Wie viele von uns spætestens nach einem længeren beruflichen Aufenthalt in Norge wissen ist die
Betrachtung dieses wunderschønen Landes durch die beruehmte rosarote Brille nicht angebracht.
Norwegen hat beim Drogenkonsum die gleichen Probleme wie andere europæische Lænder auch;
beim Alkoholmissbrauch womøglich sogar noch grøssere als etwa Deutschland.
Seit einiger Zeit wird auch hier bei Kindern und Jugendlichen das Schnueffeln von Treibgas von Spraydosen beobachtet.
Im November ist daran in Bærum ein 15jæhriger Junge verstorben. Seit Ostersonntag liegt in Trondheim
ein 13jæhriges Mædchen im Krankenhaus im kuenstlichen Koma und ihre Aussichten sind nicht gut.
Wenn beim Zoll Haschisch in Portionen von hunderten Kilogramm und Heroin und Amphetamin kiloweise
bei Routinekontrollen gefunden werden ist das doch vermutlich nur die Spitze des Eiswuerfels....
Bei dem Wohlstand in Norge ist einfach ein grosser Markt vorhanden und offensichtlich ist auch
die fuer den Import und Handel nøtige organisierte Kriminalitæt da.
Vor dem Gericht in Moss/Østfold wird seit Januar in zwei voneinander unabhængigen Verfahren gegen
Gross-Schmuggler von Alkohol verhandelt (wen der aktuelle Stand interessiert der findet bei der
ørtlichen Zeitung http://www.moss-avis.no den link "methanolsaken" ).
Ganz grob geht es in dem Strafverfahren um folgendes :
In Portugal ist jahrelang in ganz grossem Stil illegal Alkohol destilliert und in alle Welt exportiert worden
(da læuft ein eigenes Gerichtsverfahren gegen mehr als einhundert Beschuldigte).
Zwei norwegische Gruppen haben ueber mehrere Jahre zigtausende Liter hochprozentigen
Alkohol aus dieser portugiesischen Produktion illegal nach Norge eingefuehrt
und hier ueber ein Netzwerk verschnitten und an Konsumenten verkauft.
Das herausragende Problem dabei ist nun aber die Verunreinigung eines Teils dieser Lieferungen mit Methanol.
Diese Vergiftung ist offensichtlich schon in Portugal geschehen und es ist unklar ob das ein Produktionsfehler war
oder eine absichtliche Beimischung aus Profitstreben (Methanol ist hochgiftig aber billiger as Ethanol).
So oder so hat diese Vergiftung in Norwegen mindesten 17 Todesopfer zur Folge gehabt,
der grøsste Teil davon im Jahre 2004.
Die Staatsanwaltschaft versucht nun in den genannten Strafverfahren die norwegischen Angeklagten wegen
der Vergiftung zu belangen, wobei allerdings immer noch etwas unklar ist
inwieweit die Einfuhrschmuggler von dem Methanol-Anteil etwas gewusst haben.
Spætestens nach einer Reihe von Todesfællen allerdings hat einer der jetzt Beschuldigten mehrere grosse Partien
(etwa 10.000 Liter) zurueckgekauft nachdem er wusste das es damit Probleme gab.
Aktuelles Problem fuer die Polizei im Østfold ist derzeit dass trotz sehr intensiver Untersuchungen
immer noch ueber 3000 Liter Methanolsprit aus diesem Schmuggel nicht gefunden worden sind.
Stattdessen tauchen aber sporadisch immer wieder in den Krankenhæusern Vergiftungsopfer auf, meist Jugendliche.
Die letzten bekannten Opfer waren Anfang Mærz vier Jugendliche die auf einer Party in Fredrikstad
Methanolsprit konsumiert hatten.
Dank der Krankenhausbehandlung gab es in dem Fall aber keine Todesopfer.
Man darf gespannt sein was in den næchsten Tagen bekannt wird als Folge der garantiert nicht wenigen Påske-Parties.
alsterix (der Schnapsleichen nicht leiden kann)