Svalbard - Mal eine andere Perspektive

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Svalbard - Mal eine andere Perspektive

Beitragvon MarkusD » Fr, 07. Nov 2025, 21:28

Moin,

politisch „angehauchte“ Themen gibt es hier ja selten (wenn überhaupt) und sind glaube ich auch nicht so super gerne gesehen. Man möge mir also verzeihen.

Vor Jahren sah ich einen Beitrag („Menschen am Rande der Welt“) auf 3sat über Longyearbyen und mir war ein Protagonist aufgefallen, der ein T-Shirt vom PolarJazz Festival trug.
Bild

Den Beitrag gibt es übrigens immer noch in der Mediathek, hier vom NDR:
https://www.ardmediathek.de/video/laend ... VNlbmR1bmc

Mein Screenshot zeigt die Szene um 31:48 im Video.

Die Person ist übrigens ein Landsmann, so wie in dem Beitrag auch andere Menschen gezeigt wurden die aus Deutschland stammen (Herr Stange z. B. den ich vor einiger Zeit hier bzgl. der Polarnacht zitierte). Bei den Konzerten des PolarJazz Festivals war mir dann genau der im Beitrag gezeigte Landsmann als Teil des Store Norske Spitsbergen Kulkompani Chores immer wieder aufgefallen. Und ich dachte bei mir, cool, er ist irgendwie Teil der Gemeinschaft geworden.

Nun bin ich die Tage beim allgemeinen Stöbern in den Weiten des Internets über „Artica“ (https://www.articasvalbard.no/) gestolpert. (Auf deren Homepage gibt es übrigens ein sehr langes Video das immer auch wieder die fantastische Landschaft von Svalbard zeigt.)

Hier die Selbstbeschreibung was es („Artica Svalbard“) ist:

Artica Svalbard is one of Norway's leading non-profit arts and culture organisations. We facilitate artistic and cultural activities on Svalbard and support the development of Norwegian and international art and culture.
Based in Longyearbyen, Svalbard, we seek to raise awareness of the region and the wider Arctic through our various initiatives, including our Svalbard residency program for artists and writers.


Dort gibt es (unter anderem) einen Artikel (https://www.articasvalbard.no/artica-wr ... e-jochmann) über genau diesen Protagonisten aus dem damaligen Beitrag von 3sat. Den habe ich mir natürlich interessiert durchgelesen. Und einige der folgenden Artikel von anderen Personen sind auch aufschlussreich.

Schon seit ein paar Jahren war klar, dass die Zeit des Kohleabbaus auf Svalbard gezählt ist, es war eine Frage der Zeit, bis er endet. In diesem Jahr wurde der Kohleabbau der Norweger beendet.

Um nun zum Punkt zu kommen, das was Malte Jochmann dort schreibt gibt mir zumindest zu denken. Man selbst schlüpft also in die Rolle des „Ausländers“ und findet sich, laut seiner Beschreibung, zunächst in einer Welt wieder die einen gut und herzlich aufnimmt (in 2001), sowohl von den „Einheimischen“ (die es ja per se auf Svalbard so nicht gibt und hier indirekt aber doch die Norweger darstellen) also auch von den vielen anderen „Ausländern“, die es gerade dort häufig gibt. Aber dann (in 2023) gab es Entscheidungen der norwegischen Regierung den „Ausländern“ das Recht zu entziehen bei Wahlen ihre Stimme abzugeben. Genau das hatte mir ja auch die junge Frau erzählt auf meiner diesjährigen Nordlicht-Tour. Sie ist Französin und somit ja auch „Ausländerin“. Es war interessant ihren Ausführungen zu diesem Thema zu folgen.

Was ich sagen will, jeder ist fast überall auf dem Planeten ein „Ausländer“. Wer weiß ob man selbst mal (ob ob nun freiwillig oder [Gott behüte]) unfreiwillig selbst unvermittelt zum „Ausländer“ wird, da würde ich mir wünschen doch von den „Einheimischen“ so aufgenommen zu werden wie damals Malte Jochmann.

Fazit: Der Planet Erde ist klein, sehr klein, also wirklich sehr sehr sehr klein. Wenn ich mich selbst im Ausland als Gast behandelt fühlen will, dann... [hier darf sich jeder selbst gerne einen Reim drauf machen]

Ein schönes Wochenende (und nichts für ungut für die abschweifenden Gedanken).

Gruß, Markus
MarkusD
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