Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon arippich » Di, 17. Sep 2013, 14:58

Sehr schöner Reisebericht und coole Fotos. Ich hoffe da kommt noch mehr :D.

P.S: Der "Bodendecker" sieht für mich wie Rentierflechte aus.
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon syltetoy » Di, 17. Sep 2013, 15:19

Wieder ganz toll zu lesen und anzuschauen.....vielen Dank.
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon turtle69 » Di, 17. Sep 2013, 15:37

Bin auch mit Begeisterung dabei.
Echt super und ein paar Tage kommen ja wohl noch, freu...............

Gruß,
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Julindi » Mi, 18. Sep 2013, 9:45

superschöner Bericht mit tollen Bildern.. ich freu mich immer, wenn es weiter geht und ich mitfahren kann :D
Das mit der Überforderung der Sinne kann ich seeeehr gut nachvollziehen. Bei unserm ersten Urlaub in Norge lag ich am ersten Abend im Zelt und hatte sowas wie einen Natur-Flash (...high durch Natur... :wink: )

Ich freu mich auf's Weiterreisen!!!
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon KaZi » Mi, 18. Sep 2013, 10:28

Vielen Dank für den tollen Bericht. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »SCHEISS GÖTTER!« zu rufen." (Terry Pratchett)
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon inesmstaedt » Mi, 18. Sep 2013, 12:33

Einfach nur toll, Svenja! Danke für die wunderbaren Bilder und den super geschriebenen Bericht. Sehr unterhaltsam! Ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung :D
Seufz... Das Norwegenvirus ist mal wieder sehr aktiv... Wenn ich nur erst wieder dort wäre...
LG Ines
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Duis-Svenni » Do, 19. Sep 2013, 20:57

Moin Moin liebe Fories,
jetzt hab ich mal wieder ein paar Minuten um hier vorbei zu schauen. Total toll, dass ihr alle so mitfiebert. Wenn ich euch die Berichte einstelle würde ich am aller liebsten gleich wieder los. Die Norwegenlandkarte mit der die Planung angefangen hat, hängt auch immernoch an der Wohnzimmerwand. Abnehmen wollen wir sie noch nicht... :oops: (Vielleicht wenn wir die Bilder fertig haben, die wir aufhängen wollen...aber auch dann nur vielleicht :wink: )


arippich hat geschrieben:P.S: Der "Bodendecker" sieht für mich wie Rentierflechte aus.


Hi arippich, von Rentierflechten hatte ich noch nie gehört. Danke für die Info!! :) Dachte es wäre vielleicht Islandmoos...Aber ehrlich gesagt basiert mein Gedanke auch nur darauf, dass ich mich errinert habe, dass Oma und Opa früher in die Oster-Nester immer ganz helles Moos gemacht haben und das Islandmoos genannt haben. Vielleicht ist es aber auch ein Komplott und es war auch damals schon Rentierflechte, was in die Osternester kam :?: :roll: :wink:

Nun aber zu Tag 6, an dem wir uns gerade wegs in die norwegische Mythologie gestürzt haben:

Tag 6 - 06. August 2013

Hard Facts:
Von/Bis: Vennesund - Sandnessjoen (RV17)
MINI-KM: 139 km (2042km gesamt seit DU)
Wetter: Bis 15 Uhr Sonne und Quellwölkchen, dann aufziehender Regen am Horizont

Da wir an Tag 5 ja ordentlich Strecke gemacht haben um noch an die Küste zu kommen, wollten wir es an Tag 6 mal ruhiger angehen lassen."Von Vennessund über den Torghatten zu den Sieben Schwestern". Das war der Plan.

Ab ins Reich der norwegischen Mythen und Sagen also. Ein super Tag welcher in der früh wie gewohnt mit Frühstücken, Wagen packen und Zelt zusammen räumen begann. Die Nacht war trocken und so musste das Zelt ausnahmsweise mal nicht trocknen, das war echt angenehm. Danach gings dann direkt los in Richtung Torghatten. Die Wanderung durch das Loch im Fels war in unseren Planungen fest verankert und sollte nun in die Tat umgesetzt werden, bevor das angekündigte Gewitter-Wetter unseren Küstenabschnitt erreichen sollte.

