20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

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20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » So, 16. Jul 2006, 22:07

Vielleicht kann mir jemand mit folgenden Fragen weiterhelfen:

1.
Ist es unproblematisch, beim Trekking in Rondane einen guten Zeltplatz zu finden oder ist das schwierig (z.B., keine Wiese, zu steil, zu steinig usw.)?

2.
Ist die Wasserversorgung unproblematisch (d.h., reicht eine 1l Flasche mit Micropur Tabletten)? Oder ist das Wasser selten bzw. z.T. stärker verschmutzt?

Vielen Dank!
Zuletzt geändert von Nat Bergtroll am Di, 18. Jul 2006, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Mo, 17. Jul 2006, 14:24

1.) Zeltplätze sind nicht überall, aber fast überall ziemlich leicht zu finden. Sehr schön bei den kleinen Seen nördl. des Rondvatnet z.B.

2.) Das Wasser im Rondane hat - sofern nicht moorig - allererste Qualität. Wer im norwegischen Fjell (ich sage: Fjell, nicht Almengebiete oder so) Micropur oder Filter mitschleppt (wobei beides sicher nicht der gewichtsmässig auslösende Faktor ist), ist selber schuld. Ob 1 l reicht, weiss ich allerdings nicht, da es in Rondane manchmal nur ab und zu und nicht immer alle Nase lang Wasserauffüllmöglichkeiten gibt. Mit 2l bist Du auf der sicheren Seite.
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Mo, 17. Jul 2006, 22:52

Hallo Julia,

ich hatte schon gehofft, dass Du Dich hier meldest ;-) Vielen Dank dafür.

Leider hat sich meine Urlaubsplanung gerade etwas erschwert: Mein Arbeitgeber lässt mich nur vom 12. bis 20. August fahren und verlangt, dass ich (i) per Telefon mindestens 1 Mal pro Tag erreichbar bin und (ii) in der Lage bin, jederzeit binnen ca. 2 Tagen wieder zurück in Deutschland zu sein :-((

Daher hätte ich noch eine Frage: Haben die Hütten in Rondane Telefon oder gibt es in dem Gebiet Handyempfang? Kommt man aus dem Gebiet notfalls "schnell wieder raus"? Ich würde mit dem Flieger in Oslo landen und dann mit einem Mietwagen nach Rondane fahren. Optimal wäre es, wenn man dort eine Rundwanderung machen könnte, so dass man sich nicht mehr als 1-2 Tage vom Mietwagen entfernt (oder sonst irgendwie schnell zu einem Taxi gelangt, welches einen zum Mietwagen bringt). Kosten spielen für den Fall keine Rolle.

Falls das nicht geht, gibt es Alternativen wie den Peer Gynt Weg oder so? (Im Prinzip will ich aber möglichst in der Wildnis laufen.)

TIA!!

P.S.: Das Ganze hört sich vermutlich sehr bekloppt an. Aber nur soviel sei gesagt: ich könnte im Moment k*tzen vor Wut. (Habe vor zwei Wochen auch schon einen länger geplantes Kanada/Alaska-Trekking absagen "dürfen"...)
Zuletzt geändert von Nat Bergtroll am Mo, 17. Jul 2006, 23:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon uteligger » Mo, 17. Jul 2006, 23:47

Moin.

immerhin lässt dich dein Arbeitgeber in den Urlaub fahren.....

Wo handy ( oder mobil ) Empfang möglich ist, kannst du unter:
http://telenormobil.no/dekninginnland/index.do herausfinden.

God tur!
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Mo, 17. Jul 2006, 23:54

Danke!! Was heisst denn das: Grønn farge angir dekningsområde for mobiltelefoner i Telenor Mobils GSM-nett. Dekningen er basert på databeregninger, og det vil finnes lokale områder med avvik fra det angitte dekningsområdet på grunn av terrenget og andre faktorer. ?

Ist das helle Grün gut?
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon uteligger » Di, 18. Jul 2006, 0:16

Überall wo es grün ist, hast du GSM-mobil ( Handy) Empfang.
Aufgrund der Geländebeschaffenheit ist es aber möglich, das nicht überall Empfang ist. Klickst du Dekning i bil an, hast du den Empfang im Auto, der schlechter sein müsste als in der freien Natur: Dekning utendørs.

