von snowstorm » So, 14. Dez 2003, 8:42
Hallo!
Ich empfinde nynorsk als eine Art Norwegen-Esperanto. Eine aus vielen dörflichen Dialekten gebildete Kunstsprache mit der heute die Schüler terrorisiert werden. Wer nynorsk als erste Sprache lernt, der hat keinerlei Probleme mit bokmål, wie auch, er hört und liest es ja jeden Tag. Umgekehrt ist das so nicht der Fall. Ein Freund, selber Lehrer für Norwegisch, findet es auch ziemlich sinnlos.
Letzte Woche war im Magazin von Dagbladet mal wieder ein "Duell" zwischen einem nynorsk-Verfechter und einem der bokmål-Seite. Auf die Frage, ob der Zwang zu nynorsk (z.B. auf dem Gymnasium, ohne nynorsk kein Abi) dazu führt, dass die Sprache abgelehnt oder gar gehasst wird, stimmte sogar der nynorsk-Sprecher zu. Seine Lösung war, man solle nynorsk ausbauen, wenn man es nur öfter benutzen würde, verschwänden auch die Ressentiments. Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob er das ernst meint.
Gruss Patricia
PS. Die Diskussion ob nynorsk oder bokmål wird ebenso hitzig geführt wie die ewige EU -ja oder nein- Frage...