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Von unserem Campingplatz in Vennesund aus ging es erst einmal über die wunderschöne Insel Somna, immer mit Blick auf die offene See und die immer wieder auftauchenden Felsformationen. Auf Somna gibt es richtig viel Landwirtschaft und wir haben erneut festgestellt: Bei Wiesen mit solchem Panorama kann Kuh sein gar nicht so übel sein :) .

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Als der Torghatten dann das erste Mal ins Bild kam waren wir uns erst gar nicht sicher, ob er es ist. Bei den ganzen Bergen kann man auch schon mal die Übersicht verlieren, aber als wir dann den Skillebotnfjorden vor Kopf „umkreist“ hatten und der Berg immer noch direkt vor uns am Horizont zu sehen war, war alles klar und Dennis gab noch ein bisschen mehr Gas um uns schnell dort hin zu bringen.

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Vorab mussten wir allerdings noch durch das Örtchen Bronnnysund, was sich mit jede Menge Einkaufsmöglichkeiten und Tankstellen präsentierte. Beides wurde später auch noch in Beschlag genommen, aber erst mal weiter in Richtung Berg. Als wir aus dem Örtchen schon beinahe wieder raus waren kam auf einmal eine riiiiiesige Brücke ins Bild. Wir wussten wohl, dass die Hurtigrutenschiffe hier irgendwo durch fahren, aber dass wir über die Brücke fahren würden hatten wir nicht ganz auf dem Schirm. Die Aussicht war jedenfalls einfach nur spektakulär, auch wenn kein Hurtigrutenschiff in Sicht war – dazu waren wir einfach zu früh dran.

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Von der Brücke aus waren es dann nur noch wenige Kilometer, bis wir Buddy unterhalb vom Berg auf dem Parkplatz abstellten und erst mal nen Blick riskierten. „Das ist schon ne ganz schöne Wand!“ Sprach Dennis und futterte erst Mal ein paar der guten Paprika-Chips zur Stärkung vor dem Aufstieg.

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Nachdem der erste Eindruck verdaut war begannen wir optimistisch den Aufstieg. Das Wetter war noch super und soooo hoch kann das ja auch gar nicht sein. Ja ja… Die norwegische Vorstellung eines ausgeschilderten Wanderwegs sieht an dieser Stelle wie folgt aus: Ein steiles, ausgewaschenes Flussbett, welches alle paar hundert Meter mal mit einem roten Punkt an beliebigen Stellen gekennzeichnet ist. Könnte auch Blut sein, ist aber eine Wegmarkierung.

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Von einem richtigen Weg kann man an dieser Stelle freilich gar nicht sprechen, denn man klettert über Felsen, Kies, Moor und Hinkelsteine (Oberlix hätte seine Freude daran) immer weiter in Richtung eines Lochs im Fels, was man allerdings nicht sehen kann. Ein witziger Kontrastpunkt zu der Streckenführung: An einigen Stellen stehen kleine Schilder mit QR Code zum einscannen. Hier bekommt man wohl Infos zu der Umgebung. Mein Handy hat den Code natürlich wieder nicht gelesen..aber für Leute mit funktionierender Technik sicher informativ :P

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Der Aufstieg war zwar wie gesagt ein bisschen unwegsam, aber NICHTS gegen den Abstieg. Denn der war erst einmal Steil in Richtung Küste. Und an Stellen, die auf deutschen Wanderwegen bereits weitläufig wegen Absturzgefahr gesperrt wären, findet man in Norwegen noch nicht mal ein Seil. Wir hatten Spaß sag ich euch. Sowas finden wir einfach spitze und wollten gerne unbedingt mehr davon!! (Ohne allzuviel vorzugreifen: wir haben noch mehr davon bekommen ^^).

Das Loch selbst war natürlich, wie erwartet, GIGANTISCH. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. 35m hoch, bis zu 20m breit und knapp 170m tief/lang ist das „Loch“, welches Hestmannens Pfeil im Hut des Königs Somna hinterlassen hat.

