alkoholmissbrauch in norwegen

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Pfalzcamper » Sa, 21. Apr 2012, 23:56

Mir hat mal ein Bekannter gesagt, dass Schweden und Norweger ein "anderes" Konsumverhalten auf Alkohol bezogen haben als Deutsche.

Waehrend man in D eher mal ganz normal sein Bierchen zum Abendessen konsumiert ( wie auch in Frankreich das Glas Wein am Abend, in Italien oder Spanien zum Mittagessen, in Griechenland....ach ne, die koennen sich das nicht mehr leisten ), wird eben in N oder S eher auf einer Party etwas mehr als durchschnittlich verbrannt.

Aber auch das koennen nur Momentaufnahmen sein, die ganz sicher niemals fuer ein ganzes Land gueltig sind.

Der Threadtitel ist meiner Meinung nach durch den Zusatz "Missbrauch" ziemlich in Schieflage geraten.

Und ob ein Volk durch die Richtlinien seines Staates erzogen wird oder nicht liegt immer am Charakter des Einzelnen und der Umgebung, in der er aufwaechst und die ihn beeinflusst.
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon uteligger » So, 22. Apr 2012, 2:21

Jau, ich hab auch Bekannte und deren Bekannte erzählen auch einiges.:wink:

Ein paar kleine Anmerkungen ohne Vollständigkeit:

Franzosen trinken nicht nur am Abend ihr Gläschen Wein sondern traditionell zum Mittagessen. Ab 1. Juli 2012 ist es dort Pflicht, in allen Fahrzeugen einen unbenutzen Alkohol - Tester mitzuführen. Auch die Touristen sind davon betroffen. So hat die Polizei weniger Kosten und stets ist ein frischer Alkoholtest möglich. Nach einer Übergangszeit ab Oktober kostet das dann Bussgeld wenn nicht vorhanden. Savour Vivre! Mittags schon die Lampen an und ab auf die Piste. Das ist der Grund für den Alktester.

Ich bin vor 2 Jahren zu den Färöer- Inseln geschippert. Erstaunt war ich doch, dass ab 7 Uhr bis 9 Uhr zum Frühstücksbufett im Sonderangebot Gammeldansk und Jägermeister nicht nur offeriert sondern auch massiv konsumiert wurde. Jetzt Ende Februar bin ich morgens von Rödbyhavn nach Fehmarn gefahren. Und - das gleiche Erlebnis, in 45 Minuten Gammeldansk und Jägermeiser, statt Kaffee geht auch ein Carlsberg. Und lustig wars.

Lädt man in Norwegen den Fahrer eines Kraftfahrzeuges ( ich habs mehrfach versucht ) beim Mittagessen nur auf eine klitzekleine Flasche Bier ein, und wenn es auch die alkoholfreie Version ist, bekommt man eine Ablehnung weil zu jeder Zeit Kontrollen durchführt werden, und da reicht nur die Bierfahne um erstmal den Lappen abzugeben. In ganz Norwegen lag übrigens die Zahl der durch den Straßenverkehr getöteten Menschen in 2011 unter 300 Person. Und die wenigsten sind mit oder durch Alkohol getötet worden.

Weil Prävention und wirklich restrektive Strafen auf alle Vergehen funktionieren. 7.000 Kronen kostet das trinken von Alkohol oder deren Produkte in der Öffentlichkeit. 7.000 Kronen kostet das urinieren in der Öffentlichkeit. 7.000 Kronen kostet das tragen eines feststehenden Messers am Gürtel in der Öffentlichkeit. Wer betrunken Auto fährt, drückt reichlich Geld ab, geht erst lange zu Fuß, und auch ins Gefängnis. Und das wird auch knallhart durchgezogen. Es gibt keine Kavaliersdelikte.

Ich bin im Februar extra für einen Tag nach Norwegen zu einem Konzert in Tönsberg gefahren. Morgens losgefahren, Mittag in Hirtshals auf die Superspeed nach Larvik, abends im Hotel in Tönsberg eingecheckt und bis morgens um 3 Uhr im Total Slotsfjell Utested versackt. Was anders wie in D bei solchen Veranstaltungen war: Ein Doormen sagt einem nachdrücklich, dass man seinen Gin-Tonic nur in der Bar zu trinken hat ( Der wie auch in Hamburg 12 Euro kostet ) und nicht vor der Tür wo die Raucher sich tummeln. Und was bemerkenswert ist, alles wird mit Kreditkarte, und wenns die Cola ist, bezahlt. Und nix mit Agressionen und Stress.

