Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Do, 29. Nov 2018, 23:16

Hallo Norwegenfreunde!

Nachdem nun schon einige Reiseberichte dieses Jahres meinen Norwegen-Virus arg gefüttert haben, möchte ich mich anschließen und von unserer diesjährigen Tour berichten.

Wir, das sind Johannes und Gudrun, ein schon etwas in die Jahre gekommenes Pärchen und Bo, unser 2 Jahre alter Labrador, wir waren mal wieder einige Wochen in diesem tollen Land unterwegs - mit einem PKW, der fürs Schlafen, Kochen usw. einen kleinen Wohnwagen hinter sich herzieht.

Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, die Helgelandküste kennenzulernen. Je nachdem, wie das Wetter ist und wie schnell es vorwärts geht, soll es dann noch ein Stück weiter nordwärts Richtung Finnmark gehen, denn Lofoten und Vesteralen möchten wir 2019 ausgiebig erkunden.

Gekommen sind wir tatsächlich bis Bardu. https://goo.gl/maps/7Aujfo9ESbr. Solbakken Camping markiert den Wendepunkt, denn inzwischen sind 4 Wochen vergangen, wir sind circa 3000 km entfernt von zu Hause und der Rückweg will ja auch genossen werden. Also geht es gemächlich retour, über Ostnorwegen und die Beltbrücken zurück ins Rheinland. https://goo.gl/maps/X5kdpHyxDDF2

Und was soll ich sagen, es war mal wieder eine megafantastische Tour!

Aber, schön eins nach dem anderen, begeben wir uns an den Anfang der Reise, zum

Montag, dem 16. Juli
Niederrhein – Jagel ca.540 km

Wir haben 2 Tage für die 950 km nach Fredrikshavn vorgesehen - von dort aus soll uns am Mittwoch morgen eine Fähre nach Oslo bringen.

Nach dem Besuch beim Tierarzt, der Bo die Wurmtablette verabreicht, begeben wir uns auf die Piste, genauer gesagt, in einen Stau nach dem anderen, bei gefühlten 45 Grad, nee, Spaß macht der erste Teil der Tour keinen...

Er führt uns bis zum Wohnmobilhafen Jagel in Schleswig – Holstein, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.


17.07. Dienstag
Jagel – Rudbjerg Knude – Fredrikshavn
ca.500km https://goo.gl/maps/1LxPq1GYRw62

Gut ausgeschlafen machen wir uns Dienstagmorgen auf den weiteren Weg. Die Strassen sind frei und super zu fahren, wir kommen gut durch und fahren deshalb noch zum Leuchtturm Rudbjerg Knude.

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Danach zum großen Parkplatz an der 40, kurz vor dem Fährhafen, wo wir uns nach einem guten Essen zur Ruhe begeben. Doch ich kann nicht gut geschlafen, zu schwül und drückend ist das Wetter…

18.07. Mittwoch
Fredrikshavn – Oslo – Wøien Rasteplass
https://goo.gl/maps/ici6g1t7r2P2

Nach dem Frühstück heißt es: ab auf die Fähre!

Wir haben diesmal eine Hundekabine gebucht um eine entspannte Überfahrt mit unserem Hund zu haben. Tja, da haben wir bei der Buchung aber wohl verdrängt, dass unser Bo ein kleiner Schisser ist, der oftmals Angst hat, Treppen zu gehen... er bleibt fiepend mit in den Boden gestemmten Läufen stehen... Welche Treppen für ihn ein Problem darstellen wissen wir vorher nicht – meistens sind es glatte, helle Flächen und Kacheln. Andererseits sind aber offene Treppen, steile Stiegen, Hängebrücken usw. in der Regel kein Thema für ihn, wir blicken da einfach nicht durch.

Und, wie kann es anders sein - die Treppen der Fähre waren natürlich eine Riesenproblem. Und jeder, der schon mal so ein Riesenschiff benutzt hat, kann sich jetzt vorstellen, was für ein Horror der Weg vom Autodeck nach oben und wieder zurück für uns war - denn so ein 30-kg-Geschoss nimmt man ja auch nicht so einfach auf den Arm - ich erspare euch die Einzelheiten. Nie wieder benutzen wir mit diesem Hund eine Fähre, bei der er das Auto verlassen muss!!!!!

Die Überfahrt ist grau und trüb... der Himmel bewölkt, es gibt Regenschauer,

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doch Oslo begrüßt uns mit Sonnenschein.

