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Schiffsunglück vor Norwegens Südküste
Ölteppich bedroht Natur- und Vogelschutzgebiete
Ein Ölteppich vor der norwegischen Südküste bedroht bedeutende Natur- und Vogelschutzgebiete. Bei stürmischem Wetter und schlechter Sicht lief ein chinesischer Frachter, der mehr als 1000 Tonnen Öl an Bord hatte, auf Grund. Wie viel von dem Öl ausgetreten war, war zunächst nicht klar, wie ein Sprecher des Ministeriums für Küstenangelegenheiten erklärte.
Fernsehbilder zeigten, dass ein Teil des Öls bereits die Küste erreichte. Der Wind trieb das Öl weiter zur Küste hin. Einsatzkräfte bemühten sich, das schwere Öl der in Panama registrierten "Full City" abzusaugen. Schlechtes Wetter behinderte die Arbeiten jedoch. "Es gibt Berichte von Vögeln, die bereits verendet sind oder kurz davor sind", sagte der amtierende Gouverneur der Region Telemark, Arne Malme.
Küstenstreifen nur knapp einen Kilometer entfernt
Die in Panama registrierte "Full City" lief kurz nach Mitternacht westlich der Stadt Larvik auf Grund. Von den 23 chinesischen Seeleuten an Bord wurden 16 mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht, wie die norwegische Küstenwache mitteilte. Sieben weitere Besatzungsmitglieder sollten zunächst an Bord bleiben, um gemeinsam mit Rettungskräften die Lage zu bewerten. Laut Küstenwache bedrohte das auslaufende Öl den nur knapp einen Kilometer entfernten Küstenstreifen.
In der Küstenregion rund 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Oslo befinden sich mehrere Natur- und Vogelschutzgebiete. Die "Full City" lief der Naturschutzorganisation WWF zufolge in der Nähe des Vogelschutzgebiets "Lille Såstein" auf, das in dieser Jahreszeit nicht betreten werden darf. Das Gebiet diene als Brutplatz für viele Vogelarten wie Flussseeschwalben, Mittelsäger, Austernfischer oder Brandenten. Durch das Unglück seien auch dort angesiedelte Seevögel wie Eiderenten, Silbermöwen und Sturmmöwe bedroht.