Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon Thilo » So, 21. Sep 2003, 11:47

christian hat geschrieben:...eine Digtalkamera halte ich für die naturgetereue Abbildung von Polarlichtern für ziemlich ungeeignet.


Unsinn!! Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Digitalkameras grundsätzlich hervorragend zur Nordlichfotografie geeignet sind. Aber genauso wie eine analoge Kompaktkamera wenig geeignet ist, ist natürlich ebenso eine digitale Kompaktkamera ohne manuelle Einstellmöglichkeiten wenig geeignet.

Neben einer lichtstarken Optik ist die Performance, d.h. das Rauschverhalten bei hohen Empfindlichkeiten wichtig (z.B. bei ISO 800/1600). Meine eindrucksvollsten Nordllichtbilder entstanden nicht bei wirklich langen Verschlusszeiten, sondern bei Zeiten um ca. 1-2 Sekunden und ISO 1600.

Ebenso ist eine Speicherung im RAW-Format von Vorteil, da damit auch später Belichtungskorrekturen und Weissabgleich ohne grössere Verluste möglich sind.

Viele Grüsse
Thilo
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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon Norgebiene » Mo, 22. Sep 2003, 19:53

Hei,
ich bin Euch wirklich dankbar für Euro Tips. Aber nun bin ich doch etwas durcheinander.:shock:
Über welche Einstellungsmöglichkeiten usw. sollte ich mich denn im Laden informieren? Was sollte eine Digitalkamera haben, womit man das Polarlicht fotografieren möchte? :?: :?: :?:
Die Bezeichnungen habe ich ja schon von Euch bekommen von den Kameras.
Aber ich denke, jeder kennt die "tollen" Verkäufer, die einem eh alles andrehen wollen, was man nicht möchte. Das brauchen Sie, und das, und das, usw... :faq:
Drum wären jetzt genaue Angaben, was alles an Einstellungsmöglichkeiten dabei sein sollte, gut, bzw das beste.
Hoffe, ich nerve ich Euch jetzt nicht allzusehr damit...
Jedenfalls jetzt schonmal wieder vielen Dank im Vorraus...
Bye, Sabine (Norgebiene) :winkewinke: :winkewinke: :winkewinke:
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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon Horst Gassner » Mo, 22. Sep 2003, 20:37

Servus!

Norgebiene hat geschrieben:Über welche Einstellungsmöglichkeiten usw. sollte ich mich denn im Laden informieren? Was sollte eine Digitalkamera


Ich versuche es einmal mit ein paar Punkten, die mir wichtig erscheinen und spontan dazu einfallen:
:arrow: lange Belichtungszeiten (manche Kompakte gehen nur bis 2s oder noch weniger)
:arrow: Möglichkeit der manuellen Einstellbarkeit von Blende und Belichtungszeit
:arrow: evtl. günstig eine manuelle Einstellbarkeit der Empfindlichkeit des CCD-Chips (entspricht Filmen mit unterschiedlicher Empfindlichkeit, also die ISO-Werte)

Einige andere praktische Einstellmöglichkeiten, wie Blitz aus, Selbstauslöser etc. haben Kameras in dem angesprochenen Preissegment um 1000€ ohnehin.

Ich hoffe, das hilft
Horst
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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon Jörg » Di, 23. Sep 2003, 7:30

Hallo Sabine,

aus deinen bisherigen Äußerungen meine ich entnommen zu haben, dass du bisher noch nicht allzuviel Erfahrung mit dem Fotografieren hast.

Dazu passt vielleicht der Spruch von Fritz Pölking:

Kein Fotoanfänger glaubt, daß er Wimbledon gewinnen kann, nur weil man ihm einen erstklassigen Tennisschläger gibt.
Kein Fotoanfänger glaubt, daß er einen Grand Prix gewinnen kann, nur weil man ihn in einen erstklassigen Rennwagen setzt.
Kein Fotoanfänger glaubt, daß er ein Konzert geben kann, nur weil man ihn an einen wundervollen Flügel setzt.
Kein Fotoanfänger glaubt, daß er eine großartige Skulptur schaffen kann, nur weil man ihm einen goldenen Meißel gibt.
Kein Fotoanfänger glaubt, daß er einen Roman wie Ernest Hemingway schreiben kann, nur weil man ihm eine elektrische Schreibmaschine gibt.
Aber (fast) jeder Fotoanfänger glaubt, daß er großartige Fotos machen kann, wenn man ihm nur eine Canon 10 D oder eine Canon EOS-1 geben würde.

