Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon mallimaus » Do, 25. Apr 2024, 16:12

Ich freue mich über deinen Bericht. Die Bilder sind toll, ebenso wie deine unterhaltsamen Anmerkungen. Die Fortsetzung kann ich kaum abwarten.
Gruß Marion

Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest Lk 6,31
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Julindi » Fr, 26. Apr 2024, 9:03

Wie schön, dass du diese Reise mit uns teilst :D
Unsere ersten Nordlichter hatte ich auch erst nur auf der Kamera wahrgenommen, da es mit bloßem Auge eher aussah, wie ein dubioser Wolkenschleier, durch die Kamera war dieser dann grün :lol:
Aber toll, dass ihr das gleich an eurem ersten Abend so schön erleben konntet.

Ich freu mich ganz doll auf mehr!!
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Fr, 26. Apr 2024, 22:38

danke für das viele freundliche Feedback bisher - da fällt das Schreiben gleich nochmal so leicht...

Canadier hat geschrieben:das Schild am Womo könnte meiner Meinung nach darauf hinweisen das diese Art von Fahrzeug extra vom Hersteller für die nordischen Länder konfiguriert wurde.


und

jonn68 hat geschrieben:Ist so, aber viel drauf geben würde ich nicht....


jaa, das denke ich auch, aber worin das 'extra' besteht habe ich nicht herausfinden können. nur so viel: ein beheizter Abwassertank gehört nicht dazu (doch dazu später mehr), insofern habt ihr beide Recht! :roll:

Julindi hat geschrieben:Unsere ersten Nordlichter hatte ich auch erst nur auf der Kamera wahrgenommen, da es mit bloßem Auge eher aussah, wie ein dubioser Wolkenschleier, durch die Kamera war dieser dann grün :lol:
Aber toll, dass ihr das gleich an eurem ersten Abend so schön erleben konntet.


Wir hatten vor zwanzig Jahren einmal richtig Glück mit Nodlichtern, als wir, ebenfalls zu Ostern, auf den Lofoten waren: mitten in Svolvær, direkt über uns, 'formatfüllend', intensiv weiß/grün, mit starken Bewegungen - fantastisch! Damnals noch ohne Digitalkamera dachten wir nicht einmal daran, Fotos zu machen, aber ich bedaure es nicht. Unsere Hoffnung war, dass es diesmal genauso gut, wenn nicht noch besser werden würde... :wink:
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Fr, 26. Apr 2024, 22:39

Dienstag, 26.03.

Blick aus unserem Wohnzimmerfenster nach Norden (Lyngenfjord, links: Lyngen-Alpen):

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Beim Frühstück dann große Diskussion: Wo ist der nächste klare Nachthimmel? Idee war Richtung Kvaløya/Senja aufzubrechen, aber die Vorhersage war buchstäblich trüb. Besser, wenn auch 'falsche' Richtung: Weiter die E6 entlang nach Nordost. Naja, dafür hatten wir das Wohnmobil ja schließlich, also los durch den Nordnestunnelen Richtung Alta!

Das! Wetter! war! fantastisch!

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es sieht aus wie die völlige Einsamkeit, aber 15m hinter mir donnern die Lastzüge über die E6

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09:09 Uhr: 'Also man muss dem norwegischen Fremdenverkehrsbüro ehrlich mal sagen, dass es mehr Haltebuchten entlang der E6 braucht - wie soll man als Tourist sonst gescheit fotografieren können?'

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und: immer auch mal nach unten gucken :wink:

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(warum spaltet sich der Stein so wunderschön und der Rest liegt einfach so rum?)


