Mitternachtssonne und Polarnacht?

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Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon Sanitärinstallateur » Mo, 17. Dez 2007, 19:28

Hallo,
wer kann mir sagen, ab welchem Breitengrad man mit der Mitternachtssonne und der Polarnacht rechnen muß?
Gibt es dazu Tabellen ? Von wann bis wann und wieviele Stunden jeweils!

Gruss Torsten
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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon k4711 » Mo, 17. Dez 2007, 20:02

Hallo Torsten,

die schnelle Antwort wäre: Schau doch bei Wikipedia oder so.

Für die Nordhalbkugel kurz zusammengefasst:

- südlich vom Polarkreis gibt es keine Mitternachtssonne und keine Polarnacht, nur eben lange Tage im Sommer und kurze im Winter, je weiter man nach Norden kommt.
- am Polarkreis gibt es genau einen Tag Mitternachtssonne und einen Tag Polarnacht, alle anderen Tage sind 'normal', d.h. siehe oben
- nördlich vom Polarkreis werden es Richtung Nordpol mit jedem Kilometer mehr Tage Polarsommer und Polarnacht, dazwischen (Frühjahr/Herbst) gibt es normale Tage.
- am Nordpol: 1/2 Jahr Tag, 1/2 Jahr Nacht

Praktisch und auf Norwegen bezogen:

-in Bodoe ist es etwa 1 Monat Mitternachtssonne,
-in Tromsoe sind es ca. 2 Monate, am Nordkapp ca. 2,5 Monate,
-auf Svalbard ca. 4 Monate.

Die Mitte der Polarnacht ist die Sommersonnenwende (21.6.), bei der Polarnacht die Wintersonnenwende (21.12).
Stundenweise Mitternachtssonne/Polarnacht gibt es nicht - das wäre ja ein normaler Tag / eine normale Nacht. 8)
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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon EuraGerhard » Di, 18. Dez 2007, 9:57

Hallo!

Sanitärinstallateur hat geschrieben:wer kann mir sagen, ab welchem Breitengrad man mit der Mitternachtssonne und der Polarnacht rechnen muß?

Ab dem Polarkreis! :wink:

Dieser liegt auf 66,56° nördlicher (bzw. südlicher in der anderen Richtung) Breite.

Je weiter man sich vom Polarkreis auf den Pol zubewegt, desto mehr Mitternachtssonne im Sommer bzw. desto mehr Polarnächte im Winter gibt es. Extremfall ist dann der Pol. (90,00°), wo die Sonne im Sommer ein halbes Jahr nicht unter- und im Winter ein halbes Jahr nicht aufgeht.

MfG
Gerhard
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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon ChristianAC » Di, 18. Dez 2007, 10:01

Moin Moin

Wenn ich das so lese, dann würde ich erwarten, daß es in Tromsö Tage gibt, wo es absolut
nicht hell wird.

Hier mal ein Beispiel vom 24.12.2005

Bild

Polarnacht bedeutet ja nur, daß es die Sonne nicht mehr über den Horizont schafft.
Hell wird es in Tromsö für eine gewisse Zeit aber doch wie man sieht.

So richtig zappen-duster ist es dann erst, wenn man wirklich in die Nähe von Spitzbergen
kommt.
Wobei es auch dort ein ganz eigenes "Licht" gibt.

Um Silvester herum war es zwar den ganzen Tag dunkel, aber auch noch lange nicht so
dunkel, als wenn man hier nachts durch den Wald läuft. Durch die Reflextion auf den
Schneeflächen schafft es das "Licht" doch einen schemenhaft Berge erkennen zu lassen.

Es ist ein ganz eigenes Licht, was einen auf eine ganz eigene spezielle Art u. Weise berührt.

Gruß

Christian (....der leider dieses Jahr nicht in Longyearbyen sein kann.....*seufz*)
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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon Sanitärinstallateur » Di, 18. Dez 2007, 13:15

Hallo,
ich danke euch für die Info! Das hat mir sehr weiter geholfen.

Gruss Torsten
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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon Ulrike44 » Di, 18. Dez 2007, 13:22

[quote="ChristianAC"]Moin Moin

Wenn ich das so lese, dann würde ich erwarten, daß es in Tromsö Tage gibt, wo es absolut
nicht hell wird.

Hier mal ein Beispiel vom 24.12.2005

...............

Also: Ich war 1992 von Anfang mit Mitte Januar in Tromsø - und die ersten Tage im Januar war es da den ganzen Tag stockdunkel, keine Spur von Tageshelligkeit. Das änderte sich dann schnell, aber zuerst - wie gesagt.

Das verstehe ich nicht!

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Re: Mitternachtssonne und Polarnacht?

Beitragvon EuraGerhard » Di, 18. Dez 2007, 14:28

Hallo,

dass es beim Überschreiten des Polarkreises am 21.12 nicht schlagartig zappenduster wird, hat drei Gründe:
  1. Die Erdoberfläche ist nicht völlig glatt: Steht man auf einem Berg, so kriegt man noch mehr Sonnenlicht ab als auf Meereshöhe.
  2. Die Sonne ist kein Punkt: Aufgrund ihrer Größe erscheint die Sonne als Scheibe am Himmel, nicht als Punkt. Der Polarkreis ist dadurch definiert, dass (unter idealen Voraussetzungen auf Meereshöhe) zur Wintersonnenwende der Mittelpunkt der Sonnenscheibe gerade eben den Horizont erreicht. Die Sonne kann also durchaus "zur Hälfte" über den Horizont schauen.
  3. Die Existenz der Erdatmosphäre: Selbst wenn es die Sonne nicht über den Horizont schafft, so wird doch in der Atmosphäre so viel Licht "um den Horizont herum" gestreut, dass es (je nach Wetterlage) in der "Polarnacht" auch deutlich nördlich des Polarkreises zumindest dämmrig werden kann.

Der ganze Effekt wird also zumindest in der Nähe des Polarkreises doch ziemlich "ausgewaschen".

MfG
Gerhard
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