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Ihr hättet jetzt als Ursache wahrscheinlich irgendwas geologisch/tektonisches erwartet, gelle? Aber NEIN, nicht hier im Nordland – dem Reich der Mythen und Legenden :D Hier läuft die Landschaftsgestaltung nämlich so ab (Kurzfassung): Vor laaaanger, laaanger Zeit, als Nordland noch ein Tummelplatz für übernatürliche Wesen war, begab es sich, dass die Kinder zweier benachbarter Riesen-Könige ziemliche Unruhestifter (Neudeutsch: "Rebellen") waren. Da war auf der einen Seite Hestmannen, der Sohn von Vagakallen und auf der anderen Seite die 7 Schwestern von König Sulitjelma. Die Schwestern wurden ins mystische Erziehungslager auf die Insel Landegode geschickt, wo bereits die schöne Lekamoya rum hockte. Auf Lekamoya hatte Hestmannen bereits lange ein Auge geworfen und beobachtete sie ständig. Dann kam es dann, dass die 7 Schwestern mit der schönen Lekamoya zusammen baden gingen und Hestmannen die Gunst der Stunde ergriff um Lekamoya zu erobern (aus moderner Sicht würde ich im davon abraten ein Mädchen beim Baden zu stören, aber damals….).

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Die 8 prüden Damen flüchtete jedenfalls vor Hestemannen wie die Hasen entlang der Küste. Die 7 Schwestern waren etwas pummelig, weswegen sie sich auf der Insel Alsten zur Pause niederließen. Hestemannen interessierte das recht wenig, denn er war ja hinter Lekamoya her. Diese flüchtete bis in den Machtbereich des König Somna und drohte zu entkommen. Aus Frust legte Hestemann einen Pfeil an um Lekamoya nieder zu schießen, dies fand der König Somna gar nicht witzig und warf seinen Hut in die Flugbahn des Pfeils.

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Dumm nur, dass alle beieinander vergessen hatten, dass die Sonne aufging und sie alle zu Stein werden ließ. So ragt der durchschossene Hut heute als Torghatten aus dem Meer, die schöne Lekamoya wurde zur Insel Leka, der böse Hestemann zur Insel Hestmannoy und die pummeligen 7 Schwestern bilden den berühmten, siebengipfeligen Gebirgszug „sieben Schwestern“ bei Sandnessjoen. Mit Blick auf Letzteren haben wir übrigens in einer netten kleinen Hütte den Abend verbracht und beobachtet, wie sich Gewitter und Wind über den Schwestern zusammen zog.

Tolle Geschichte oder? Ich bin fest davon überzeugt: So ist das gewesen und nicht anders. Dennis ist zwar anderer Meinung, aber Männer haben bekanntlich ja auch keinen Sinn für Mythen und Fabeln und so. :P :wink:

Zurück zum Tagesgeschehen:
Der Abstieg war wie gesagt kniffelig, vor allem weil wir ja noch keine neue "Zehenschlüpfer" hatten und mein linker Fuß noch von einem Treppensturz kurz vor dem Urlaub lediert war.

Als Einstimmung kamen wir ein paar Meter nach der Durchquerung des Lochs erst einmal an einem Hinweisschild vorbei, das ganz deutlich zeigte: Hier muss man mit Steinen von obene rechnen. Ach...das hätten wir jetzt nicht erwartet :wink:

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Etwas weiter sahen wir dann auch die ganzen Steine, die hier wohl so ab und an herunter purzeln. Die Gelegenheit haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und haben erst einmal zwei Steinchen auf den großen Haufen gelegt. Man muss ja auch Zeichen setzten auf so einer Reise, oder? :P
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Unten am Fuß des Bergs kam dann direkt wieder ein landschaftlicher Umschwung. Man würde denken man wäre auf irgendeiner ostfrisischen Insel. Binsen...Strand...Muscheln...Austernstecher.. Herrlich. Wenn man die Augen schließt könnte man denken, man stande im Wattenmeer *träum* Was noch auffällig war ist, dass wir entlang des Rückwegs unzählige leere Schneckenhäuser gefunden haben. Ein starker Tatverdacht ist dabei auf die Spatzen gefallen, die überall herumtrippelten. Weiß vielleicht jemand ob Spatzen Schnecken fressen? Oder warum die Schneckenhäuschen sonst alle verwaist waren?

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Nach unserem knapp 4km langen Weg durch den Hut ging es für uns immer weiter entlang der RV17. Die Straße ist wirklich nur zu empfehlen, die ganzen Bergpanoramen ziehen einen unweigerlich in ihren Bann und bei den diversen Fährüberfahrten kann man richtig gut ausspannen.

