Wie immer: da ich nicht alle Bilder umrechnen mag, gibt's die volle Dröhnung Bilder nur auf der Homepage: https://ju-cara.jimdofree.com/2022-08-hardangerfjord-5-0/.

Dieses Jahr müssen wir nicht bangen, ob wir fahren können (juhu, keine Corona-Auflagen) und somit kann die Vorfreude auch schon sehr früh im Jahr beginnen. Eine erste Trübung dieser Freude erfahren wir allerdings, als Anfang Mai die Krebsdiagnose für unseren geliebten Familienhund eintrifft. Wir versuchen alles, um unserem Schnuffel zu helfen und es schaut durch die folgende Therapie auch ganz gut aus. Und dann der Schock: zwei Wochen vor Abfahrt müssen wir unser geliebtes Familienmitglied gehen lassen… mein Seelenhund, mein Wanderpartner, mein allgegenwärtiger Schatten, der mich 11 ½ Jahre begleitet hat … einfach fort. Für die Kinder unfassbar, dass ihr „Bruder“, wie sie ihn immer nannten, nun nicht mehr da ist. Lange Zeit zum Trauern haben wir nicht, denn zwei Tage später muss meine Schwiegermutter ins Krankenhaus und verstirbt fünf Tage später. Wir sind in einem Schockzustand, einer Starre der Unfassbarkeit, der Trauer, des Nicht-Begreifens. Ich überlasse meinem Mann, ob er überhaupt fahren möchte – seine Aussage ganz klar: „Ich muss hier weg.“ So schalte ich in den „Funktionsmodus“, bin nur noch am Organisieren für Firma, Beerdigung und unsere Reise.
Donnerstag, 4.8.22 - Freitag, 5.8.22
Endlich. Wir können starten in unsere Auszeit von der schrecklichen Realität. Um 22.20 Uhr sitzen wir alle im Auto und fahren Richtung Norden, in unseren 12. Norwegen-Sommerurlaub. Nach allem, was passiert ist kann ich fast nicht glauben, dass es jetzt tatsächlich losgeht. Wir wollen einfach nur noch weg. Hinter Hamburg machen wir eine kleine Schlafpause, die wie immer im Auto wenig erholsam und ziemlich unbequem ist. Um viertel vor neun stehen wir am Parkplatz zur Schleuse Strohbrück und frühstücken erst einmal gemütlich. Da wir viel Zeit haben, gehen wir noch spazieren. Es fühlt sich komisch an, so ohne Leine in der Hand - ein seltsames Gefühl, an das ich mich erst noch gewöhnen muss - mein Hundi fehlt mir sehr. Es ist schön hier und die Bewegung nach dem langen Gesitze tut uns allen gut.


Punkt 12 stehen wir am Fährterminal der Colorline und können auch bald auf die Fantasy auffahren. Unsere Kabine ist schon um 13 Uhr bezugsbereit und so beschließen wir, uns erst einmal auszuruhen und uns auf den bequemen Betten auszustrecken. Erst wollen die Kinder natürlich nicht, aber mithilfe eines Hörspiels klappt es dann doch und sie schlummern sogar noch ein Stündchen ein. Später schnappe ich mir die beiden und gemeinsam schlendern wir über das Schiff. Mein Mann ist einfach zu kaputt. Auf dem Sonnendeck ist einiges los, dort lassen wir uns Pommes und Kaffee schmecken und gehen noch in den Taxfree-Shop – natürlich Freia-Schokolade kaufen.

Dann wird Papa geweckt und zusammen genießen wir nochmals die Sonne an Deck. Der Hunger treibt uns zu Pizza und Salat ins italienische Restaurant, ein leckeres Eis beim Laden gegenüber gönnen wir uns auch noch. Mit vollen Mägen spazieren wir an Deck über das Schiff, die Kinder machen „Windsurfing“ an der Reling, bevor wir uns in die Kabine verziehen, um vor dem Schlafengehen noch Mensch-ärgere-dich-nicht zu spielen und zu lesen. Hundemüde schlummern wir alle schnell ein - trotz des spannenden ???-Hörspiels.