Allemannsretten und Wohnmobil

Alles rund um Camping und Wohnmobile/Gespanne

Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Thies » Sa, 09. Jul 2005, 22:59

Es gibt eine ganze Menge Dieselmotoren, die sich auf Bio-Diesel umrüsten lassen. Die modernen Hochleistungsdiesel gehören allerdings nicht dazu. In meinen 530d musste auch immer der normale teure Diesel :( . Ansonsten lassen sich die Motoren nach der Umrüstung in der Tat auch mit dem billigen Salatöl bereiben :lol: :lol: .

Als langjähriger Cabriofahrer weiß ich meist sehr genau, was da vor mir herfährt und ich bin schon bestrebt, Dieselfahrzeuge möglichst schnell hinter mir zu lassen. Bio-Diesel Fahrzeuge kann man schon am Geruch erkennen. IN SN sind zwischenzeitlich moderne Busse unterwegs, die mit Biodiesel betrieben werden. Das riecht zwar schon ein wenig nach Frittenbude, ist aber allemal angenehmer, als die üblen Dieselrußer.

Ab und an kann man auch beobachten, wie auf Supermarktparkplätzen direkt nachgetankt wird :lol: ist natürlich ein wenig mühsam, aus 1l-Flaschen, den Tank zu füllen, aber eindeutig billiger als an der Tankstelle.

Wenn ich die Übersetzung von Alsterix so lese, dann habe ich schon den Eindruck, dass uns Deutschen unser derzeitiger "Geiz-ist-geil-Knall" zum Verhängnis wird :( und natürlich die Gründlichkeit :( . Insgesamt scheinen aber doch mehr als 3 Womo-Fahrer sich Jahr für Jahr in Norwegen daneben zu bewegen. Und das hat dann künftig Nachteile für alle Womo-Fahrer zur Folge.

Gruß

Thies
:) :) :)
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon olf » Sa, 09. Jul 2005, 23:13

Thies hat geschrieben:Es gibt eine ganze Menge Dieselmotoren, die sich auf Bio-Diesel umrüsten lassen.


Hallo Thies,

bitte verwechsel hier nicht Bio-Diesel (RME bzw. PME RapsMetylEster / PflanzenMetylEster) mit Rapsöl.
Bio-Diesel ist nicht mit Rapsöl gleichzusetzen, da es mit Alkohol verestert wird.

Rapsöl (also "Salatöl") kann man in Teilen alten Dieselmotoren (mechanische Einspritzung) beimischen. Bzw. die Motoren auf Rapsöl umrüsten lassen.

Bio-Diesel ist kann in einigen Fahrzeugen ganz oder in Anteilen getankt werden, so sind z.B. viele Fahrzeug für RME freigegeben.

Moderne Einspritzsysteme (Pumpe-Düse / Common Rail) sind im Allgemeinen nicht für Bio-Diesel (RME) freigegeben und können schon garnicht mit "Salatöl" gefahren werden.

RME ist eine aggressive Flüssigkeit die (bei nicht tauglichen Fahrzeugen) Dichtungen und Einspritzsystem angreift.

In Deutschland wird RME seit kurzem in geringer Menge dem Diesel beigemischt. (unschädliche Menge)

So das war jetzt schon ziemlich Off-Topic.
Evtl. teile ich den Thread dann ab hier ....

Gruß
olf
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Alsterix » Sa, 09. Jul 2005, 23:18

Ich hab mich etwas unklar ausgedrückt bei dem "Altöl/Speiseöl", sorry. Ich denke da ist von den paar Exoten die Rede die gebrauchtes Frittierfett oder ähnlichen pflanzlichen Öl-Abfall in ihrem Diesel verfeuern (selten, erfordert normalerweise einige Umbauten, ist aber durchaus möglich).
Dafür spricht auch die Aussage über den Frittierfett-Gestank - der Duft läßt sich nämlich meistens sogar noch im Abgas mehr oder weniger aufdringlich feststellen.
Vielleicht hat der gute Mann von der "Fortschrittspartei" aber auch Biodiesel (RME) im Auge :lol: .
Zweite Möglichkeit sind darüberhinaus Wohnmobil-Mieter. Und bei denen ist im Einzelfall für mich wirklich fast alles denkbar was man überhaupt anstellen kann um ein paar Cent zu sparen - ob`s der Motor langfristig verträgt ist doch manchem Mieter wurscht, ist ja eh nicht sein eigener :) .

