Hallo Ihr Pilzinteressierten,
toll was Ihr alles wisst und wo Ihr überall Eure Infos herholt. Mit der Pilzbestimmerseite habe ich auch wieder mal was neues dazugelernt, die Seite kannte ich noch nicht. Was nun unser Bestimmungsproblem angeht, kann ich "ino" mitteilen, dass ich unter google.de und deutsche Seiten nur zwei Hinweise gefunden habe, die etwas zu dem Gebirgsbirkenpilz wie ich ihn mal nennen möchte (einen offiziellen deutschen Namen gibt es dafür nicht, da der Pilz in D auch nicht vorkommt) und eine davon ist uns sehr nah und nennt sich norwegen-freunde.com

Dort unter den Pilzen des Monats März 2002 findet man den Birkenpilz und das 2.+3. Bild zeigt ebenfalls den Fjellskrubb, den Gebirgsbirkenpilz. Da der Pilz in Norwegen häufig ist, habe ich dort auch eine genauere Beschreibung gegeben. Ein sehr gutes Bild und eine kompetente Beschreibung findet Ihr in dem norwegischen Pilzbuch Sopp i Norden Seite 175 3. Pilz von oben. Eines der wichtigsten Charakteristika ist die Hutgröße, sie beträgt bei dem Gebirgsbirkenpilz nur 3 - 5 cm, ist also sehr klein und die Huthaut ist gerne aufgesprungen und feldrig zerteilt (sieht man deutlich auf allen Bildern) und er ist der Begleiter der Zwergbirke im Gebirge.
Auch wenn es grundsätzlich schwierig ist, Pilze anhand von Fotos zu bestimmen könnte aufgrund des Standortes und der Größe eine ziemlich exakte Auskunft gegeben werden, darum die Frage an den Finder und Fotografen: Wie groß war der Pilz und in welcher Gebirgslandschaft wurde er gefunden. Ich meine die Alpenbärentraube auf dem Bild erkannt zu haben (Julia stimmst Du mir zu ? ) und das zeigt schon eine gewisse Höhe an in der zumindest in Norwegen nur noch Krüppelbirken und eben Zwergbirken vorkommen. Trotzdem muß ich sagen, dass ein wesentliches Merkmal für den gewöhnlichen Birkenpilz und gegen den Gebirgsbirkenpilz
spricht und das sind die schwarzen Pusteln/Schüppchen auf dem Stiel. Der Gebirgsbirkenpilz hat zunächst fast weiße und dann graugelbliche bis hellbräunliche - aber niemals schwarze - Stielschüppchen, so und jetzt sitzen wir im Dilemma. Wir haben einen Pilz der in der richtigen Höhenlage wächst, eine charakteristische Huthaut vorweist, der vielleicht auch klein genug war um in das Bestimmungsbild zu passen und zum guten Schluß stimmt ein anderes Detail halt überhaupt nicht mit der Literatur und der Wirklichkeit überein. Das können wir aber nicht einfach unterschlagen oder irgendwie gerade biegen, die Bestimmungsmerkmale sind eindeutig und die Stielschüppchen passen da nicht ins Bild des Gebirgsbirkenpilzes, fjellskrubb, Leccinum rotundifoliae, während alle Merkmale sehr gut zum gewöhnlichen Birkenpilz, brunskrubb, Leccinum scabrum passen, der im Übrigen in Norwegen auch bis hinauf ans Nordkapp vorkommt und dort oben von mir auch mehrfach gefunden wurde. Der Birkenpilz ist sozusagen nur der deutlich größere Bruder, der ansonsten in fast allen Merkmalen auser den Stielschüppchen mit dem Gebirgsbirkenpilz übereinstimmt, auch in den Hutfarben und auch er kann die aufgesprungene Huthaut haben. Ein wesentliches Merkmal können wir leider nicht mehr überprüfen, das Fleisch des Birkenpilz wird ganz schnell noch im Jungzustand weich, das Fleisch des Gebirgsbirkenpilz bleibt ähnich den Rotkappen ( Pilz des Monats Juni 2001) verhältnismäßig lange fest. Wir müssen also feststellen, dass wir nur anhand eines Bildes doch nicht sicher sagen können um welchen Pilz es sich handelt. Sollte der Pilz im Herbar sein könnten einige weitere Nahaufnahmen zum Porenfutter, zu den Stielschüppchen zur Huthaut etc. und gegebenenfalls auch eine mikroskopische Untersuchung des Herbarmaterials weiteren Aufschluß bringen, für die Untersuchung müßte ich den Pilz aber schon hier bei mir haben.
So, ich hoffe ich habe alle Klarheiten beseitigt, das wichtigste für unsere Speisepilzsammler ist aber, dass alle "skrubb" also alle Birkenpilze und Rotkappen die wir in Norwegen finden essbar sind, schaut öfters mal auf unsere eigene Pilzseite Freunde !!!
Lieben Gruß Pilze-Börnie