Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Do, 01. Mai 2025, 10:20

Nachdem im letzten Jahr leider alle Fotos bei abload.de in den Reiseberichten gelöscht wurden, stelle ich meinen alten Reisebericht noch einmal mit Fotos ein: Die Landschaft ist sicher unverändert und genauso wunderschön wie im Jahr 2018: An einem Gletscher waren wir in diesem Jahr nicht, der inzwischen leider wahrscheinlich etwas kleiner wäre...
Ich hoffe, ihr bekommt viele hilfreiche Tipps für eure Urlaubsplanung. Für unsere damals 8, 10 und 13 Jahre alten Kinder bzw. Teenager waren die Wanderungen gut machbar. Sie sind alle - ob mit oder ohne Kinder - einfach herrlich!

Los geht's mit der Norwegenreise 2.0:
Im Sommer 2018 ging es nach unserem tollen Urlaub in Norwegen 2016 wieder in dieses wunderschöne Land mit den freundlichen, gelassenen Menschen. Mit dem Planen fingen wir eigentlich schon nach dem letzten Urlaub an.
In unserem letzten Urlaub ging unsere Tour eher durch den südlicheren Teil von Norwegen
(viewtopic.php?f=45&t=34030).

Eines stand für unsere 3 Jungs aber für den nächsten Urlaub fest: Sie wollten unbedingt wieder auf den Bauernhof Brudevoll Gard in den Sunnmøre-Alpen. Und da wir dort noch viel unternehmen konnten, was wir in der einen Woche vor 2 Jahren nicht geschafft hatten, wurde die Reise nach dem Lesen von vielen anderen schönen Reiseberichten um dieses Ziel herum eher etwas weiter in den Norden geplant: Rondane, Dovrefjell, Trollheimen, Jotunheimen und das nördliche Møre og Romsdal mit Aursjøvegen und Trollstigen passten noch gut dazu…

Da wir in der Hauptsaison fahren mussten und es nicht so einfach ist, Hütten für 5 Personen in dieser Zeit spontan zu finden, buchten wir wieder alle Übernachtungen in Hütten und die Fährfahrt vorher. Für uns ist es so entspannter, während andere im Norwegenurlaub lieber flexibel bleiben möchten, um sich besser nach dem Wetter und der Lust auf's Weiterfahren richten zu können. Dieses Mal wollten wir die Fähre Kiel – Göteborg ausprobieren. Letztes Mal waren wir von Hirtshals aus gefahren, aber besonders die Rückfahrt von dort aus nach Hause mit viel Stau war doch sehr lang! An einem Sonntag ging es los:

1. Tag – 22. Juli 2018
Das Auto hatten wir schon am Abend vorher gepackt, die Dachbox montiert, in die v.a. Schlafsäcke, Bettwäsche, Handtücher und Rettungswesten kamen. Morgens um kurz vor acht starteten wir nach einem schnellen Müsli-Frühstück und kurzen Stopps bei Bäcker und bei Tankstelle Richtung Norden. Die Fahrt ging zum Glück gut und ohne Stau in unserer Richtung auf der A7 voran, auch durch Hamburg und den Elbtunnel kamen wir ohne Probleme. Gegen 13 Uhr erreichten wir schon Kiel. Sonntags war es kein Problem, einen Parkplatz zu finden, und so bummelten wir dort zunächst durch die Stadt. Auch die Kanadagänse waren unterwegs auf der Suche nach Essen:

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Für uns gab es Mittagessen auf der Terrasse eines Burger-Restaurants (kein Fast-Food, sondern richtig hausgemachte leckere Burger und Pommes!). Der Urlaubsauftakt bei sonnigem Wetter mit Möwengekreische war herrlich!

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Danach bummelten wir ein wenig am Hafen entlang, wo alte Segelschiffe neben Booten für Hafenrundfahrten und Kreuzfahrern angelegt hatten.

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Gegen 15 Uhr fuhren wir zum Schwedenkai der Stenaline und kamen auch schon nach nur kurzer Wartezeit auf die Fähre. Dort bezogen wir gleich unser Familienzimmer mit Meerblick und ruhten uns nach dem frühen Aufstehen und der Autofahrt erstmal zwei Stunden aus... Als es die Fähre dann losfuhr, gingen wir an Deck und genossen bei netter Live-Musik die Fahrt durch die Kieler Förde in die Ostsee hinaus. Es war einfach ein wunderbarer und entspannter Urlaubsanfang!

