Sonnenflecken und Polarlicht

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon Ulrike44 » Di, 02. Jun 2009, 12:52

Hier ein Link über neueste Berechnungen der Sonnenaktivitäten:
http://www.astronews.com/news/artikel/2 ... -001.shtml

Wir etwas südlich vom Polarkreis Wohnenden müssen wohl noch ein Jahr warten, bis auch wir wieder Polarlicht bewundern können.
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Re: Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon Schnettel » Di, 02. Jun 2009, 14:50

Seit Beginn des Weltraumzeitalters war die Sonne noch nie so lange so ruhig wie in den vergangenen Monaten.
:shock:
Das ist ja ein interessanter Artikel - aber was mir so beim Lesen immer wieder in den Sinn kam: Wie stellt man sowas fest??
Und wie will man wissen, ob und wieviele Sonnenflecken es im 17. Jahrhundert gab oder nicht gab? Zu der Zeit gab es doch gar nicht die Technik, mit der heute gearbeitet wird.
Wenn die zeitmæssig naheliegenden Prognosen in relativ kurzen Abstænden korrigiert werden, deutet das fuer mich mit meinem laienhaften Verstændnis doch darauf hin, dass die Annahmen fuer diese Prognosen, falsch oder unvollstændig waren.... Oder?
Und wenn solche "kurzfristigen" Aussagen nicht so wirklich Bestand haben, finde ich es kuehn, wenn die Wissenschaft wissen will, wie es im 17. Jahrhundert auf Sonne ausgesehen haben soll - oder gar zu Beginn des Weltraumzeitalters..... :shock:
Aber ich bin nun mal kein Weltraum-Wissenschaftler....
Die Sache mit dem solaren Flare klingt aber irgendwie gruslig - wenn man bedenkt, wieviel Elektrizitæt und Elektronik heute in unserem Leben eine Rolle spielt... Hoffen wir, dass wir von sowas verschont bleiben.
Ein paar Polarlichter sind mir allerdings gern willkommen.:-)
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Re: Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon Ulrike44 » Di, 02. Jun 2009, 16:46

Schnettel hat geschrieben:
Seit Beginn des Weltraumzeitalters war die Sonne noch nie so lange so ruhig wie in den vergangenen Monaten.
:shock:
Das ist ja ein interessanter Artikel - aber was mir so beim Lesen immer wieder in den Sinn kam: Wie stellt man sowas fest??
Und wie will man wissen, ob und wieviele Sonnenflecken es im 17. Jahrhundert gab oder nicht gab? Zu der Zeit gab es doch gar nicht die Technik, mit der heute gearbeitet wird.
Wenn die zeitmæssig naheliegenden Prognosen in relativ kurzen Abstænden korrigiert werden, deutet das fuer mich mit meinem laienhaften Verstændnis doch darauf hin, dass die Annahmen fuer diese Prognosen, falsch oder unvollstændig waren.... Oder?
Und wenn solche "kurzfristigen" Aussagen nicht so wirklich Bestand haben, finde ich es kuehn, wenn die Wissenschaft wissen will, wie es im 17. Jahrhundert auf Sonne ausgesehen haben soll - oder gar zu Beginn des Weltraumzeitalters..... :shock:
Aber ich bin nun mal kein Weltraum-Wissenschaftler....
Die Sache mit dem solaren Flare klingt aber irgendwie gruslig - wenn man bedenkt, wieviel Elektrizitæt und Elektronik heute in unserem Leben eine Rolle spielt... Hoffen wir, dass wir von sowas verschont bleiben.
Ein paar Polarlichter sind mir allerdings gern willkommen.:-)


Die Sonne wurde wissenschaftlich ja schon seit langer langer Zeit untersucht. Bin ziemlich sicher, dass die Untersuchungsgrundlagen schon keine Denkfehler enthalten, die Prozesse des Fusionsreaktors Sonne jedoch zeitlich schon varrieren können.

Dies hier hier hab ich bei Wikipedia gefunden - bringt vlt bisschen weiter. Aber mehr weiß ich jetzt auch nicht, auch ich bin kein Physiker und schon gar kein Astronom:

Elfjähriger Zyklus

Die Gesamtzahl der Sonnenflecken unterliegt einem Zyklus von rund elf Jahren. Während eines Fleckenminimums sind kaum Sonnenflecken sichtbar. Mit der Zeit bilden sich zunehmend Flecken in einem Bereich von 30° nördlicher und südlicher Breite aus. Diese aktiven Fleckengürtel bewegen sich zunehmend in Richtung Äquator. Nach etwa fünfeinhalb Jahren ist das Maximum erreicht und die Zahl der Flecken nimmt langsam wieder ab. Nach einem Zyklus hat sich das globale Magnetfeld der Sonne umgepolt. Der vorher magnetische Nordpol ist jetzt der magnetische Südpol.