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10:25 Uhr: 'Also man muss dem norwegischen Fremdenverkehrsbüro ehrlich dankbar sein, dass es nicht mehr Haltebuchten entlang der E6 gibt - wie soll man als Tourist sonst je vom Fleck kommen?' :roll:

Wir wollen/müssen allmählich Strecke machen, es beginnt eine Phase der 'drive-by-shooting'-Fotografie: Bilder aus dem fahrenden Fahrzeug. Vom Niveau her ganz weit untere Schublade, aber ich schäme mich nicht und bei genügend Quantität kommt auch immer etwas Qualität durch, man kann sogar behaupten, der Telegrafenmast im Vordergrund sei beabschtigt... (im Hintergrund Lyngen-Alpen)

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kein tolles Bild (die Uløya-Fähre bei Hamnes), aber es zeigt ein wenig, was ich so liebe: wie vielfältig das Wasser sich zeigen kann. bei unsere Ankunft vorgestern noch tiefschwarz, jetzt fast weiß. machmal silbern - oder auch türkis...

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12:04 Uhr: 'Also man muss dem norwegischen Fremdenverkehrsbüro ehrlich mal sagen, dass es mehr Haltebuchten entlang der E6 braucht - wie soll man als Tourist sonst gescheit fotografieren können?' (und so ging das weiter für den ganzen Rest der Reise...)

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Auch ein Problem der Handy-Fotografie: Dadurch, dass man nicht mehr durch den Sucher schaut (und das Display oft im Sonnenlicht reflektiert o.ä.) wählt man die Bildausschnitte oft nur noch aufs Geradewohl - manchmal ärgert man sich dann später, wenn man oben gerne noch etwas mehr Himmel gehabt hätte... :nixwissen:

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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Fr, 26. Apr 2024, 23:47

Dienstag, 26.03., Fortsetzung

Das letzte Bild oben entstand in der Nähe unserers Rastplatzes gegen Mittag, da waren wir breits bei Storsandnes, kurz vor Alta. Weiteres Beäugen der Wettervorhersage. Allmähliches Grübeln: Wo wollen wir heute noch hin? In unseren Planungen hatten wir eigentlich immer weiter westlich bleiben wollen, für hier in der Gegend hatten wir schlicht nichts vorbereitet. Wir hatten zwar einen Reiseführer mit, aber wie so oft: Sie vermitteln einen Überblick, aber für wirkliche Details fehlt da einfach der Raum.

Tiefe Blicke auf die Landkarte. Plötzlich steht die Frage im Raum: Wie weit ist es noch bis zum Nordkapp? Ich muss dazu sagen: Das ist die vierte Reise, die mich nach Nordnorwegen führt, das Nordkapp aber hat mich nie gereizt. Das klingt überheblich, aber es schien mir immer so gewollt und belanglos zugleich: Nördlichster Punkt - pfft! Sowas von egal, als ob ich das spüre! Touri-Nepp hoch 2! Aber die Kinder springen sofort darauf an, bevor wir den Gedanken beiseite räumen können. Technisch machbar ist es, auch wenn es bedeutet, dass wir dann fast den gesamten Tag im Fahrzeug verbringen werden. Die Wettervorhersage ist hervorragend: Nachts klarer Himmel bei -8°C (das haben wir letzte Nacht schon geschafft), sehr gute Aurora-Prognose - die Würfel sind gefallen...

Bald darauf sind wir schon hinter Alta. Hatte ich schon gesagt? Das! Wetter! war! fantastisch!

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Dann geht es hoch ins Fjell...

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Was ich auf den Bildern ausgelassen habe: Die Einheimischen, die hier im Schnee ihren Spaß mit ihren Schneescootern haben - jeder Parkplatz ist vollgeparkt mit den großen Anhängern, die Fotos gaukeln wieder eine Einsamkeit vor, die so nicht ganz existiert...

wunderschön auch, wie der Wind beginnt Schneeteufel über die Straße zu blasen. :D

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Jetzt sind wir schon am Abzweig in Olderfjord vorbei und fahren nordwärts auf der E69. Ich wäre gerne auf die Turistrute nach Havøysund abgebogen, aber wir müssen uns entscheiden. Es ist jetzt spürbar spät geworden und das Tageslicht, zum einen wunderschön, droht aber auch: Die Dunkelheit ist nicht mehr weit weg!