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Bei der Ankunft in Oslo werden übrigens die Papiere des Hundes genauestens geprüft, sogar der Chip wird ausgelesen, für unsere Papiere etc. interessiert sich keiner.

Wir sind noch ziemlich entnervt und verlassen die Stadt nach einem Tankstop zügig über die gut ausgebaute E4.

Am Wøien Rasteplass ist Schluss für heute, und hier ist denn auch wieder alles gut, der arme Kerl macht das ja nicht extra...

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19.07. Donnerstag
Rastplatz Wøien - Parkplatz Gututjørnet
https://goo.gl/maps/hfEWSXAmTGw

Nachdem es in der Nacht geregnet hat, scheint am nächsten Morgen wieder die Sonne. Wir haben gut geschlafen und brechen auf gen Norden.

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Am Mjosasee, dem Liegeplatz des Skibladner in Gjovik, wird entsorgt und Trinkwasser aufgefüllt,

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dann vorbei an Lillehammer

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biegen wir ab von der E6 auf die 27. Der Rastplatz Gututjørnet ist das Ziel, morgen wollen wir auf den Muen wandern.

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Schon der kleine Abendspaziergang ist fantastisch:

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Und in Vorfreude auf morgen verschwinden wir in der Falle.

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20.07. Freitag
Parkplatz Gututjørnet


Am nächsten Morgen weckt uns Geblöke der Schafe,

die haben keinerlei Berührungsängste, da fühlt sich jemand anders eher unwohl...

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und nach einem guten Frühstück geht es auf den Muen. Bis auf eine etwas steilere Passage wirklich eine leichte und kurze Wanderung mit fantastischer Aussicht.

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Für Norweger offenbar mal eben ein Spaziergang...
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Die letzten Meter gehen über ein Blockfeld
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und weil plötzlich sehr dunkle Wolken aufziehen und es anfängt zu donnern, gehen wir dieses nicht, sondern kehren um.
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Gegen Mittag sind wir schon wieder zurück am Parkplatz, bei erneut bestem Sommerwetter. Wir kochen was leckeres, machen Siesta, beschließen, den tollen Tag noch weiter hier zu genießen und erkunden die nähere Umgebung.

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Was diesem Rotschenkel ganz offensichtlich nicht gefällt, er begleitet uns sehr laut zeternd eine ganze Weile.

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Ein toller Tag geht zu Ende, gute Nacht!

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21.07. Samstag
Parkplatz Gututjørnet – nationale Touristenstrasse Rondane - Viewpoint Snøhetta

https://goo.gl/maps/VHv45jEfMwz

Wir schlafen hervorragend und fahren nach einem schönen Morgenspaziergang bei strahlendem Sonnenschein weiter auf der 27, der „Nationalen Touristenstrasse Rondane“. Bevor es aber nordwärts geht, machen wir einen Schlenker zur Sollia Kirke.

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Ich schlendere wie üblich über den Friedhof

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und weiß jetzt auch, warum ich mich so zu Norwegen hingezogen fühle – bei dem Namen kann das gar nicht anders...

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Inspiriert von Gerhard und seiner Frau versuche ich ein Glaskugelbild.

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Weiter geht es, der nächste Stop ist am Atnbrufossen,

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und dann noch einer an Sohlbergplassen, doch dort ist es schon ziemlich voll-

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und der Strombu Parkplatz ist rappelvoll, deshalb fahren wir vorbei und biegen ab auf die 29, mit Blick auf Folldal Gruve

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und den Snøhetta

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fahren wir Richtung E6 und Tverrfjell Gruve. Wir möchten zum Viewpoint Snøhetta, dort gibt es einen Stellplatz und Möglichkeiten zum wandern.

Der Parkplatz befindet sich auf dem renaturierten Gelände der Tverrfjell Gruben und auch hier merkt man, es ist Hauptsaison!

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Doch nachdem wir die schwierige Auffahrt gemeistert haben, bleiben wir.

Das Wetter verändert sich, dunkle Wolken ziehen auf, es regnet sogar etwas und der Wind bläst ganz schön kalt. Aber das ist uns willkommen, denn Hitze mögen wir gar nicht, und holen dankbar das Fleece aus dem Schrank ( übrigens das einzige Mal auf dieser Reise :evil: ) !

