Immobilienblase i Norge?

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Immobilienblase i Norge?

Beitragvon High_North » Sa, 11. Feb 2012, 20:41

Hei hei,

der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer Immobilienblase in Norwegen:
Immobilien in dem skandinavischen Land sind laut IWF um 15 bis 20 Prozent überbewertet. ... die Hypothekenbelastung [liegt] auf einem hohen Niveau
( http://www.nachrichten.at/anzeigen/immo ... 147,815691 )
Die Verschuldung der privaten Haushalte soll dieses Jahr auf über 200 % des verfügbaren Einkommens steigen - das klingt für mich nach massiver Überschuldung und nach dunklen Wolken am strahlend blauen norwegischen Wirtschaftshimmel.

LG!
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Re: Immobilienblase i Norge?

Beitragvon Alex69 » Sa, 11. Feb 2012, 21:01

Ach ja,und wieso klingt das fuer dich nach dunklen Wolken?
Vor 3-4 Jahren haetten die sogenannten "Experten" wohl 500% geschrieben....Wenn alle
immer nur Oslo als messlatte annimmt mag das vielleicht stimmen.... Es gibt Regionen die da
0,nix von mitkriegen :)
Duennbrettbohrerei ist das alles... mehr nicht !
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Re: Immobilienblase i Norge?

Beitragvon skandinavian-wolf » Sa, 11. Feb 2012, 21:03

Interessantes Thema, ich habe mal "nachgegoogelt":
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/36177/

Nicht immer haben "Experten" Unrecht, Alex.
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Re: Immobilienblase i Norge?

Beitragvon Dirk i norge » Sa, 11. Feb 2012, 22:10

Es stimmt. Die meisten Haushalte sind verschuldet. Ein Hauskauf, bei dem man eventuell 2,5 Mio NoK oder mehr hochhusten muss, kann dem Kreditnehmer Kopfschmerzen bereiten. Es wird allerdings von einer Überschuldung gesprochen. Eine Überschuldung dürfte meiner Meinung erst dann vorliegen, wenn man seinen Kredit nicht mehr bedienen kann. Man kann es nicht mit dem „Standart-EU-Land“ vergleichen in dem Quote an Arbeitslosen oder auch die allgemeine finanzielle Lage dunkel aussieht. Noch gibt es genug Arbeitsplätze in fast allen Bereichen. Auch die Möglichkeit, sich einen Zuverdienst zu verschaffen, besteht in den meisten Teilen Norwegens. Der finanzielle Unterschied zwischen den Ländern liegt klar auf der Hand. Rutscht Norwegen in die gleichen finanziellen Schwierigkeiten wie andere Länder in Europa, in den Vollzeitarbeitnehmer nur 5,00 €/h verdienen oder Handwerksmeister/Lehrer/höher Ausgebildete einen Zweitjob brauchen um zu überleben, dann wird es vermutlich viel mehr überschuldete Haushalte in Norwegen geben als bisher. Noch ist es aber nicht so weit. Ob es in Norwegen am Oel- oder an einer Nichtmitgliedschaft in der EU liegt, kann ich nicht sagen.

Ich habe mir ein Haus gekauft und ein Auto. Bei allen größeren Anschaffungen muss man einen gewissen Eigenanteil, die Höhe richtet sich nach Höhe der geliehenen Summe, zahlen. Sollte das Geld mal knapp werden, so hat man in Norwegen immer die Möglichkeit, sich nach anderen Alternativen umzusehen. Alternativen die man in anderen europäischen Ländern schon lange nicht mehr hat, denn dort hilft eine Ausbildung oder der eiserne Arbeitseinsatz nicht.
Es gibt kaum Menschen die ohne Banken auskommen. Es gibt sogar Länder die von Banken abhängig sind. Es wird in Zukunft auch kaum jemand ohne das „gekaufte Geld“ auskommen. Solange die soziale Struktur in einem Land stimmt, wird auch jeder von diesem System profitieren. An dieser Stelle möchte ich Norwegen nicht in den „Himmel“ heben, denn auch hier kann es in 15 Jahren ganz anders aussehen.

Eine Rechnung: wenn sich ein junger Mann mit Ausbildung, gleich nach seiner Wehrpflicht (mit einem festen Job), ein Haus für 2,5 Mio NoK gekauft hat, sagen wir vor 10 Jahren, nun aber zwei Kinder in diese kapitalistische Welt gesetzt hat und nun ein größeres Haus braucht, warum soll er das Haus nicht für 3,2 Mio NoK verkaufen ? Die Wertsteigerung, bei 10 Jahren ist durchaus möglich und wird gleich bei einem Neukauf als Anzahlung über den Tisch geschoben. Schon ist er mitten im Immobilienhandel und versucht mit all seinen Mitteln den Kredit abzuzahlen oder weiter zu verkaufen. Das hört sich doch logisch an. Genau so, wenn der Käufer nicht andere Zuwendungen – in Norwegen oft durch die Familie bereitgestellt – erhält, wird es in Norwegen gemacht.

Ich lese mir oft Artikel in den verschiedensten Portalen, ob auf österreichischen, deutschen oder anderen Websites durch. Oft habe ich Lust die verantwortlichen Politiker an den Ohren zu packen um sie mit beiden Händen in den Bildschirm zu drücken um sicher zu gehen, dass auch sie das „real live“ erkennen und verstehen. Danach würde ich sie gern nach einer Lösung fragen. Vermutlich würden sie mich mit blutiger Nase und zuckenden Schultern nur fragend ansehen.

Überschuldung hin oder her – solange uns die Kommunen und Länder „Überschuldung“ vorleben und so tun als ob das ganz normal wäre, frage ich mich allen Ernstes, warum solche Artikel in Öffentlichkeit erscheinen.

Entschuldigt bitte meine Ausschweifungen, zumal sie oft am Thema vorbei gingen, dennoch musste ich mir etwas Frust zu diesem Thema von der Seele schreiben.
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Re: Immobilienblase i Norge?

Beitragvon skandinavian-wolf » Sa, 11. Feb 2012, 22:25

Nee Dirk,
ist schon verständlich. Aber die Artikel suggerieren doch, dass die Rückzahlung nicht mehr gesichert ist.
Egal ob mit Zweit- oder Drittjob.
Da sind schon solche "Insiderinfos" wie von Dir interessant.
Grüße aus dem kalten Deutschland in das "warme" Norwegen (von Euren Plusgraden träumen wir zur Zeit)
Uwe
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Re: Immobilienblase i Norge?

Beitragvon High_North » Mo, 13. Feb 2012, 19:47

@Alex69:
Danke für die Rückmeldung! Gemeint habe ich "einige" oder "einzelne" dunklere Wolken. Das die Lage i Norge insgesamt gut aussieht, denke ich auch.

@Dirk i Norge:
Danke für das Einnorden meines Beitrags, natürlich sagen Prozentzahlen alleine wenig aus.

@skandinavian-wolf:
Danke für den interessanten link.

LG :)
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