"Thor Steinar" und Norwegen

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"Thor Steinar" und Norwegen

Beitragvon blåbærsyltetøyet » Mi, 06. Apr 2005, 20:54

Die kleinen Neonazis meiner Schule tragen seit neuestem - trotz Verbot - Klamotten auf denen Runen, der Schriftzug "Thor Steinar" bzw. "Div. Thor Steinar" und - norwegische Flaggen abgebildet sind. Ich habe einen groben Überblick über die Dinge, die in norwegen während der Besatzungszeit geschahen. Folglich irritiert es mich doch sehr, wenn diese Gestalten sich mit norweg. Flaggen verzieren. Ganz abgesehen davon, dass es mich anekelt. Also, hat das irgendetwas mit Norwegen zu tun? Gibt es da einen historischen Bezug? Wisst ihr das?
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Re: "Thor Steinar" und Norwegen

Beitragvon Jupp, der Wal » Mi, 06. Apr 2005, 23:18

hei aus tromsø,

schau doch einfach mal auf die seite- http://www.turnitdown.de dort wurde zu dem thema "thor Steinar und der bezug zur aktuellen neonazi-szene eine abhandlung gebracht

gruss aus tromsø
jupp, der sich hier in tromsø gott sei dank nicht allzusehr mit dieser problematik beschäftigen müssende wal
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Re: "Thor Steinar" und Norwegen

Beitragvon TomHH » Do, 07. Apr 2005, 0:41

Scheint mit Norwegen nicht direkt etwas zu tun zu haben.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Thor_Steinar.

Gruß Tom
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Re: "Thor Steinar" und Norwegen

Beitragvon gensfleisch » Mi, 27. Apr 2005, 10:17

Hier ein paar Infos. Da Logo wurd nach diversen Problemen für Deutschland überarbeitet , trotzdem ist der volle Katalog über andere Länder verfügbar.
Interessant und ekelhaft ist, das Norwegen als Symbol mißbraucht wird aber man bei der Besetzung im Zweiten Weltkrieg keine Skrubel bei der SS kannte, die arischen "Bundesgenossen" in diverse KZ´s zu internieren und umzubringen. Aber heute diese Tatsachen völlig auszublenden.
Liegt aber auch in der Natur des ganzen Rechten Packes sich alles zurecht zu lügen. Naja das ganzen Denkpotenzial geht schon für die Hebung des Armes drauf.



Thor Steinar – Eine Nazimarke auf dem Weg in die Mitte?

Wer aufmerksam die Entwicklung der extremen Rechten in Deutschland beobachtet, kann den Trend nicht übersehen - immer mehr Neonazis lassen den alten martialischen Skinheadlook beiseite und suchen sich neue diskretere und modischere Kleidungsstile. Eine der Marken die seit etwa einem Jahr innerhalb der deutschen Nazi-Szene in diesem Sektor boomt ist die Marke “Thor Steinar” aus Königs Wusterhausen (Brandenburg, nahe Berlin).

Diese Marke ermöglicht es den Aktivisten der extremen Rechten sich stilvoll in hochwertiger Qualität zu kleiden, ohne dabei auf völkische Symbolik verzichten zu müssen. Diese ist jedoch so codiert, dass sie nur die Anhänger und Symphatisanten der eigenen Szene entschlüsseln können. Eine Konfrontation mit antifaschistisch gesinnten Menschen wird so umgangen.

Doch Kleidungsstücke von “Thor Steinar” finden sich mittlerweile nicht nur auf jedem Neonazi-Aufmarsch, sondern auch zunehmend in unpolitischen Bereichen der Jugendkulturen. Wer sich modisch-völkisch einkleiden will muss auch nicht mehr in die einschlägigen Neonazi-Shops (Ha-Ra-Kiri, Rascal, On the Streets) einkehren, ein Besuch der Sportgeschäfte “Doorbreaker” genügt. Grund genug die Hintergründe zu “Thor Steinar” öffentlich zu machen und eine klare Abgrenzung zur extremen Rechten einzufordern!



Was steckt dahinter?