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Mit Orangenlimo und Bier machten wir es uns an Deck gemütlich und genossen später den Sonnenuntergang…

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Re: Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Do, 01. Mai 2025, 10:49

2. Tag – 23.7.2018

Auf der Fähre konnten wir gut schlafen. Lediglich am Morgen merkte man den Wellengang dann etwas. Mit großem Hunger ging es zum Frühstücksbüffet. Besonders die Pfannkuchen mit Schokocreme hatten es unseren beiden Jüngsten angetan. Allerdings nicht lange – der Appetit verschwand mit dem Schwanken des Schiffs, und die Jungs verließen das Restaurant schnell wieder… An Deck ging es besser, und wir genossen die frische Luft bei der Einfahrt nach Göteborg.

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Pünktlich legte das Schiff an, und es dauerte auch nicht lange, bis wir vom Schiff runter waren und zunächst durch Göteborg und dann auf der E6 gen Norwegen fuhren. Die Fahrt durch Schweden bei Tempo 110 war sehr angenehm. Erschreckend war die sehr ausgetrocknete Landschaft, die eher gelb-braun als grün war. Von den über 40 Feuern, die zu dieser Zeit in Schweden wüteten, bekamen wir aber nichts mit. In Tanum, wo wir eine kurze Pause machten, war das Gras auf dem Friedhof völlig verdörrt.

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Ohne Grenzkontrollen waren wir auf einmal in Norwegen: Endlich wieder! Je näher wir Oslo kamen, umso voller wurde die Autobahn. Aber ohne Stau kamen wir an Oslo vorbei weiter auf der E 6 Richtung Norden. Am Mjøsa-See machten wir eine kleine Pause. Das Thermometer zeigte 34°C – mit so einer Hitze hatten wir in Norwegen nicht gerechnet!

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Am Nachmittag kamen wir auf dem Campingplatz in Øyer nördlich von Lillehammer an. Wir hatten dort eine einfache, nette Hütte mit richtig schönem Ausblick. Auf dem Campingplatz gab es sogar ein Schwimmbad, und wir genossen bei der enormen Hitze alle erstmal ein frisches Bad zum Abkühlen...

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Beim Spaziergang über den Campingplatz zeigte es sich, dass die Norweger nicht nur interessante Brücken und Tunnel bauen können, sondern ihre Stellplätze für Wohnwagen auch an steile Berge und Felsen bekommen!

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Abends genossen wir den herrlichen Ausblick von unserer Terrasse. Einzig der Verkehrslärm der E6, die unterhalb des Campingplatzes entlang lief, war etwas störend.

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Re: Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon swissdutchie » Sa, 03. Mai 2025, 23:40

Toller Reisebericht! Ich bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht. Ganz herzlichen Dank fürs Teilen!
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Re: Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon Julindi » Mo, 05. Mai 2025, 8:25

Oh jaaaa, die Wartezeit zum Sommer mit einem Reisebericht verkürzen, das mag ich :D
Beim Betrachten der Bilder hab ich den Campingplatz erkannt... da waren wir 2021 auf der Rückreise. Wie du schreibst: schöner Blick, aber halt an der E6 gelegen, die man dann hört.
Ich freue mich schon auf's Weiterreisen, herzlichen Dank :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 05. Mai 2025, 22:37

Vielen Dank für eure netten Rückmeldungen! Ich bekomme beim Einstellen auch richtig Sehnsucht nach Norwegen! Wir fahren in diesem Sommer leider nicht bis Norwegen, sondern nur eine Woche zum Angeln nach Südschweden...
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Re: Unterwegs in Rondane, Dovrefjell und Fjordland 2.0

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 05. Mai 2025, 23:01

3. Tag – 24. Juli 2018

Da wir bisher noch nicht zu einem Supermarkt gekommen waren, gab es zum Frühstück mitgebrachte Haferflocken und Müsli mit Milch vom Campingplatz: Umgerechnet ca. 5 Euro kostete dort 1 Liter Milch – und leider noch nicht mal Vollmilch… Puh! Dagegen sind auch norwegische Supermärkte günstig!
Nach Packen und Saubermachen der Hütte ging es dann weiter auf der E6. In Ringebu fuhren wir kurz von der Straße ab, um einen Halt an der Stabkirche zu machen. An dieser führt auch der Kongevegen, die alte Königsstraße über das Filefjell, und der St. Olavsleden von Oslo bis Trondheim vorbei.