Natürlich geht es noch rauf zum Viewpoint. Ein Naturlehrpfad führt 1,5 km aufwärts und informiert über die Jagd auf Rentiere seit Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Er wurde vom Wildrenzentrum Norsk Villreinsenter in Form einer Zeitschiene angelegt, mittels Platten, die auf dem Boden liegen.

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Ungefähr auf halber Strecke kann man zu einer Tafel abbiegen, die über den hiesigen Bergbau (Kupferkiesabbau) informiert.

Aber wegen des einsetzenden kräftigen Regens gehen wir schnell wieder hinab ins Warme und haben einen gemütlichen Abend.

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Fortsetzung folgt...
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Gudrun » Fr, 30. Nov 2018, 7:57

Oh, ich freue mich. Die Novemberlektüre ist gesichert.

Grüße Gudrun
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon CrazyHorse » Fr, 30. Nov 2018, 8:05

Sehr schön! Ich hoffe mal auf ein paar Inspirationen, was die Helgelandküste angeht!

Gruß Matthias
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon syltetoy » Fr, 30. Nov 2018, 8:41

Sehr schön, die Wanderungen wären genau nach meinem Geschmack :wink:
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Julindi » Fr, 30. Nov 2018, 9:12

Was für ein schöner Auftakt!! Ich freue mich auf Deinen Bericht :D

Das mit Hundi und der Treppe ist natürlich doof... aber 30 kg geht ja noch, könnt man Huckepack tragen :lol:
Bin froh, dass unser 40-kg-Paket Treppen nicht meidet!! :wink:
Die Strecke vorbei an Atnbrufossen und Solbergplassen ist sooo schön :D Tolle Fotos!

Ich freu mich sehr auf's Weiterfahren!
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Pedrolino » Fr, 30. Nov 2018, 16:45

Freue mich sehr über Deinen Bericht und die tollen Bilder. :D

Hatten wir uns doch im März insbesondere wegen Mitnahme von Hund ausgetauscht.
Wir kennen das Problem "Treppe" nur zu gut von unserem vorherigen Hund. Da ging nix!!!
Jetzt haben wir Deinen Rat befolgt und waren im Aug./Sept. mit Fjordline und Hund im Auto von Hirtshals nach Langesund unterwegs - das war einfach perfekt für ihn.

Tolle Bilder 8) Bin sehr gespannt auf Eure Weiterreise :D

Liebe Grüße
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Kumulus » Fr, 30. Nov 2018, 17:31

Juhuuuu !!!! Ein neuer Reisebericht von Gudrun !

Und "Juli-August" deutet auf eine längere Tour hin mit sicherlich ganz, ganz vielen interessanten Ein- und Ausblicken. Ich bin gespannt.

Auf alle Fälle war das schon mal ein sehr schöner Auftakt bis in den Nationalpark Rondane !!

Danke
Martin
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Rapakiwi » Fr, 30. Nov 2018, 19:31

Ein schöner Auftakt eurer Reise, vielen Dank!
Mir gefällt dein Blick für das Große und auch das Kleine. Toll, dass du die Vögelchen benennen kannst und auch den Frosch bemerkst, der da am Boden hockt. Und Berichte mit Hund finde ich natürlich immer besonders spannend.

Aber mit der Treppe ist echt blöd. :(
Wir hatten auch mal so ein blödes Erlebnis, als wir mit dem Auto auf dem Zwischendeck der Colorline standen und zum Kennel wollten; eine unserer Hündin geriet bei den Türen in den Längsspalt und rutschte bis zur Hüfte durch. Mein Mann musste die Automatiktür aufhalten, während ich versuchte, den Hinterlauf ohne Schaden aus dem Spalt zu kriegen. Und hinter uns staute es sich, weil alle das Autodeck verlassen wollten und wir die Tür blockierten.

Aber wie du schreibst, sie machen es ja nicht mit Absicht. Und bei den Wanderungen ist man doch immer wieder froh, dass die Fellnasen dabei sind, und freut sich, dass sie dabei sind und den Aufenthalt in dieser wunderschönen Landschaft genau so genießen wie wir Zweibeiner :verliebt:

Das fünfte Bild gefällt mir besonders gut. Eine Bilderbuchlandschaft, herrlich!
Ich freue mich schon auf die Weiterreise!
Ha det bra
Anja
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Fr, 30. Nov 2018, 20:49

Guten Abend und vielen Dank für Eure netten Rückmeldungen!