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Wir sind an diesem Tag von Horn nach Anndalsvag mit der Fähre übergesetzt (20 Min.) und dann mit Vollgas an der Küste entlang die 17km nach Forvik um dort die nächste Fähre zu bekommen.
Diese fuhr nämlich 1 Stunde quer über die Fjorde nach Tjotta und diese Überfahrt wollten wir unbedingt noch machen, da Sandnessjoen mit den 7 Schwestern ja unser Tagesziel war.

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Die Stunde auf dem Oberdeck der Fähre war richtig toll, mit frischem Pfannekuchen aus der Bordküche lässt es sich richtig gut aushalten. Ich hatte mir schön dick Erdbeermarmelade oben drauf gestrichen und habe erst beim ersten Happen gemerkt, dass der Pfannekuchen innen mit dem guten Karamellkäse belegt war. Die Zusammenstellung war zwar eigenwillig, konnte aber gegessen werden. Nächstes Mal werde ich aber richtig hin gucken bevor ich zur Marmelade greife.

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Dennis hatte zwischenzeitlich „erste Reihe Plätze“ auf dem Oberdeck reserviert und so konnten wir mit Büchern und Happa die Fahrt so richtig genießen, auch wenn am Horizont schon bedrohliche Wolken aufzogen.

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Da der Wetterbericht ja eh Gewitter angesagt hatte, haben wir dann kurz vor Sandnessjoen auch den ersten Campingplatz angesteuert (direkt am kleinen Flughafen und DIREKT DIREKT an den 7 Schwestern) und uns zum ersten Mal seit Oslo wieder eine feste Unterkunft gebucht.

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Eine Hütte mit Küchenzeile und eigenem Bad – Luxus. Aber so ließ sich das Wetter draußen herrlich entspannt beobachten und unsere Handtücher etc. können mal richtig durchtrocknen. Im Nachhinein betrachtet denken wir zwar, dass die Hütte total überteuert war, denn so viel haben wir den ganzen Urlaub nie wieder auch nur ansatzweise zahlen müssen, aber wir stempeln es einfach als Anfängerfehler ab. Haben schließlich daraus gelernt und danach immer fein nachverhandelt :wink:

Die Lage des Platzes muss ich aber trotz des Preises für die Hütte empfehlen. Die Stellplätze für Wohnmobile sind direkt an einer kleinen Steilküste zum Meer. Man hat einen super tollen Blick von dort und wir haben uns mit einem Paar unterhalten, welches dort auf jeder Reise Halt macht. Für uns nur verständlich, denn bei einem solchen Stellplatz ist sogar (oder erst recht) ein herannahendes Gewitter über dem Meer spektakulär anzusehen.

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So, nun gehts wieder ans Bilder verkleinern und hoch laden. Ich schicke euch viele Grüße aus dem trüben Duisburg und beneide im Geheimen diejenigen unter euch, die demnächst in den hohen Norden aufbrechen dürfen :)

Gute Nacht,
Svenni
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Schnettel » Do, 19. Sep 2013, 21:19

Toll!
Ich liebe den Torghatten. Hab mal ein Jahr auf dieser kleinen Insel vor Brønnøysund gewohnt und hatte den Torghatten quasi vor der Haustuer. ;-)
Fuer die Geocacher: IM Loch gibt es auch einen Cache. :-)
Das mit den QR codes muss neu sein. Find ich toll. Ich glaub, wir muessen da mal wieder hin... :-)

Duis-Svenni hat geschrieben:Die Stunde auf dem Oberdeck der Fähre war richtig toll, mit frischem Pfannekuchen aus der Bordküche lässt es sich richtig gut aushalten. Ich hatte mir schön dick Erdbeermarmelade oben drauf gestrichen und habe erst beim ersten Happen gemerkt, dass der Pfannekuchen innen mit dem guten Karamellkäse belegt war.
Das waren bestimmt die leckeren norwegischen Waffeln mit Brunost?
Møgt ihr denn den Brunost?
Wir haben festgestellt, dass es da nur 2 Richtungen gibt: entweder man liebt ihn oder mag ihn gar nicht.... Wir lieben ihn. ;-)
Waffeln sind - ob mit Brunost oder mit Rahm und Marmelade - so etwas wie ein Nationalessen. Die gibt es sozusagen "immer und ueberall". :koch:
Når livet gir deg sitroner - be om Tequila og salt!
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Gudrun » Fr, 20. Sep 2013, 8:46

Duis-Svenni hat geschrieben:Die Stunde auf dem Oberdeck der Fähre war richtig toll, mit frischem Pfannekuchen aus der Bordküche lässt es sich richtig gut aushalten. Ich hatte mir schön dick Erdbeermarmelade oben drauf gestrichen und habe erst beim ersten Happen gemerkt, dass der Pfannekuchen innen mit dem guten Karamellkäse belegt war.
Na, das ist doch ne prima Kombi, Brunost und Marmelade mit heißen Waffeln liebe ich. Scheckt aber nur in Norge, deshalb (und wegen Deines Berichtes und wegen, wegen, wegen...) muss ich da hin.

