Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » So, 13. Feb 2022, 21:27

Tag 13 - Freitag, 03.09.2021

Da sich am Vortag herausstellte, dass ein Paar der Wanderstiefel sich ablösende Sohlen haben, haben wir die erst einmal geklebt und müssen die Schuhe am besten noch einen Tag in Ruhe lassen. Also brauchen wir eine einfache Tour und die heißt nun "Sandvatn rundt".
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Wir könnten die Tour auch am Ferienhaus beginnen, aber den Fahrweg entlang zu laufen, gefällt uns nicht und so fahren wir das kurze Stück in Richtung zur Mæle bru und sehen uns erst einmal am Holmevatn um.
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Dann erkunden wir etwas südlicher die kleine Straße, die in Richtung Blefjell / Fosskard hinauf führt. Zum Blefjell, das auch noch auf dem Urlaubsplan steht, gibt es zwei Aufstiegsmöglichkeiten - einmal von Westen einen kürzeren, aber steileren Weg und einmal von Osten kommend länger und nicht ganz so steil.
Diese Straße ist eine Mautstraße und wir lesen, dass man sich den Schlüssel am Campingplatz Sandvatn (am Westufer) gegen Gebühr ausleihen kann.

Aber erst einmal geht es nun entgegen dem Uhrzeigersinn rund um den See. An ein paar Stellen hat man auch Aussicht auf das andere Ufer.
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Der Weg ist zwar steinig und es geht auf und ab, mit Fahrrad (besser wohl Mountainbike) soll man ihn aber auch bewältigen können. Uns begegnet aber niemand.
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Am Nordufer ist ein großer Sandstrand. Dort blieben wir eine Weile (bis sich der Himmel etwas zuzog) und haben auch das Wasser getestet. Das war durchaus badetauglich, aber der See ist dort über eine lange Strecke sehr flach und so waren wir nur etwa bis zu den Knien drin.
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Am Westufer kann man dann einen Großteil der Strecke doch nur an der Straße laufen, das ist etwas schade.
Am Campingplatz erfahren wir, dass die Rezeption gerade nur zufällig besetzt ist, weil die Saison vorbei ist, aber wir sollen wegen des Schrankenschlüssels dann an dem Tag, an dem wir aufs Blefjell wollen, anrufen, würden einen Code für den Schlüsselkasten erhalten und sollen das Geld (50 NOK) im Umschlag im Kasten hinterlassen.

Das Südwestufer liegt fast trocken und sieht auch nicht so schön aus wie der Sandstrand im Norden.
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Insgesamt waren wir 4,5 Stunden unterwegs.
Am Nachmittag und Abend bleibt es grau (bei 18°).
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Steffen15 » So, 13. Feb 2022, 23:10

Das schon erwähnte Schuhsohlenproblem war also aktuell in diesem Urlaub... Auf ein Paar Wanderschuhe pro Person verlassen wir uns nicht, außer wir sind mit dem Flugzeug unterwegs.
Mal interessant, das Blefjell so aus der Nähe von der anderen Seite zu betrachten. WIr kannten aus dem Rother nur den Aufstieg von der anderen Seite (sogar eine Rundtour), dort muss man auch keine Schlüssel für die Mautstraße ausleihen, sondern braucht nur eine Kreditkarte.
Was mich etwas ärgert, dass wir auf dem Strynfjellweg den Regen abbekommen haben und in der Telemark nur mal graue Wolken waren. Zumindest am Vormittag hatten wir beide ja noch schönes Wetter.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Julindi » Mo, 14. Feb 2022, 8:47

Vielen Dank für die tolle Fortsetzung!
Dein Bericht und die vielen schönen Fotos machen extrem Lust auf Telemark!! Es gibt dort ja unheimlich viel zu unternehmen...
Mal eine blöde Frage: hattet ihr viele Mücken? Das war für mich eigentlich immer mit ein Grund, warum wir immer an den Fjorden und nicht mal an einem See Urlaub machen ... (okay - Hauptgrund ist die Angelei...). Ich finde diese kleinen Häuschen am See nämlich immer wahnsinnig toll :wink:
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Mo, 14. Feb 2022, 18:15

Danke für die Rückmeldungen (nur schade, dass nur ganz wenige mal auf die Panoramabilder klicken - die schmalen Streifen sind eigentlich nicht wirklich schön, wenn man was erkennen will).

