Zinsniveau in Norwegen

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Jesco » Mi, 07. Jan 2004, 16:50

Wer von euch Norwegen-Freunden ist hier der Finanzexperte/in und kann das Zinsniveau für die kommenden Jahre voraussagen? :D

Diejenigen, die im Jahr 2002 den meisten norw. Banken geglaubt haben, sind nun klüger geworden und ärgern sich schwarz. Nach einer Zinsreduzierung von 4.25% allein im Jahr 2003 zahlen viele Norweger einfach zuviel für ihre bestehenden Kredite.

Im Gegensatz zu Deutschland, ist es hier eher üblich die Kredite über einen variablen Zinssatz abzuzahlen. Diejenigen, die also im Jahr 2002 aber doch einen festen Zinssatz mit ihren Banken vereinbart haben, zahlen also mehr als notwendig. :flenner:

Was glaubt ihr, wie sich das Zinsniveau in Norwegen in den nächsten Jahren entwickelt wird? :nixwissen:

Viele Norweger glauben wirklich, das sich ein fester Zinssatz nicht lohnt, da die Banken immer einen guten Puffer eingebaut haben. Welche Infos nutzen die Banken, um einen den Zinsatz für die nächsten 10 Jahre festzulegen?

Gruss
Jesco (Sibylle & Markus)
Jesco
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 384
Registriert: So, 25. Aug 2002, 12:26
Wohnort: Nittedal

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Thilo » Mi, 07. Jan 2004, 17:20

Jesco hat geschrieben:Wer von euch Norwegen-Freunden ist hier der Finanzexperte/in und kann das Zinsniveau für die kommenden Jahre voraussagen? :D


.... die Lottozahlen für die nächste Ziehung würden mir eigentlich auch schon reichen :-) :-)

Finanzierung mit einem längerfristig festgeschriebenen Zinssatz ist hier in der Tat nicht üblich, maximal für einen Teil des Darlehens.

hilsen fra Tromsø
Thilo
Thilo
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 176
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 20:54
Wohnort: Tromsø

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon mh » Mi, 07. Jan 2004, 18:03

Gruß, mh
Zuletzt geändert von mh am Mi, 19. Mai 2004, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
mh
 

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Christoph » Mi, 07. Jan 2004, 21:49

Hallo...

das Zinsniveau wird mit ziemlicher Sicherheit irgendwann wieder ansteigen..., die Frage ist doch nur wann. Also kommt es doch auch sehr stark darauf an, was ich finanziere, denn davonhängt ja die Laufzeit eines Kredits ab....finanziere ich über 36 Monate einen Rasenmäher oder brauche ich eine Hausfinanzierung über 25 Jahre. Weiterhin ist es einfach so, daß auch die Mentalität des Kreditnehmers mitentscheidend ist, ist er ein Zockertyp oder will er alles in warmen Tüchern haben. Un zuletzt kommt es natürlich auf die Geschäftspolitik der einzelnen Bank an, wie hoch sie sich die Festschreibung bezahlen läßt.

Wenn i c h jetzt einen Kredit aufnehmen wollte, würde ich kurz- und mittelfristige Finanzierungen variabel gestalten und wirklich langfristige Darlehen wie Hausfinanzierungen splitten. Kredite, die laufzeittechnisch dazwischen liegen sind m.E. Geschmackssache. Für diese Aussage übernehme ich aber keine Gewähr!!!

Grüßlis vom NarVikinger Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
NF-Mitglied
NF-Mitglied
 
Beiträge: 7587
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 21:01
Wohnort: Mo i Rana

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Erdmænnchen » Mi, 07. Jan 2004, 22:17

[quote="Jesco"] Welche Infos nutzen die Banken, um einen den Zinsatz für die nächsten 10 Jahre festzulegen?
[quote]

...jedenfalls keine Kugel, die ihnen das voraussagt. :D

Im Prinzip verfolgen die auch nur den Kapitalmarkt und leiten daraus Rückschlüsse ab. Du kannst dir ja auch Wirtschaftszeitungen/-zeitschriften besorgen und entsprechende TV-Berichte ansehen. Nur daß die Banken Leute bezahlen, die den ganze Tag nichts anderes machen.
Relativ einfach und bewährt hat sich folgende Methode: Einfach die Zinsentwicklung der letzten Jahre anschauen (möglichst mind. 30 Jahre, besser mehr) und schauen, ob zur Zeit eher eine Hoch- oder eine Niedrigzinsphase ist. Das hat in der Vergangenheit oft gepaßt, aber ist natürlich keine Garantie, daß es so weiter geht.
Erdmænnchen
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 240
Registriert: Di, 22. Jul 2003, 20:35
Wohnort: östliches Ruhrgebiet/NRW

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon snowstorm » Do, 08. Jan 2004, 3:31

mh hat geschrieben:Hast Du bei Festverzinsung Möglichkeiten zur flexiblen Sondertilgung?