Danke für den Bericht.

Grüße Gudrun
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon inesmstaedt » Fr, 20. Sep 2013, 15:35

Hihi, das Schild "Vorsicht, Steinschlag"... Da kommen auch gleich wieder lustige Erinnerungen hoch: Sohnemann kommentierte dieses Schild fachmännisch: "Aha, zweie liegen schon unten und einer kommt noch. Hoffentlich nicht gerade jetzt... :shock: " :lol:
LG Ines
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon syltetoy » Sa, 21. Sep 2013, 21:52

Ohhhhhhh wieder so tolle Fotos und Erzählungen......vielen Dank.
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Duis-Svenni » Mi, 25. Sep 2013, 18:35

Schnettel hat geschrieben:Møgt ihr denn den Brunost?
Wir haben festgestellt, dass es da nur 2 Richtungen gibt: entweder man liebt ihn oder mag ihn gar nicht.... Wir lieben ihn. ;-)
Waffeln sind - ob mit Brunost oder mit Rahm und Marmelade - so etwas wie ein Nationalessen. Die gibt es sozusagen "immer und ueberall". :koch:


Also ich muss sagen, ich kann mich noch nicht ganz entscheiden. Dennis ist so wie so kein großer Käse-Esser, daher hat er da erst gar keine Vorliebe...Ich finde den Brunost ganz ok, aber zu meinen Lieblingskäsen wird er glaube ich nicht... :oops: Meine Mama gehört allerdings zu der "Wir lieben Brunost Fraktion", daher gab es für sie als Mitbringsel ein extra dickes Stück Brunost :D

Jetzt gehts erst einmal weiter mit Tag 7, womit die erste Woche unserer Reise schon vorbei wäre. Es ist unfassbar wie schnell die Zeit vergeht. Der Gedanke, dass wir aber noch 3 Wochen vor uns hatten, hat die Stimmung gar nicht erst kippen lassen. :)


Tag 7: 07.08.2013



Hard Facts:

Von/Bis: Sandnessjoen -Straumen (bei Fauske)
MINI-KM: 400 km (2441km gesamt seit DU)
Wetter: Regen und kalt *bibber*

Tag 7 war der Tag unseres Urlaubs, an dem irgendwie fast nichts so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem obligatorischen Kaffee und dem mit Liebe geschmierten Nutellabrot wurde Buddy so nah wie möglich an die Tür geparkt um beim Bepacken halbwegs trocken zu bleiben. Um Punkt 11.57 Uhr ging es dann von Sandnessjoen in Richtung Mo i Rana, wo wir uns doch unsere neuen FiverFingers (Zehenschlüpfer) zulegen wollten.

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Aus dem Fenster der Hütte konnte man an diesem Morgen zwar raus gucken, aber von den 7-Schwestern war absolut gar Nichts mehr zu sehen. Man hätte denken können, dass dort gar keine Berge wären - hinter den Wolken.

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Was soll ich sagen? Der "Schuppen" in dem wir uns eindecken wollten hatte dicht gemacht. Die Norwegen brauchen wohl nicht soviel Outdoor-Equipment. Oder der Standort im Industriegebiet hat den Laden dahingerafft?! Mo i Rana hat um den Laden herum ähnlich otpische Merkmale wie Bochum 8) (Dampfende Schornsteine und pure Industrie gepaart mit jeder Menge Kreisverkehre...)

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Das schönste an Mo i Rana war für uns der Weg dorthin und wieder weg. (Ich möchte hier aber auch betonen, dass unsere verregnete Laune sicherlich dazu beigetragen hat, dass wir die Stadt als nicht so hübsch wahrgenommen haben...) Auf der Hinfahrt wollten wir eigentlich von Sandnessjoen über Leirvika nach Hemnesberget mit der Fähre übersetzen. Da wir aber ausnahmsweise keinen Fährplan hatten stellten wir nach einer beinahe einstündigen Autofahrt fest, dass wir knapp 1,5 Stunden auf die Fähre hätten warten müssen.