Die genauen Ursachen für den elfjährigen Zyklus sind noch nicht vollständig erforscht. Derzeit geht man von folgendem Modell aus: Zu Beginn eines Zyklus, im Minimum, ist das globale Magnetfeld der Sonne bipolar ausgerichtet. Die Magnetfeldlinien verlaufen geradlinig über den Äquator von Pol zu Pol. Durch die differenzielle Rotation werden die elektrisch geladenen Gasschichten gegeneinander verschoben, wobei die Magnetfelder zunehmend gestaucht, verdreht und verdrillt werden. Die Magnetfeldlinien ragen zunehmend aus der sichtbaren Oberfläche heraus und verursachen die Bildung von Flecken und Protuberanzen. Nach dem Fleckenmaximum richtet sich das Magnetfeld wieder neu aus.
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Re: Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon EuraGerhard » Di, 02. Jun 2009, 16:48

Hallo!

Schnettel hat geschrieben:Und wie will man wissen, ob und wieviele Sonnenflecken es im 17. Jahrhundert gab oder nicht gab?

Sonnenflecken werden bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert systematisch beobachtet. Unter anderem von einem gewissen Herrn Galileo Galilei, dem genau diese Beobachtungstätigkeit, bzw. die daraus resultierende Erkenntnis, dass es sich tatsächlich um Flecken auf der Sonne handelte, mächtigen Ärger mit der Inquisition einbrachte. Als 1645 das Maunder-Minimum einsetzte, waren Sonnenflecken also durchaus schon bekannt. Allerdings wusste man zu damaliger Zeit natürlich noch nicht, dass es sich bei diesem Minimum um einen außergewöhnlichen Vorgang gehandelt hat.

Überdies wird die Sonnenaktivität auch durch bestimmte Prozesse in der Natur "aufgezeichnet", da sie beispielsweise einen Einfluss auf das Mengenverhältnis bestimmter Kohlenstoff-Isotope z.B. in den Jahresringen von Bäumen hat. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode kann man also die Sonnenaktivität in der Vergangenheit recht genau rekonstruieren.

Allerdings rät der Artikel nicht umsonst dazu, sich den Mai 2013 im Kalender nur mit einem Bleistift zu notieren. :wink:

MfG
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Re: Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon Schnettel » Di, 02. Jun 2009, 17:11

EuraGerhard hat geschrieben:Sonnenflecken werden bereits seit dem frühen 17. Jahrhundert systematisch beobachtet. Unter anderem von einem gewissen Herrn Galileo Galilei....
Worauf ich hinaus wollte: die Technik damals war eine andere als heute... Einen (kleinen) Sonnenfleck, den man heutzutage sichtbar machen kann, konnte man damals vielleicht (mit den damaligen Hilfsmitteln) gar nicht erkennen. Will damit sagen: das Zæhlen damals erfolgte doch mit anderen Hilfsmitteln als heute...

Aber spannend ist das allemal - auch wenn das meine Vorstellungskraft sprengt....
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Re: Sonnenflecken und Polarlicht

Beitragvon Ulrike44 » Mo, 22. Jun 2009, 12:50

Hier eine Erklärung, warum die Sonnenflecken und damit auch wieder stärker und häufiger werdende Nordlichter ausbleiben:
http://www.astronews.com/news/artikel/2 ... -029.shtml

Wo bleiben die Sonnenflecken? Das fragen sich die Astronomen seit Monaten, denn der neue Aktivitätszyklus unseres Zentralgestirns sollte lange begonnen haben. Amerikanische Forscher haben nun eine Antwort auf die Frage gefunden: Im Inneren der Sonne haben sich Plasmaströmungen langsamer als bei früheren Zyklen verlagert. Doch nun haben die Strömungen die Regionen erreicht, in der normalerweise die ersten Flecken eines neuen Aktivitätszyklus auftauchen


und weiter:

Beobachtungen früherer Sonnenzyklen hatten gezeigt, dass sich alle elf Jahre an den Polen neue Strömungen in einer Tiefe von mehreren tausend Kilometern ausbilden, die dann langsam Richtung Sonnenäquator wandern. Erreichen die Strömungen eine heliografische Breite von 22 Grad, so setzt die Bildung von Sonnenflecken eines neuen Zyklus' ein.


Doch es besteht Grund zur Hoffnung:
Doch diesmal haben sich die Strömungen deutlich langsamer verlagert: Um zehn Grad zurückzulegen, benötigten sie statt zwei drei Jahre. Jetzt jedoch sind nach Aussage von Pesnell und seinen Kollegen die Strömungen bei der kritischen Breite angekommen - und tatsächlich zeigen Messungen auch bereits ein Anwachsen der magnetischen Aktivität auf der Sonnenoberfläche.


Dann hoffen wir in Nordvest-Norge auf Herbst und Winter - jetzt bekämen wir ja ohnehin kein Nordlicht zu sehen.

Viele Grüße aus der Sommersonne!

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