Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Hubi59 » Fr, 14. Dez 2012, 12:13

Hei Leute
Sollten euere Sprøsslinge in das Ungdomsalter kommen seid bitte bitte vorsichtig mit den oben genannten Vereinen, ich hab wirklich die schlechtesten Erfahrungen gemacht.
Die Vereine werden wohl durch Erwachsene beaufsichtigt, aber im Aussenbereich geht voll die Post ab.
Die Jugendlichen verabreden sich ueber FB mit erwachsenen Jugendlichen, die versorgen dann die Minderjæhrigen mit ALLEM, das fængt bei Alkohol (auch Hochprozentig) an, geht weiter mit Zigaretten, Hash und Speed.
Es kotzt mich so was von an das die norw. Polizei nicht in der Lage ist so etwas zu unterbinden.
Gruss Hubi
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Alyana » Fr, 14. Dez 2012, 13:15

Wie willst du das denn unterbinden? Wenn nicht im ungedomsklubb dann trifft man sich wo anders... mein grosser geht auch zu den div veranstalltungen im ul ,und ich weiss das gerade bei den discos auch immer snuss und alkohol im umlauf ist, auch wenn es rusfritt sein soll,was es offiziell auch ist,aber du kannst da nix tun,ausser deinem kind vertrauen das es die finger davon låsst. In D ist es doch auch nicht viel anders, Leider.
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Morfie » Fr, 14. Dez 2012, 15:28

Hallo Hubi,

ich kann wirklich nichts Negatives berichten.

Drei unserer vier Kinder gingen und gehen nach wie vor in den fritidsklubb und bisher ist keiner mit Alkohol, Zigaretten oder Snus in Berührung gekommen. Ich denke, so pauschal kannst du das wirklich nicht sagen.

LG, Kirsten
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon ulnau » Fr, 14. Dez 2012, 16:38

Ich kann auch nichts Negatives berichten. Klar gibt es auch hier Drogen, und klar fliesst hier auch der Alkohol in bestimmten Kreisen, aber ich habe den Eindruck, dass die Polizei weiss, wo sie ihre "Fälle" hat, und bei Parties ist sie oft präsent. Wir haben tüchtige ungdomsarbeidere, die wirklich gute Arbeit leisten. Habe 3 Sprösslinge im aktuellen Alter, die auch mal im fritidsklubb oder auf einer Party sind. Allerdings haben wir auch dafür gesorgt, dass sie Sport und Musik machen. Wir sind also solche "Curling-Eltern" - da wird man ja manchmal angeklagt dafür - aber meiner Erfahrung nach ist das eine sehr gute Investition, ich werde es nochmal so machen, beim kleinsten Sprössling!
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon muheijo » Fr, 14. Dez 2012, 16:44

Hubi59 hat geschrieben:Es kotzt mich so was von an das die norw. Polizei nicht in der Lage ist so etwas zu unterbinden.


Wir wissen ja alle um die knappen Ressourcen, die die norweg. Polizei hat. Allerdings bin ich sicher, dass sie sicher eingreifen, wenn man etwas konkretes weiss/beobachtet und direkt meldet. Wegen Geruechten oder allgemeinen "Høren-Sagen" machen die aber sicherlich nichts.
Ansonsten, Drogen - Alkohol - Missbrauch ist nunmal auch (oder gerade) in Norwegen, es ist die Realitæt, leider. Und trifft man sich nicht vor dem Ungdomsklubb, dann an der Bushaltestelle oder der næchsten Tanke.
Es hilft nur die Selbst-Hilfe, sprich man muss achten auf Vertrauen/Aufklærung/Erziehung/Umgang deiner Kids.

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Dirk i norge » Fr, 14. Dez 2012, 18:10

welcome to the real world, Hubi !!!
Der letzte Satz von muheijo dürfte das passende Rezept sein.

Auch ich hatte als Jugendlicher Zugang zu diversen Rauschmitteln. Oft griff ich im Rahmen einer Feier zu einer Flasche Bier, auch mal zwei oder drei.
Um noch cooler zu wirken, gewöhnte ich mir auch das Rauchen an. War das Bier mal alle, zog ich mir auch mal etwas Härteres zu Gemüte.
Mein jugendlicher Leichtsinn sorgte für eine - für mich - unbeschwerte Jugendzeit. Es hätte auch anders enden können, wenn da nicht die warnenden Gespräche mit den Eltern gewesen wären. Sie haben mich von größeren Dummheiten abgehalten.