Zumindest bei husbanken nicht. Die Zinsen können da aber eh nur 5 Jahre festgeschrieben werden, wenn du also in der Zwischenzeit ordentlich was sparen konntest, dann Glückwunsch. Tilgen und schon gehört einem wieder ein Zimmer mehr vom Haus.

mh hat geschrieben:Momentan sind die Zinsen sehr gering, sie waren aber auch schon mal auf 13%. Wir haben mit 8% begonnen, und merken wie extrem sich die Zinsen insgesamt auswirken.


Das Schöne ist, man kann die Zinsen jederzeit wieder festschreiben. Was eben noch variabel war, kann man im nächsten Monat festmachen. Bei der Planung nicht vergessen, dass man mit etwas Pech nach der Festschreibung in einer Hochzinsphase landen kann.

Momentan ist der Zinssatz schon so niedrig, das kann vielleicht noch ein halbes oder gar ganzes Prozent runtergehen, dann ist Sense. Norwegen ist nicht Japan. Zumindest mittelfristig sehe ich nur einen Weg - nach oben. Ist die Frage wieviel, gell? Lohnt es sich, festzuschreiben? Und wann? Ich hole mal meine Glaskugel hervor und schaue was darin zu lesen ist :wink:

Gruss Patricia
snowstorm
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 465
Registriert: Fr, 23. Aug 2002, 11:59
Wohnort: Arendal

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Christoph » Do, 08. Jan 2004, 11:48

Erdmænnchen hat geschrieben: Nur daß die Banken Leute bezahlen, die den ganze Tag nichts anderes machen.


...laß Dir aus Erfahrung sagen: Die Leute kochen auch nur mit Wasser!!!
...und was noch viel schlimmer ist: Nach außen werden sie fast immer im Interesse ihres Arbeitgebers handeln, das Wohl des Kunden steht nur an 2.Stelle.

Grüßlis vom NarVikinger Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
NF-Mitglied
NF-Mitglied
 
Beiträge: 7587
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 21:01
Wohnort: Mo i Rana

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon ardsch » Do, 08. Jan 2004, 13:34

Christoph hat geschrieben: Also kommt es doch auch sehr stark darauf an, was ich finanziere, denn davonhängt ja die Laufzeit eines Kredits ab....finanziere ich über 36 Monate einen Rasenmäher oder brauche ich eine Hausfinanzierung über 25 Jahre.

und da liegt der knackpunkt bezüglich der verzinsungen, denn ein verbraucherdarlehen (zur anschaffung von z.b. konsumgütern) wird ganz anders behandelt als eine bau- bzw. immobilienfinanzierung.
bei einem verbraucherdarlehen ist entweder das darlehen nicht durch einen gegenwert gesichert (bei krediten zur freien verwendung z.B.) oder aber der verbrauchsartikel, ein auto zum beispiel, verfällt im wert viel schneller als ein haus oder grundstück. solch eine finanzierung muss zwangsläufig viel schneller getilgt werden als eine immobilie. an einem kurzfristkredit verdient eine bank jedoch viel weniger als an einem langfristigen darlehen. die bank lässt sich dieses erhöhte risiko entweder durch einen höheren zins teuer bezahlen, oder aber der zins ist gut, der kunde wird aber zu einer restschuldversicherung gezwungen. rechnet man diese versicherung auf die laufzeit mit um, sind wir wieder beim hohen zins.

snowstorm hat geschrieben:
mh hat geschrieben:Hast Du bei Festverzinsung Möglichkeiten zur flexiblen Sondertilgung?