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Auf dem Friedhof gab es ein musikalisches Grab:

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Die Kinder waren allerdings nicht zum Aussteigen zu bewegen: Dieses Jahr hatten wir die ersten drei Harry Potter-Hörbücher für das Autofahren mitgenommen, wodurch das Fahren sehr angenehm war, und es nicht immer wieder Ärger auf der Rückbank gab. Dafür wollten die Jungs aber zwischendurch auch nicht gerne aussteigen, sondern lieber weiter hören…
In Vinstra bogen wir auf den Peer Gynt Setervegen ab, eine private Mautstraße (70 NOK – im Vergleich zur Milch echt günstig!) im südlichen Rondane-Gebirge. Bei der Fahrt über die staubende Schotterpiste musste man aufpassen, nicht Kühe oder Schafe zu überfahren.

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Am höchsten Punkt der Passstraße fand sich ein großer, voller Wanderparkplatz, wo auch wir hielten. Die meisten wollen dort die kurze Wanderung auf den Aussichtsberg Krøkla machen. Wir sind allerdings in die entgegengesetzte Richtung losmarschiert, um den 1430 m hohen Gråhøa zu erklimmen. Zunächst ging es rechts um den davor liegenden 1327 m hohen Skarven herum.

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Dahinter verpassten wir irgendwie die Abzweigung weiter Richtung Gråhøa und wanderten munter bergab Richtung eines schön gelegenen Sees – bis wir unseren Irrtum bemerkten und umso mehr wieder bergauf mussten auf den Gråhøa.

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Nach der Extra-Schleife waren wir dann auf dem richtigen Weg bergauf:

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Während es unten im Tal an der E6 über 30°C waren, war es beim Anstieg auf den Berg etwa 10 Grad kälter, und es wehte ein eisiger Wind auf dem Grat!

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Die Jungs waren deutlich schneller als wir und nur noch mit der Kamera heran zu zoomen... Irgendwann haben wir sie gar nicht mehr gesehen. Beim Aufstieg trafen wir zwei Norweger, die uns etwas über die Jungs erzählten, was wir aber nicht verstehen konnten…

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Aber am Gipfel haben wir sie glücklicherweise munter und gesund wieder getroffen. Sie waren wohl woanders den Gipfel hochgeklettert und hatten nicht den Pfad genommen, da ich vorgelesen hatte, dass man durch eine kleine Schlucht klettern müsse…

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Der Blick auf die Berge von Rondane war herrlich: Dies war einfach eine richtig tolle Wanderung!!!

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Und der Ausblick in Richtung Jotunheimen:

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Seltsamerweise war es auf dem Gipfel fast windstill, und wir konnten eine schöne Pause machen. Sobald wir dann wieder etwas vom Gipfel bergab gegangen waren, kam wieder der eisige Wind.

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Der Rückweg ging nicht um den Skarven herum, sondern auf dem Grad entlang und über den Skarven. Der Blick zurück auf den Gråhøa:

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Auch auf dem Skarven gab es einen Steinhaufen und ein Gipfelbuch:

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Vom Skarven ging es dann nur noch bergab bis zum Parkplatz. Dieser war inzwischen fast leer. Die Wanderer des gegenüberliegenden Krøkla waren schneller als wir gewesen…

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Glücklich und erschöpft kamen wir wieder am Auto an. Das nette Plumpsklohäuschen musste keiner aufsuchen – wir hatten unsere Flüssigkeit wohl ausgeschwitzt.

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Diese schöne Wanderung haben wir übrigens bei hoehenrausch.de gefunden:
https://www.hoehenrausch.de/berge/grahoa/

Mit dem Auto ging es dann weiter auf dem Peer Gynt Setervegen – wieder abwärts:

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In Kvam kamen wir wieder auf die E6 und folgten ihr weiter Richtung Norden. In Otta hielten wir erstmal an einem Supermarkt, um uns mit frischen Lebensmitteln zu versorgen.
Unser Ziel war Dovreskogen Camping, ein kleiner Campingplatz am Fluss Gudbrandsdalslågen, wo wir eine große Hütte mit Badezimmer für vier Nächte reserviert hatten. Es war schön, für ein paar Tage an einer Stelle bleiben und Koffer auspacken zu können.

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Abends gingen die Jungs noch am Fluss, der am Campingplatz vorbei fließt, angeln. Die Fische wollten aber nicht beißen…

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