Eiszeit in 20 Jahren?

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon sgm » Do, 04. Mär 2004, 13:59

Hallo Roger,

Roger hat geschrieben:Klar du hast recht es sind nicht nur die Amis aber ich gehe mit deiner Meinung doch nicht ganz einig. Die Staaten die das Kyoto Protokoll untezeichnet haben unternehmen wenigstens was dagegen und denken längerfristig. Die überheblichen Amis dagegen sträuben sich einfach, denn sie sind ja die Weltmacht und können sich das erlauben.

Na klar war es keine Glanztat das Kyoto-Protokoll nicht zu unterschreiben. Aber ich bleibe dabei, machen wir uns doch nichts vor, nur durch das Unterschreiben irgendeines Papieres ändert sich doch nichts. Was passiert denn einem Staat, der unterschrieben hat und trotzdem nichts ändert? So wie früher in der Schule? An die Tafel kommen und 100mal schreiben "Ich bin ein böser Junge"?

Roger hat geschrieben:Es mach auch einen grossen Unterschied ob das Benzin und sonstige Energieen einfach dreck billig sind wie in den USA oder einiges teurer so wie in Europa. Des weiteren ist es umwelttechnisch schon ein Unterschied ob du einen 6Liter Doge oder einen 1,8 Liter Golf fährst. Es ist auch idiotisch jedes noch so schlecht isolierte Einfamilienhaus mit einer Klimaanlage auszurüsten und zum Heizen nimmst du dann einfach Öl, oder du hast thermische Kraftwerke die Kohle verbrennen.

Sehe ich alles auch so!

Roger hat geschrieben:Das Kyoto Protokoll ist eine gute Sache, es ist ein Anfang und wir unternehmen etwas dagegen.

Das Kyoto-Protokoll war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber nur ein ganz ganz kleiner.

Roger hat geschrieben:Schau Norwegen an, die haben Haufenweise Öl, und was machen sie damit? Sie nutzen es nicht für die Gewinnung von Strom, denn dazu nehmen sie Wasser. Ist doch toll, oder? Die Amis würden das sicherlich umgekehrt mache.

Ähh - wo ist das der Unterschied, ob ich mein Öl selber verbrenne, oder es von anderen verbrennen lasse? Das Ergebnis sollte doch immer dasselbe sein.

Roger hat geschrieben:Wie du merkst bin ich kein USA Fan, im Gegenteil, für mich sind die Amis das Hinterletzte auf diesem Planeten und dazu stehe ich auch und zwar nicht grundlos! :screamer:

Was ich auch so schon bemerkt hatte und meinetwegen, kannst du das auch so sehen. Ich halte es zwar für falsch, "Die Amis" zu verallgemeinern, genauso wie "Die Schweizer" oder "die Deutschen", aber iss halt deine Meinung und "Die Amis" werden damit wahrscheinlich auch gut leben können, dass du sie für das Hinterletzte hällst :wink:
Gruss Stefan G. 8)
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Matthias Scheidl » Do, 04. Mär 2004, 20:45

sgm hat geschrieben:Seien wir doch mal ehrlich, wollen wir auf die ganzen Annehmlichkeiten verzichten, die wir alltäglich nutzen :?: Ich denke Nein :!: Aber ohne diesen verzicht wird sich garnichts ändern!


Und - wirst du dein Verhalten ändern?
Fahrradtour Nordnorwegen 2002 | Land im Licht

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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Karoline » Fr, 05. Mär 2004, 10:29

tja horst,
dann ist ja nix mehr mit nach norwegen fahren im wohnmobil oder mit leihwagen.......

du , ich und wir alle werden doch nicht auf alle die annehmlichkeiten in unserem leben ploetzlich verzichten.......

da glaubst du nicht wirklich und wirst es auch nicht praktizieren - ich auch nicht

wir sind also alle erschuettert ( hatten aber vor langer zeit schon davon gehoert) haben und werden nichts aendern.

gruss nach oesterreich
karoline
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon sgm » Fr, 05. Mär 2004, 10:41

Matthias Scheidl hat geschrieben:
sgm hat geschrieben:Seien wir doch mal ehrlich, wollen wir auf die ganzen Annehmlichkeiten verzichten, die wir alltäglich nutzen :?: Ich denke Nein :!: Aber ohne diesen verzicht wird sich garnichts ändern!