Zumindest bei husbanken nicht. Die Zinsen können da aber eh nur 5 Jahre festgeschrieben werden, wenn du also in der Zwischenzeit ordentlich was sparen konntest, dann Glückwunsch. Tilgen und schon gehört einem wieder ein Zimmer mehr vom Haus.

liebe patricia, das ist leider falsch. natürlich kann ich einen zinssatz bzw. auch ein variabeles darlehen über mehr als 5 jahre festschreiben, bei jeder bank oder sparkasse. es kommt nur auf die zinshöhe bzw. den variabilitätsrahmen an, dann ist jede bank bereit dazu.

snowstorm hat geschrieben:
mh hat geschrieben:Momentan sind die Zinsen sehr gering, sie waren aber auch schon mal auf 13%. Wir haben mit 8% begonnen, und merken wie extrem sich die Zinsen insgesamt auswirken.

Das Schöne ist, man kann die Zinsen jederzeit wieder festschreiben. Was eben noch variabel war, kann man im nächsten Monat festmachen. Bei der Planung nicht vergessen, dass man mit etwas Pech nach der Festschreibung in einer Hochzinsphase landen kann.

auch das ist nicht ganz richtig, denn das variodarlehen lebt davon, das die bank das währungsrisiko des freien kapitalmarktes (auf dem die bank sich das notwendige kapital für deinen kredit ausleiht) an dich als kunden weitergibt, indem sie den zins nämlich bei bedarf anpassen kann. hast du die jederzeitige möglichkeit der vertragswandlung bei abschluß vereinbaren können, dann lässt sich die bank diesen vorteil ganz sicher mit einem zinsaufschlag, wenn auch geringfügig, bezahlen. genauso verhält es sich auch bezüglich der sondertilgung. weiter darf man nicht vergessen, das in solchen fällen (wandlung des vertrages) in der regel der alte vertrag aufgehoben und ein neuer geschlossen wird, das heißt : eine Abschlußgebühr ist erneut fällig und schmälert den vorteil. es ist also nicht alles gold, was glänzt
--------------
am ende ist es jedoch so, dass das geld aus einer baufinanzierung normalerweise erheblich billiger zu haben ist als ein verbraucherdarlehen. hat man dann das glück in einer niedrigzinsphase zu finanzieren, ist es äußerst sinnvoll, das darlehen höher auszulegen als die notwendigen baukosten bzw. den kaufpreis, und das überschüssige geld gewinnbringend anzulegen (pder eben ein auto zu kaufen :wink: ). eine gute kapitalanlage liegt ohne weiteres mal 3-4 % über dem darlehenszinssatz. muß man dann bei ablauf der darlehenslaufzeit die nachfinanzierung regeln und steckt in einer hochzinsphase, kann das angesparte kapital ohne bearbeitungsgebühren eingesetzt werden und das darlehen wird so günstiger.

um auf jescos eingangs gestellte frage zu kommen : wer wird sich schon auf das glatteis begeben und die kommenden jahre bezüglich zinshöhe bewerten? auch banken arbeiten nur mit erfahrungswerten und vertrauen auf den instinkt ihrer analysten. trotzdem passieren immer wieder solche sachen wie "Enron" oder "Parmalat", die den kapitalmarkt und -zins erheblich beeinflussen.
es gibt allerdings eine uraltregel, die sich im laufe der jahrtausende seltsamerweise immer wieder wiederholt hat : die biblische geschichte der sieben fetten und sieben mageren jahre. wenn man den zeitraum "7 jahre" etwas flexibel handhabt und statt dessen 6 - 8 jahre sagt, dann stimmt dieser wechsel zwischen konjuktur und flaute bis heute, wobei natürlich immer die ausnahmen die regel bestätigen. :D

hilsen fra jena
ardsch
ardsch
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 247
Registriert: Mo, 18. Nov 2002, 14:34
Wohnort: jena / sandvika

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Charly » Do, 08. Jan 2004, 13:59

ardsch hat geschrieben:[
liebe patricia, das ist leider falsch. natürlich kann ich einen zinssatz bzw. auch ein variabeles darlehen über mehr als 5 jahre festschreiben, bei jeder bank oder sparkasse. es kommt nur auf die zinshöhe bzw. den variabilitätsrahmen an, dann ist jede bank bereit dazu.


Patricia hat vollkommen recht, ardsch.

Da kennst Du Dich offensichtlich nicht gut genug mit den norwegischen Verhaeltnissen aus. Du kriegst hier bei bestimmten Banken (u.a. HUSBANKEN - die eine staatliche ist, um bei der Etablierung behilflich zu sein - oder bei reinen Internetbanken wie Skandiabanken) nur einen Kredit mit eingeschraenkten Moeglichkeiten (z.B. wie von Patrica beschrieben) oder ueberhaupt keine Festzinsmoeglichkeit (wie z.B. bei der Skandiabank).

