Soeben sind vom Moss Tingrett die ersten drei Urteile gegen Haupttaeter in den sogenannten Methanolsachen ergangen. Alle drei sind nach straffelovens paragraf 153, einem relativ neuen Paragraphen des norwegischen Strafrechts verurteilt worden, der bis zu 21 Jahre Gefaengnis zulaesst. Die Urteile gegen die drei Maenner im Alter von 44, 48 und 48 Jahren lauten auf jeweils Gefaengnisstrafen von 12, 8 und 4 Jahren - bei dem Strafmass natuerlich ohne Bewaehrung.
Ausserdem wird versucht den mit dem illegalen Sprithandel erzielten Gewinn einzuziehen. Dieser Gewinn ist durch das Gericht auf 180.000 NOK im einen und je rund 40.000 NOK in den beiden anderen Faellen geschaetzt worden.
Das Gericht ist damit dem Hauptvorwurf der Anklage gefolgt und sieht es als erwiesen an dass die illegalen Sprit-Haendler aus Profitgruenden die Gesundheit ihrer Kunden vorsaetzlich gefaehrdet haben. Sie haetten um das Risiko einer moeglichen Methanol-Verunreinigung wissen koennen oder wissen muessen, haetten diese Gefahr aber ignoriert. In den hier angeklagten Faellen gab es zahlreiche Vergiftungen und infolge davon zwei Todesopfer.
Eine Verurteilung nach dem Paragraph 153 hat es in Norge vorher nur ein einziges Mal gegeben, in dem Fall hatte ein drogenabhaengiger Arzt Medikamente aus dem Giftschrank einer Apotheke gestohlen und versucht den Diebstahl duch das Vertauschen mit anderen Medkamenten zu tarnen.
Ein weiteres Urteil duerfte demnaechst in Oslo gegen einen der Hauptschmuggler fallen.
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