Gudrun hat geschrieben: Die Novemberlektüre ist gesichert

Naja, das wird ja wohl eher eine Dezember/Januar... Lektüre. Ich kann leider auch nicht versprechen, die Fortsetzungen zügig nacheinander zu präsentiern, werde mich aber natürlich bemühen 8)

Pedrolino hat geschrieben: das war einfach perfekt für ihn.

das freut mich!

Kumulus hat geschrieben:Und "Juli-August" deutet auf eine längere Tour hin mit sicherlich ganz, ganz vielen interessanten Ein- und Ausblicken. Ich bin gespannt.

Wir waren vom 16. Juli bis zum 28. August unterwegs, also etwas mehr als 6 Wochen, und wir waren begeistert von den Ein- und Ausblicken. Mal schauen, wie es euch gefällt - unser Schwerpunkt ist ja Landschaft und Natur...

Übrigens, ich warte schon ganz gespannt auf deinen Reisebericht :D

Rapakiwi hat geschrieben:ist man doch immer wieder froh, dass die Fellnasen dabei sind

Ja, wir können uns gar nicht vorstellen, ohne zu fahren :!:

Rapakiwi hat geschrieben:...auch den Frosch bemerkst, der da am Boden hockt.

Bemerken und fotografiert bekommen sind ja noch 2 ganz unterschiedliche Dinge, besonders wenn du einen Hund dabei hast. Aber interessanterweise hat er schnell gelernt, stillzusitzen und abzuwarten bis ich mit meinen Fotos fertig bin. Ein toller Hund :D

so, da werd ich mal weitermachen, damit es bald eine Fortsetzung gibt :wink: , bis denn!
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Kumulus » Fr, 30. Nov 2018, 21:21

gudrun55 hat geschrieben:Übrigens, ich warte schon ganz gespannt auf deinen Reisebericht



Nun bist du mir zuvor gekommen, Gudrun. Und eurer Erlebnisse sind mit Sicherheit spektakulärer als alles was ich zu erzählen weiß.

Gruß
Martin
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Sa, 01. Dez 2018, 9:45

Kumulus hat geschrieben:eurer Erlebnisse sind mit Sicherheit spektakulärer als alles was ich zu erzählen weiß

Na, das bezweifel ich aber mal ganz stark!!!
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Sa, 01. Dez 2018, 10:20

22.07. Sonntag
Viewpoint Snøhetta - Gjøra Camping
https://goo.gl/maps/AAXCYy4Q9sx

Der Regen verabschiedet sich in der Nacht und so gehen wir am Morgen nochmals zum Aussichtspunkt und auch aufs Tverrfjellet mit seinem Funkturm.

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Ist schon toll hier oben, mit fantastischer Aussicht!

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Zwischen Viewpoint und dem Snohetta Massiv ist im Svanadalen das Gelände des Truppenübungsplatzes Hjerkinn in Sicht. 2005 begann die Renaturierung des zerschossenen Geländes, das noch voller Blindgänger ist. Die größte Renaturierungsmassnahme in der Geschichte Norwegens soll 2030 abgeschlossen sein.

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Die Hütte selber wirkt aus der Entfernung recht unscheinbar,

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aus der Nähe betrachtet gefällt sie mir allerdings recht gut.

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Doch Moschusochsen sehen wir leider nur als Silhouette :cry:

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Wir verabschieden uns von diesem Ort. Von der E6 geht es auf die 70 und zum Gjøra Camping. Er ist schnell erreicht, liegt sehr schön, es gefällt uns dort und weil es geregnet hat, dürfen wir grillen. Das genießen wir bei dem tollen Wetter sehr.

Am Abend noch ein schöner Spaziergang zur Gjøra Kirke und schon wieder ist ein Tag vorbei.

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23.07 Montag
Amotan Wanderung
https://goo.gl/maps/fmQKoRBWdnN2

Heute machen wir bei bestem Sommerwetter die Amotan Wanderung.

Amotan heißt „der Zusammenfluss“, sieben Flüsse fließen hier wie ein Fächer zusammen und 3 davon stürzen als Wasserfall in die Tiefe. Es gibt mehrere Möglichkeiten zu wandern, wir entscheiden uns für längste, die 7,1 km lange Rød Løype Lundlibakkan.

Vom Campingplatz fahren wir die rund 5 km nach Jenstad, dort wird das Auto geparkt und es geht los, zunächst steil aufwärts und wir haben eine tolle Sicht auf den Grødøla, der als Svøufallet in die Schlucht stürzt.