Hilsen
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Di, 18. Jul 2006, 9:47

Nat Bergtroll hat geschrieben:Mein Arbeitgeber lässt mich nur vom 12. bis 20. August fahren und verlangt, dass ich (i) per Telefon mindestens 1 Mal pro Tag erreichbar bin und (ii) in der Lage bin, jederzeit binnen ca. 2 Tagen wieder zurück in Deutschland zu sein :-((

Uff, da fragst Du mich was. Ich habe keine Ahnung, wie das Netz in Rondvassbu oder Dørålseter ist. In dem Fall würde ich nämlich in einer der Ecken mein Zelt als Basislager aufstellen und Tagestouren gehen. Von den Berggipfeln z.B. hast Du wahrscheinlich immer Netz, in den Tälern eher weniger. Und von beiden Lokalitäten aus bist Du innerhalb eines Tages in Oslo, zumindest mit Mietwagen.

Ich liebe ja die Ecke um Dørålseter sehr, aber dahin ist halt die Anfahrt weiter (auf der 27 in Richtung Folldal östlich um Rondane herum und dann links ab auf der Mautstrasse bis nach Dørålseter). Bei den Skranglehaugane kann man auch toll zelten, wenn man nicht bis zu den schon genannten Seen nördlich des Rondvatnet laufen will.

In der Ecke Rondvassbu ist etwas mehr los, aber auch da kann man durchaus hübsche Zeltplätzchen finden (allerdings ist das Geände etwas steiniger), z.B. im Illmanndalen, am Fusse des Smiubelgen (entlang des Pfades zur peer Gynt Hytta) oder om Svartbekkbotnen (glaub ich, der heisst so, wo der Weg zum Rondslottet hochgeht).
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Di, 18. Jul 2006, 23:00

Ich weiss...ich bin unersättlich, hätte aber jetzt doch noch die eine oder andere Frage ;-)

1.
Habe heute Flug (12.8. hin, 20.8. zurück) gebucht. Im Vergleich zum Mietwagen (mindestens EUR 400 für die Woche) ist der Flug geradezu billig ... grmpff

2.
Wo kann ich den Mietwagen denn gut abstellen für ein paar Tage? Wäre Otta (bzw. Spranget Parkplatz) ein guter Startpunkt oder kann man sogar direkt bei Dørålseter parken?

3.
Und wo könnte ich auf dem Weg nach Rondane am besten Waschbenzin (sauber) für meinen Primus Omnifuel kaufen?

4.
Wäre Dørålseter - Hogronden - Bjornhollia - Rondvassbu -
Rondslottet - Dørålseter eine gute Route?

Many thanks!

P.S.: Gegen eine fitte und gutaussehende Sherpa, die mir mein Gepäck den Rondslottet raufschleppt, hätte ich natürlich auch nichts einzuwenden :lol:
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Re: 2 Fragen zu Rondane (Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Mi, 19. Jul 2006, 8:59

Nat Bergtroll hat geschrieben:2.
Wo kann ich den Mietwagen denn gut abstellen für ein paar Tage? Wäre Otta (bzw. Spranget Parkplatz) ein guter Startpunkt oder kann man sogar direkt bei Dørålseter parken?

Sowohl Spranget als auch Dørålseter haben einen Parkplatz.

Nat Bergtroll hat geschrieben:3.
Und wo könnte ich auf dem Weg nach Rondane am besten Waschbenzin (sauber) für meinen Primus Omnifuel kaufen?

Da fragst Du schwierig, weil ich sowas nicht benutze. Wo kauft man denn sowas in Deutschland? Generell würde ich Tankstelle sagen...

Nat Bergtroll hat geschrieben:4.
Wäre Dørålseter - Hogronden - Bjornhollia - Rondvassbu -
Rondslottet - Dørålseter eine gute Route?

Mit zwei Tagen in Rondvassbu geht das Rondslottet als Tagestour. Aber mit vollem Gepäck über das Rondslottet nach Dørålseter zu gehen wird verdammt weit. Da würde ich lieber die Route über den Rondehalsen gehen und dem veslesmeden einen Besuch abstatten (da kann der Rücksack an der Abzweigung zurückgelassen werden). Oder halt von Bjørnhollia über das Rondslottet statt durch das Illmanndalen nach Rondvassbu gehen. Dann hast Du es da schon "mitgenommen".