Eine Liste der Campingplätze zu bekommen sollte dochwohl kein Problem sein - oder wie verstehe ich die Frage nach den Womo-Stellplätzen ? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon olf » Sa, 09. Jul 2005, 23:24

Alsterix hat geschrieben:Eine Liste der Campingplätze zu bekommen sollte dochwohl kein Problem sein - oder wie verstehe ich die Frage nach den Womo-Stellplätzen ? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


Hallo Alsterix,

es ging mir hier nicht um die Campingplätze, die Liste bekommt man, ich hatte nach offiziellen Wohnmobilstellplätzen gefragt, die es ja auch in Norge in einigen Städten gibt.

Gruß
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Alsterix » Sa, 09. Jul 2005, 23:47

Hei olf,

Ja, das hatte ich natürlich schon verstanden.
Aber meine Zurückhaltung hinsichtlich Wohnmobilen ausserhalb von Campingplätzen kennst Du ja :wink: .

Allerdings wär`s wohl wirklich angebracht dem Unsinn der da wohl teilweise in Deutschland verbreitet wird (ich unterstelle mal daß das stimmt was adressavisen da geschrieben hat ohne daß ich das nachgeprüft habe) wirklich eine "amtliche" oder jedenfalls "korrekte" Liste entgegenzustellen und nicht nur ein allgemeines Verbot.
Aus meiner Sicht wäre das sogar eine sehr verdienstvolle Aufgabe 8) wo das Forum vielleicht einen guten Anstoß geben und die Informationen sammeln und veröffentlichen könnte.
Allerdings muß man dazu wohl schon bei allen fylkern und Statens Vegvesen genaue Informationen einholen - nicht daß wir hier dann auch wieder ungeprüfte "tolle Geheimtips zum Sparen" weiterreichen über die man in Norge müde lächelt oder Wahlkämpfe führt......


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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Johannes74 » Sa, 09. Jul 2005, 23:56

eintotalverbot wirds regeln, wie beim røykeloven..enkelt og greit
en dag uten trening er en dag uten mening og bare kjedelige mennesker kjeder seg! Ha det på badet!
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Heli » Mo, 11. Jul 2005, 13:35

Hei,

da sind wir uns ja mal alle einig. Wohnmobilfahrer übernachten an Friedhöfen, tanken Speiseöl vom Lidl, und geben nichteinmal 50Øre in Norwegen aus. Es gibt statistische Untersuchungen dazu, lokalen Widerstand und eine eindeutige Berichterstattung. Die Lösung ist da einfach: verbieten soll mans! "enkelt og greit"!

Liebe Leute, ihr habt die Grenze zum Blödsinn überschritten. Ihr verallgemeinert, zitiert höchst zweifelhafte Personen und seid in überdeutscher Genauigkeit wieder dabei ein Problem zu lösen, das es gar nicht gibt. Eure Regelungswut ist mindestens genauso arrogant wie der deutsche Womofahrer, der sein WC in der Tundra entsorgt.

Hat sich jemand den Verfasser dieses Artikels, diesen Herrn Hallvard Fjeldsetnes aus Oppdal, genauer angeschaut? -" Jeg ser av artikkel i nettutgaven deres at en frustrert campingplasseier er ute og gråter for sin syke mor." (Leserbrief NCC). Aha! Ein gescheiterter Campingplatzbesitzer, der seine Frustration in der Gemeindepolitik austobt und gleichmal alle Rastplätze sperren möchte. Na toll.

Daß hier der "deutsche Womofahrer" stellvertretend für die gesamte Zunft angeriffen wird ist umso verwerflicher. Was soll der Sinn der Sache sein? Resentiments aufleben lassen? Oder will er Norwegern sein Vorhaben dadurch schmackhafter machen, daß sie sich erstmal nicht angesprochen fühlen sollen (die Folgen seiner Vorschläge aber ausbaden müssen)?

Über die Folgen eines Verbotes oder einer Sperre für Womos (und damit für alle Fahrzeuge) sollten wir uns da auch mal Gedanken machen. Z.B. wenn es um die nächtliche Verkehrssicherheit auf den Straßen geht...

Der Norsk Caravan Club hat zu unserer Kontroverse übrigens auch eine Meinung. Die Überschrift der Stellungnahme zum besagten Artikel lautet "En fornærmelse mot kundene" (Eine Beleidigung der Kunden).

Nachzulesen unter: http://www.norskcaravanclub.no/files_ny ... n%2000.doc

Es entbehrt nicht einer unfreiwilligen Komik, daß die Kommune, die jahrelang ein camperfeindliches Image aufgebaut hat sich nun darüber beschwert, daß Besucher nur duchfahren und nicht bleiben!

Gruß aus dem sonnigen Larvik (der Kommune die einen gratis Rastplatz speziell für Durchfahrer unterhält)!
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Bjørn » Mo, 11. Jul 2005, 16:01

@Johannes
Zumindest mir bist du wiederholt durch derart sektiererhafte und überzogene Beiträge aufgefallen. So was trägt zu keiner konstruktiven Diskussion bei. So was soll nur polarisieren. Mit mir nicht; deshalb willkommen auf meiner persönlichen Ignore-Liste.

@Alsterix
Den Artikel hast du gut und treffend übersetzt. Daß der Autor angeblich mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat, ist jedoch keineswegs eine Entschuldigung für Dummschwätzerei.

@Heli
Helt enig med det du sa. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

Trotzdem noch ein paar Details, da es ja wohl ein grundsätzlich pfefferiges Thema zu sein scheint. Inwieweit das evtl. mit einer in D immer öfter vorkommenden „Neid-Diskussion“ im Zusammenhang steht, wäre vielleicht in einem gesonderten Thread mal ganz interessant zu eruieren.

Womo-Reiseführer
Ein derartiges Werk, das es bekanntlich für nahezu alle europäischen Länder gibt, focussiert sich darauf, dem Besucher die Sitten, Gebräuche und auch Besonderheiten seines Gastlandes näher zu bringen. Legitimerweise listet ein solches Buch nahe liegender Weise auch das Preisniveau von Stell- und Campingplätzen auf und gibt Tipps zum beispielhaften Kauf spezifischer Waren, die im Gastland entweder nur sehr teuer oder gar nicht zu erhalten sind. Ich habe noch nie gehört, dass sich andere Länder über die Reiseführer derart ausgelassen hätten.

Aus dem absolut seriösen Werk „Mit dem Womo nach Süd-Norwegen“ eine illegale und pfennigfuchserische Trickkistenschmiererei zu machen – dazu gehört nicht nur der Wille, wissentlich falsch zu argumentieren, sondern auch ein gewisser Mut vor den Anwälten des Verlages.

Fest steht, dass – entgegen manch vergeblicher Schönschreib-Versuche in diesem Forum – zwischen Norwegen und D ein erhebliches Preis- und auch Einkommensgefälle besteht. Wenn sich Womofahrer dann (wie sie es auch in anderen Ländern praktizieren) mit solchen Waren eindecken, dann kann man das im einzelnen zwar angeregt diskutieren, es ist und bleibt jedoch verständlich und legitim.

Matolje
Einen derartigen Nonsens hab ich noch nicht gehört. Man staune:
Ein (ohnehin mit Lebensmittel vollgestopftes) Womo wird zusätzlich mit 30, 40 oder mehr Liter Salat- oder Frittenöl (d. h.: 30, 40 oder mehr kg Übergewicht) beladen, weil der Fahrer

- seine Maschine ruinieren möchte (Bio-Diesel ist für Ducatos nicht zugelassen und Womos sind zu mehr als 90% auf Duc’s aufgebaut)
- weil er wahnsinnig viel einsparen kann (insbesondere da der Dieselpreis in D inzwischen mit 1,15 € teurer als in N ist.)

Raste- Campingplasser
Was wer, wann, wo und wie in diesem Zusammenhang darf oder nicht ist – siehe obigen Beitrag von mir – in der norwegischen Rechtslandschaft deutlich und klar festgelegt. Da ist es wurscht, ob das von 10, 100 oder 1000 Fahrzeugen so gehandhabt wird.

Es ist durchaus verständlich, dass ein Anwohner hierzu eine differenzierte Auffassung vertritt, es geht aber wohl nicht an, Menschen gezielt zu diskreditieren, nur weil sie für ihren Urlaub ein bestimmtes Fortbewegungsmittel gewählt haben und das insbesondere eingedenk der Tatsache, dass gerade auch die Norweger seit einigen Jahren eine besondere Vorliebe für derartige Vehikel entwickelt haben. Da nimmt sich dieser dilettantische Versuch einer Diskriminierung geradezu als grotesk aus.

Toilettenentsorgung
Ein immer wieder genüsslich und nahezu euphorisch gewähltes Thema neurotischer Womo-Gegner. Ignoriert oder zumindest verkannt wird hierbei allerdings die Tatsache, dass deutsche Fahrzeuge bis zu mehr als 80 % mit der SOG-Technik ausgestattet sind, die es ermöglicht, die Toilettennutzung völlig ohne Chemie zu betreiben und somit eine ökologisch völlig bedenkenlose Entsorgung auf jeder herkömmlichen Toilette/Kläranlage ermöglichen.

Alles in allem entlarvt der Autor sich als militanter Womo-Gegner, was bei näherer Betrachtung seiner von ihm selbst dargelegten Umstände nicht weiter Wunder nimmt. Fährt er doch, wie die überwiegende Zahl von Campingplatzbetreibern einen mehr oder minder offenen Groll gegen Womo-Fahrer, denen er seine Dienstleistung zu den geforderten Gebühren nur selten erfolgreich offerieren kann.

Ein Womo ist nun mal kein typisches CP-Fahrzeug. Sowohl der Zweck als auch die Ausstattung solcher Fahrzeuge machen den Nutzer ja gerade von CP weitgehend autark. Deren Klientel sind und bleiben nun mal vorwiegend die Wohnwagen.

@ all
2 Dinge möchte ich abschließend noch betonen:

1. Was soll das Gejaule über die Geschwindigkeiten von Womos ?? Angenommen, man würde Johannes’ Gesalbere folgen und sie verbieten – was, meint ihr – hätten dann die genauso breiten und wesentlich längeren WoWa-Gespanne wirklich höhere Tempi ?? Denn die wären es dann, die diese entstehende Lücke ausfüllten.

2. Wie bei zitiertem Autor, so fällt in letzter Zeit ein Trend zunehmend auf, der sich – insbesondere zum Leidwesen alteingesessener Nordmen leider immer deutlicher zeigt: Die aufgrund der z.Zt. noch unabsehbaren Öl- und Gasresourcen deutliche wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit, die in manchen Bevölkerungskreisen gegenüber Fremden zu regelrecht arroganten Anwandlungen führt.

Dies fing bei den Angehörigen der Schwellenländer an und greift nun auch zunehmend auf EG-Länder und sogar die skandinavischen Bruderländer über (die obligatorischen S und DK- Witzchen mal ausgenommen).

Viele meiner älteren Verwandten, die übrigens in Oppland ihren Wohnsitz haben, fragen sich inzwischen immer lauter: Wo ist unsere sprichwörtliche Gastfreundschaft geblieben ?
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Troll » Mo, 11. Jul 2005, 17:08

@ björn,
Gut gebrummt, björn. Was du schreibst geht zumindest bei mir runter wie (Salat) Öl.
Vielleicht zwei Anmerkungen dazu.
Viele WoMo Besitzer benutzen anstatt der Toilettenchemie einfachen Essig und machen ihr Toilette einfach ein bißchen öffter sauber.

Zum Preisunterschied zwischen N + D sei gesagt. Meine Frau kam vor zwei Wochen gerade wieder aus N zurück und meinte die Preise für Lebensmittel haben sich seit der Teuro-Umstellung in D angeglichen. In Deutschland ist es inzwischen genauso teuer wie in Norwegen.

Zu den mit Lebenmittel vollstopften WoMo. Also ich glaube die gibt es nur noch vereinzelt. Zumindest wir haben bei uns festgestellt das wir immer weniger mitnehmen und dann meist frisches vor Ort kaufen. Eizige Ausnahme ist vielleicht ein lecker Bierchen und ein lecker Weinchen für am Abend am Fjord sitzen und fern sehen.

Viele Grüße!
Troll,
der eigentlich Norbert heißt

Man ist Gast, fast überall.
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Alsterix » Mo, 11. Jul 2005, 21:54

Bjørn hat geschrieben:Raste- Campingplasser
Was wer, wann, wo und wie in diesem Zusammenhang darf oder nicht ist – siehe obigen Beitrag von mir – in der norwegischen Rechtslandschaft deutlich und klar festgelegt. Da ist es wurscht, ob das von 10, 100 oder 1000 Fahrzeugen so gehandhabt wird.


Die feinsinnig juristische Unterscheidung "ja ich übernachte hier im geparkten Wohnmobil - aber nein, das ist selbstverständlich kein Camping" mag in juristischem Sinne nur spitzfindig sein und in dem Berufsfeld zum täglichen Brot gehören - die bewußte, vorsätzliche Mißachtung entsprechender Verbotsschilder ist aber ganz sicher kein Zeichen eines rücksichts- und respektvollen Umgangs mit dem Gastland und seinen Bewohnern.

Und für die praktische Auswirkung solcher Übertretungen spielt es sehr wohl eine gewichtige Rolle ob das wenige Einzelfälle sind oder in massiver Häufung auftritt. Ich habe diesen Punkt meiner mitunter sehr persönlichen Betroffenheit hier bewußt bislang nicht ins Spiel gebracht, zumal ich dabei zugestehen muß daß das Problem auf mittel- und westeuropäischen Autobahnen und ihren Rastanlagen noch deutlich heftiger auftritt als im Sommer in Norge :

Wenn die Rastplätze an den Hauptverkehrsstraßen in Norge im Sommer zu einem hohen Teil von übernachtenden Campern (wobei es mir erstmal ganz wurscht ist ob das Wohnwagen, Womos oder Zelte sind) blockiert sind dann fehlen diese Plätze dem Berufsverkehr für ihre vorgeschriebenen Pausen/Lenkzeitunterbrechungen ebenso wie für gelegentliche Übernachtungen. Die "Alternative" mit der Freund Heli mich hier so nett durch den Kakao ziehen möchte geht aber nunmal überhaupt nicht - Lastzüge (oder auch Busse) zur Übernachtung auf dem Campingplatz ? Sehr lustig, vielen Dank :keppler: .

In Deutschland, den Niederlanden und teilweise auch sonst im EU-Bereich werden an den Autobahnen Parkplätze gezielt für den Schwerlastverkehr sowie für Busse vorgehalten und entsprechend beschildert. Während der Ferienzeit hat die Polizei hier andauernd alle Hände voll zu tun und sich mit zahllosen Gratiscampern auf solchen Parkplätzen auseinanderzusetzen. Vom Ansatz her ist das akkurat das gleiche Problem und hier wie da nimmt es von Jahr zu Jahr zu weil es immer mehr Campingtouris werden.....
Aus eigener Beobachtung dieser ständigen Konflikte muß ich aber leider schon sagen daß Ignoranz und Dummheit in dem Bereich grenzenlos sind - mein dezenter freundlicher Hinweis man möge vielleicht wenigstens nicht auch noch neben meinem Tanklastzug (ringsrum nett in orange beschildert :)) den Grill fürs Abendbrot anwerfen wurde eher selten verstanden :roll: . Naja, im Zweifel ist natürlich ohnehin der Tankwagenfahrer verantwortlich....


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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Alsterix » Mo, 25. Jul 2005, 21:34

Der private norwegische Fernsehsender TV2 hatte gerade eben in seinen 21-Uhr-Nachrichten einen Bericht über deutsche "Billig-Urlauber" auf den Lofoten bzw. generell in Norge. Der Bericht war nicht irgendwie tendenziell und der wesentliche Text stammte aus einem Interview mit einem deutschen PKW-Urlauber (übrigens in einer seltsamen Sprache, irgendwie Denglish) der dem Fernsehteam bereitwillig seine gebunkerten Lebensmittelvorräte an der Fähre präsentierte.
Die beiden übernachten im wesentlichen in Hytten und billigen Hotels und verpflegen sich fast ausschließlich selbt (Gas-Campingkocher usw. war dabei). Der wesentliche Teil der Lebensmittel waren dauerhafte Produkte aus Deutschland. Dazu noch ein paar Bilder von Nebenstraßen im Bereich der Lofoten - weit und breit ein Wohnmobil nach dem anderen, nur gelegentlich noch mal ein normaler PKW dazwischen. Rastplätze komplett zugeparkt mit Wohnmobilen, dazwischen eins der sattsam bekannten Schilder "Dies ist ein Rastplatz und kein Campingplatz"..... :roll: .

Ich sage nicht daß das überall so ist aber diese Bilder waren vom heutigen Tage und gewiß nicht speziell fürs Fernsehen zurechtgestellt - solche Eindrücke landesweit im TV verbreitet bleiben haften, leider :cry: .


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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon LuckyMan » Di, 26. Jul 2005, 10:36

Also wenn ich hier einige Meinungen lese, dann habe ich gerade beschlossen nicht nach Norwegen zu fahren.

Man könnte ja meinen man ist generell ein Verbrecher, weil man mit einem WoMo nach Norwegen fährt.

Eine solche Arroganz ist mir selten untergekommen...

Ohne Grüsse

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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Heli » Di, 26. Jul 2005, 13:43

LuckyMan hat geschrieben: Man könnte ja meinen man ist generell ein Verbrecher, weil man mit einem WoMo nach Norwegen fährt.

Ja, der Eindruck entsteht tatsächlich und ich frage mich was das Ziel dieser Kampanje sein soll?

Die Art und Intensität dieser Berichterstattung in Norwegen macht mir inzwischen ernsthaft Sorgen:

(1) Warum müssen mal wieder wir Deutschen für diese Kampanje herhalten? Die angeprangerten "Mißstände" gelten ja für alle anderen auch (es ist ja nicht so, daß nur deutsche Wohnmobile vollgestopft mit Lebensmittel hier ankommen. Wenn ich mir so den Hafenbetrieb in Larvik ansehe, haben alle - vorallem aber Norweger - schön eingekauft...) Beim Womo selbst liegt die Sache ähnlich, es gibt wesentlich mehr Womos mit norwegischen als mit fremden Kennzeichen auf Norwegens Straßen.

Aber statt einer sachlichen Debatte über einzelne Punkte, schürt man hier in Norwegen so einer Art Feindbild.

(2) Weiß man in Norwegen eigentlich auf welchem Pferd man da reitet? Wer sich so eifrig und einseitig in den Medien ein Feindild malt, muß auch damit rechenen, daß dies einen Schatten auf ihn zurückwirft.

Ich mache mir doch Sorgen, daß hier im Dunst patriotischer Sommerlochsfantasien wirklicher Schaden angerichtet wird. Der kann sich dann unterschiedlich äußern, sei es das den Fährunternehmen die Touris wegbleiben oder Norweger künftig in Flensburg doch Dosenpfand zahlen müssen.

Grüße aus dem sonnigen Larvik!
Heli
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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Alsterix » Di, 26. Jul 2005, 14:53

Heli hat geschrieben:
LuckyMan hat geschrieben: Man könnte ja meinen man ist generell ein Verbrecher, weil man mit einem WoMo nach Norwegen fährt.

Ja, der Eindruck entsteht tatsächlich und ich frage mich was das Ziel dieser Kampanje sein soll?


Mir ist vollkommen klar daß diese Debatte ebenso wie die norwegische Berichterstattung vielen - vor allem in Deutschland - gegen den Strich geht. Ebenso allerdings geht vielen Einheimischen das unbestreitbare Fehlverhalten etlicher Touristen (woher auch immer) auf den Zeiger...Selbstverständlich sind die Touristen prinzipiell willkommen und es ist natürlich auch richtig daß der Tourismus in bestimmten Regionen auch ein deutlicher Wirtschaftsfaktor ist. Abhängig davon ist Norwegen aber wohl nur noch regional und zu einem geringen Teil dank anderer Reichtümer (vor allem der Ölförderung aber auch neuer folgender Industrie).
Ganz besonders um die nahezu einmalige landschaftliche Schönheit so weit wie irgend möglich auch für die Zukunft zu erhalten wird man bei weiter steigendem Tourismus um gewisse Regulierungen und Einschränkungen nicht ganz herumkommen, so einfach ist das :wink: .

Es ist auch sehr klar daß die allermeisten Forumsteilnehmer sich in Norwegen so korrekt wie möglich benehmen - zumindest vermute ich mal bei den zu Recht beklagten Verstößen als Grund eher Unkenntnis und schlichte Dusseligkeit anstatt vorsätzlicher Handlungsweise. Wer sich hier im Forum umtut oder beteiligt hat aber blutigen Anfängern beim Camping in Norge doch wohl einiges voraus, mindestens was das Einholen von Informationen betrifft.

Man sollte das Ganze nicht überdramatisieren, für solche Empfindungen wie sie im Beitrag von Lucky Man ("Verbrecher") zum Ausdruck kommen besteht so nun wirklich kein Grund. Der aus meiner Sicht entscheidende Punkt ist, sich rücksichts- und respektvoll im Gastland zu verhalten. Bedauerlicherweise tun das eben nicht immer alle, wenn in Norwegen dann darüber geschimpft wird sollte man sich den Schuh aber nur anziehen wenn er auch paßt :roll: .

Veränderungen was Verhalten angeht finden in den Köpfen statt - von daher freue ich mich immer noch wenn ich die zusammenhængenden ersten Beiträge von blåbærsyltetøyet lese :wink: .

Alles andere sollte man - von ein paar Extremfällen abgesehen - gelassen und langfristig sehen und abwarten wie sich das in Norge weiter entwickelt.


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Re: Allemannsretten und Wohnmobil

Beitragvon Thies » Di, 26. Jul 2005, 15:07

Verständlich ist die Reaktion der Norweger m. E. schon.

Seitdem ich nach Norwegen reise und das sind nun mehr als 15 Jahre, wird in allen Puplikationen auf das Thema Wohnmobile/Wohnwagen/Camping und Rastplätze hingewiesen. Es wurden, weil es eben notwendig erschien, Schilder aufgestellt. Es gibt Hinweise zu Entsorgungsstationen. Die meisten können kostenfrei benutzt werden.

Wo wird großflächig gecampt ???? Genau, auf Rastplätzen, irgendow im Freien, abseits der Straßen. Gut, man beginnt dann lieber Diskussionen darüber, was Camping ist. M.E. musste man sich schon anstrengen, um nicht zu erkennen, was gestattet bzw. erwünscht ist und was nicht.

Nun erhöhen die Norweger den Druck. Sprechen weiträumige Verbote aus. Berichten im Fernsehen. Offensichtlich haben sie eine andere AUffassung, als ein Teil der Wohnmobilreisenden.

Ärgerlich für die Reisenden, die sich an die Regeln halten und sich nun (völlig zu Recht) schlecht behandelt fühlen und befürchten, auf Ablehnung zu stoßen.

Nachvollziehbar ist das aus Sicht der Norweger aber allemal.

Es dürfte allerdings ganz schon dauern, bis sich das wieder beruhigt, denn der Schaden ist erstmal angerichtet.

Gruß

Thies
:) :) :)
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