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Laut vegvesen.no war hier vor ein paar Tagen noch Kolonnenverkehr, heute haben wir Glück und müssen uns an keinen Fahrplan halten...

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Die Strecke zieht sich doch ganz schön- Normalerweise rechne ich für uns mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 50km/h (d.h. dann incl Fotostopps, Toilettenpause etc), aber ich glaube nicht, dass wir das hier geschafft haben. Die gute Laune bröckelt erwartbar etwas ab, aber wir wollen auch nicht in völliger Dunkelheit am Nordkapp ankommen.

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Nordkapp-Tunnel, Sohle 212m unter Null - ich bin ja schon auf manchem Berg gewesen, aber wie selten man mal _tief_ runter kommt, macht man sich auch nicht oft bewusst. Definitiv Rekord für mich, vermutlich für immer?!

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Geschafft, wird sind am Nordkapp, der Vollmond geht gerade auf:

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Wir sind nicht allein, es stehen sicher 6 Wohnmobile da, sogar ein Pkw. Der Himmel ist perfekt klar, aber der Wind bläst uns fast über die Klippe. Wir sind gut eingepackt, machen sogar eine Expedition bis zum 'Globus' - aber es macht keinen Spaß, sich vom Wind in die nächsten Schneewehen schubsen zu lassen, sich dazwischen mühsam über spiegelglatten Boden voranzustasten, sich gegenseitig anbrüllen zu müssen... Wir sehen Nordlichter, aber wieder eher blass und verkrümeln uns daher bald in den Wagen. Später werden die Lichter toller, aber keiner hat mehr Lust, sich noch einmal anzuziehen und so gucken wir aus dem (kleinen) Dachfenster des Wohnmobils, überzeugt, dass unsere Glückssträhne schon nicht so bald abreißen wird...

Laut yr.no fällt die Temperatur in der Nacht auf -14°C, doch trotz des heftigen Windes ist es mollig warm bei uns. Auf der Nordkapp-Webcam kann man (bei besserer Auflösung) sogar unser Wohnmobil sehen, dazu Polarlichter und draußen auf dem Nordmeer die Lichter der Fischerboote...

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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Gudrun » Sa, 27. Apr 2024, 9:26

Super Bericht! Danke!

Grüße Gudrun
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon syltetoy » So, 28. Apr 2024, 12:53

Ganz toll, dann kommen ja bald Tageslichtbilder vom Nordkapp :D
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Wollina » So, 28. Apr 2024, 18:05

Trotz aller Warnungen, super Erlebnisse und tolle Fotos. Für die Kinder bestimmt eine unvergessliche Reise.

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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Andrea.t77 » Mo, 29. Apr 2024, 12:08

Sooo tolle Bilder und ein ganz fantastischer Schreibstil! Dein Haltebuchten-Dilemma - herrlich :lol:

Vielen Dank für die Mühe, ich mummle mich warm und reise gerne weiter mit Euch :wink:

LG,
Andrea
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Julindi » Di, 30. Apr 2024, 11:10

"drive-by-shooting" ... :lol: :lol:
Wie gut ich das kenne...! Und ja: zum Glück sind oft nicht so gute Haltemöglichkeiten - auch wir haben immer wieder das Problem des "Nicht-Voran-Kommens" weil's ja überall so schön ist und "Guck-mal-hier" und "halte-mal-da" .... :lol:

Schöner Bericht und trotzdem schöne Bilder - der Mast im Bild war ja gewollt und wirkt wie ein Rahmen! :wink:
Vielen Dank
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Di, 30. Apr 2024, 23:39

hei, danke für das viele Feedback - ohne euch würde es keinen Spaß machen :D
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Di, 30. Apr 2024, 23:46

Mittwoch, 27.03.

