Hei Heli - das mit dem "ins Leere laufen" sehe ich nun aber ganz anders.
Im grossen und ganzen denke ich funktionieren die Restriktionen in Norge sehr wohl
(wobei die Einnahmen die das ganze dem Staat beschert selbstverstændlich hoch willkommen sind

).
Ich habe persønlich den Eindruck gewonnen dass es gegenueber Deutschland an zwei Punkten grosse Unterschiede gibt :
1. (das hat trolljenta gerade sehr schøn rausgestellt) Es gibt - leider - bei vielen Norwegern ausgesprochen extreme Trinkgewohnheiten.
Im Unterschied zu D wird hier wæhrend der Woche wenig getrunken und bei Parties etc. am Wochenende ist Vollrausch erklærtes Ziel.
Irgendwo scheinen hier viele den norddeutschen Schnack gewissermassen voll verinnerlicht zu haben
"Halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld..."
2. Es gibt - trotz dieser Trinkgewohnheiten - deutlich weniger Auswirkungen auf den Strassenverkehr, die Polizeistatistik, allgemein das Zusammenleben in der Gesellschaft.
Soweit ich es hier erlebe ist beispielsweise das Autofahren im Rausch nicht nur illegal sondern geradezu gesellschaftlich geæchtet.
Wæhrend man das in D doch oft genug als ein "Kavaliersdelikt" behandelt und den Tætern jede Einsicht fehlt scheint das hier anders zu sein.
Natuerlich gibts auch in Norge einen harten Kern - Alkoholiker ebenso wie andere (Mehrfach-)Drogenabhængige. Die gibts ueberall.
Aber das Saufen am Arbeitsplatz, beim Militær (BW=Saufschule der Nation), das alltægliche Feierabendbier (und damit meine ich natuerlich nicht nur eins) - das ist m.E. in Deutschland ein viel grøsseres Problem als in Norge. Untersuchungen in Deutschland behaupten dass nur etwa jede 400ste Autofahrt mit Trunkenheit (oder noch weniger) polizeilich auffællt mit den entsprechenden Folgen. Als entsprechend gering kønnen alkoholisierte Autofahrer in D ihr Risiko kalkulieren. Und dementsprechend hoch ist die Zahl der Fahrer im Vollausch, auch der Berufsfahrer.
In Norge gilt - anders als in D - zum Beispiel auch fuer jeden LKW-Fahrer eine 0,0-Promillegrenze. Das ist in D nur bei der Personenbeførderung so vorgeschrieben ! Sorry, aber das ist mein Fach und das sehe ich manchmal sehr verbissen.
Alle Norweger (99%) schimpfen ueber die hohen Preise fuer Alkohol ebenso wie ueber die hohen Steuern und die hohen Autopreise.
Und grob geschætzt 98% bezahlen die hohen Steuern, die hohen Autopreise und die Preise im Vinmonopolet.
Wobei die - erlaubten - Freimengen beim Kauf im Ausland oder Duty-Free selbstverstændlich mitgenommen und teilweise ueberschritten werden.
Die kommerziellen Schmuggler aber - so wie sie hier derzeit vor Gericht stehen - die rechne nicht nur ich zur organisierten Kriminalitæt.
Und ich habe absolut nicht den Eindruck dass hier jemand Methanolopfer billigend in Kauf nimmt, ich denke eher dass die illegalen Hændler hier vom besagten harten Kern einmal abgesehen auch gesellschaftlich als absolut geæchtet angesehen werden kønnen. Anders sind letztlich auch die Erfolge von Polizei und Zoll nicht zu erklæren, die offensichtlich in einem viel grøsseren Masse Unterstuetzung in der Bevølkerung bekommen als dass vergleichbar in D der Fall wære.
alsterix