Und - wirst du dein Verhalten ändern?

Nein :!:
Gruss Stefan G. 8)
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Horst Gassner » Fr, 05. Mär 2004, 11:00

Hallo Karoline!

Karoline hat geschrieben:da glaubst du nicht wirklich und wirst es auch nicht praktizieren - ich auch nicht

wir sind also alle erschuettert ( hatten aber vor langer zeit schon davon gehoert) haben und werden nichts aendern.

Dass wir nicht auf alle Annehmlichkeiten verzichten wollen, ist schon richtig. Mir geht es hauptsächlich darum, gegen diese "Scheißegal-Haltung" anzukämpfen. So nach dem Motto: Daran kann ich ohnehin nichts ändern!.

Man kann sehr wohl etwas daran ändern, auch ohne den Verzicht auf alle Annehmlichkeiten. Z.B. kann man sich beim Autokauf bewusst auf sparsame Autos beschränken, um nur ein Beispiel zu nennen. Und bei Wahlen kann man eben eher denen die Stimme geben, denen Umweltschutz wichtig ist. Als Amerikaner würde ich z.B. nicht G. W. Bush wählen, sondern John Kerry, der alternative Energien fördern will, anstatt die Interessen der Ölindustrie zu vertreten.

Wichtig ist aber, zuerst ein Bewusstsein in den Köpfen der Leute zu schaffen. Solange das nicht vorhanden ist, wird sich nämlich überhaupt nichts bewegen.

Nur erschüttert zu sein, wie Du (etwas sarkastisch schreibst) ist eben eindeutig zu wenig...

Schöne Grüße
Horst
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Roger » Fr, 05. Mär 2004, 11:26

Hi Horst,

Bin voll deiner Meinung! Mein Beitrag ist zwar etwas "emotions geladen" aber im Prinzip ist es genau dasselbe!

Gruss

Roger
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Arne.R. » Fr, 05. Mär 2004, 13:59

Der Haushaltstipp (Nr. 1378):
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Maxe » Fr, 05. Mär 2004, 14:00

Hallo ihr umweltfreundlichen Norwegen-Freunde.
Ich darf ja nun wohl davon ausgehen, daß Ihr dieses Jahr euren Urlaub auf Balkonien verbringt um die Umwelt zu schonen. Finde ich toll! Dann dürfte ich und mein Dodge, V8 5,8ltr. - Womo ja die Einsamkeit in Norge richtig genießen können. Und ich freue mich darauf - die Berge raufzufliegen, an Steigungen (auch auf deutschen Autobahnen) die Brummifahrer nicht aufzuhalten, weil ich nicht im zweiten Gang mit einem untermotorisiertem Dieselstinker hinaufeiern muß. Wenn ich zurück bin dürfte ich so ca. 9000km abgerissen haben, bei einem Verbrauch von 15 bis 20 liter/100km (mehr geht natürlich auch). Bin ich jetzt auch ein Umweltsünder und sorge nun mit dafür daß die Eiszeit noch früher kommt, weil ich mir das dieses Jahr mal gönne? Und das, obwohl ich mit meinem PKW pro Jahr gerade mal ca 5000 km schaffe weil ich das meiste mit Füßen u. Fahrrad bewältige? - Ich glaube nicht und habe zumindest kein schlechtes Gewissen dabei.

Gruß aus dem Saarland
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"Raymond Smullyn"
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Arne.R. » Fr, 05. Mär 2004, 14:30

???
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Julia » Fr, 05. Mär 2004, 15:17

Da wirft sich mir doch aber eine Frage auf.