@Steffen15: Ja, das Schuhproblem hatten wir dieses Jahr. Davor gab es das vor 10 Jahren bei Stiefeln und vor 6 Jahren bei Halbschuhen auf einer kurzen Flugreise nach Bergen schon einmal - dort musste ich mir dann wirklich neue Schuhe kaufen. Wir haben im Urlaub auch jeder 2 Paar Wanderschuhe mit (sonst keine weiteren), aber nur ein Paar sind eben Stiefel und wenn die ausfallen, wird es mit Halbschuhen bei Matschwanderungen oder vielen kippligen Steinen schon schwierig.
Die andere Zufahrt zum Blefjell sollten wir auch noch kennenlernen, aber das kommt erst noch...

@Julindi: Bitteschön :-)
Keine blöde Frage - Wir waren nun schon oft in der Telemark, in verschiedenen Regionen und auch zu unterschiedlichen Zeiten, aber ein Mückenproblem hatten wir noch nie. Klar, gibt es ab und zu mal ein Exemplar, aber nie so, dass es total lästig war. Ob das für jede "Pfütze" gilt, kann ich nicht sagen. Die Telemark ist aber auch ein recht großes Gebiet mit vielen unterschiedlichen Landschaften, vom Meer bis fast Hochgebirge ist alles dabei.
Wie es in den Seen mit Angelerfolgen aussieht, weiß ich nicht, weil uns Angeln nicht wirklich interessiert. Ein paar Fische (eher kleine) haben wir im Tinn-See gesehen, aber für Süßwasser braucht man auch immer einen Angelschein.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Mo, 14. Feb 2022, 20:05

Tag 14 - Samstag, 04.09.2021

Der Tag beginnt grau bei 12°. Vielleicht hat es in der Nacht etwas getröpfelt, der Staub auf dem Auto sieht jedenfalls nicht mehr ganz so trocken aus.
Die Wolkenvorhersage verspricht weiter im Süden besseres Wetter und so entscheiden wir uns für einen Besuch in Notodden.
Bisher sind wir durch die Stadt immer nur durchgefahren und haben 2-3 Mal kurz an der Stabkirche Heddal gehalten. Heute wollen wir uns ab Mittag mal Zeit nehmen für einen größeren Rundgang.

Notodden ist eine Industriestadt, hier wurde erstmals die Wasserkraft für die Industrie genutzt, hier begann die Düngemittelproduktion und ein Eisenwerk und eine Papierfabrik gab es auch. Für den Transport wurde eine Eisenbahn genutzt und natürlich die im ganzen Gebiet gebauten Flößeranlagen auf Flüssen und Seen.
Inzwischen gehören die alten Industrieanlagen auch zum Welterbe im Gebiet Rjukan.
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Die Firma Hydro wurde hier von Sam Eyde gegründet.
Auf einem Hügel oberhalb des Sees hat er die seit 2015 unter Denkmalschutz stehende Villa "Admini" und zwei zugehörige Tennisplätze zu Repräsentationszwecken bauen lassen (1906).
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Die Villa ist nicht für Besucher zugänglich, hier gibt es aber ein paar Innenaufnahmen: http://www.notoddenhistorielag.no/index ... dmeni-2013

Daneben stehen weitere Villen, die für höhere Angestellte gedacht waren. Aber auch für seine Arbeiter ließ er (natürlich unterhalb des Hügels) 28 Häuser mit 53 Wohneinheiten bauen. Diese Siedlung heißt "Grønnbyen", weil die Häuser früher alle einen grünen Anstrich hatten. Diese Häuser waren für damalige Verhältnisse sehr modern - mit fließendem Wasser, Innentoilette und Strom im Haus.
Die Arbeiter von Hydro sorgten auch für den 8-Stunden-Tag. Sie gingen im Mai 1918 einfach nach 8 statt nach 10 Stunden nach Hause und ein Jahr später war der 8-Stunden-Tag Gesetz.