Wir werden früh wach, weil es schon so hell ist - klar, die Tag/Nachtgleiche liegt schon fast eine Woche hinter uns, aber als wir um 7 Uhr aus dem Wohnmobil treten überrascht es uns doch, wie hoch die Sonne bereits am Himmel steht:

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Alle anderen Übernachtungsgäste schlafen noch, wir haben das Nordkapp komplett für uns allein! Das Wetter ist fantastisch, aber der Wind ist immer noch scharf. Wir frieren nicht, aber der Aufenthalt im Freien ist nicht wirklich spaßig. Mal ein Blick Richtung Nordpol (naja, ungefähr so, jedenfalls nicht nach Süden):

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Die KInder würden gerne im Schnee spielen, aber der ist leider alt und vereist... :x

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Die obligatorische Referenz an den Knivskjelodden:

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Wir wollten zum Abschluss noch ein Familienporträt von der Webcam machen lassen, aber die Aufnahme-Intervalle sind irgendwie schwer unregelmäßig: Statt ordentlich vereint vor dem Globus, sieht man aus nur ein paar Minuten später über das Gelände verteilt (von links nach rechts: meine Tochter, meine Frau, ich, mein Sohn) :wink: (ääh, ich musste das Bild irgendwie sehr klein rechnen lassen, ansonsten wollte das Forum es nicht akzeptieren - man sieht im Original aber auch schon sehr wenig :x )

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Für's Frühstück ist uns der Parkplatz am Nordkapp zu unspektakulär, wir fahren erst einmal ein Stück. Der Wind bläst den Schnee über die Straße, es ist wunderschön:

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Das zugefrorene Kjeftavatnet

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Frühstück dann am hübschen Hafen von Skarsvåg...

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(ich hab auch noch schöne Panoramas, aber das Forum besteht darauf, dass die Bilder maximal 640pixel/Seite haben dürfen ?!?)

Zeit für die neue Tagesplanung. Wir alle sind von der Gegend sehr begeistert, viel stärker, als wir es erwartet hätten. Das Nordkapp mag ein Nepp sein, aber jedenfalls ein sehr schöner Nepp. Wir sind uns einig, dass die lange Anreise, so unsinnig sie erschien, sich definitv doch gelohnt hat. Aber was nun? Die Wetterprognose für den Norden ist gut, aber auch weiter westlich soll es jetzt besser werden. Wir wägen ab zwischen der 'unentdeckten' Finnmark und dem, was ursprünglich Ziel der Reise war: Senja, Vesterålen, Lofoten. Alles geht natürlich nicht. Zurückfahren müssen wir irgendwann sowieso. Schwierig. Sehr schwierig.

Noch ein wenig länger im Norden bleiben? Vielleicht wenigstens die Strecke nach Håvoysund fahren? Dann müssen wir etwas anderes streichen - eigentlich haben wir mit dem Abstecher hierhin bereits die meisten unserer Spielräume aufgebraucht. Widerwillig einigen wir uns darauf, zur Ursprungsplanung zurückzukehren, d.h. wieder Richtung Tromsø zu fahren. Wir trösten uns: Egal wie wir entscheiden - es ist richtig und es ist falsch zugleich. :nixwissen:

Der Schnee tanzt wieder wunderschön über die Straße, es ist berauschend:

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Schneepflüge sind im Einsatz, und wir verstehen jetzt auch, warum: Zwar ist es wolkenlos und sonnig, aber der Wind baut Schneeverwehungen auf die Straße. Wir treffen auf eine Wehe, die ist schon ganz oho - mehr oder größer darf es wirklich nicht sein!

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Auch am Straßenrand bilden sich bizarre Schneeskulpturen:

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Es sieht aus wie die fernste Einsamkeit, ist aber nur aus dem fahrenden Fahrzeug entlang der E69 geschossen... :roll:

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(ha, das ist jetzt mit Link zum Draufklicken für-in-groß, ich lerne hier von Post zu Post dazu!)