Ansonsten hast Du natürlich das Problem, dass Du in Bjørnhollia oder Rondvassbu einen ganzen Wandertag vom Auto weg bist, falls das in Dørålseter steht und Du zurückgepfiffen wirst. Aber nicht mehr als das.

Nat Bergtroll hat geschrieben:P.S.: Gegen eine fitte und gutaussehende Sherpa, die mir mein Gepäck den Rondslottet raufschleppt, hätte ich natürlich auch nichts einzuwenden :lol:

Sorry, Rondane steht bei mir dieses Jahr leider nicht auf der Liste ;)
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Sa, 19. Jul 2008, 18:00

Dieses Jahr will ich es endlich nach Rondane schaffen (nachdem ich beim letzten Versuch doch in Trollheimen gelandet war). Werde Samstag Mittag (6.9.) in Oslo ankommen und am nächsten Sonntag Nachmittag (14.9.) dort wieder abfliegen. Wenn ich Samstag mit dem Mietwagen noch bis Rondane fahre, hätte ich So bis einschliesslich Sa (also max. 7 volle Tage) Zeit. Werde mit Zelt und Rucksack unterwegs sein, bin also nicht auf Hütten angewiesen.

Hat jemand Tips, wo ich genau herlaufen sollte (am besten wäre eine Rundtour)?

Kann man immer noch in Dørålseter parken? Ginge Bjørnhollia auch? Wo ist es am schönsten ;) ?

Vielen Dank!
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Di, 12. Aug 2008, 19:02

Hei igjen :D !

Nun muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich schon Ewigkeiten nicht mehr in Rondane war, weil wir büchermässig momentan sehr auf Jotunheimen eingeschossen sind. Das Dreieck im Herzen (Rondvassbu-Bjørnhollia-Dørålseter-Rondvassbu) sollte schon dabei sein. Die Strecke Bjørnhollia-Dørålseter ist allerdings ziemlich weit, wenn auch in einfachem Gelände. Dørålseter und Umgebung) im Herbst ist der Knaller. Hier solltest Du ein-zwei Tage haben und u.a. eine Tagestour auf den Høgronden (markierter Weg) machen. Zwei Extratage in Rondvassbu lassen eine Tagestour auf den Veslesmeden und das Rondslottet zu. Auch die Schlucht Jotulhogget ist sehr besuchenswert.

Gute Reise!
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Di, 12. Aug 2008, 22:54

Hi hi. Genau auf Dich hatte ich gewartet ;) Vielen Dank für die Antwort. Hoffentlich, hoffentlich klappt es diesmal mit dem Urlaub (und dem Wetter).

Ich habe bislang wie folgt geplant:

Tag 0 (Sa): Ankunft Mittags in Oslo. Mit dem Auto bis Dørålseter und dort in der Hütte übernachten (geht hoffentlich).

Tag 1 (So): Von Dørålseter durchs Bergedalen bis zum See vor der steilen Wand des Rondslottet. Dort Zelt aufbauen und dann ohne Rucksack aufs Rondslottet (oder - je nach Wetter - zu Beginn des 2. Tages)

Tag 2 (Mo): Mit Rucksack weiter nach Bjørnhollia und dort irgendwo campen (oder in die Hütte). Wenn ich mich stark fühle, evt. noch auf den Høgronden (ohne Rucksack) oder weiter bis ins Illmandalen und dort campen.

Tag 3 (Di): Mit Rucksack weiter bis kurz vor Rondehalsen (hoffentlich kann man dort zelten oder sind dort nur Steine?). Basislager aufschlagen und ohne Rucksack auf den Veslesmeden.

Tag 4 (Mi): Mit Rucksack bis Langholvatnet (kann man dort zelten)?

Tag 5 (Do): Mit Rucksack von Langholvatnet bis zurück nach Dørålseter.

Tag 6 (Fr) und notfalls Tag 7 (Sa): Reservetage (falls ich zu langsam bin oder schlechtes Wetter habe).

Tag 8 (So): Spätestens frühmorgens Rückfahrt nach Oslo, so dass ich Nachmittags den Flieger erwische.