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Das konnten wir so nicht stehen lassen da es den ganzen Tagesablauf durcheinander gebracht hätte und uns die Aussicht auf Wartezeit im Auto mit Regen auf der Frontscheibe nicht sonderlich gelockt hat – Demnach sind wir dann im Eiltempo nach Levang um nach Nesna überzusetzen. Den Plan hatten wir und so konnten wir feststellen, dass wir mit ein bisschen Buddy-Power ungefähr 10 Minuten vor Abfahrt eintreffen würden. Die Strecke kannten wir ja bereits und wussten welch Kurvenreiche und vorallem mit tollen Aussichten gespickte Straße vor uns lag.

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Das gute an der Fährüberfahrt nach Nesna war das Eis-Angebot an Bord :D Es gibt ein Einshörnchen, das heißt "Giga" und es ist soooo riesig, dass man danach einen Tiefkühlbauch hat. Ihr müsst es euch so vorstellen: Draußen massiver Regen, Temperaturen um 12°C., Dennis und ich in Regenjacken und mit Kapuzen eingemümmelt im Salon des Bootes, MIT Eis. Hmmmm :D

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Übergeordnetes Ziel für den Tag war ja eigentlich Bodo – Da wir jedoch durch das Fahrplan-Malheur viel Zeit verloren hatten entschieden wir uns im Verlauf für einen Spontanhalt. Aber ich springe malwieder.

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Von Nesna ging es dann nach Mo i Rana wo wir die oben beschriebene traurige Entdeckung machten. Da jedoch im Gespräch mit Campern in Sandnessjoen klar geworden war, dass die Gletscherwanderung zum Svartissen-Gletscher ganz toll sein sollte haben wir beschlossen, nicht zurück zur RV17 zu fahren, sondern innländisch weiter zu reisen (das Wetter war ja eh grau und mehr als nass).

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Der Weg zum Svartissen ging entlang einer Straße die mehr an Kanada aus Filmen und Dennis geliebter Serie „Die Goldsucher von Alaska“ auf DMAX erinnerte.

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Man könnte meinen wir fuhren am Yukon! Eigentlich sollte am Ender der Schotterpiste ein Bötchen warten welches uns dann zu besagtem Gletscher bringen sollte. ( Von dort wären es noch fast 3km zu Fuß gewesen).

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Nunja: Da es schon nach 15 Uhr war hatten wir hier leider das letzte Boot verpasst. :evil:

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An dieser Stelle war mein persönnliches Frustlevel für den Tag auf jeden Fall voll. Außerdem regnete es mitlerweile schon wieder. Ich wäre aber auch bei Regen auf den Gletscher gestiegen. Voll blöd. Zum Ausgleich habe ich Dennis dann genötigt auf dem Rückweg aus dem Tal mit mir an ganz vielen Foto-Hot-Spots anzuhalten und über Leitplanken zu klettern um Fotos von Wasserfällen, Stromschnellen, und Landschaft zu machen. Ha Ha Ha :)

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Zurück von den Gletscher-Boot-Fiasko wieder auf der E6 in Richtung Fauske überkam uns langsam ein bisschen die richtig schlechte Laune – Keine Pause gemacht, kaum draussen gewesen, nichts gegessen und irgendwie… naja. Einfach ein „Bäh-Tag“.

Das sollte jedoch nicht lange halten – Schließlich hätte es schon mit schwarzer Magie oder spontaner Plattentektonik zugehen müssen, wenn wir den Polarkreis nicht überqueren könnten. SO kam es, dass wir also am 07.08.2013 mit allen Teilnehmern dieser Reise den Polarkreis bei entspannten gefühlten -10000000°C (tatsächlich +10°C) erreichten. :lol: :!: :lol:

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Klar, dass man hier „Tax-Free-Shopping“ im „Polarsirkelensenter“ betreiben konnte. Ein bisschen Schade aus unserer Sicht aber ja unvermeidbar und verständlich. Nach einem netten Gespräch mit einem Biker (Dennis hat ein Foto von ihm vor der großen Polarkreis-Statue geschossen) stellten wir Buddy, uns, Elmar (unser Reise-Maskottchen) und alles was bei uns noch einen Namen hat vor dieser Statue auf und schossen Fotos.

