von Jogi79 » Do, 24. Mai 2007, 10:38
Sonntag 20.05 Tag 5
Strecke: Jorpeland – Prekestolen – Tau – Fähre nach Stavanger – Mortovika – Fähre nach Arsvagen – Aksdal - Gringe
137,0 gefahrene km
1607,0 gesamt km
Heute kam ich auf die, wie ich nachher feststellen musste, grandiose Idee: Wir wandern auf den Prekestolen. Von da oben hat man eine einmalige Aussicht auf den Lysefjord. Uns ist gesagt worden und wir haben es auch gelesen, dass der aufstieg nicht so schlimm sein soll, zwar soll man ca. 5 Stunden für Hin- und Rückweg einplanen, aber mehr auch nicht. Na gut wir um halb elf uns zu dem Parkplatz aufgemacht, von wo aus unsere Tour starten sollte. Bis dahin waren es nur 4 Kilometer. Wir haben mit vollem Elan unsere Taschen gepackt. Dennis die Fototasche und ich hatte mir unseren Rucksack mit etwas zu trinken, etwas Süßem und die Jacken von uns beiden eingepackt.
So wir also los den Weg lang, vorher noch auf das Schild geschaut, ui der zweite Teil sieht schon mächtig steil aus aber wir schaffen das schon, wird ja nicht so schlimm werden.
Der erste Teil war schon schlimm genug, 10 % Steigung schätze ich auf Schotter und losen Steinen (ca. so groß wie ein Fußball, teilweise größer). Puhh wir waren da schon mächtig ko. Die Aussicht, schätzungweise 150 m über dem Parkplatz ließ schon erahnen, dass sich der Aufstieg lohnen würde. Wir dachten beide dass es ja nicht mehr weit sein kann, denn wir waren ja schon ziemlich hoch. Falsch gedacht. Ein Stückchen ging es eben lang und dann ging es auf einmal wieder bergab. Wir hatten beide den Gedanken umzukehren, aber ich glaube keiner von uns wollte sich die Schmach geben, dem anderen zu sagen, dass er es nicht schaffen konnte. So legten wir einige Verschnaufpausen ein und gingen immer weiter. Naja gingen stimmt nicht ganz, klettern kommt dem schon näher. Als wir an eine ebene Fläche kamen, welche ganz idyllisch war, trauten wir unseren Augen nicht. Dennis blieb stehen und rief mir hinterher, ob ich denn noch alle Tassen im Schrank habe (Naja nicht wörtlich aber so in der Art. Ich wusste gar nicht was los war und er zeigte nur nach oben. Da waren ganz viele kleine Bunte Flecken die senkrecht nach oben zu steigen schienen. Jetzt dachte ich das auch. Ich hatte mich ja schon gewundert wo die alle hin waren, die vor uns gingen, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Die nächste Etappe die wir gingen, war die schlimmste. Sie ging wirklich senkrecht nach oben. Man musste von einem großen Stein auf den nächsten klettern. So ging das 200 m blind beinahe senkrecht nach oben. Man war das ein Aufstieg. Dieser scheinte sich aber oben mal angekommen schon zu lohnen, denn der Ausblick von da aus war schon super. Wir gingen dann weiter, bergauf, über Stock und über kleine Bächleins, über Steine vor allem, vorbei an Bergseen und dann kam noch mal ein letzter heftiger Anstieg. 300 m stark bergauf auf einem Plateau. Uns taten auf dem ganzen Weg schon die Beine weh. Und wir waren öfters schon drauf und dran zu sagen: Wir schaffens nicht. Aber wir gaben nicht auf.
Oben angekommen auf den Prekestolen war die Aussicht fantastisch. Es hatte sich also wirklich gelohnt hier auf zu krakseln. Wir verweilten eine ganze Weile. Dennis machte Fotos, ich näherte mich zwischendurch immer mal wieder den Abgründen auf allen vieren um runterzuschauen.
Dann brachen wir den Rückweg an. Denn den ganzen hochgekrakselten Weg mussten wir auch wieder zurückgehen. Alles kein Problem.
Wir namens mit Humor. Die Berge die wir rauf sind, stiegen wir nur noch herab. Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem einen verdammt steilen Stück, aber ok. Wir wussten ja es ist bald zu Ende.
Auf den letzten Metern retteten wir uns mit diesem Gedanken. Auf dem letzten Plateau angekommen, von wo aus wir unser WoMo sahen, waren wir ganz schön erleichtert. Unten angekommen, zogen wir erstmal unsere Schuhe aus und waren stolz dass wir das geschafft haben.
Dennis dachte sich nur: Entweder sterb ich jetzt oder ich werde uralt. Ich habe auch so was in der Art gedacht. Und ich war stolz das ich das geschafft habe. Wir haben 5 Stunden gebraucht um herauf und wieder runter zu kommen
Danach haben wir erst mal geschaut, bis wohin wir denn fahren. Wir entschieden uns nach Grinde auf den Campingplatz zu fahren. Wir haben die Fähre zweimal benutzt und kamen auch sehr gut voran. Auf der Fähre nach Stavanger, wollte eigentlich keiner Geld haben. Es war so dass alle an den Billetkontor gehen mussten und dort auch zahlen mussten. Kontrolliert hat es keiner. Dennoch haben wir es natürlich gemacht.
Auf der esten Fähre hatten wir viel Sonne, auf der zweiten Fähre sah es so aus, als wenn die Welt unter gehen würde. Und wir haben schöne Aussichten auf die Inseln gehabt von den Fähren aus. Der Campingplatz Grinde war wirklich sehr gut. Zwar ist noch keine Saison, aber dennoch muss ich sagen, dass er mir sehr gut gefallen hat. Er liegt direkt an einem Fjord. Den Stellplatz konnten wir uns aussuchen. Entweder nah an den Duschen oder unten am Fjord direkt.
Abends dann aßen wir, duschten uns und vielen tot ins Bett.
Kleine Anektode zum Schluss: Vertraue nie einem TomTom (navi). Er wollte uns in die falsche Richtung schicken. Dann wären wir nie am Campingplatz angekommen.
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