Die Kirche von Notodden war 1938 ein Geschenk vom Direktor der Papierfabrik (Ole Halvorsen Holta).
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Am Nachmittag war es dann etwas wärmer geworden und auch die Sonne kam wieder raus. Nun besuchten wir die Stabkirche von Heddal.
Hier fällt uns auch auf, dass rund um die Kirche einige große Bäume gefällt wurden. 2013 hatte man jedenfalls deutlich mehr Probleme, das ganze Gebäude auf ein Bild zu kriegen.
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Neben dem Glockenturm sitzen auch zwei Figuren - von Volksliedsammlern.
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Im Gebäude, wo das Restaurant ist und man die Tickets kauft (90 NOK), gibt es auch einen Andachtsraum und ein kleines Museum.
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Im Eintritt inbegriffen ist ein etwa 300m entferntes kleines Freilichtmuseum (bygdetun).
Unterwegs kommt man an einer Stelle mit Erinnerungstafeln vorbei. Ich fand diese am interessantesten - wie eine positiv/negativ-Darstellung, als ob man die Tafeln zusammenklappen kann:
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(Olav Kaste ist ein Dichter aus der Gegend.)

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Die alten Häuser dort konnten wir allerdings nur noch von außen besichtigen, die Saison geht nur bis Mitte August.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Di, 15. Feb 2022, 18:56

Tag 15 - Sonntag, 05.09.2021

Der Wetterbericht verspricht für heute (in Rjukan) Sonne und 21 Grad. Nun wollen wir das 1343 Meter hohe Blefjell besteigen.
Wie 2 Tage zuvor erfahren, könnten wir uns für den Aufstieg von der Westseite den Schrankenschlüssel ausleihen. Also fahren wir erst einmal zum Campingplatz und rufen die dort angegebene Nummer an. Leider vergebens - auch nach mehreren Anrufen nimmt niemand ab :-(.
Also bleibt uns nur, doch die Tour von der Ostseite anzugehen und dazu müssen wir erst noch ein weiteres Stück um den Berg herum fahren. Die Straße dort hoch kostete 70 Kronen (mit Kreditkarte zu zahlen) und ist nach den ersten Schlaglöchern doch erstaunlich gut ausgebaut. Zwischendurch gibt es ein paar Schilder mit der Bitte, langsam zu fahren, weil es sonst zu sehr staubt.
Der große Parkplatz (725moh) ist gut besucht und so kann es um 10:30 Uhr bei 12° losgehen.

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Der Weg ist gut gekennzeichnet und auch recht ausgetreten. Durch die Feuchtwiesen am Anfang liegen auch Holzbohlen und Bretter.
Zuerst geht es ein Stück durch den Wald, sogar etwas abwärts, bevor der erste große Anstieg beginnt.
Bei einem kleinen Wasserfall machen wir die erste Pause.
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Danach wird es etwas flacher und es kommt eine Weggabelung. Man kann weiter über Sigridsbu oder durch das Langedal nach oben steigen. Wir entscheiden uns wie die meisten für die etwas kürzere Strecke durch das Langedal.
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Auf dem ersten Sattel ist ein kleiner See und man hat nun den ersten freien Blick in Richtung Westen, u.a. auch zum Gaustatoppen. Inzwischen hat sich der Himmel etwas mit Wolken bezogen und es weht auch ein heftiger Wind.
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Aber ein recht steiles Stück fehlt noch bis zum "Store ble".
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Der eigentliche Gipfel ist recht unspektakulär und als Aussichtspunkt auch gar nicht so geeignet. Oben war es auch sehr windig und man musste erst einmal Pullover und Jacke anziehen.
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Und so steigen wir noch wieder ein Stück runter und weiter westlich wieder hoch, so dass wir von oben eine gute Aussicht haben, u.a. auf den Gaustatoppen, Tinn-See, Sandvatn und auch unser Ferienhaus (genau über der Felsspitze rechts im ersten Bild).
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Wir laufen dann noch ein kleines Stück über Geröllfelder weiter nach Norden, weil mir der letzte Aufstieg doch etwas zu steil und rutschig war und können so den obersten Bergteil etwas weniger steil wieder runtersteigen. An einem weiteren kleinen See geht es dann wieder Richtung Süden.
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Store ble:
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Wir nehmen dann doch lieber auch den selben Weg wieder zurück.
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Jonsknuten bei Kongsberg
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Beim Abstieg kam dann auch wieder die Sonne raus.
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An der Alm gab es an einer Hütte auch Tisch+Bank, dort haben wir erst einmal noch eine größere Pause in der schon etwas tiefer stehenden Sonne gemacht.
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Ein letzter Blick zurück auf den Berg (Blefjell in der Bildmitte hinten)
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und nach vorn zum Parkplatz:
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Am Campingplatz halten wir nochmal an, weil das Blefjell jetzt wieder so schön von der Sonne beleuchtet wurde.
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Gegen 19 Uhr waren wir dann wieder zurück am Ferienhaus.
Nach der knapp 15km langen Tour waren wir doch ziemlich kaputt. Aber wichtig war auch: die geklebten Schuhsohlen haben gut gehalten :-)
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Steffen15 » Di, 15. Feb 2022, 22:24