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Nach durchwandern eines wunderbaren Kiefernwaldes mit vielen Ameisen genießen wir an der Felskante über einer Schlucht den Blick auf den etwa 100 m hohen, vom Fluss Lindøla gespeisten Lindalsfallet

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Weiter geht es und dann passiert mir etwas sehr ärgerliches: der Akku meiner Kamera ist leer und ich habe tatsächlich vergessen, den Ersatzakku einzupacken - boah, wann lerne ich das endlich!!! So kann ich an diesem Häuschen und der Brücke die letzten Fotos der Wanderung machen. :kopfmauer:

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Zum Glück hat Johannes seine Kamera dabei...

Am Tor der Holzbrücke eine Gebrauchsanweisung zum Öffnen:

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Der Weg weiter bis zum Berghof Lundlia ist angenehm zu laufen, doch der Abstieg zum Fuß des Svøufallet ist wieder sehr steil und wir haben das Gefühl, er nimmt kein Ende. Irgendwann sind wir heil unten und machen in dieser herrlichen Umgebung eine entspannte Pause.

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Das Wasser ist herrlich klar und erfrischend, besonders an diesem so einem heißen Tag!

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Nun wieder aufwärts zum Parkplatz, mit Blick auf den insgesamt etwa 180 m hohen, vom Fluss Reppa gebildeten Reppfallet.

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Am Auto angekommen sind wir fix und fertig, es war eine lange, anstrengende Wanderung, und das bei sehr heißem Wetter! Aber es war klasse, wir sind sehr zufrieden und auch stolz auf unsere Leistung!

24.07 Dienstag
Gjøra Camping – Eikesdalen Camping
https://goo.gl/maps/GxQzsknXgkm

Bei heißem Sommerwetter verlassen wir am nächsten Morgen diesen schönen Platz.

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Wir sind in der Nähe des Aursjovegen und da das Wetter so genial gut ist, wollen wir das nutzen um diese Strecke kennenlernen. Dazu steuern wir den Eikesdalen Campingplatz an.

Im Verlauf des RV 70 sehen wir viele blühende Kartoffelfelder und fragen uns, warum das Klingfjellet sich einen Schal umgelegt hat :wink:

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In Sunndalsora stoppen wir um einzukaufen, danach geht es erst mal durch einen langen Tunnel und eine angenehme Fahrt trotz schmaler Strasse führt uns ins Eikesdalen. Wolken ziehen auf und der Eikesdalsvatnet präsentiert sich uns mit herrlich dramatischen Anblicken.

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Im Hintergrund können wir schon den Mardalsfossen erkennen.

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Zu diesem führt uns denn auch noch der heutige Abendspaziergang . Doch es ist sehr diesig geworden und der obere Teil des Fossen versteckt sich beharrlich in den Wolken.

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Das bedeutet aber nicht, dass es kalt ist, im Gegenteil, es ist feucht und schwül, mir beschlägt dauernd die Brille vom Schwitzen, das ist sehr unangenehm, besonders beim fotografieren.

Am Campingplatz trauen wir uns wieder nicht zu grillen, alles ist trocken und knistert. Dafür genießen wir leckere Reker und Morellen und Kefir... die gibt es so gut nur in Norge!

25.07 Mittwoch
Aursjovegen 1. Versuch


In der Nacht gibt es heftigen Regen, am Morgen ist es noch bewölkt und es nieselt.
Später kommt aber die Sonne durch und wir denken dass man den Aursjovegen fahren kann.

Gesagt, getan. Gegen Mittag fahren wir los. Nach kurzer Zeit der erste Stop an der kleinen Kirche des Ortes.

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Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie toll das Obst in dieser Gegend gedeiht, es wird sicher liebevoll gehegt und gepflegt!

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Dann geht es los, wir kommen zur Mautstelle, berappen voll automatisch unsere 100 Kronen und schrauben uns aufwärts.

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Die "Strasse" ist ein Erlebnis und die Fahrt durch den Tunnel lässt mich die Luft anhalten - zum Glück kommt uns keiner entgegen…

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Doch je höher wir kommen, desto weniger Sicht haben wir, Wolken und Nebel werden immer dichter.

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Oben angekommen kann man nur ein paar Meter weit sehen,

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nee, das hat keinen Sinn! Wir wenden, fahren zurück – und haben im Tal wieder bestes Wetter.