Auch wird hier keiner zu einer Restschuldversicherung "gezwungen". Wenn Du keine willst, dann ist das in Ordnung. Punktum und der Sachbearbeiter draengt Dich nicht weiter.


ardsch hat geschrieben:auch das ist nicht ganz richtig, denn das variodarlehen lebt davon, das die bank das währungsrisiko des freien kapitalmarktes (auf dem die bank sich das notwendige kapital für deinen kredit ausleiht) an dich als kunden weitergibt, indem sie den zins nämlich bei bedarf anpassen kann. hast du die jederzeitige möglichkeit der vertragswandlung bei abschluß vereinbaren können, dann lässt sich die bank diesen vorteil ganz sicher mit einem zinsaufschlag, wenn auch geringfügig, bezahlen. genauso verhält es sich auch bezüglich der sondertilgung. weiter darf man nicht vergessen, das in solchen fällen (wandlung des vertrages) in der regel der alte vertrag aufgehoben und ein neuer geschlossen wird, das heißt : eine Abschlußgebühr ist erneut fällig und schmälert den vorteil. es ist also nicht alles gold, was glänzt


Auch da hast Du nicht recht, lieber Ardsch.
Du darfst nicht einfach alles was Du aus Deutschland kennst eins zu eins nach Norge uebertragen. Da biste naemlich schnell auf dem Holzweg...

Glaub's mir. Hab mir kuerzlich ein Haus gekauft und 'nen Kredit aufgenommen. Und ich informier mich in der Regel gut.

Schoene Gruesse aus Tromsø,

Charly
Zuletzt geändert von Charly am Do, 08. Jan 2004, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
Charly
 

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Charly » Do, 08. Jan 2004, 14:09

ardsch hat geschrieben:hat man dann das glück in einer niedrigzinsphase zu finanzieren, ist es äußerst sinnvoll, das darlehen höher auszulegen als die notwendigen baukosten bzw. den kaufpreis, und das überschüssige geld gewinnbringend anzulegen (pder eben ein auto zu kaufen :wink: ). eine gute kapitalanlage liegt ohne weiteres mal 3-4 % über dem darlehenszinssatz. muß man dann bei ablauf der darlehenslaufzeit die nachfinanzierung regeln und steckt in einer hochzinsphase, kann das angesparte kapital ohne bearbeitungsgebühren eingesetzt werden und das darlehen wird so günstiger.


Auch das ist Unfug, weil Du in Norwegen nicht mehr Geld geliehen bekommst, als das Haus wert ist, bzw. wert sein wird. I.d.R. wird das Haus ja als Pfandsicherheit genommen.

Jeder Kredit ueber 80% des Immobilienwertes wird als sogen. "Topplån" bezeichnet, der sowieso ein hoeheres Zinsniveau hat als eine Finanzierung mit 20 - 40 %-Eigenfinanzierung.

Auch wird bei Topplån max. 50% festgeschrieben. Bei manchen Banken ueberhaupt nicht, bzw. Du kriegst keinen Kredit, wenn Du nicht mind. 20% Eigenkapital vorweisen kannst.

Is nix :roll: mit ueberschuesigem Kredit anlegen! Das machen hier die Banken schon selber... :twisted:

Du bekommst hier nicht mal die Gebuehren finanziert, d.h. man muss ueber das notwendige Eigenkapital hinaus noch Reserve haben, um die anfallenden Nebenkosten nach dem Hauskauf tragen zu koennen.

Mvh,

Charly
Charly
 

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Jesco » Do, 08. Jan 2004, 14:51

Vielen Dank für die bisher eingegangenen Postings. :D

Wir sind gerade im Bergriff ein Haus zu kaufen und haben den Vertrag auch schon unterschreiben. Da wir bis zur Hausübergabe noch ein bisschen Zeit haben (erst dann kommt ja die Bank mit ihrem Kredit ins Spiel), bliebt noch ein wenig Zeit für ein paar Rechenbeispiele. :roll:

Die Finanzierung steht und ist auch schon von der Bank abgesegnet. Nun haben wir aber noch die Möglichkeit die Form des Kredites zu wählen (100% flexibler Zinssatz, Gemisch aus flexiblen und festen Zinssatz oder aber auch komplett festen Zinssatz).

