Hallo!
Raschumi hat geschrieben:Ist das irgendwie zu erklären , so nach dem Motto "Angebot und Nachfrage" oder "Frühbucherrabatt" oder gar "Treibstoffzulage"
Das Ganze nennt sich auch
Yield Management, es ist ein Konzept, das ursprünglich aus der Luftfahrt kommt, und es funktioniert in etwa so:
Anfangs, wenn auf einer bestimmten Fährüberfahrt noch alle Plätze frei sind, sind die Tickets am billigsten. Je mehr Plätze nun gebucht werden, desto knapper werden die noch freien Plätze, das Angebot, da ja die Anzahl der Plätze auf einem Schiff begrenzt ist und nicht einfach noch ein zweites dazugestellt werden kann. Je knapper das Angebot, desto höher der Preis für die noch verbliebenen Plätze. Je näher also der Abfahrtstermin rückt, desto teurer wird eine Buchung.
Naturgemäß füllen sich sehr beliebte Abfahrten, z.B. am Wochenende, schneller als weniger beliebte. Somit steigen auch die Preise für die beliebten Termine schneller als für die weniger beliebten. Die Erwartung ist nun, dass diejenigen Kunden, die beim Reisetermin flexibel sind, durch dieses Preisgefälle dazu motiviert werden, auf die weniger beliebten Abfahrten auszuweichen und somit die Auslastung (
"Yield") gleichmäßiger verteilt wird. Und diejenigen, die nicht so flexibel sind, müssen halt entweder frühzeitig buchen, oder in den sauren Apfel beißen und den höheren Preis eingehen.
Ich persönlich stehe diesem Konzept mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber: Einerseits kann ich verstehen, dass die Fährgesellschaften ihre Abfahrten möglichst gleichmäßig auslasten wollen. Denn ob ein Schiff (oder Flugzeug) voll ausgebucht ist, oder nur halb, oder fast leer, macht von den Kosten her (fast) keinen Unterschied, von den Einnahmen her jedoch einen ganz erheblichen. Andererseits macht es für mich als Kunden natürlich Preisvergleiche erheblich schwerer, da jede Preisanfrage nur für eine ganz bestimmte Abfahrt und auch nur zum Zeitpunkt der Abfrage gültig ist.
MfG
Gerhard
Früher war (fast) alles schlimmer.