Wir wollen es morgen nochmal versuchen. Die Wetterapp verspricht gutes. Das bedeutet aber, der Tank muss gefüllt werden und das geht nur noch weiter unten in Eresfjord.

Also vorbei am Campingplatz noch weiter abwärts. Da haben wir die Gelegenheit, viele bunte und verschieden drapierte Fahrräder zu bestaunen. Sie sind Vorboten des jährlich im August hier stattfindenden Radrennens. Ich will mir gar nicht vorstellen, dort mit dem Fahrrad hinaufzufahren :roll:

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Natürlich gibt es auch heute einen Abendspaziergang, und danach wir schlafen wieder ganz hervorragend und lange - die klare Luft und überhaupt, die Stille hier, ich kann euch gar nicht sagen, wie ich das genieße!

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Und am nächsten Tag klappt es tatsächlich mit dem Aursjovegen - davon in der nächsten Fortsetzung!

Ein schönes erstes Adventswochenende allen! gudrun55
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon CrazyHorse » Sa, 01. Dez 2018, 10:50

Die Amotan-Wanderung ist sehr interessant! Sollten wir da nochmal hinkommen, müsste ich aber wohl alleine wandern, dieses Auf und Ab kann meine Frau leider nicht machen.

Sehr gespannt bin ich jetzt auf den Aursjøvegen, den wir ja wegen zuviel Schnee nicht durchfahren konnten.

Gruß Matthias
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Pedrolino » Sa, 01. Dez 2018, 20:16

Toll Gudrun, Danke für die fantastischen Bilder von Eurer Amotan-Wanderung. :) Wir waren zwar auch dort, aber mit dem Wandern klappte es aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht. Freue mich auf die Bilder vom Ausjovegen. Merke jetzt erst was wir für ein Glück bei unserer Erstlingstour hatten: Zum Aursjovegen hin und gleich auf Anhieb tolle Tour bei super Wetter.
Liebe Grüße
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » So, 02. Dez 2018, 10:24

Vielen Dank, nun, da kommt der Bericht über den Tag am Aursjøvegen:


06.07 Donnerstag,
Aursjovegen 2.0
https://goo.gl/maps/KXJPCzbBSeT2

Als wir aufwachen scheint die Sonne bei 20°, es ist windstill, einfach herrlich! Beste Voraussetzungen für Aursjøvegen 2.0. Interessanterweise findet man in Reiseführern nicht viele oder gar keine Infos darüber, obwohl das doch so eine spektakuläre Bergstrasse ist. Hier ein paar Infos über die Strecke aus einem Prospekt:

Der Aursjøvegen von Sunndalsøra in der Gemeinde Sunndal nach Eidsvåg in der Gemeinde Nesset ist 121 km lang und umfasst unter anderem einen 55 km langen mautpflichtigen Abschnitt, der 1947 für den Bau des Kraftwerks Aura gebaut wurde.

Auf dieser fantastischen Route erleben Sie alpine Gebirgslandschaft, schöne Wanderwege, den Steilfelsen Aurstaupet, den Wasserfall Mardalsfossen und den See Eikesdalsvatnet, den Nationalpark Dovrefjell-Sunndalsfjella, … die Aursjøhytta und vieles mehr. Willkommen zu einer erlebnisreichen Fahrt mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß. Er führt als ehemalige Baustraße durch eine Gebirgslandschaft, die hohe Ansprüche an alle Verkehrsteilnehmer stellt. Zu Ihrer Sicherheit möchten wir Sie auf folgendes aufmerksam machen:

• Die Straße ist ab 1. Juni geöffnet und wird beim ersten Schneefall im Herbst geschlossen
• Die Straße sollte nicht mit einem großen Bus oder mit einem Fahrzeug mit Campinganhänger befahren werden
• Teilweise ist die Straße schmal und hat keine Leitplanken
• Die Straße führt streckenweise durch sehr steiles Gelände und hat unübersichtliche Punkte
• Es kann plötzlich entgegenkommender Verkehr auftauchen
• Stellenweise besteht Lawinengefahr
• Bei Niederschlägen und besonders großer Lawinengefahr kann die Straße gesperrt werden
• Wir fordern alle Verkehrsteilnehmer auf, vorsichtig zu fahren, Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu nehmen und sich Zeit zu lassen, um die herrliche Natur und die reiche Kulturgeschichte des Gebiets kennen zu lernen.