Wir passt das - zumindest in Skandinavien - mit der Gletschergeschichte zusammen? Hier gab es um 1750 die "kleine Eiszeit", in der z.B. der Jostedalsbreen (der nach der letzten grossen Eiszeit komplett abgeschmolzen war) wieder entstand. Das ist weniger als 500 Jahre her. Nun ist der Jostedalsbreen ein Küstengletscher, dessen Eis vorrangig aus den Niederschlagsmengen und nicht den Temperaturen resultiert. Trotzdem finde ich es vielsagend, dass ein solch grosser Gletscher erst völlig verschwindet (da muss es also nach der letzten grossen Eiszeit und vor der kleinen Eiszeit mal niederschlagsärmer und wärmer gewesen sein als jetzt, da er ja jetzt noch existiert) und dann in einer angeblich normalen Zeit, die noch viel weniger lange her ist, so mir nichts dir nichts wieder entsteht. Was war denn mit dem Golfstrom als der Jostedalsbreen weg war und statt dessen dort Edellaubwald wuchs? Muss ich daraus jetzt folgern, dass diese Wärmeperiode den Golfstrom zum stoppen gebracht hat, worauf die Kleine Eiszeit kam, worauf der Josten und die anderen norwegischen Gletscher wieder entstanden und ordentlich gross wurden, worauf der Golfstrom wieder in Gang kam? Wenn ja, dann kann ja das angekündigte Szenario so neu und zerstörerisch nicht sein, sondern es gab es früher schon mal und die Menschen in Skandinavien haben es überlebt (die meisten zumindest, denn der Josten hat während seiner Glanzeit schon ein paar Menschenleben gefordert). Wenn nein, würde mich das Warum trotzdem interessieren. Mir ist klar, dass dieses norwegische Beispiel nicht die Überschwemmungen in Asien und andere Phänomene erklärt, die wohl vorher in dieser Art und Häufigkeit noch nicht nachgewiesen wurden.

Die Erde hat seit ihrer Entstehung schon sehr viele extreme Veränderungen ertragen müssen (Kontinente driften und landen wie die Antarktis in unwirtlichen Gegenden, was katastrophale Folgen für die Lebewesen auf ihnen hat(te) (gut, das ging etwas langsamer als der momentane Klimawandel), die USA war ein Binnenmeer (ist auch schon etwas länger her), Meteoriteneinschläge löschen alles höhe Leben aus (vor 65.000 Mio Jahren?), nur um ein paar Beispiele zu bringen) und bisher immer überlebt. Anders sieht es mit ihren Geschöpfen aus. Da ist im Laufe der Jahrmillionen aus verschiedenen Gründen so einiges über den Jordan gegangen. Noch nie aber hat es ein Lebewesen geschafft, sich selbst durch eigene Wirksamkeit in einem solchen Masse die zukünftige Lebensgrundlage zu entziehen und abzugraben wie der Mensch. Das nenne ich eine erstaunliche evolutionäre Leistung. Wirklich die Krönung der Schöpfung. Wenn also jetzt eine Klimaveränderung - welcher Art auch immer - darin resultieren sollte, dass es auf der Erde ein paar Millionen Menschen weniger gibt, hat die Natur vielleicht langsichtig sogar eine Chance zum Überleben. Für die Erde wäre das ein Gewinn. Es ist begrenzt und ausgerechnet worden, wie viele Menschen die Erde ernähren kann (ca. 12 Mia), und auch wenn keine Klimakatastrophen dafür sorgen würden, würde es bei der Wachstumsrate in absehbarer Zeit Kriege um Lebensmittel und Wasser geben (ich frage jetzt gar nicht, was dann aus den anderen Lebewesen auf der Erde wird, wenn die Menschheit mal 12 Mia zählt und noch mehr Natur in Asphalt und Beton verwandelt wurde). Das ist doch eigentlich keine neue Erkenntnis. Willkommen im echten Leben, USA. Wo wart ihr eigentlich so lange? China hat das doch schon lange gewusst und versucht, Massnahmen zu ergreifen (über deren Wirksamkeit und Popularität natürlich auch diskutiert werden kann).

Ich habe noch nie verstanden, wie man sich so besitzergreifend und egoistisch aufführen kann wie der Mensch es mit der Erde/Natur macht. Und auch wenn ich weiterhin mit dem Auto zur Arbeit fahren werde (weil ich gar nicht anders kann), so würde ich, wenn die Hälfte der Menschheit mit mir springen würde, von einem Berg springen, damit die Erde wieder eine Chance hat. Aber es sieht zum Glück so aus, als hätte die Menschheit von selber dafür gesorgt, dass dies bald passiert.