Auf der Überfahrt nach Larvik hatte ich wie immer einen Platz im Bufettrestaurant reserviert, welches auch gut besetzt war. Und in den 31 Euro Eintritt pro Person ist auch der gesamte unbegrenzte Konsum von Rotwein, Weißwein und richtigem Bier, alles im Selfservice vom Zapfhahn, im Preis inbegriffen. Und da ich in der Woche fuhr und im Februar, war ich wohl der einzige ausländische Passagier an Bord. Entgegen allen Klischees, obwohl " umsonst", niemand hat sich die Kante gegeben.

Und - warum hab ich das alles geschrieben? Ich bin wohlgelaunt von der Piste heimgekehrt, noch nicht bettschwer und mir geht dieses ich hab gehört und kenn jemanden auf den Keks.

Ich feiere und trinke gerne mit Norweger/innen. Es ist doch eine andere Kultur. Und Vorspiel und Nachspiel kenne ich auch. :wink:

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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Isa.I. » So, 22. Apr 2012, 8:40

Uteligger, hast ja einen launigen Beitrag geschrieben. Offenbar hattest wirklich einen recht amüsanten Abend, wie schön :D
Deinen Ausführungen möchte ich bloss noch ein paar Anmerkungen hinterherschicken:
Es ist denke ich auch ein Irrglaube, dass Mittelmeeranrainer viel Wein trinken. Dem ist definitiv nicht so. Klar, es wird mittags zum hervorragenden Essen ein Glas Wein getrunken. Gut beobachten kann man das, wenn man zB im Winter, wenn keine Touris unterwegs sind, durchs Land fährt und auch einkehrt. Beinahe jeder Arbeiter geht in die Trattoria, um eine hervorragende Mahlzeit mit einem Glas Wein zu genießen. Das haben sie uns echt voraus! Danach dann den Café - und nach einer Stunde bestens verbrachter Pause geht die Arbeit weiter. Ich denke nicht, dass man deswegen Alkoholiker ist, sondern einfach nur Genießer. Dasselbe könnte dann natürlich auch am Abend beobachtet werden, wobei die wenigsten wohl zweimal am Tag auswärts zum Essen gehen. Übrigens war ich über Silvester am Gardasee und von 23.00h bis zum Mitternachtsfeuerwerk in einer Bar in Riva del Garda. Wieviel Kaffee uind Tee dort getrunken wurde, sowas hab ich noch in keiner deutschen oder norwegischen Kneipe gesehen - schon gar nicht am Silvesterabend!
Zum Trinken in der Öffentlichkeit möchte ich anmerken, dass es mir schon was ausmachen würde, wenn ich mit der Bahn zum Mädelsausflug fahre, wo wir schöne Bergtouren oder Radltouren machen, und uns würde am Morgen unser Begrüßungsprosecco samt Brezen und Seelen verwehrt werden. Dasselbe am anderen Tag auf der Rückfahrt, wenn man noch ein Absackerbier oder einen Becher Rotwein nach gelungener Tour genießt.Offiziell ist dieses "Gebaren" zwar verboten, aber wir sind noch nie deswegen belangt worden, was ich hoffe, dass es auch so bleibt.
Natürlich weiss ich auch, dass man in Amerika oder Australien auch nicht am Strand liegen und ein Bier trinken darf und deswegen auch belangt wird.
Es ist halt immer dasselbe. Die einen können mit dem allem umgehen und die anderen schlagen eben über die Stränge.
Übrigens sind diejenigen, die morgens am Flugplatz auf den Flieger nach Oslo warten und an der Bar noch schnell ein gepflegtes Bier genießen, doch solche, die Norwegisch sprechen. Kein Wunder, denn für das Geld, was das daheim kostet, bekommen sie dort ja bis zu drei dieser begehrten Getränke.
Und dann würde mich noch interessieren, wie man mit den includierten alkoholischen Getränken auf den Colorlinefähren umgeht, wenn man am Zielort nach dreieinhalb Stunden ins Auto steigt und dann auch noch erst zum Zoll fährt. Wenn ich von Bayern aus zum 22.00h-Schiff in einem Ritt fahre, täte mir dann an Bord natürlich nichts wohler als ein Entspannungsbierchen :) Es wird aber leider immer nur ein grüner Tee - und das Bier wird dann erst morgens um halb vier (daheim in Tønsberg) geköpft. Das schmeckt dann aber .....
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Pfalzcamper » So, 22. Apr 2012, 9:53

uteligger hat geschrieben:Jau, ich hab auch Bekannte und deren Bekannte erzählen auch einiges.:wink:

...snip...


und mir geht dieses ich hab gehört und kenn jemanden auf den Keks.



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Zu dieem Teilzitat folgende Anmerkung.