Ich will dir nicht von einer guten und teuren Kamera abraten! Keinesfalls! Aber je umfangreicher die Möglichkeiten eines solchen Gerätes sind, desto mehr muss man sich damit auseinandersetzen. Insofern ist es gut, jetzt eine Kamera für den Urlaub im kommenden Jahr zu kaufen. Dann hast du noch viel Zeit, dich mit ihr anzufreunden und Erfahrungen zu sammeln. Ich muss auch immer wieder feststellen, dass meine Kamera auch keine guten Bilder macht, wenn ich meinen Verstand nicht ein wenig bemühe. Und Ausschuss ist quasi mein zweiter Vorname. Vielleicht sind andere aber auch mit mehr Talent gesegnet als ich. :D

Zu den Features der Kamera hat sich Horst schon geäußert. Ein Stativ ist bei solchen Sachen obligatorisch und ein Fernauslöser unglaublich hilfreich. Ok, Selbstauslöser geht auch, aber da hat man dann ja wieder die 10s Vorlauf.

Ich hoffe, ich konnte zur allgemeinen Verwirrung beitragen.

Viele Grüße,

Jörg
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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon esskaa » Mo, 29. Sep 2003, 22:05

Hallo zusammen,

die Antwort auf meinen Beitrag ( was esskaa .. ) hätte mich nicht motiviert, nochmal was beizutragen.

Aber nun doch.

Ich lese aus vielen anderen Beiträgen das , was ich auch geschrieben habe: Mit Automatik ist eine spezielle Situation nicht zu photographieren. Wer eine 250 Euro - Kamera hat wird immer halbwegs zufrieden sein, wo das nicht der Fall ist war halt die Kamera schuld. Aber wenn ich 1000 Euro ( MENSCH LEUTE, DAS IST VIEL GELD ) ausgebe, ist die Erartungshaltund irre gross ( bei 1150 halt noch größer ). Und auch eine solche , oder noch teurere Kamera wird im Automatikmodus VERSAGEN, wenn spezielle Situationen anliegen. Also muss der Fotograf ( oder die Forografin ) wissen, wie eine Aufnahe zu beeinflussen ist. Das geht mit einer C40 für ehemals 600 Euro genauso gut wie mit allen anderen, utrateuren Kameras auch. Man muss halt wissen was hzu tun ist.

Genau das habe ich geschrieben. Und die Frage war ja auf die Kamera gerichtet, nicht auf einen Fotokurs.

Ich habe in der Vergangenheit gelernt, das mit Technik allein nix geht.

An Johannes mit seinen tolen Bildern die Frage : sind die z.T. blautzönigen Nachtaufnahmen mit einer DigiCam auf Automatik gemacht ?

Mein Tip : NEIN.

Ich verzweifle leider auch immer wieder, wenn ich ein Bild nicht so hinkriege wie gewünscht, aber für irgendwas ist wohl das Spezialwissen der Profis halt was wert.
( Sorry, der Beitrag ist wohl ein bissel lang geraten )

Gruß Stefan
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Re: Welche Kamera für Polarlicht-Fotografie???

Beitragvon Thilo » Mo, 29. Sep 2003, 22:52

esskaa hat geschrieben:... Und auch eine solche , oder noch teurere Kamera wird im Automatikmodus VERSAGEN, wenn spezielle Situationen anliegen...


Hier ein (bis auf verkleinern/nachschärfen) unbearbeitetes Nordlichtbild, Belichtungsmessung: automatisch per Matrix-Mehrfeldmessung, lediglich 1/3 Blende in Richtung längerer Belichtung korrigiert (Korrektur also vernachlässigbar), ISO 800, 1.6sec / f.1.8, Weissabgleich automatisch:

Bild

Viele Grüsse aus Tromsø
Thilo
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