Hallo Norwegenfreunde!
Nachdem nun schon einige Reiseberichte dieses Jahres meinen Norwegen-Virus arg gefüttert haben, möchte ich mich anschließen und von unserer diesjährigen Tour berichten.
Wir, das sind Johannes und Gudrun, ein schon etwas in die Jahre gekommenes Pärchen und Bo, unser 2 Jahre alter Labrador, wir waren mal wieder einige Wochen in diesem tollen Land unterwegs - mit einem PKW, der fürs Schlafen, Kochen usw. einen kleinen Wohnwagen hinter sich herzieht.
Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, die Helgelandküste kennenzulernen. Je nachdem, wie das Wetter ist und wie schnell es vorwärts geht, soll es dann noch ein Stück weiter nordwärts Richtung Finnmark gehen, denn Lofoten und Vesteralen möchten wir 2019 ausgiebig erkunden.
Gekommen sind wir tatsächlich bis Bardu. https://goo.gl/maps/7Aujfo9ESbr. Solbakken Camping markiert den Wendepunkt, denn inzwischen sind 4 Wochen vergangen, wir sind circa 3000 km entfernt von zu Hause und der Rückweg will ja auch genossen werden. Also geht es gemächlich retour, über Ostnorwegen und die Beltbrücken zurück ins Rheinland. https://goo.gl/maps/X5kdpHyxDDF2
Und was soll ich sagen, es war mal wieder eine megafantastische Tour!
Aber, schön eins nach dem anderen, begeben wir uns an den Anfang der Reise, zum
Montag, dem 16. Juli
Niederrhein – Jagel ca.540 km
Wir haben 2 Tage für die 950 km nach Fredrikshavn vorgesehen - von dort aus soll uns am Mittwoch morgen eine Fähre nach Oslo bringen.
Nach dem Besuch beim Tierarzt, der Bo die Wurmtablette verabreicht, begeben wir uns auf die Piste, genauer gesagt, in einen Stau nach dem anderen, bei gefühlten 45 Grad, nee, Spaß macht der erste Teil der Tour keinen...
Er führt uns bis zum Wohnmobilhafen Jagel in Schleswig – Holstein, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.
17.07. Dienstag
Jagel – Rudbjerg Knude – Fredrikshavn ca.500km https://goo.gl/maps/1LxPq1GYRw62
Gut ausgeschlafen machen wir uns Dienstagmorgen auf den weiteren Weg. Die Strassen sind frei und super zu fahren, wir kommen gut durch und fahren deshalb noch zum Leuchtturm Rudbjerg Knude.
Danach zum großen Parkplatz an der 40, kurz vor dem Fährhafen, wo wir uns nach einem guten Essen zur Ruhe begeben. Doch ich kann nicht gut geschlafen, zu schwül und drückend ist das Wetter…
18.07. Mittwoch
Fredrikshavn – Oslo – Wøien Rasteplass https://goo.gl/maps/ici6g1t7r2P2
Nach dem Frühstück heißt es: ab auf die Fähre!
Wir haben diesmal eine Hundekabine gebucht um eine entspannte Überfahrt mit unserem Hund zu haben. Tja, da haben wir bei der Buchung aber wohl verdrängt, dass unser Bo ein kleiner Schisser ist, der oftmals Angst hat, Treppen zu gehen... er bleibt fiepend mit in den Boden gestemmten Läufen stehen... Welche Treppen für ihn ein Problem darstellen wissen wir vorher nicht – meistens sind es glatte, helle Flächen und Kacheln. Andererseits sind aber offene Treppen, steile Stiegen, Hängebrücken usw. in der Regel kein Thema für ihn, wir blicken da einfach nicht durch.
Und, wie kann es anders sein - die Treppen der Fähre waren natürlich eine Riesenproblem. Und jeder, der schon mal so ein Riesenschiff benutzt hat, kann sich jetzt vorstellen, was für ein Horror der Weg vom Autodeck nach oben und wieder zurück für uns war - denn so ein 30-kg-Geschoss nimmt man ja auch nicht so einfach auf den Arm - ich erspare euch die Einzelheiten. Nie wieder benutzen wir mit diesem Hund eine Fähre, bei der er das Auto verlassen muss!!!!!
Die Überfahrt ist grau und trüb... der Himmel bewölkt, es gibt Regenschauer,
doch Oslo begrüßt uns mit Sonnenschein.
Bei der Ankunft in Oslo werden übrigens die Papiere des Hundes genauestens geprüft, sogar der Chip wird ausgelesen, für unsere Papiere etc. interessiert sich keiner.