In Bezug auf diesen Hinweis wird die erste Aussage bewusst relativiert und sollte auch so verstanden werden

[*]Aber auch das koennen nur Momentaufnahmen sein, die ganz sicher niemals fuer ein ganzes Land gueltig sind.[*]
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Alyana » So, 22. Apr 2012, 12:01

also in Hinsicht auf die hier doch sehr restriktiven Strafen muss ich sagen ich finde eine 0,0 Promillegrenze lobenswert und wer der Meinung ist ebend doch Trinken zu müssen verliert den Lappen definitiv zurecht. Auch brauche ich persönlich jedenfalls keine Busse oder Bahnen in denen getrunken wird und am ende der ganze Buss nach Bier stinkt oder es im Schlimmstenfall auf dem Schoß des Nebensitzers landet, genauso wie am Hellerlichten Tag Besoffne an Busshaltestellen usw ,was in D doch in vielen Städten ein zu bekanntes Bild ist.

In sofern gibt es sicher Punkte in der hiesigen Alkoholpolitik die Positiv sind,andere wie den regulierten Verkauf finde ich eher negativ .

Aber wie Pfalzkamper schon sagte es ist an jedem selbst in wieweit er sich von den Regeln eines Landes erziehen lässt, und die die sich trotzdem besinnungslos saufen oder besoffen hinters Steuer klemmen findest du trotz allem überall, genauso wie die welche zu Essen oder zum Feierabend in der Sonne ihr Bierchen oder ihren Wein genießen.


Hubi, ich finde nicht das Deutsche ein gesundes oder Gesünderes Verhalten haben,oder ein ungesünderes hab ich auch garnicht gesagt. Und was das Zitat angeht kann ich dem nur bedingt zustimmen, denn je mehr etwas in die Grauzone des anrüchigen oder Verbotenen abrutscht ,je interessanter wird es für Kinder und Jugendliche, ich denke dort gilt wie mit allem Kids einen Verantwortungsbewussten Umgang vorzuleben ist mehr wert als etwas aus ihrem Sichtfeld zu verbannen,sie aber gleichzeitig wissen zulassen das es dass gibt aber es etwas schlimmes ist.


Interessant ist aber wirklich das Gestört wirklich sofort von allen mit Missbrauch gleichgesetzt wurde..... was wäre denn ein ungestörter Umgang? Eine Frage welche in meinen Augen nicht eindeutig beantwortbar ist da dort jeder für sich seine eigne Definition hat,was für den einen Normal erscheint und somit alles andere unnormal also gestört erscheinen läßt muss für den nächsten noch lange nicht gelten.
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Christoph » So, 22. Apr 2012, 13:07

uteligger hat geschrieben:Weil Prävention und wirklich restrektive Strafen auf alle Vergehen funktionieren. 7.000 Kronen kostet das trinken von Alkohol oder deren Produkte in der Öffentlichkeit. 7.000 Kronen kostet das urinieren in der Öffentlichkeit. 7.000 Kronen kostet das tragen eines feststehenden Messers am Gürtel in der Öffentlichkeit. Wer betrunken Auto fährt, drückt reichlich Geld ab, geht erst lange zu Fuß, und auch ins Gefängnis. Und das wird auch knallhart durchgezogen. Es gibt keine Kavaliersdelikte.

...wobei die Höhe der Strafen auch gehalts- und vermögensabhängig sind. Bei uns hat vorletzte Woche einer für nur 3000 NOK das Polizeigebäude "begossen". Und danach kam er noch nicht einmal zum fyllearrest in die glattcelle (Ausnüchterungszelle).

Grüßlis vom Polarkreis...
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frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon John Baumann » So, 22. Apr 2012, 14:20

Christoph hat geschrieben:...wobei die Höhe der Strafen auch gehalts- und vermögensabhängig sind. Bei uns hat vorletzte Woche einer für nur 3000 NOK das Polizeigebäude "begossen". Und danach kam er noch nicht einmal zum fyllearrest in die glattcelle (Ausnüchterungszelle).


....das war dann wohl ein "armer Schlucker"... :D :D - J.B.
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Ezgi16 » So, 22. Apr 2012, 14:28

Ist die Promillegrenze in Norge nicht bei 0,2? :O

LG Ezgi
Norwegen - früher für mich so unbekannt und heute mein Ziel :)

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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Isa.I. » So, 22. Apr 2012, 14:48

Ezgi16 hat geschrieben:Ist die Promillegrenze in Norge nicht bei 0,2? :O

LG Ezgi

So kenn ich das auch. Und in D ist sie bei 0,5 - wie in den allermeisten europäischen Ländern.

Und hier in Bayern geht man auf die Barrikaden, wenn wieder irgendwelche Wichtigtuer meinen, es müsse 0,0 eingeführt werden.
Wo Bier ein Grundnahrungsmittel ist, weswegen auch nicht jeder Bayer jeden Tag Bier trinkt.
Recht haben sie (die Barrikadengänger) - aber das ist ja ein gaaaaaanz anderes Thema.....
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon Pfalzcamper » So, 22. Apr 2012, 16:15

Das Problem bei 0,5 ist, dass diese Grenze fuer den einen oder anderen Koerper schon zu viel ist.