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Die Fahrt zum Polarkreis war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Erst fährt man durch das grünen, baum- und wasserreichen Dunderlandsdalen und hat links und rechts Berge voller Bäume und sprudelnden Stromschnellen und dann auf einmal, fährt man um ne Kurve und alles ist weg. Man denkt eben noch "Häääh?" und dann ist man schon mitten drin im Fjell und hat links und rechts nur noch Felsen, Moose, kleine Sträucher und sonst Nichts mehr. Doch: Eis und Schnee auf den Bergen. Das war schon echt ein krasser Umschwung in der Landschaft. Sehr beeindruckend und man kam wieder einmal gar nicht hinterher mit staunen ^^

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Gekauft haben wir übrigens nur Karten. Dennis war kurz versucht für die Arbeit einen Becher „I crossed the Polar circle“ zu kaufen – Dachte sich dann aber, dass es vllt. ein bisschen komisch aufgenommen werden könnte. Naja, er mag eben kein Nippes. Ich hingegen war im Spielparadies für Touris angekomen, habe mich aber richtig gut zurückgehalten!!

Da der Magen nun wirklich schon lauthals knurrte und das Wetter (Nass, Kalt, Nebel) immernoch unverändert war, trieb es uns wieder in den Wagen und so begaben wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg nach Fauske.

Dort rollten wir ca. um 20.30 Uhr auf den Campingplatz und, oh Wunder: Nichts mit campen. Am nächsten Tag sollte ein Radrennen in Fauske stattfinden, sodass die Straße an welchem auch der Campingplatz lag gesperrt werden würde. Irgendwie hätte es uns an diesem Tag auch überrascht, wenn irgendwas glatt gelaufen wäre... :cry:

So strandeten wir nun letzten Endes in Straumen, reservierten uns für die schon fest eingeplanten 150 Kronen einen Platz für die Nacht und kochten uns erstmal etwas. Sogar zwei unterschiedliche Gerichte. :oops: Dennist hat festgestellt, dass 16 Minuten für Reis eine Ewigkeit sein kann, wenn man mit knurrendem Magen den Gasbrenner anfeuert.

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Meine Nudeln mit Soße waren hingegen gaaaanz schnell fertig. Lecker wars und danach gings ganz schnell ab ins Zelt, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon sooo viele Mückenstiche, dass ich gar nicht mehr wusste wo ich mich eigentlich kratzen sollte. An der rechten Wade allein 18!!!!. :( Dennis hingegen war noch mit einem Angler ins Gespräch gekommen, denn der Fluss rauschte direkt 5m vor unserem Zelt in Richtung Fjord - da war natürlich direkt wieder der Ehrgeiz geweckt.

Kurz zusammengefasst kann man sagen: Viel Fahrerei, viel gesehen, viel nass geworden, Polarkreis überquert, gefroren, gehungert, Bötchen gefahren und rückwirkend mit etwas Abstand betrachtet eine tolle Zeit gehabt :)

In diesem Sinne:

Viele liebe Grüße und euch einen schönen Abend!
Svenni
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Okki » Mi, 25. Sep 2013, 18:44

Hallo,
sehr schöne Bilder. Danke für den Bericht. Die beschriebene Gegend könnte auch was für unseren nächsten Norwegenurlaub sein :!:

Okki
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon arippich » Mi, 25. Sep 2013, 20:02

Schön, es geht weiter.

Was den Svartisen angeht, ihr hättet nicht wegen des Bootes unkehren müssen, man kann dorthin laufen :lol: .

Wir waren vor ein paar Jahren mit den Kindern dort und haben auch das letzte Boot verpasst,
das war auf dem Rückweg, nachdem wir die ca, 8km hin gelaufen waren und eigentlich wenig Lust
auf weitere Latscherei hatten :lol:.

Habt Ihr vielleicht das coole Schildchen gesehen, das offensichtlich vor solchen Unterfangen warnen sollte?

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Ich weiß nicht mal genau warum, aber mir ist Mo irgendwie sympatisch. Vielleicht auch, weil es meine Lieblingsregion in N ist und ich gerne wieder hinkomme.

Bin gespannt wie's weiter geht.
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Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon syltetoy » Do, 26. Sep 2013, 9:57

Wieder nett geschrieben und schön bebildert.
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