Letzteres kommt für uns eher nicht in Frage, da ja doch gewisse Einschränkungen bestehen; wie schon oben erwähnt. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viel mit unseren norw. Kollegen diskutiert. Absolut niemand würde auch nur ein Teil des Kredites mit einem festen Zinssatz versehen. Bei unseren deutschen Bekannten liegt dies aber doch ein bisschen anderes. Sie würden zumindestens immer einen gewisssen Teil des Betrages mit einem festen Zinssatz versehen. Ist es also nur eine reine Mentalitätssache (Risikofreude usw.)? :zigarette:

@ Charly: Welche Kriterien hast du gewählt, um die Art des Kredites festzulegen und mit welchen Vorteilen und Nachteilen haben wir zu rechnen. Ja wir wissen, dass es schwer ist ohne Detailkenntnisse unserer finanziellen Situation darauf zu antworten. Es geht uns auch nur darum, eventuelle Fallen zu umgehen und nicht mehr als notwendig zu bezahlen.

Gruss
Jesco (Sibylle & Markus)
Jesco
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 384
Registriert: So, 25. Aug 2002, 12:26
Wohnort: Nittedal

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Charly » Do, 08. Jan 2004, 15:09

@ Jesco

Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen:

"flytende" - wenn man Finanzreserven hat, um eine Zinserhoehung ohne Probleme aufzufangen (am guenstigsten auf lange Sicht)

"fast" - wenn man schlecht schlaeft, weil man staendig eine Erhoehung befuerchtet

"kombinert" - why not?

Ansonsten:

Viele Banken fragen, verhandeln. frech sein. Auch Internetbanken einbeziehen (Skandia: keine Etablierungs-, keine Termingebuehr)
usw. usw.

Je mehr Eigenkapital, desto besser. Aber das sind Binsenweisheiten...

Lykke til,

Charly
Charly
 

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon ardsch » Do, 08. Jan 2004, 16:18

Charly hat geschrieben:Patricia hat vollkommen recht, ardsch.

Da kennst Du Dich offensichtlich nicht gut genug mit den norwegischen Verhaeltnissen aus. Du kriegst hier bei bestimmten Banken (u.a. HUSBANKEN - die eine staatliche ist, um bei der Etablierung behilflich zu sein - oder bei reinen Internetbanken wie Skandiabanken) nur einen Kredit mit eingeschraenkten Moeglichkeiten (z.B. wie von Patrica beschrieben) oder ueberhaupt keine Festzinsmoeglichkeit (wie z.B. bei der Skandiabank).

Ohh. ich hatte einen schreibfehler vermutet und an "hausbanken" gedacht, als oberbegriff für die girokontoführenden banken oder sparkassen. das es sich hier um eine eigene, noch dazu staatliche bank handelt wusste ich nicht. dementsprechend hiesse das aber, wenn mir die bank schon eine ständige entscheidungsfreiheit zwischen vario und festzins einräumt, dass die husbanken das zinsrisiko übernimmt und mein darlehen im ernstfall stütz / subvetioniert, denn dann schreibe ich mein darlehen bei niedrigzins fest ?!?

Charly hat geschrieben:Auch wird hier keiner zu einer Restschuldversicherung "gezwungen". Wenn Du keine willst, dann ist das in Ordnung. Punktum und der Sachbearbeiter draengt Dich nicht weiter.

Der begriff restschuldversicherung steht hier im zusammenhang mit dem verbraucherdarlehen, nicht mit immobilienfinanzierungen.

Charly hat geschrieben:
ardsch hat geschrieben:auch das ist nicht ganz richtig, denn das variodarlehen lebt davon, das die bank das währungsrisiko des freien kapitalmarktes (auf dem die bank sich das notwendige kapital für deinen kredit ausleiht) an dich als kunden weitergibt, indem sie den zins nämlich bei bedarf anpassen kann. hast du die jederzeitige möglichkeit der vertragswandlung bei abschluß vereinbaren können, dann lässt sich die bank diesen vorteil ganz sicher mit einem zinsaufschlag, wenn auch geringfügig, bezahlen. genauso verhält es sich auch bezüglich der sondertilgung. weiter darf man nicht vergessen, das in solchen fällen (wandlung des vertrages) in der regel der alte vertrag aufgehoben und ein neuer geschlossen wird, das heißt : eine Abschlußgebühr ist erneut fällig und schmälert den vorteil. es ist also nicht alles gold, was glänzt


Auch da hast Du nicht recht, lieber Ardsch.
Du darfst nicht einfach alles was Du aus Deutschland kennst eins zu eins nach Norge uebertragen. Da biste naemlich schnell auf dem Holzweg...

