der Wasserfall ist jetzt nicht so überragend, aber die Grimsa rauscht schön durch eine enge Spalte.
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Auf dem Rückweg löste sich die Sohle vom Schuh meiner Frau fast komplett ab - ich hatte die schon mal nachgeklebt. Wir mussten die Sohle dann am letzten Punkt vorn an der Schuhspitze abreißen, weil es einfach nicht mehr möglich war, mit diesem Schuh zu laufen. Das ist der eindeutige Nachteil der angegossenen Sohlen, die Schuhe können nicht repariert werden.
Zum Trost gab es reichlich Preiselbeeren. WIr hatten mal am Timmelsjoch beobachtet, wie die Südtiroler Preiselbeeren pflücken (kämmen), hier wäre es deutlich einfacher gewesen.
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Für die kleine Runde haben wir eine Stunde gebraucht, trotz des Zerfalls des Wanderschuhs. Die nächste Sehenswürdigkeit kennen sicher auch alle:
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Wir hatten Glück, die tiefhängenden Wolken hatten sich etwas verzogen und wir konnten sogar den Gipfel des Storronden von der anderen Seite sehen.
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Die Version von Harald Sohlberg kann man u.a. hier https://digitaltmuseum.no/011042437499/vinternatt-i-rondane-maleri anschauen.
Danach kam der Abzweig aus dem Atna-Tal und die Straße führte aufs Ringebufjell. Es gibt dort viele kleine und auch größere Hüttensiedlungen und viele Seen.
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Direkt gegenüber vom Venabu-Hotel gibt es eine Wandertafel, dort haben wir geparkt. Es war 16 Uhr und wir wollten noch die vierstündige Wanderung zu zwei kleineren Wasserfällen schaffen.
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Wanderung Venabu-Hotel zum Myfallet und Dørfallet 12,5 km 4

Beitragvon Steffen15 » Mi, 22. Dez 2021, 0:06

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Hinter dem Wanderschild lag erstmal direkt an der Straße ein kleiner Sumpf, also erst die Straße entlang und dann auf einen deutlich ausgetretenem Pfad erstmal das Umfeld der Hüttensiedlungen durchqueren. Auf einem Fahrweg erreichten wir dann das erste Zwischenziel Mysetrin und die "Locals" betrachteten uns neugierig.
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Zum Myfallet muss man dann ziemlich steil absteigen, wir waren uns dann nicht so richtig einig, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Ohne Sonne sehen Wasserfälle auch nur halb so schön aus.
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Der Weg war rechts vom Wasserfall und teilweise eher eine Schuttrinne...
Danach wieder fast zurück zur Alm Mysetrin und dann auf ein flaches Fjell. Wo sollte hier ein Wasserfall sein?
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Der Wegweiser behauptete aber, dass es nur noch knapp 2 km wären.
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Wir erreichten dann doch eine Schlucht im ansonsten ebenen Gelände, wo auch am Grund Wasser zu sehen war.
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Wenn man den Wanderführer richtig liest, kann man dann gleich am Rand der Schlucht entlanglaufen, wir haben den dann erst später wieder erreicht.
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Ganz am Ende der Schlucht ist dann der Dørfallet, sogar mit Wasser.
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Auf dem Rückweg gab es einen goldenen Sonnenuntergang.
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Leider waren wir da erst an der Mysetrin angekommen und sind dann auf dem Fahrweg wieder zur Straße gelaufen.
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Kurz nach 20 Uhr waren wir wieder am Venabu-Hotel und es sah schon ganz schön dunkel aus.
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Wir sind dann den eben gelaufenen Fahrweg mit dem Wohnmobil 500 m zurückgefahren bis zu einer Stelle, wo mal keine Hytte in SIcht war und haben dort geparkt. Der Tag war mit zwei kurzen Runden und einer längeren Wanderung trotz angesagtem Schlechtwetter doch ganz gut gefüllt gewesen. Hier noch die Fahrstrecke https://www.plotaroute.com/route/1736704.
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon Kumulus » Mi, 22. Dez 2021, 8:34

Das sind ja schon wieder einige guten Empfehlungen für eine Reise nach Norwegen. Toll, eure Wanderungen. Wobei ich die Tour zum Grimsdalen Fallet 2014 bereits gemacht habe. Meine Bilder sehen ähnlich aus. :D Aber es ist für mich immer wieder schön, in Erinnerungen zu schwelgen. Hinzu die Tipps für neue, mir unbekannte Routen. Danke dafür.
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Re: Bergwandern im September 2021

Beitragvon syltetoy » Do, 23. Dez 2021, 20:03

Richtig tolle Touren, vielen Dank dafür.
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