Schade, dass Ihr den ganzen Aufwand mit dem Schlüssel umsonst betrieben habt, ich hätte gern mal die andere Aufstiegsvariante gesehen. Die Bilder wecken Erinnerungen, eigentlich eine sehr schöne Tour. Mit den Herbstfarben sind Eure Bilder noch besser. Am Gipfel hatten wir damals noch mehr WInd, da haben wir es vielleicht 2 Minuten ausgehalten. Wir sind über die Sigridsbu abgestiegen, damals Ende Juni war dort überhaupt niemand.
Als Belastungstest für frische Klebestellen an den Sohlen ist die Tour sicher ausreichend lang! Wenn das jetzt noch den ganzen Urlaub hält, war es sehr gute Arbeit. Ich kaufe lieber keine LOWAs mehr..
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Bernd » Di, 15. Feb 2022, 23:54

Danke fürs Mitnehmen, das weckt schon die eine oder andere Erinnerung :D
Deine Panoramabilder sind übrigens super :super:

Hilsen fra Berlin
Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen;
man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt.
(Arthur Schopenhauer)
Bernd
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Mi, 16. Feb 2022, 19:07

@Steffen15: Dann müssen wir wohl alle nochmal dorthin, um den anderen Aufstieg auszuprobieren :-).
Die geklebten Stiefel haben den Rest des Urlaubs auch noch durchgehalten - war dann aber auch nicht mehr so lange. Wir haben die langen Schnürsenkel genutzt und die Sohle fest mit dem Schuh zugewickelt (Schusterwerkzeug hat man ja nicht) und damit der austretende Leim nicht auch noch die Senkel festklebt, war Küchenpapier dazwischen. Allerdings hatten die Stiefel dann auch weiße Papierflecken, aber Wandern ist eh kein Schönheitswettbewerb. Jetzt sind sie repariert und sehen wie neu aus und wenn das nächste Paar fällig ist, werden wir sehen, was es wird.

@Bernd: Danke. Die Panoramas sind alle per Software aus 2-9 Einzelbildern zusammengesetzt (auch die hochgeladenen Vergrößerungen sind für den Aufruf noch verkleinert). Die Panoramafunktion der Kamera(s) gefällt mir dafür nicht so gut.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Mi, 16. Feb 2022, 19:57

Tag 16 - Montag, 06.09.2021

Nach der gestrigen Wanderung ist heute Ruhetag und das ist schnell erzählt.
Das Wetter ist anfangs auch grau und daher werden erst einmal die letzten mitgereisten Äpfel verarbeitet. Außerdem locken am Nachmittag rund ums Haus jede Menge Preiselbeeren zum Ernten. Ein paar Blaubeeren gab es auch noch, aber Preiselbeeren lassen sich doch deutlich besser pflücken, weil sie zu mehreren zusammen am Strauch hängen und außerdem schon bei leichter Berührung fast abfallen (und auch nicht so viele Stiele dran bleiben wie bei den Blaubeeren).
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Die Beeren habe ich dann eingefroren, um sie zu Hause zu Marmelade zu verarbeiten, denn viele Marmeladengläser gehören bei uns nicht unbedingt im Urlaubsgepäck.