Könnte das so hinkommen?

Danke!!
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Mi, 13. Aug 2008, 20:40

OK. Werde mich mal versuchen.

Dørålseter, Mautstrasse und Hütte: Falls die Hütte nicht mehr offen ist (und ich habe die neuesten Öffnungszeiten nicht, das solltest Du also unbedingt rauskriegen), kannst Du da zwar auch sehr schön zelten, aber da ist die Mautstrasse nach Dørålseter rein offiziell nicht mehr offen. Früher war das so, dass man da beim Bauern am Schlagbaum den Schlüssel kriegen konnte. September ist Jagdzeit, und da läuft einiges an Jägern rum, welche auch mit ihren Autos da reinkommen, also muss es möglich sein. Wir sind damals reingewandert, aber dazu hast Du zuwenig Zeit, weil da geht pro Richtung ein Tag drauf. In dem Fall ist vielleicht Start bei Spranget (Rondvassbu) die bessere Alternative, falls Du es nicht sicher abklären kannst.

Direkt unter der Nordwand vom Rondeslottet kann man nicht gut zelten, aber unten im Langglupdalen schon. In dem Fall würde ich einfach ein Stück weiter reingehen und in der Nähr der Weggabelung zum Rondeslottet zelten und je nach Verhältnissen mich für den Høgronden (das wird aus der Ecke aber sehr weit) oder das Rondslottet entscheiden. Achtung! Im September kann (und wird wahrscheinlich, das ist ein Teil des Charmes und Farbenspiels) in der Höhe Schnee liegen oder die Steine können mit Eis überzogen sein. Geh das Bergsteigen vorsichtig an (gilt später auch für den Veslesmeden). Nimm Gamaschen mit. Und geh im Bergedalen auf dem Pfad entlang der Westseite des Bergedalsbekken, und am Anfang durch die Skranglehaugene (sehr erlebenswert, mit dem pudergezuckertem Digerronden vor dem blauen Himmel und den Toteiseinbrüchen mit den knallroten Alpenbärentrauben im Vordergrund). Da brauchst Du auch den Bergedalsbekken nicht zu durchwaten (kann sonst schnell passieren, und im September ist das kalt).

Versteh ich das richtig, dass Du hier wieder zurückgehen willst und von Norden aus auf den Rondehalsen? Weil um Bjørnhollia udn Rondvassbu wird das seeeeeehr weit! Zelten kannst Du in dem Fall bevor die Steigung anfängt an den kleinen Teichen. Von Süden aus gibt es keine guten Zeltplätze (zu steinig).

Nun wird es spannend. Also über den Rondehalsen, zum Veslesmeden hoch und dann Kehrtwendung durch den Kaldbekkbotnen und das Langholet. Die Route ist offiziell niedergelegt, auch wenn die Steinmännchen noch stehen. Es gehen deswegen auch kaum Leute da lang, was Du vielleicht extra toll findest. Aber, sei da vorsichtig. Es ist viel Wasser da, die Steine werden überrieselt und es kann glatt sein. Besonders verräterrisch ist das unter Neuschnee. Ich habe im September im Rondane meinen bisher einzigen Sturz gehabt, weil ich auf Neuschnee und der darunterliegenden Eisschicht ausgerutscht bin, und wenn es meinen Schutzengel nicht gegeben hätte, hätte es das gewesen sein können, denn es war grobes Geröll und immerhin so steil, dass ich 4-5 Meter unkontrolliert gefallen bin, bis ich liegenblieb (wobei ich mit dem Kopf mehrmals an Steine geknallt bin). Ohne Begleitung hätte ich damals mit stark verstauchtem Steissbein (zum Glück nichts Schlimmeres) ein grosses Problem gehabt. Das war im Nachbartal, dem Verkilsdalsbotnen, bzw. genauer gesagt auf der Ostseite des Passes nördlich vom Hoggbeitet auf dem Weg vom Verkilsdalsbotnen zurück nach Spranget, also unter ziemlich genau den gleichen Verhältnissen, die Du Dir über den Langholpass erwarten kannst. Wir hatten damals am Vorabend zuoberst im Verkilsdalsbotnen am Verkilsdalsvatnmet noch ein moosiges Fleckchen für unser Zelt gefunden, aber ich weiss nicht, ob Du im Langholet ähnlich viel Glück hast. Im Notfall musst Du bis ins Verkilsdalen runter, aber da gibt es massenhaft Möglichkeiten.

