Na da toben sich die braven deutschen Halbjuristen ja mal wieder aus ...

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Dann will ich Euch meine 50cent dazu nicht vorenthalten :
Eben weil es sich teilweise um zivilrechtliche Forderungen handelt, kann und muß EPC das mitnichten nur vor einem norwegischen Gericht einklagen und dort einen vollstreckbaren Titel erwirken. Sinn der Sache ein derartiges Unternehmen zu beauftragen ist ja unter anderem daß die genau das im Sinne eines Inkassounternehmens auch in den jeweiligen Heimatländern der Nicht-Zahler tun können und sollen. Außerdem liegt hier ein kleines Mißverständnis vor hinsichtlich des Grundes, wo die ursprüngliche Forderung herkommt. Es geht nämlich nicht darum ein Bußgeld einzutreiben, sondern bei nicht gezahlten Parkgebühren und ganz besonders nicht gezahlter Straßenmaut liegt auch eine begründete Leistungsforderung vor - nämlich die eigentliche Park- oder Mautgebühr (zuzüglich erheblicher Kosten).
Wenn dieses Unternehmen also das eigene Kostenrisiko eingehen will (könnte ja auch fruchtlos ausgehen) dann können die solche Forderungen (im Unterschied zu Bußgeldern) sehr wohl auch in Deutschland erfolgreich einklagen und zivilrechtlich vollstrecken

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Mit staatlichen Aktivitäten (ergo eventuellen polizeilichen Repressalien) hat das nichts zu tun.
So gesehen könnte es sich theoretisch rechnen in Norge mit 200 Sachen über die Autobahn zu schraddeln - das daraus folgende Strafverfahren samt Bußgeldern usw. läßt sich ja in Deutschland (noch) mangels eines entsprechenden Vertrages der beiden Staaten aussitzen...
Wenn man dabei allerdings eine Mautstation passiert ohne zu bezahlen kann die Forderung daraus (ebenso theoretisch) nebst exorbitanten Kosten sehr wohl auch in Deutschland eingetrieben werden

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Ich habe an anderer Stelle vor ein paar Tagen darüber geschrieben daß man beim Falschparken auf Privatgrund ganz andere (größere) Probleme bekommen kann als irgendwo auf der Straße. Darüber regt man sich auch in Norge teilweise sehr wohl auf, es ist aber nunmal die herrschende Rechtslage. In rechtlicher Hinsicht geht es hier nicht um Bußgelder (also eine stastliche Sanktion einer Ordnungswidrigkeit) sondern um private Forderungen - Parkgebühren, Maut bzw. aus Verstößen gegen den damit geschlossenen Vertrag resultierenden Forderungen etwa im Sinne eines Schadenersatzes

Dabei spielt es zunächst auch keine Rolle wer diese Privatunternehmen mit "Parkraumbewirtschaftung" beauftragt, das kann also auch eine Kommune sein die ihre Parkplätze verpachtet wie in Moss oder ein Polizeirevier wie in Oslo...In solchen Fällen müssen sich allerdings oft auch hier die Politiker und Verwaltungsmenschen die sowas verzapfen auf erhebliche öffentliche Auseinandersetzungen einstellen. In Moss beispielsweise sieht es sehr danach aus als ob eine Mehrheit der Bürger erreichen könnte diese Vereinbarung (auch da mit EuroPark soweit ich weiß) wieder rückgängig zu machen.
Ihmoteps Satz man werde bei dieser Angelegenheit wohl schwerlich zu einer Einigung kommen verstehe ich so, daß da nunmal wenigstens zwei verschiedene Extremstandpunkte plus etlicher Positionen dazwischen vorliegen : Entweder man akzeptiert daß man vermutlich etwas getan oder unterlassen hat und bezahlt dafür - oder man sucht alle denkbaren Möglichkeiten ebendas zu vermeiden.....
alsterx