Die Symbolik die “Thor Steinar” bedient, sind nur Kennern der Nazi-Szene geläufig. Daher eine kurze Erläuterung. Das Logo von Thor Steinar besteht aus einer Kombination von zwei Runen, einer Binderune. Runen als altnordisch-germanische Zeichen finden in der Neonazi-Szene häufig Verwendung, da sich die Neonazis durch sie auf ihre vermeintlichen nordisch-germanischen Wurzeln besinnen wollen. Sie sind dabei nicht frei von politischer Bedeutung, sondern politisch eindeutig völkisch aufgeladen.

Runen wurden in der nationalsozialistischen Symbolik verwendet, um eine germanisch - arische Traditionslinie zu konstruieren. Das Logo von “Thor Steinar” wurde aus der Tyr-Rune (Todesrune) und der Gibor-Rune (Wolfsangel) zusammengesetzt. Die nach dem gleichnamigen nordischen Kriegsgott benannte Tyr-Rune steht in der nordischen Mythologie für Kampf und Aktion. Im Nationalsozialismus fand sie Verwendung im Abzeichen der Reichsführerschulen und der 32. SS-Division “30. Januar”. Die Wolfsangel fand Bedeutung als völkisches Widerstandssymbol. Sie verwendeten u.a. Nazi-Werwolfeinheiten und Sabotagegruppen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges.

Das Logo von “Thor Steinar” ist jedoch auch keine komplett neue Erfindung – es ist fast identisch mit dem Symbol des rechtsextremen “Thule Seminar”. “Das Thule Seminar ist (...) auf der Seite derjenigen Rechtsextremisten positioniert, die ihre Ablehnung der Institutionen und Wertvorstellungen der demokratischen Verfassungsstaaten aggressiv und offen zum Ausdruck bringen”, urteilte selbst der Verfassungsschutzbericht. Auch das Symbol der neonazistischen “Kameradschaft Treptow” weist eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit zum “Thor Steinar” – Logo auf. Auf einigen Kleidungsstücken von “Thor Steinar” prangt außerdem offen Werbung für das schwedische Rechtsrock-Label “Ultima Thule”, das die gleichnamige Rechtsrockband verlegt.

Die “Bravo” der Nazi-Skinheads, das Rechtsrock-Blatt “RockNord” erklärt in dem Artikel “Kleider machen Leute”: “Als neue und noch weitestgehend unbekannte Marke schickt sich ‚Thor Steinar‘ ins Rennen um patriotische Käufer (...) hinsichtlich spezieller Bedeutung kann man hier sicherlich von ‚patriotischer Kleidung‘ mit nordischer Attitüde sprechen.” So ist es nur logisch das Neonazi -Versände wie der V7-Versand aus Grevesmühlen “Thor Steinar” im Sortiment haben und Neonazis in Internetforen “Thor Steinar” als ihre Marke bezeichnen.


Wer steckt dahinter?

Die Marke “Thor Steinar” hat sich im Oktober 2002 der 30jährige Axel Kopelke aus Königs Wusterhausen registrieren lassen. Seit 2003 trit für “Thor Steinar” die Mediatex GmbH von Axel Kopelke und Uwe Meusel auf. Zumindest Kopelke ist in der Region Königs Wusterhausen politisch kein Unbekannter. Lokale AntifaschistInnen berichten über Verstrickungen in die regionale Nazi-Szene. So wurde Axel Kopelke in der Vergangenheit bei völkischen Sonnenwendfeiern, einem Liederabend mit dem Nazi-Barden Frank Rennicke und einer NPD-Reichsgründungsfeier im Jahr 2000 in Friedersdorf gesehen. Er verfügte auch über Kontakte zu dem überregional bekannten Nazi-Kader und V-Mann Carsten Szczepanski. Seine geschäftlichen Ambitionen begann er 1997, als er in den Laden “Explosiv” in der Bahnhofstrasse in Königs Wusterhausen einstieg. Dieser entwickelte sich zu einem Anlaufpunkt der regionalen Jugendszene der extremen Rechten. Als kaum ein Zufall kann hierbei der Umstand angesehen werden, dass in diesem Laden vor allem rechtsstehende Jugendliche ihre Schulpraktiker absolvierten.
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