Genauso mache ich es mit meinen Kindern. Eines der Beiden ist genau in diesem Alter. Sie geht oft mit Freundinnen zu Jugendveranstaltungen.
Jedes Mal werden dort Dinge über den Tisch gereicht, von denen ich noch nie gehört habe. Bekommt man solche grusligen Dinge angeboten, kann man jeder Zeit „Nei takk“ sagen.
Als Elternteil sollte man, so wie es bereits in diesem Thread geschrieben wurde, aufklären und nicht um Hilfe schreien und die Polizei für die Labilität einzelner Jugendliche verantwortlich machen.
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Gudrun » Fr, 14. Dez 2012, 18:57

Dirk i norge hat geschrieben:...
Der letzte Satz von muheijo dürfte das passende Rezept sein....
:nixda: Gibt kein Rezept. Alles, was bisher geschrieben wurde zum Verhältnis Eltern-Kind und zur Vorbeugung ist gut und richtig, aber leider kein Rezept. Der Punkt, an dem man nicht (mehr) an seine Kinder rankommt, kann immer kommen. Oder könnt Ihr nicht mehr daran erinnern, dass Ihr dicht gemacht habt gegenüber Euren Eltern?

Grüße Gudrun - deren Jugendzeit schon eine Weile zurück liegt. Altersweisheit ist es aber noch nicht.
Gudrun
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Hubi59 » Fr, 14. Dez 2012, 20:33

Gudrun hat geschrieben: Der Punkt, an dem man nicht (mehr) an seine Kinder rankommt, kann immer kommen.

Genau so ist es Gudrun, und da kannst du jahrelang gepredigt haben was du willst, das geht rechts rein und links raus.
Dirk i norge hat geschrieben:Der letzte Satz von muheijo dürfte das passende Rezept sein..

ist sicher auch die einzige Møglichkeit die man hat

Dirk i norge hat geschrieben:und nicht um Hilfe schreien und die Polizei für die Labilität einzelner Jugendliche verantwortlich machen.

Weisst du Dirk, wenn dann doch irgendwann eines deiner Kinder aus nem Kofferraum raus, vor dem Ungdomsklubb, mit allem versorgt wird was doch so cool und angesagt ist bei den Jugendlichen, dann wirst du sicher nochmal ueber deinen Satz nachdenken.
Sicher lassen wohl 70 80% die Finger davon, aber was ist mit dem Rest? ist der nicht wichtig? haben die es nicht verdient das man sie vor solchen kriminellen Subjekten beschuetzt? oder ist das fuer dich alles Abschaum? die es ja eh nicht anderst verdient haben, weil ihre scheiss Eltern zu blød waren die Kids aufzuklæren.
Gruss Hubi
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Dirk i norge » Fr, 14. Dez 2012, 21:23

Hallo Hubi
Nein, das Wort „Abschaum“ ist hier vollkommen fehl am Platze.

Es sind nicht alle Menschen gleich. Trotzdem sollte man mit seinen Kindern reden und Aufklärung betreiben.

Die Zeiten ändern sich auch in Norwegen. Kriminalität wird immer dabei sein. Der Jugendliche, der seinen Alkohol oder Drogen an andere verkauft, lebt auch nur von Angebot von Nachfrage. Bleibt die Nachfrage aus, wird es das Angebot bald nicht mehr geben.

Hinzu kommt oft der immense Druck der im Alltag eine wichtige Rolle in vielen Familien spielt. Nicht alle Menschen kommen mit dem heutigen Druck klar. Armut, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, Schulden oder soziale Armut lassen oft kein gesundes Familienleben zu. Hier sprechen wir vermutlich um den von dir erwähnten „Rest“. Bleibt, auf Grund der Familienverhältnisse, die soziale Bindung zu seinen Kindern auf der Strecke, kann dies durchaus zu einer kriminellen Laufbahn eines Jugendlichen führen.

Und wenn bei meinen Kindern etwas links rein geht und rechts wieder raus, dann liegt es eventuell an der Sprache. Für mich ist es wichtig, dass ich das Gefühl habe, von meinen Kindern verstanden zu werden. Das funktioniert nicht wenn ich selber auf meine Meinungen oder Vorgehensweisen bestehe, sondern es funktioniert nur, wenn ich versuche mich in den Nachwuchs zu versetzen. Ich gebe zu, es kostet mich viel Zeit und Nerven. Aber um genau diesem Problem, welches du hier mit diesem Thread erwähnst, aus dem Wege zu gehen, investiere ich sehr viel Zeit und Nerven mit Freude.

P.S. Das ist lediglich meine Meinung und mein persönliches Rezept, Gudrun !
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Gudrun » Fr, 14. Dez 2012, 23:06

Dirk i norge hat geschrieben:...Und wenn bei meinen Kindern etwas links rein geht und rechts wieder raus, dann liegt es eventuell an der Sprache. ...
Du sagst es "eventuell".
Dirk i norge hat geschrieben:...Für mich ist es wichtig, dass ich das Gefühl habe, von meinen Kindern verstanden zu werden....
Reicht aber leider manchmal nicht. Wichtig war uns, dass unsere Kinder uns verstanden haben. Hat auch nicht immer gereicht.
Dirk i norge hat geschrieben:... und mein persönliches Rezept, Gudrun !
Ich wünsche Dir, dass Dein Rezept bei Dir wirkt. Schön, wenn man weiß, wie das so alles läuft.