Streckenmässig ist das alles im Rahmen, landschaftlich super und abgelegen auch, aber unterschätz das Gelände und die Jahreszeit nicht. Ausser der Abentuertour mit dem Sturz habe ich später jedesmal im September/Oktober im Rondane ähnliche Verhältnisse gehabt, und alle meine 2000erbesteigungen dort sind im Herbst und unter Schnee- und Eisbedingungen gewesen (Rondslottet und Vinjeronden im Tiefschnee im Oktober, Sag- bzw. Trolltinden im September auf eisglatten Rauhreif (ein Eistanz ohne Gleichen in richtig anspruchsvollem Geröll), Veslesmeden im September im Schnee und eisigen Passagen, Høgronden im September bei Schnee und Eis in den höheren Lagen und Digerronden im September auf glattem Rauhreif). Glatte Steinpassagen erfordern unheimlich viel Zeit und Vorsicht, und wenn das kilometerlang so ist, ist das frustrierend und ermüdend. Schliesslich sind die Tage auch schon bedeutend kürzer.

Lass Dich durch die Ermahnungen nicht ab-, sondern nur zur Vorsicht anhalten und hab eine richtig tolle Tour in schönem Wetter und atemberaubenden Farben!
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Nat Bergtroll » Do, 14. Aug 2008, 0:30

Julia:

Erst einmal ganz herzlichen Dank für die sehr hilfreichen Hinweise! Ich muss mir das noch mal genauer auf der Karte anschauen und stelle dann bestimmt noch einige Verständnisfragen.

Ein paar Fragen aber schon mal vorab:

Würden aus Deiner Sicht so Ministeigeisen Sinn machen ( http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... db571c4a33 ) bei den zu erwartenden Bedingungen?

Du sagst, ich soll erst durch die Skranglehaugene, die ja wohl östlich des Bergedalsbekken liegen, und dann auf dem Pfad auf der Westseite des Bergedalsbekken laufen. Müsste ich dazu nicht gerade den Fluss überqueren, um auf die Westseite zu gelangen? (Nebenbei: Ich vermute, zu den Skranglehaugene komme ich, wenn ich von Doralseter den Atna quere. Dort wird es wohl eine Brücke geben? Denn der Atna ist ja bestimmt sehr schwierig zu durchwaten?)

Was das Rondslottet angeht: Ich wollte im Langlupdalen zelten, das Rondslottet ohne Rucksack besteigen und dann mit Rucksack (und Zelt) weiter nach Bjornhollia und über das Illmandalen nach Rondvassbu. Den Veslemeden wollte ich dann von Süden aus ohne Rucksack angehen (und daher möglichst in der Nähe des Abzweiges Rondehalsen (nord) und Kaldbekkbotn (nordwest) einen Zeltplatz finden). Ist das so extrem weit über das Illmandalen?

Verpasse ich enorm viel, wenn ich auf den Hogronden zugunsten des Rondslottet verzichte?

Welche Minimaltemperaturen hast Du so um die Jahreszeit in der Nacht erlebt? Wird es kälter als ca. -6 Grad?

Vielen vielen Dank noch mal für die kompetenten Tips (und schade, dass Du nur noch in Jotunheimen unterwegs bist ;)
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Re: 20.000 Fragen zu Rondane (u.a. Zelten + Wasserversorgung)

Beitragvon Julia » Do, 14. Aug 2008, 17:27

Uff, ich meinte natürlich auf der Ostseite des Bergedalsbekken (der Hauptpfad geht entlang der Westseite)! Langglupdalen-Bjørnhollia-Illmanndalen-Rondvassbu Umgebung ist weit. Aber Du hast ja zwei extra Tage, falls Du unterwegs herausfindest, dass Du im Illmanndalen schon zelten willst. Grödel brauchst Du keine, die sind auf Steinen nicht hilfreich, und so dick ist das Eis nicht (es handelt sich eher um hauchdünne Eis- und Reifschichten). Wenn Schnee liegt, ist der weich und nicht gefroren (deswegen sagte ich Gamaschen).
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