Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon Fjord » Mi, 18. Aug 2010, 21:43

Hei, hei,
Anne-Marie, Du hast natürlich recht. Ich bin die Enkelgeneration und finde die Geschichte vordergründig spannend, bin mir aber sehr bewusst, dass das Erlebte alles andere als spannend war, sondern größtenteils äußerst tragisch.
Meine bestemor und auch mein Großvater hatten immer einen außergrwöhnlich herzlichen Kontakt zu den Geschwistern meiner bestemor. Leider habe ich jedoch keinerlei Informationen, ob mein Großvater auch Kontakt zu den Eltern meiner bestemor hatten. Ich weiß lediglich, dass meine bestemor zunächst lediglich mit ihren Kindern nach Norwegen gefahren ist (nach dem Krieg). Ich habe ´mal gehört, dass auch die Eltern der jungen norwegischen Mütter deutscher Kinder von der Gesellschaft missachtet wurden.

Hilsen fra Helge
Fjord
 
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Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon stuer » Sa, 21. Aug 2010, 13:23

Ich ,möchte auf noch ein Buch hinweisen,was dieses Thema zum Inhalt hat.Es heist "Wehrmachtskinder" ist von der deutsch-norwegerin Ebba D. Drolshagen geschrieben.Erschienen im Verlag "Droemer"2005 http://www.droemer.de .Ich bin auch ein Kind einer Norwegerin und eines Deutschen ,aber erst nach dem Krieg 1951 in Leipzig geboren.Meine Mutter ist meinem Vater in die damalige russische zone gefolgt und haben Sylvester 1945/46 geheiratet.Mein Bruder wurde August 1946 geboren .Zu dieser Zeit waren alle Verbindungen nach Norwegen ab gebrochen.Meine Mutter hatte keinen Kontakt nach Oslo zu Ihre Familie.Das hat sich erst anfang ,mitte der ¨fünfziger Jahre wieder eingerengt.Ich könnte noch viel mehr schreiben über den Mauerbau am 13.08.1961 als wir in Norwegen waren und trotzdem in die DDR zurück gegangen sind,und über den Fall der Mauer,den ich auch in Norwegen erlebt habe ,da wir im April 1989 aus der DDR-Staatsbürgerschaft entlassen wurden und über Sassnitz nach Norge ausreisen durften.Ja und ein halbes Jahr später viel die Mauer .Ich , konnte noch so viel schreiben,aber ich lass es erst mal sein.Vielleicht noch jemand im Forum der ähnliches erlebt hat.?
stuer
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Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon Anne-Marie » Sa, 21. Aug 2010, 14:07

Danke, stuer, für den Buchtipp.
Ich bin Jahrgang 50. Meine Eltern haben sich in der Finnmark kennengelernt. Mein Vater war schon vor dem Einmarsch
in Hammerfest und hat dort gearbeitet. So haben sie sich kennengelernt. Als die Finnmark von den Deutschen abgefackelt wurde sind sie - wie viele andere auch - nach Svolvær evakuiert worden. Dort haben sie am 8. Mai 1945 geheiratet und
sind - wie, weiß ich nicht - nach Deutschland ausgereist. Ich habe erst vor ein paar Jahren erfahren, daß die mit Deutschen
liierten Frauen Norwegen verlassen und ihre Staatsangehörigkeit abgeben mußten. Nach Norwegen sind wir dann das
erste Mal 1952 - ohne meinen Vater. Das war aber mehr eine Frage der Finanzen, nicht der Ablehnung. Der Kontakt
war ja nie abgerissen, und als man Mitte der 50iger Telefon bekam, wurde Weihnachten telefoniert. Damals noch eine
sehr teure Angelegenheit. Das war immer der Höhepunkt der Festtage.
Das mit den unehelichen (deutschen) Kindern in Norwegen habe ich auch erst vor einigen Jahren erfahren.
Sie wurden teilweise - ohne Einwilligung der Mütter - in Heimen untergebracht. In meiner Familie gibt es auch zwei dieser Kinder, die aber von ihren Müttern, Großeltern und Verwandten so beschützt wurden, daß sie ganz normal aufwuchsen
und keine dieser schlimmen Erlebnisse hatten. Mich erfüllt das mit sehr viel Hochachtung für meine norwegischen Familie Auch meine Geburtstage und andere wichtigen Ereignisse wurde nie vergessen. Immer kam ein lieber Brief.
Jetzt hör' ich erstmal auf mit dem Schreiben ... :wink:
Anne-Marie
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Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon stuer » Sa, 21. Aug 2010, 15:24

Hallo Anne-Marie.meine Mutter verlor ihre norwegische Staatsangehörigkeit,nach der Wende hätte sie sie wieder bekommen können ,aber da wollte sie sie nicht ,mehr.Sie war zu alt und zu verbittert.Wir reisten die ersten male ,auch ohne meinenVater nach Norge ,er war nicht willkommen.Erst 1957 war er mit.Als Norge mit der DDR diplomatische Beziehungen aufgenomen hatte 1972?,wurden,die ehemaligen Norweger in der DDR zum 17.Mai in die Botschaft eingeladen dadurch entstand auch ein zusammenhald zwischen ehemaligen Landsleuten und gerade in Sachsen waren es zwischen20-25 ehemalige Norweger,die sich ab und zu trafen.Ich glaube die in Westdeutschland lebten, hatten es bedeutend leichter,sie hatten ja Reisefreiheit,Naja das wahr eben Schicksal.Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei.PS.Als wir damals,nach dem Mauerbau in die DDR zurückreisten,waren wir und eine Familie aus Limbach-Oberfrohna die einzigen Passasiere auf der Fähre von Trelleborg nach Sassnitz, sie waren auch in Norge,sie hatten ein Hotel in Limbach und wollten es nicht im Stich lassen,deshalb fuhren sie zurück.Sie hatten zwei Jungs in meinem Alter,die Welt ist klein,vielleicht treibt sich einer von ihnen im Forum rum??und erinnert sich an uns? Hilsen stuer
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Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon giskejente » Di, 14. Sep 2010, 14:06

Es gibt zu dem Thema drei deutschsprachige Bücher:
Kåre Olsen: Vater Deutscher
Ebba D. Drolshagen: Nicht ungeschoren davonkommen - über die Geliebten der Wehrmachtssoldaten, vor allem in Norwegen. Nur antiquarisch. Auf Norwegisch als: De gikk ikke fri.
Ebba D. Drolshagen: Wehrmachtskinder - über die Kinder aus solchen Verbindungen, sehr viel Norwegen, aber auch andere ehemals deutschbesetzte Länder..
Ein drittes Drolshagen-Buch handelt von Beziehungen zwischen Soldaten und der Zivilbevölkerung in Norwegen und Frankreich: Der freundliche Feind.
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Re: Ehen zwischen dt. Soldaten und nor. Frauen im 2ten Weltkrieg

Beitragvon Anne-Marie » Di, 14. Sep 2010, 16:32

Ich habe inzwischen "Die Wehrmachtskinder" gelesen, was an sich schon etwas Licht ins Dunkel brachte.
Besonders erhellend - vor allem, was das Vorkriegsleben und die Jugend der norwegischen Mütter betrifft -
waren für mich die folgenden Bücher von Edvard Hoem: "Die Geschichte von Mutter und Vater" und
"Heimatland. Kindheit" Beide Bücher sind auf Nynorsk lieferbar. Titel "Mors og fars historie" und
"Heimlandet. Barndom"
Besonders die Hoem-Bücher haben bei mir sogenannte Aha-Erkenntnisse ausgelöst. Sehr empfehlenswert.
Anne-Marie
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