Nachgelesen habe ich auch noch mal, dass er auch für das Radrennen, den „Aursjørittet“, der als das härteste Rennen Nordeuropas gilt, gesperrt wird. Nun denn, auf geht`s

Erst mal wieder durchs Hochtal bis zur Mautschranke. In diesem trockenen Jahr müssen sogar die großen Weiden bewässert werden.

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Wir bezahlen erneut die Maut und es geht hoch, die Fahrt nach oben ist genauso abenteuerlich und aufregend wie gestern :roll:

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und dann sind wir wieder oben...

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Der erste Weg führt uns zum Aurstaupet, einem tollen Aussichtspunkt mit Blick weit ins ins Eikesdalen.

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Es ist traumhaft schön hier oben, wir streifen eine Weile umher.

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Dann geht es weiter Richtung Staudamm des 862 m hoch liegenden Aursjøen. Die Blicke zeigen eine wunderbare, felsige Hochgebirgslandschaft mit vielen kleinen Seen, (in nasseren Jahren ist es bestimmt auch sehr sumpfig hier) und man hat stets den den Abgrund neben sich…

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Wir erreichen die gigantische Staumauer,

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parken den Wagen und gehen ein paar Schritte…

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werfen ein paar Blicke auf den riesigen in der Sonne glitzernden Aursjoen.

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Es geht weiter, vorbei an der Aursjohytta, wo auf der Terrasse leicht gekleidete Menschen ihren Kaffee mit Ausblick genießen :D

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durchs Torbudalen, vorbei an vielen schnuckeligen Wochenendhäusern und überhaupt ganz viel idyllischen Picknickplätzen, die auch meist besetzt sind.

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Doch wir haben ja ein Ziel, ca. 25 km nach dem Stausee biegen wir ab Richtung Reinsvatnet,

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stellen das Auto hin und wandern ein Stück die Jernbanetrasè, eine zum Wanderweg umfunktionierte Eisenbahntrasse im Steilhang über dem See Hallarvatnet und dem Litledalen.

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Der Weg ist sehr gut zu gehen, ohne große Höhenunterschiede auf breitem Pfad – aber der Blick nach unten erfordert Schwindelfreiheit, Halleluja! Ich glaube, ich würde mich mit kleinen Kindern nicht trauen, ihn zu gehen. Ich hab wieder ständig an dem armen Hund gezerrt, damit er nicht zu nahe am Rand geht :cry: Doch die Aussichten sind natürlich phänomenal.

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Im Weg sind hölzerne Schwellen des ehemaligen Bahnkörpers zu erkennen.

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Und auch kleine Kostbarkeiten, die man ja in dieser kargen steinigen Umgebung gar nicht erwartet, gibt es wieder zu entdecken.

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Ein gigantisches Erlebnis!

Es ist nun schon später Nachmittag, es ist ein heißer Tag, wir sind k.o, hungrig und total überfüllt mit Eindrücken. Also zügig zum Auto und zurück nach Eikesdalen. Nur als ich ein Schild "Jettegrytte" sehe, müssen wir nochmal anhalten. Für das Foto klettere ich waghalsig über die Felsen :oops:

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und nach der Fahrt durch den Tunnel, der heute viel freundlicher wirkt :wink:

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höre ich ein schrecklich lautes kreischendes Geräusch, vom Auto verursacht! Johannes meint erst, "da hört jemand laute Musik", er hat sein Hörgerat nämlich nicht an :shock: Mir wird Angst und Bange, denn wir fahren ja gerade die Serpentinen runter und ich fürchte ernsthaft um unser Leben. Ich schreie ihn an und er kapiert nun auch, dass das keine Musik ist, er bekommt den Wagen aber sicher nach unten. Hinter der Mautschranke gibt er kräftig Gas, es gibt nochmal ein anderes, laut knarzendes Geräusch und der Wagen fährt wieder normal. PUH!!!!!

Vielleicht hatte sich irgendwo eines der Schottersteinchen zwischengesetzt oder die Bremsbacken hatten sich beim letzten Stop verklebt - keine Ahnung, auf jeden Fall ist wieder alles in Ordnung und es geht zügig zurück zum Campingplatz. Für das letzte Foto des Tages halten wir sogar nochmal entspannt an :lol: .

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Du meine Güte, was für ein Tag! Jetzt was kochen und ihn dann mit einem Bierchen gemütlich ausklingen lassen, denn selbst der Hund braucht keine Abendrunde mehr :D

Fortsetzung folgt... Bis dahin, liebe Grüße!gudrun55
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