Die viele Schönheit nutzt uns auf Dauer doch ab :-x - es tut ganz gut, zu Abwechslung mal ein paar rostige Öltanks zu sehen (bei Honningsvåg) (aber im Ernst, ich mag solche Kontraste ganz gerne)

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Uns wird warm - zu spät bemerken wir, dass wir die Heizung nicht runtergestellt haben, wir haben also zurzeit (Gas-)Heizung + Warmluftgebläse (Motor) + Sonneneinstrahlung (naja, kann man vielleicht vernachlässigen) = 30°C Innenraumtemepartur bei 10% Luftfeuchte - wir machen uns ganz schonend zu Dörrobst.. (viel ärgerlicher: wir müssen feststellen, dass ein Warmluftauslass der Heizung direkt neben/unter einer der Küchenschubladen endet, in der wir Vorräte lagern - unsere Schokolade fand das 'nicht lustig')

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Draußen will es nicht aufhören, wunderschön zu sein:

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Wir nähern uns wieder Olderfjord. Letzte Chance, geradeaus in die tiefste Finnmark zu fahren - nein, wir biegen rechts ab, Richtung Alta...

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Es folgt das Programm von gestern im Rückwärtslauf. Zwei Tage fast nur auf der Straße - so sollte es eigentlich nicht sein. Die Stimmung ist auch etwas gereizt. Für die Übernachtung haben wir uns nach 2x Freistehen diesmal auf einen Campingplatz geeinigt. Wir haben mehrere Apps am Start: campercontact, park4night und noch eine, die wir im Bordbuch des Wohnmobils gefunden haben. So groß ist die Auswahl in der Nebensaison dann doch nicht. Ein sehr schöner Platz liegt in der Nähe von Alta (Arctic Fjordcamp, empfohlen von Susanne hier im Forum ;-) ) - für uns leider 'zu früh'. Vielversprechend: Ein Campingplatz bei Djupvik, mit Blick auf die Lyngen-Alpen. Problem nur: Morgen ist Gründonnerstag, und dann geht es mit den Feiertagen los. Wir wollen mehrere Fähren nutzen, aber wenn wir in Djupvik schlafen, geht der Fahrplan nicht auf. Also: Zähne zusammenbeissen, die erste Fähre muss noch heute Abend geknackt werden...

Man kann sehen, dass der Frühling nicht mehr fern ist: Fantastische, bizarre Eiszapfen entlang der Straße:

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(und natürlich kann man nirgends halten *nörgelnörgel*)

Es wird spät. Wir nähern uns den Lyngen-Alpen, gerade als die Zeit des schönen Lichts beginnt:

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(hier geht es von Meereshöhe auf 1.600m hoch - nicht schlecht)

und, wer erkennt's?

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Der Fähranleger in Olderdalen natürlich (ich hätte es auch nicht erkannt). Da kommt auch unsere Fähre:

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Und mit diesen kitschigen Abendrotbildern beschließen wir den Tag. Die schönen Lyngenalpen (oder doch 'Lyngen-Alpen'?) durchqueren wir in der tiefen Dämmerung - wieder etwas, was so nicht geplant war. Unser Ziel ist der Campingplatz in Svensby, ganz in der Nähe vom Fähranleger nach Breivikeidet - er ist überraschend gut belegt, u.a.mit Wiesbadenern, die hier Tourenski fahren. Wir haben den ganzen Tag nichts getan und sind doch todmüde. Der Himmel über uns zieht sich mit hohen Wolken zu - nix mit Aurora heute Nacht... :cry:
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Mainline » Mi, 01. Mai 2024, 13:04

Ein sehr schöner Bericht. Vielen Dank dafür.
Gruß Gerhard
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon Anette » Mi, 01. Mai 2024, 18:52

Ganz tolle Fotos!
Und wirklich schön geschrieben. Danke fürs Mitnehmen!
Anette
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Re: Ostern 2024 - Nordnorwegen mit dem Wohnmobil

Beitragvon nautiker » Do, 02. Mai 2024, 0:11

@ mainline & anette
danke danke :D
wenn es irgendwann langweilig wird, sagt Bescheid, dann baue ich etwas mehr Drama ein :wink:
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