Das war jetzt bewusst sarkastisch und provozierend, ich habe aber hoffentlich niemanden direkt angegriffen. Die Natur ist gnadenlos und hart, hier hat Gefühl und Mitleid (menschliche Züge) nichts zu suchen. So lange die Menschheit keinen humanen Weg zu ihrer eigenen zahlenmässigen Begrenzung, einem ökonomischen Umgang mit den naturgegebenen Ressourcen der Erde oder einen Weg zum Auswandern ins Weltall findet (USA's angestrebte Methode), muss das Überleben doch durch Kriege und Naturkatastrophen geregelt werden (das Naturgesetz des Stärkeren, der über den Schwächeren gewinnt). Klingt für mich sehr logisch. (Ich meine auch, irgendwo mal gehört zu haben, dass AIDS auch ein Versuch der Natur war, die Herrschaft über die Menscheit wiederzuerlangen und dass die Natur sicher noch weitere und grausamere Waffen dieser Art auf Lager hat). Und zeigt für mich eigentlich die Nichtigkeit und Unfähigkeit der Menschheit auf, die mich schon manchmal im stillen Kämmerlein zum Verzweifeln bringt. Aber es ist richtig, was Horst sagt: es muss erst mal ins Bewusstsein der Menschheit gebracht werden, damit vielleicht etwas geschehen kann. Und jede Anstrengung und jeder Schritt in die richtige Richtung, so klein und hoffnungslos sie sein und erscheinen mögen, sind ein Anfang und besser als nichts. Es darf gehofft werden, dass sie weitere (und grössere) Schritte auslösen.
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Roger » Fr, 05. Mär 2004, 15:33

Hallo zusammen,

Vielen Dank Julia für deinen Beitrag! Finde den echt gut, obwohl er hart ist aber du hast schon recht.

@Maxe, sorry ich will dich nicht angreifen aber wenn ich dein Posting durchlese dann habe ich das Gefühl das du die vorhergehenden Postings nicht im geringsten verstanden hast :!: :!: :!:
:arrow: Es geht nicht darum das du kein Auto mehr verwenden sollst!! Es geht darum das man sich bewusst wird was man macht und wie Horst gesagt hat, etwas umdenkt. Verstehst du nicht was ich damit meine?? Es ist ein Unterschied ob du eine 6Liter Dodge oder einen 1,8Liter Golf fährst, oder etwa nicht? Es ist ein Unterschied wenn du die Klimaanlage und die Heizung in einem isolierten Haus oder in einem nicht isolierten Haus verwendest oder etwa nicht?? Es ist auch ein Unterschied ob du mit Öl, Kohle oder mit Gas, Erdwärme heizt oder etwa nicht???
Ist nun klar was ich meine? Wenn man den Lebensstil der Amis mal genauer unter die Lupe nimmt (sorry ich nehme halt wieder die Amis als Beispiel), dann wirft das doch etwas Fragen auf oder etwa nicht???? Das Kyoto Protokoll ist ne gute Sache, es ist noch nicht viel aber ein guter Schritt in die richtige Richtung. Natürlich muss man auch schauen das es eingehalten wird. Wenn sich jeder mal ein bisschen an der Nase nimmt, damit meine ich nicht gleich den ganzen Luxus aufgeben, kann man schon viel erreichen.
Maxe, was wäre denn dein Vorschlag? Das einfach alle so weitermachen wie bisher? Das alle so verschwenderisch wie die Amis leben? Völlig egoistisch nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" leben? Ich weiss nicht wie alt du bist aber ich bin 24 und ich würde gerne die restlichen 60 Jahre auch noch auf der Erde verbringen und viele andere auch.
Ich hoffe ich konnte das nun klarstellen.

