@ troll
Das ist vøllig normal så bei heli - wenn die Sonne scheint und er hat nix zu tun muß er sich immer mal ganz allgemein ein bueschen Luft verschaffen...

.
Aber mal zurück zu dem Artikel aus der Zeitung adressavisen (übrigens mit mehr als 200 Jahren eine altehrwürdige Vertreterin ihrer Zunft, auch wenn`s erstmal mehr nach Reklameblättchen ausschaut

).
Vorweg - der Mensch der da protestiert bekennt sich ausdrücklich als Mitglied der oft nicht wenig provozierenden Fremskrittspartiet ("Fortschrittspartei") und in Norge sind bald Wahlen

. Insoweit kann man das getrost ein gutes Stück niedriger hängen. Und selbstverständlich wird sehr pauschal verallgemeinernd von "den deutschen Wohnmobilen" gesprochen. Er sagt allerdings auch daß er selbst 13 Jahre in Deutschland gelebt hat und ich denke er liegt nicht völlig daneben mit seiner Kritik.
Besonders dumm für unsere Womo-Enthusiasten ist, daß der gute Mann auch ein paar nicht unwesentliche Argumente und Beobachtungen einbringen kann :
Zunächst mal bezieht er sich ausdrücklich auf eine deutsche Buchveröffentlichung mit dem Titel "Mit dem Wohnmobil nach Süd-Norwegen", seinen Angaben zufolge jährlich in einer Auflage von 150.000 Exemplaren in Deutschland gedruckt. Dieses Buch soll reihenweise Tipps über Gratis-Übernachtungsstätten wie Rastplätze oder auch Parkplätze an Friedhöfen und Kirchen enthalten. Nach Berechnungen des "Transportökonomischen Instituts" sollen im Vorjahr etwa 44.000 ausländische Wohnmobile nach Norwegen gekommen sein, die meisten davon aus Deutschland. (Anmerkung dazu - beide Zahlen sind fragwürdig. Ich denke die Zahl ist in Wirklichkeit sogar noch höher aber der Anteil Deutscher daran kleiner als 50% - ich kenne inzwischen eine ganze Menge Untersuchungen zum Tourismus.)
Mit einer gewissen Berechtigung allerdings erregt sich dieser Mensch dann weiter über Spartips die in dem genannten Buch veröffentlicht werden, nämlich einerseits eben eine große Zahl von Tips zu Stellplätzen die ausdrücklich die "teuren" norwegischen Campingplätze vermeiden helfen sollen; andererseits eine lange Liste von Lebensmitteln die angeblich in Norwegen viel teurer als in Deutschland seien und deswegen gleich mit dem Womo mitgebracht werden - Konserven also und andere Dinge die sich die ganze Ferienzeit über aufbewahren lassen.
"Die machen einen Narren aus uns" sagt er und führt als Beleg an, daß es um die 100 Euro pro Tag kostet in Deutschland ein Womo zu mieten und bei vielen damit die Reisekasse so strapaziert ist daß in Norge auf jedes 50-Øre-Stück geschielt wird und möglichst gar kein Geld mehr ausgegeben würde. Als weiterer extremer Spartrick berichtet er würden sogar 10-Liter-Kanister Speiseöl (ich denke mal er meint Alt-Öl) mitgebracht um den Stoff hier dem teuren norwegischen Dieselkraftstoff beizumischen. "Wenn Du da hinterherfährst denkst Du das wäre eine Pommes-frites-Bude".
Vor allem aber führt er das Beispiel des Rastplatzes Hesthåggån im Drivdalen an. Dort stehen die auch von mir wiederholt zitierten Schilder von Statens Vegvesen, die eine Rast erlauben, das Camping aber eindeutig verbieten - und er berichtet von zwölf Wohnmobilen und rund 40 Zelten die er da gleichzeitig beobachtet hat sowie davon, daß dieser Platz im genannten Buch ausdrücklich empfohlen wird.
Als letztes Beispiel führt er Toiletten-Entsorgungsanlagen an für deren Benutzung 30 nok bezahlt werden müssen. "Die Norweger akzeptieren das aber viele Deutsche nicht, die fahren stattdessen weiter und entsorgen ihr Klo irgendwo im Freien und verschmutzen die Natur."
Übrigens unterstreicht er auch. daß er die Wohnmobile weder völlig verbannen noch ausschließlich auf die Campingplätze sperren will - aber die Rastplätze sollen wieder dem vorbehalten sein, wozu sie bestimmt sind - eine kurze Rast nämlich.
Er schlägt überdies sogar ausdrücklich vor zusätzliche Wohnmobil-Stellplätze zur Übernachtung zu schaffen und anzubieten die billiger als Campingplätze sein könnten, aber die notwendigen Einrichtungen, vor allem Toilettenanlagen und Müllentsorgung sowie Wasser haben müssen. Den genannten Rastplatz Hesthåggån möchte er im übrigen geschlossen sehen oder so umgebaut daß Übernachtungen nicht mehr ohne weiteres möglich sind.
Ins selbe Horn stößt der Bürgermeister von Oppdal (Mitglied der Ap, nicht der FrP), der sagt in diesem Sommer werde man sich zusammen mit Statens Vegvesen ausführlich um die Rastplätze kümmern - "Bauliche Sperren könnten schnell realisiert werden". Man sei nicht gegen den Campingtourismus, es bedürfe aber einer stärkeren Steuerung und gezielt würde man sich zunächst um alle Rastplätze an der E6 zwischen Oppdal und Dombås kümmern.
Anmerkung - ich hab das nicht alles wörtlich übersetzt aber ich denke der Sinn ist korrekt wiedergegeben.
Zweite Anmerkung - speziell mit der FrP hab ich eigentlich absolut keine Übereinstimmung aber in diesem Fall kann ich nicht widersprechen.
Was die Sperrmassnahmen etc angeht - darf ich mit einigen anderen hier im Forum sagen "Ich hab`s kommen sehen" ?
alsterix