PS: Ich bin stolz darauf, wie meine Kinder ihr Leben gestalten. Ein kleines Stück durften wir Eltern dazu tun. Es gab Zeiten, da haben sie das nicht so gesehen. Das ist wohl der Regelfall, jedenfalls in D. Und da damit das Thread nicht mehr sehr norwegen-typisch ist, soll es das meinerseits auch gewesen sein.

Speziell für Norwegen interessiert mich aber, welche Angebote es so für Jugendliche gibt. Ich nehme an, dass das in den Städten ähnlich ist wie in D. Was passiert aber auf dem platten Land? Ich meine, hier in D sind Eltern mit Kindern zwischen 12 und 18 gut damit beschäftigt, ihre Kinder zu Schulveranstaltungen, zu Klubs, zur Musikschule, zum Sportverein oder oder oder zu fahren bzw. wenigstens abzuholen. Wie funktioniert das in N bei den wesentlich weiteren Wegen?

Grüße Gudrun
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Hubi59 » Sa, 15. Dez 2012, 11:41

Hei Dirk
Nunja wir bewegen uns ja nun bissl weg vom eigentlichen Thema, aber was solls, lassen wir den Meinungsaustausch doch bissl laufen.
Ist toll Dirk wie du das meisterst, du gibst dir echt viel Muehe, hab ich auch gemacht, aber glaub mir, das ist kein Garant dafuer das sich das Blatt nicht schlagartig und ohne jegliche Voranmeldung wenden kann. Ein paar falsche Freunde reichen um alles zu verændern und du bist von dem Moment an so Hilflos, du kennst sicher den alten Sylvester Stallone Film Cliffhanger, als Stellone die Frau nicht halten kann und sie abstuerzt, so fuehlst du dich wenn dein Kind aus einer heilen Welt in solch eine Richtung abrutscht und alles begann im Ungdomsklubb, wo die Dealer unbehelligt zugang haben, wo sich keiner drum kuemmert wenn die erwachsenen Jungs auf Teenejagd gehen.
Ich wuenschte mir einfach etwas mehr Præsenz der Polizei, Barnevern oder des Aufsichtspersonals in den Klubs.
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Re: Vorsicht vor den Ungdomsklubben

Beitragvon Bernd84 » Mo, 17. Dez 2012, 0:47

Also ich habe auch mal gesoffen, ich habe auch ab und zu gekifft (ganz gleich ob im Jugendtreff/-cafe oder sonstwo) - ich habs überlebt und schließe gerade mein studium recht gut ab und arbeite seit Jahren in der Jugendhilfe. Wenn man nur zwischen "heiler Welt" und dem ominösen Gegenteil, das mit den ominösen "Subjekten" (dein Ausdruck, fallen scheinbar nicht mehr unter die Spezies "Mensch"), vor denen man geschützt werden muss, unterscheidet, dann wirds freilig schwierig. Das Zauberwort in der Pädagogik heißt Kompetenzen vermitteln. Das Jugendliche mal was ausprobieren ist völlig klar, das "Predigten" von Eltern, die "keine Ahnung haben" nicht ankommen ist eh klar, Jugendliche wissen grundsätzlich alles besser (ich hab keine, arbeite aber beruflich seit einigen Jahren mit verhaltensauffälligen Jugendlichen vollstationär und sooo weit ist meine eigene noch nicht weg). Also hilft nur von klein auf Kompetenzen vermitteln. Dann werden sie ziemlich sicher immer noch ausprobieren, aber sie werden auch ihre Grenzen ziehen können und nicht "abstürzen". Mein Vater z. B. hat sich mit mir gerne bei einem guten Sahnelikör etc. über das Thema Alkohol unterhalten. Wenn man Kindern Alkohol, Drogen etc. nur als das ominöse Böse predigt, lernen sie weder damit umzugehen noch mindert das im mindesten die Neugier, ganz im Gegenteil. Drogen sollte man sicher nicht gerade ausprobieren, aber man sollte schon wenigstens Ahnung haben und sich mit seinen Kindern auf einer Augenhöhe damit auseinandersetzen. Predigten und Vorhaltungen sind pädagogisch absoluter Schwachsinn.

Entschuldigt wenn das nun etwas harsch geklungen hat, aber aus ziemlich genau diesem Hintergrund kommt oft genug mein Klientel in der stationären Jugendhilfe. Möchte damit niemanden persönlich angreifen, nur diesen unsinnigen Dualismus, den ich unwahrscheinlich schlimm und zerstörerisch finde. Dirk hat das schon ganz toll geschrieben mit dem Hineinversetzen, dass ist ein super Punkt! Nur so kann man mit dem Nachwuchs überhaupt auf einer Augenhöhe sprechen, denn das sind völlig verschiedene Lebenswelten. (und manches ist auch tatsächlich ganz spannend zu entdecken)
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