Gruss

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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Martin Menzel » Fr, 05. Mär 2004, 16:12

Hei,

eine Studie zu dem spannenden und wichtigen Thema hab ich schon vor längerer Zeit mal im Web gefunden.
Sie wurde als Grundlage einer Diskussion beim World Economic Forum verfasst, und zwar bereits für das letztjährige Treffen in Davos (27.01.03).
Die Studie sowie aktuellere Veröffentlichungen findet man unter

http://www.whoi.edu/institutes/occi/cur ... limate.htm

(Leider alles auf Englisch)

Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist folgende:

Wenn der Golfstrom tatsächlich in naher Zukunft zum erliegen kommt,
erscheinen doch die aktuellen politischen Auseinandersetzungen über Arbeitslosigkeit, Zukunft der Sozialversicherungen, 10 Euro Praxisgebühr u.s.w. wie das Stühlerücken auf dem Sonnendeck der Titanic.

Gruß

Martin
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Christian König » Fr, 05. Mär 2004, 16:37

Hallo Julia!

Julia hat geschrieben:Wir passt das - zumindest in Skandinavien - mit der Gletschergeschichte zusammen? Hier gab es um 1750 die "kleine Eiszeit", in der z.B. der Jostedalsbreen (der nach der letzten grossen Eiszeit komplett abgeschmolzen war) wieder entstand. Das ist weniger als 500 Jahre her.

Kleine Korrektur, da das nach meinem Wissen so nicht korrekt, bzw. ungenau ist: Es stimmt, dass der Jostedalsbreen nach der letzten großen Eiszeit komplett abgeschmolzen ist, aber zu wachsen begonnen hat er wieder bereits vor ca. 5000 Jahren. Richtig ist jedoch, dass zur "kleinen Eiszeit" um 1750 der Jostedalsbreen (und auch andere Gletscher Norwegens) enorm zugelegt und manche Gletscherzunge sich mehrere Kilometer innerhalb kurzer Zeit vorwärts gewälzt hat.

Viele Grüße,
Christian
Zuletzt geändert von Christian König am Fr, 05. Mär 2004, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Julia » Fr, 05. Mär 2004, 16:47

Hallo Christian, danke! Dann war es also vor 5000 Jahren, dass der Golfstrom zusammengebrochen ist :P , und so weit reicht natürlich die Temperatur- und Klimamessung nicht zurück. Schade eigentlich, weil megaspannend :P

PS: Morten würde sich über ein Gletscherwachstum jedenfalls freuen :wink:
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Re: Eiszeit in 20 Jahren?

Beitragvon Christian König » Fr, 05. Mär 2004, 17:04

Hallo zusammen, hallo Julia!

Julia hat geschrieben:PS: Morten würde sich über ein Gletscherwachstum jedenfalls freuen :wink:

Hihi, ich weiß - würde mich darüber aber auch freuen. ;-)

Vielleicht noch als Ergänzung: Gletscher sind recht komplizierte Gebilde, da sehr viele verschiedene Faktoren das Entstehen und Abschmelzen beeinflussen. Sie sind zwar ohne Zweifel recht gute Indikatoren für das Klima, aber da gibt es auch so manche Tücke, die beachtet werden will - gerade bei den norwegischen Gletschern.

Z.B. sind in den letzten 7-10 Jahren manche Gletscherzungen des Jostedalsbreen um gute Stücke vorgestoßen (z.B. der Briksdalsbreen über 300 Meter). Dagegen schmolzen in den Alpen die Gletscher weiterhin kontinuierlich ab. Man erklärt das damit, dass auch in Norwegen die Winter milder geworden sind. Da wärmere Luft mehr Wasser transportiert schneit es in milderen Wintern auch mehr auf den Gletschern und sie bekommen so mehr "Nahrung". Wenn dieser vergrößerte Zuwachs, dann auch noch das erhöhte Abschmelzen in wärmeren Sommern übersteigt, wachsen die Gletscher obwohl es wärmer geworden ist.

Erst wenn die Temperatur noch weiter steigt, so dass im Winter wieder weniger Schnee fällt und im Sommer das Eis noch stärker schmilzt, schwinden die Gletscher wieder. Das ist jedoch (auf Grund der ohnehin wärmeren Winter) der Fall in den Alpen im Gegensatz zu den norwegischen Gletschern.

Grüße,
Christian
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