Am Abend gehen wir noch einmal eine kleine Runde in "unserem" Wald und gucken von der Terrasse zum Blefjell, um herauszufinden, wo wir gestern waren.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Steffen15 » Mi, 16. Feb 2022, 20:48

Ein super Preiselbeeren-Bild. Für solche Fotos fehlt mir immer die Geduld.
In den Alpen testen wir auch meist den Reifegrad, aber dort ist die Ernte viel mühsamer. Noch ein Grund mehr, nach Norwegen zu fahren (vor allem im September).
Panoramen mach ich auch meist mit dem Image Composite Editor aus Einzelbildern. Die Automatik in meiner Systemkamera funktioniert praktisch überhaupt nicht.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Do, 17. Feb 2022, 18:35

Tag 17 - Dienstag, 07.09.2021

Der Tag beginnt wieder etwas grau, aber gegen Mittag haben wir 17° und die Sonne kommt raus.
Wir müssen wohl oder übel auch mal Tanken fahren und daher geht es nach Austbygde, wo wir uns auch etwas im Ort umsehen wollen.
Der Wetterbericht sagt wieder sommerliche Temperaturen (für Rjukan) voraus.
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Inzwischen haben wir in Austbygde 22° und wir besichtigen auch den Campingplatz. An einer Bootsbrücke können wir zumindest kleine Fische im Wasser ausmachen.
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Der Campingplatz ist recht groß (genau zwischen Straße und Seeufer), aber nicht mehr viel besucht. Ein paar Hütten gibt es auch und dazu zwei "Glamping"-Zelte, die nach meinen Recherchen aber etwa so teuer wie ein Hotelzimmer sind.
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Für den Nachmittag haben wir uns eine kleine Tour zum Lauvviknuten vorgenommen. Dieser Felsen wird auch als die "schönste Tinnsjøaussicht" oder auch "kleiner Prekestolen" bezeichnet.
Für die Tour muss man entweder beim Abzweig Heia skole parken oder die kleine steile Straße noch ein Stück runterfahren.
Am Waldrand kann man parken und dort gibt es auch ein kleines Schild, das auf die Tour hinweist.
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Die Wegmarkierungen sind mit Plastikbändchen gemacht, die man aber manchmal ganz schön suchen muss.
Zuerst führt der Weg eine Weile durch einen grasbewachsenen Wald (also mal ohne Heidekraut, viel Moos und Flechten)
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und dann kommen paar feuchte Stellen, um die man rumlaufen muss. In Anbetracht der langen Trockenheit sind diese Stellen in einem normalen Sommer vermutlich noch viel nasser.
Dann steigt der Weg an und oben gibt es noch einen Teich und die erste Aussichtsmöglichkeit in Richtung Blefjell.
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Oben verliert sich die Wegmarkierung etwas, aber mit Richtung Tinn-See kann man den eigentlichen Aussichtspunkt dann auch gut finden.
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Blick zum nördlichen Seeufer:
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Blick nach Süden:
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Der Lauvviknuten ist etwa 750m hoch und liegt damit rund 550m oberhalb vom Tinn-See. Die Wanderung ist hin und zurück etwa 6 km lang. Der Weg ist einfach, manchmal etwas feucht und nur kurz vor dem Ziel sind ein paar Felsen zu überwinden (aber alles unproblematisch).
Hier noch die aufgezeichnete Route (habe aber erst nach dem Start angeschaltet):
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon Julindi » Fr, 18. Feb 2022, 9:17

Wie schön - die letzte Wanderung am Tinnsjø gefällt mir besonders gut - klasse Aussicht!!
2x haben wir auf dem CP an der Nordseite schon übernachtet - aber immer nur auf der Durchreise (es war aber nicht der mit den Glamping-Zelten, sondern der nebendran). Ich habe den Tinnsjø als besonders schön in Erinnerung und empfand, dass er eine wunderbare Ruhe ausstrahlt. Wie ich schon mehrfach in deinem Bericht gedacht habe, lohnt diese Gegend zu einem längeren Aufenthalt! Mal sehen, ob ich meine Familie überzeugen kann :wink:
Danke für's Mitnehmen :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Fr, 18. Feb 2022, 18:53

