
hallo geir,
viele grüsse aus uttakleiv, vestlofoten - wenn auch nicht sooo weit westlich, aber immerhin.
heute war das wetter wirklich sehr rauh und dramatisch. es sah heute morgen ja noch gar nicht so schlimm aus, habe mich also munter ins auto gesetzt um zur arbeit nach leknes zu fahren, ein bisschen wind, etwas schnee und noch ganz annehmbare sichtverhältnisse. auf den ersten paar kilometern kamen dann die ersten schneeverwehungen, die sicht wurde etwas schlechter, doch solange ich an der küste war, war alles kein problem. doch da ist ja diese schöne pass-strasse, vik-einangen, nur ca. 70m hoch, doch die verhältnisse änderten sich rapide. auf einmal war fast nichts mehr zu sehen, und als ich die passhöhe fast erreicht hatte, erwischte mich eine windböe und schob mich nach rechts in den strassengraben - klasse

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kein handy-netz (darauf warte ich wirklich, dass wir hier nicht länger im funkloch sitzen!), also regenhosen, mütze, handschuhe und wanderschuhe angezogen, um den kilometer bis zum nächsten haus/hof zu laufen. raus aus dem auto...und rein in den wind. es war unmöglich die hand vor augen zu sehen, weil der schnee mit so grosser geschwindigkeit herungefegt ist, und laufen gegen den wind war auch nicht möglich. zwei-dreimal hat mich der wind gepackt, bevor ich mich wieder in das sichere auto retten konnte.
motor an und auf das nächste auto warten - und warten - und warten. nach fast eineinhalb stunden wurde es plötzlich hell hinter mir, endlich. es war zufälligerweise/glücklicherweise der bauer vom nächstgelegenen hof, der mich dann wieder auf die strasse geschleppt hat.
der arbeitstag fing etwas später an.
im laufe des tages wurde es nicht unbedingt besser, im radio kamen laufend neue nachrichten über lawinen, unfälle, gesperrte strassen, sowie die aufforderung, wenn möglich im haus zu bleiben. es dürften fast die hälfte der strassen auf den lofoten zeitweise gesperrt gewesen sein, auch die E 10 an mehreren stellen, sowie die strasse von gravdal nach ballstad.
im laufe des nachmittags beruhoigte es sich jetzt zum glück, und die heimfahrt fahr kein grosses problem, ausser das die strassen bei leichten plus-graden doch ziemlich vereist sind.
aber trotzdem ist es schön hier.

jochen