Das Problem bei 0,0 ist, dass man dann jeden Abend schon darueber nachdenken muss, ob man am naechsten Tag fahren darf.

Somit sind 0,2 gar nicht so schlecht als Kompromiss. Das bedeutet naemlich, dass man grundsaetzlich am Vorabend aufhoeren muss zu trinken.

Die Alkoholtester in Frankreich sind meiner Meinung der groesste Schwachsinn, den man einfuehren kann.

Das kann dazu fuehren, dass ein Lenker, der bislang bei EINEM Bierchen vernuenftig aufhoeren wuerde zu trinken, jetzt seinen 0815 "Tester", den es fuer Euro 1,50 im Supermarkt gibt, zueckt und am Display das "Go" fuers naechste Bier abliest.
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon LOKO » So, 22. Apr 2012, 19:12

0,0 Promille ist sowieso heikel. Denn dann darf man ja nicht mal mehr Weintrauben oder Äpfel essen. Denn es kann passieren, das man nach deren Genuss schon 0,1 Promille hat.
für Fehler und Schrift, haftet der Stift!
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon fcelch » So, 22. Apr 2012, 20:36

Hei,

ich habe schon einige wüste Feten in N erlebt zwischen 1992 und heute.
Damals, als man nóch jung war, war das schon extrem bei den Norwegern. Saufen mit dem erklärten Ziel total abzustürzen. Vorspiel, Nachspiel, Vodka-Sauna-Party, 96-prozentiger selbstgebrannt.
Morten faste das einmal in einem Satz zusammen der eigentlich alles aussagt:
Halber Rausch ist verschenktes Geld.
Und genau nach diesem Motto wurde gesoffen.
Und bei der Jugend ist das meiner Meinung nach noch heute so. Sowas habe ich hier in D noch nie erlebt. Man hört zwar auch mal von besoffenen Jugendlichen und Komasaufen, aber das sind Einzelfälle, völlig hochgebauscht und überbewertet. In N war / ist das viel extremer.

Inzwischen wo wir was älter sind, Ende 30 oder schon mit der 4 vorne.....da ist es doch ruhiger geworden und die Norweger können auch gerne mal ruhig abends ein Gläschen ohne Absturz genießen.

Es ist schon irgendwie seltsam in N: Erwachsene verbieten ihren 15 oder 16 jährigen Kids mal ein Bierchen oder Wein zu trinken. Vermeiden es teilweise sogar in deren Gegenwart selber zu trinken. Alles schon erlebt. Mit 18 hauen sie sich dann unkontrolliert die Hucke voll.
Da muss ich doch sagen: Lieber wie in D den Kindern auf der Familienfeier schon mit 15 mal ein Gäschen erlauben als soewas....

Eigentlich wollte ich nur amüsiert weiter mitlesen, nun habe ich doch meinen Senf dazu gegeben.

Gruß,
FCElch
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon bine » So, 22. Apr 2012, 20:58

hi FCelch-danke interessant, was du schreibst.

lg
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Re: alkoholmissbrauch in norwegen

Beitragvon fcelch » So, 22. Apr 2012, 21:20

Ach, ich muss nochwas nachschieben:
Ich war immer erstaunt das die Jugend (sagen wir mal die 18 bis 25 jährigen) im Rausch so friedlich waren. Ich dachte nehrmals: Ohje, die langhaarigen links und die Softies da drüben.....das gibt später ne mächtige Keilerei. Aber nein, Aggression habe ich nie wirklich erlebt. Im Gegenteil, es war schon verblüffend in der Stranddisko den Schlips-Und-Anzugträger Arm in Arm mit dem in Badelatschen und kurzer Adidas-Shorts stockbesoffen umherschwanken zu sehen.

Wenn bei uns in D mal jemand zuviel hatte wurde Vater oder Mutti angerufen und die Heimfahrt organisiert. In N habe ich schon mehrfachs erlebt das der absolut volle Kumpel, der nicht mehr laufen konnte, in die Ecke geschleift und an die Wand angelehnt wurde. Die anderen standen dann bewundernd drum rum. So nach dem Motto: Respekt, der hats geschafft.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Kultur unterschiedlich, beides aber nich verwerflich.
Ausreißer nach oben, also Idioten, gibts überall mal.
Grundsätzlich finde ich den Umgang in D allerdings mit Alkohol besser. Die Norweger sind damit sehr "verklemmt", um so mehr ist es verwunderlich was abgeht wenn sie mal richtig losgelassen werden.
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