Glaub's mir. Hab mir kuerzlich ein Haus gekauft und 'nen Kredit aufgenommen. Und ich informier mich in der Regel gut.

mag sein, aber da würde mich schon interessieren, wo ich hier unrecht hab (es sei den es geht wieder um die husbanken als staatlicher aufbaubank, mit sonderregelungen usw.. ich befasse mich von berufs wegen sehr viel damit und kann jede information brauchen.

Charly hat geschrieben:
ardsch hat geschrieben:hat man dann das glück in einer niedrigzinsphase zu finanzieren, ist es äußerst sinnvoll, das darlehen höher auszulegen als die notwendigen baukosten bzw. den kaufpreis, und das überschüssige geld gewinnbringend anzulegen (pder eben ein auto zu kaufen ). eine gute kapitalanlage liegt ohne weiteres mal 3-4 % über dem darlehenszinssatz. muß man dann bei ablauf der darlehenslaufzeit die nachfinanzierung regeln und steckt in einer hochzinsphase, kann das angesparte kapital ohne bearbeitungsgebühren eingesetzt werden und das darlehen wird so günstiger.


Auch das ist Unfug, weil Du in Norwegen nicht mehr Geld geliehen bekommst, als das Haus wert ist, bzw. wert sein wird. I.d.R. wird das Haus ja als Pfandsicherheit genommen.


das ist hier wie dort nicht anders, aber : eine frage der bewertung der immobilie und in der bewertung von immobilien gibt es immer eine spanne "von / bis". gebäude- oder immobilienbewertungen mache ich jeden tag im auftrag mehrerer banken und selbst einen staatlich geprüften, vereidigten gutachter kann ich mit etwas geschick veranlassen, eher die obergrenze als bewertungsgrundlage anzunehmen und nicht die untergrenze. ich hab bereits einige norwegische gutachten gesehen und die sind zu den deutschen nicht sehr unterschiedlich was die kriterien angeht. es macht dann schon einen unterschied, ob ich 80 % auf 1,5 mio oder auf 1,9 mio nok finanziert bekomme, oder?

grüßlies
ardsch
ardsch
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 247
Registriert: Mo, 18. Nov 2002, 14:34
Wohnort: jena / sandvika

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon mh » Do, 08. Jan 2004, 16:26

mh
Zuletzt geändert von mh am Mi, 19. Mai 2004, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
mh
 

Re: Zinsniveau in Norwegen

Beitragvon Charly » Do, 08. Jan 2004, 16:31

ardsch hat geschrieben:vereidigten gutachter kann ich mit etwas geschick veranlassen, eher die obergrenze als bewertungsgrundlage anzunehmen und nicht die untergrenze. ich hab bereits einige norwegische gutachten gesehen und die sind zu den deutschen nicht sehr unterschiedlich was die kriterien angeht. es macht dann schon einen unterschied, ob ich 80 % auf 1,5 mio oder auf 1,9 mio nok finanziert bekomme, oder?


Als Berechnungsgrundlage fuer den Kredit wird der tatsaechlich gezahlte Kaufpreis genommen. Ggf. eher sogar darunter, wenn Du Dir eine ueberteuerte Immobilie hast andrehen lassen und die Bank meint, dass die sogen. "forsvarlig verdigrunnlag" unter dem tatsaechlich erzielten Kaufpreis liegt. Wirklich mehr Kredit zu bekommen, als das Haus wert ist, duerfte Dir in Norwegen sehr schwer fallen. In Deutschland mag das anders sein, aber das ist sowohl den Banken als auch mir herzlich egal...

Hilsen,

Charly

PS: Wenn Du mehr wissen willst, dann schick mir ein Email mit der Bitte um meine Gebuehrensaetze dann kriegst Du -falls dann noch gewuenscht - eine qualifizierte und umfassende Beratung zu diesem Thema im Rahmen meiner "Info- und Betreuungspakete" zur Auswanderung nach Norwegen.
Charly
 

Nächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste