von Bjørn » Mo, 11. Jul 2005, 16:01
@Johannes
Zumindest mir bist du wiederholt durch derart sektiererhafte und überzogene Beiträge aufgefallen. So was trägt zu keiner konstruktiven Diskussion bei. So was soll nur polarisieren. Mit mir nicht; deshalb willkommen auf meiner persönlichen Ignore-Liste.
@Alsterix
Den Artikel hast du gut und treffend übersetzt. Daß der Autor angeblich mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat, ist jedoch keineswegs eine Entschuldigung für Dummschwätzerei.
@Heli
Helt enig med det du sa. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Trotzdem noch ein paar Details, da es ja wohl ein grundsätzlich pfefferiges Thema zu sein scheint. Inwieweit das evtl. mit einer in D immer öfter vorkommenden „Neid-Diskussion“ im Zusammenhang steht, wäre vielleicht in einem gesonderten Thread mal ganz interessant zu eruieren.
Womo-Reiseführer
Ein derartiges Werk, das es bekanntlich für nahezu alle europäischen Länder gibt, focussiert sich darauf, dem Besucher die Sitten, Gebräuche und auch Besonderheiten seines Gastlandes näher zu bringen. Legitimerweise listet ein solches Buch nahe liegender Weise auch das Preisniveau von Stell- und Campingplätzen auf und gibt Tipps zum beispielhaften Kauf spezifischer Waren, die im Gastland entweder nur sehr teuer oder gar nicht zu erhalten sind. Ich habe noch nie gehört, dass sich andere Länder über die Reiseführer derart ausgelassen hätten.
Aus dem absolut seriösen Werk „Mit dem Womo nach Süd-Norwegen“ eine illegale und pfennigfuchserische Trickkistenschmiererei zu machen – dazu gehört nicht nur der Wille, wissentlich falsch zu argumentieren, sondern auch ein gewisser Mut vor den Anwälten des Verlages.
Fest steht, dass – entgegen manch vergeblicher Schönschreib-Versuche in diesem Forum – zwischen Norwegen und D ein erhebliches Preis- und auch Einkommensgefälle besteht. Wenn sich Womofahrer dann (wie sie es auch in anderen Ländern praktizieren) mit solchen Waren eindecken, dann kann man das im einzelnen zwar angeregt diskutieren, es ist und bleibt jedoch verständlich und legitim.
Matolje
Einen derartigen Nonsens hab ich noch nicht gehört. Man staune:
Ein (ohnehin mit Lebensmittel vollgestopftes) Womo wird zusätzlich mit 30, 40 oder mehr Liter Salat- oder Frittenöl (d. h.: 30, 40 oder mehr kg Übergewicht) beladen, weil der Fahrer
- seine Maschine ruinieren möchte (Bio-Diesel ist für Ducatos nicht zugelassen und Womos sind zu mehr als 90% auf Duc’s aufgebaut)
- weil er wahnsinnig viel einsparen kann (insbesondere da der Dieselpreis in D inzwischen mit 1,15 € teurer als in N ist.)
Raste- Campingplasser
Was wer, wann, wo und wie in diesem Zusammenhang darf oder nicht ist – siehe obigen Beitrag von mir – in der norwegischen Rechtslandschaft deutlich und klar festgelegt. Da ist es wurscht, ob das von 10, 100 oder 1000 Fahrzeugen so gehandhabt wird.
Es ist durchaus verständlich, dass ein Anwohner hierzu eine differenzierte Auffassung vertritt, es geht aber wohl nicht an, Menschen gezielt zu diskreditieren, nur weil sie für ihren Urlaub ein bestimmtes Fortbewegungsmittel gewählt haben und das insbesondere eingedenk der Tatsache, dass gerade auch die Norweger seit einigen Jahren eine besondere Vorliebe für derartige Vehikel entwickelt haben. Da nimmt sich dieser dilettantische Versuch einer Diskriminierung geradezu als grotesk aus.
Toilettenentsorgung
Ein immer wieder genüsslich und nahezu euphorisch gewähltes Thema neurotischer Womo-Gegner. Ignoriert oder zumindest verkannt wird hierbei allerdings die Tatsache, dass deutsche Fahrzeuge bis zu mehr als 80 % mit der SOG-Technik ausgestattet sind, die es ermöglicht, die Toilettennutzung völlig ohne Chemie zu betreiben und somit eine ökologisch völlig bedenkenlose Entsorgung auf jeder herkömmlichen Toilette/Kläranlage ermöglichen.
Alles in allem entlarvt der Autor sich als militanter Womo-Gegner, was bei näherer Betrachtung seiner von ihm selbst dargelegten Umstände nicht weiter Wunder nimmt. Fährt er doch, wie die überwiegende Zahl von Campingplatzbetreibern einen mehr oder minder offenen Groll gegen Womo-Fahrer, denen er seine Dienstleistung zu den geforderten Gebühren nur selten erfolgreich offerieren kann.
Ein Womo ist nun mal kein typisches CP-Fahrzeug. Sowohl der Zweck als auch die Ausstattung solcher Fahrzeuge machen den Nutzer ja gerade von CP weitgehend autark. Deren Klientel sind und bleiben nun mal vorwiegend die Wohnwagen.
@ all
2 Dinge möchte ich abschließend noch betonen:
1. Was soll das Gejaule über die Geschwindigkeiten von Womos ?? Angenommen, man würde Johannes’ Gesalbere folgen und sie verbieten – was, meint ihr – hätten dann die genauso breiten und wesentlich längeren WoWa-Gespanne wirklich höhere Tempi ?? Denn die wären es dann, die diese entstehende Lücke ausfüllten.
2. Wie bei zitiertem Autor, so fällt in letzter Zeit ein Trend zunehmend auf, der sich – insbesondere zum Leidwesen alteingesessener Nordmen leider immer deutlicher zeigt: Die aufgrund der z.Zt. noch unabsehbaren Öl- und Gasresourcen deutliche wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit, die in manchen Bevölkerungskreisen gegenüber Fremden zu regelrecht arroganten Anwandlungen führt.
Dies fing bei den Angehörigen der Schwellenländer an und greift nun auch zunehmend auf EG-Länder und sogar die skandinavischen Bruderländer über (die obligatorischen S und DK- Witzchen mal ausgenommen).
Viele meiner älteren Verwandten, die übrigens in Oppland ihren Wohnsitz haben, fragen sich inzwischen immer lauter: Wo ist unsere sprichwörtliche Gastfreundschaft geblieben ?
Vennlig hilsen