Wir sind noch ziemlich entnervt und verlassen die Stadt nach einem Tankstop zügig über die gut ausgebaute E4.
Am Wøien Rasteplass ist Schluss für heute, und hier ist denn auch wieder alles gut, der arme Kerl macht das ja nicht extra...
19.07. Donnerstag
Rastplatz Wøien - Parkplatz Gututjørnet https://goo.gl/maps/hfEWSXAmTGw
Nachdem es in der Nacht geregnet hat, scheint am nächsten Morgen wieder die Sonne. Wir haben gut geschlafen und brechen auf gen Norden.
Am Mjosasee, dem Liegeplatz des Skibladner in Gjovik, wird entsorgt und Trinkwasser aufgefüllt,
dann vorbei an Lillehammer
biegen wir ab von der E6 auf die 27. Der Rastplatz Gututjørnet ist das Ziel, morgen wollen wir auf den Muen wandern.
Schon der kleine Abendspaziergang ist fantastisch:
Und in Vorfreude auf morgen verschwinden wir in der Falle.
20.07. Freitag
Parkplatz Gututjørnet
Am nächsten Morgen weckt uns Geblöke der Schafe,
die haben keinerlei Berührungsängste, da fühlt sich jemand anders eher unwohl...
und nach einem guten Frühstück geht es auf den Muen. Bis auf eine etwas steilere Passage wirklich eine leichte und kurze Wanderung mit fantastischer Aussicht.
Für Norweger offenbar mal eben ein Spaziergang...
Die letzten Meter gehen über ein Blockfeld
und weil plötzlich sehr dunkle Wolken aufziehen und es anfängt zu donnern, gehen wir dieses nicht, sondern kehren um.
Gegen Mittag sind wir schon wieder zurück am Parkplatz, bei erneut bestem Sommerwetter. Wir kochen was leckeres, machen Siesta, beschließen, den tollen Tag noch weiter hier zu genießen und erkunden die nähere Umgebung.
Was diesem Rotschenkel ganz offensichtlich nicht gefällt, er begleitet uns sehr laut zeternd eine ganze Weile.
Ein toller Tag geht zu Ende, gute Nacht!
21.07. Samstag
Parkplatz Gututjørnet – nationale Touristenstrasse Rondane - Viewpoint Snøhetta
https://goo.gl/maps/VHv45jEfMwz
Wir schlafen hervorragend und fahren nach einem schönen Morgenspaziergang bei strahlendem Sonnenschein weiter auf der 27, der „Nationalen Touristenstrasse Rondane“. Bevor es aber nordwärts geht, machen wir einen Schlenker zur Sollia Kirke.
Ich schlendere wie üblich über den Friedhof
und weiß jetzt auch, warum ich mich so zu Norwegen hingezogen fühle – bei dem Namen kann das gar nicht anders...
Inspiriert von Gerhard und seiner Frau versuche ich ein Glaskugelbild.
Weiter geht es, der nächste Stop ist am Atnbrufossen,
und dann noch einer an Sohlbergplassen, doch dort ist es schon ziemlich voll-
und der Strombu Parkplatz ist rappelvoll, deshalb fahren wir vorbei und biegen ab auf die 29, mit Blick auf Folldal Gruve
und den Snøhetta
fahren wir Richtung E6 und Tverrfjell Gruve. Wir möchten zum Viewpoint Snøhetta, dort gibt es einen Stellplatz und Möglichkeiten zum wandern.
Der Parkplatz befindet sich auf dem renaturierten Gelände der Tverrfjell Gruben und auch hier merkt man, es ist Hauptsaison!
Doch nachdem wir die schwierige Auffahrt gemeistert haben, bleiben wir.
Das Wetter verändert sich, dunkle Wolken ziehen auf, es regnet sogar etwas und der Wind bläst ganz schön kalt. Aber das ist uns willkommen, denn Hitze mögen wir gar nicht, und holen dankbar das Fleece aus dem Schrank ( übrigens das einzige Mal auf dieser Reise ) !
Natürlich geht es noch rauf zum Viewpoint. Ein Naturlehrpfad führt 1,5 km aufwärts und informiert über die Jagd auf Rentiere seit Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Er wurde vom Wildrenzentrum Norsk Villreinsenter in Form einer Zeitschiene angelegt, mittels Platten, die auf dem Boden liegen.
Ungefähr auf halber Strecke kann man zu einer Tafel abbiegen, die über den hiesigen Bergbau (Kupferkiesabbau) informiert.
Aber wegen des einsetzenden kräftigen Regens gehen wir schnell wieder hinab ins Warme und haben einen gemütlichen Abend.
Fortsetzung folgt...