Tag 18 - Mittwoch, 08.09.2021

Heute wollen wir auf den 1066m hohen Himingen steigen. Die Tour ist nicht sehr lang (ca. 6 km hin und zurück), aber bei der Wettervorhersage (für das nicht weit entfernte Notodden) wird das sicher schweißtreibend.
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Unterhalb des Himingen gibt es einen großen Parkplatz, den man über eine Mautstraße, die ziemlich gut besucht war, erreichen kann (90 NOK, zahlbar mit Kreditkarte).
Am Parkplatz zeigt das Autothermometer um 11 Uhr 17° und die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel.
Der Gipfel des Himingen von unten:
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Etwas oberhalb des Parkplatzes gehen dann mehrere Wanderungen los:
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Die Tour zum Himingen führt noch durch ein kleines Hüttengebiet, anfangs sogar erst einmal bergab, bevor es dann dicht entlang des langen Felsrückens ordentlich nach oben geht.
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Unterwegs ist in der Felswand auch eine Art Höhle, dort soll es angeblich Bergkristalle geben.
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Vom Weg aus hat man dann schon eine gute Aussicht:
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Der Aufstieg führt (vom Parkplatz aus gesehen) ein ganzes Stück nach rechts oben, bevor es durch ein Art Scharte und dann oben auf dem Felsrücken weniger steil wieder nach links geht.
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Von dort kann man dann auch schon in Richtung Norden gucken.
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Auf dem Gipfel bleiben wir dann recht lange. Oben ist es zum Glück auch windig, denn der Aufstieg war wegen der Hitze und reflektierenden Sonne von der Felswand doch sehr anstrengend.
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Auch wenn der Himingen nicht so sehr hoch ist, so hat man doch eine gute Rundumsicht von oben.
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Gaustatoppen
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Blefjell
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und etwas davor der Omnflug, den wir auch hochgelaufen waren:
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und der Parkplatz ist auch fast immer in Sichtweite
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Beim Abstieg fällt uns die kleine Birke mitten im Felsen auf, weil sie so schön golden von der Sonne beleuchtet wird.
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Der Himingen von unten:
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Wieder am Parkplatz angekommen, zeigt das Autothermometer um 17 Uhr wirklich 28°C an.
In Gransherad tauschen wir unsere letzten Pfandflaschen noch gegen ein Eis.

Am Abend genießen wir noch einmal den Terrassenblick zum Blefjell.
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Und da es unser letzter Abend in dem Ferienhaus ist :( , müssen nun auch die Taschen gepackt werden.
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Re: Ende August/Anfang September 2021 in der Telemark

Beitragvon artep » Sa, 19. Feb 2022, 12:11

Tag 19 - Donnerstag, 09.09.2021

Heute, am Abfahrtstag müssen wir zeitig aufstehen, d.h. 6:30 Uhr.
Die Sonne ist noch nicht übers Blefjell gekommen, das schafft sie erst etwa 2 Stunden später.
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Nach dem Einpacken und Aufräumen kommt dann noch ein letzter Blick durchs Fenster auf den kleinen Waldweg und vom Balkon in Richtung Blefjell.
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Um 9:30 Uhr ist Abfahrt Richtung Oslo, wir haben 12° und Sonne.
Unterwegs halten wir nochmal oberhalb vom Bolkesjø und gucken u.a. Richtung Himingen.
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Um 12 Uhr haben wir für die "Color Magic" eingecheckt.
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Es ist mit 19° angenehm warm und entsprechend gefüllt ist auch das Sonnendeck der ColorMagic.
Im Wasser sind etwas merkwürdige "Fahrzeuge" unterwegs.
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Die Abfahrt ist etwas zu früh, anscheinend sind alle an Bord.
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Für 17 Uhr hatten wir uns das Abendbuffet als schönen Urlaubsabschluss reserviert.
Vorher kamen wir noch beim Fulehuk fyr vorbei.
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Etwa 20 Uhr haben wir dann nördlich von Skagen die Sonne schlafen geschickt.
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