Ulrike44 hat geschrieben:Na ja, genau so wenig wie die Lidl- und Konsorten-Mobbingpraktiken die deutschen Verhältnisse widerspiegeln, so wenig diese Auswüchse die norwegischen. Das hat mit rosaroter Brille nix zu tun, nur mit Verallgemeinerungen auf unterem Stammtisch-Niveau. Ich verachte ja auch keine Männer, nur weil da auch Vergewaltiger drunter sind.
Ich hab zumindest noch nirgends Frauen mit roter Binde am Arm gesehen - sonst jemand?
Danke, Ulrike.
Hab diese Nachricht am Montag am Flugplatz gelesen - tolle Schlagzeile.
Mal abgesehen davon, dass web.de oder wer auch immer das auch noch falsch uebersetzt hat... Kommt mir irgendwie vor wie "stille Post".
Woanders hab ich sogar folgendes gelesen:
Von den befragten Arbeitnehmern sagten 66 Prozent, dass sie nach einem Schlüssel oder Schild fragen müssen, um auf die Toilette zu dürfen. Hiermit wird registriert, wie lange der WC-Besuch dauert. 31 Prozent geben an, dass die Toiletten mit Kameras überwacht werden. Lediglich 16 Prozent gaben an, am Arbeitsplatz keine ähnlichen Kontrollen zu haben.
Also soooo ein Stuss!!
Am Montag hat es mich noch aufgeregt, was in so
einem Betrieb ab geht - da hat mich der Fakt an sich geærgert.
Heute ærgert mich die reisserische, unmøgliche und vor allem falsche Berichterstattung!
In der
Aftenposten liest man folgendes:
Resultatene bygger på svar fra 639 av 1148 tillitsvalgte i alle sektorer. Det ble stilt spørsmål rundt to hovedområder; kontrolltiltak på arbeidsplassen og personalmapper.
Elektroniske nøkkelkort og annet elektronisk adgangskontrollsystem er det vanligste kontrolltiltaket, ifølge 66 prosent av de spurte. 46 prosent oppgir at de har stemplingsur eller annen tidsregistrering, mens 32 prosent registrerer tidsbruk og effektivitet. 31 prosent har kameraovervåking, og 16 prosent har ingen kontrolltiltak på arbeidsplassen.
Heisst: 66% gaben an, dass es eine elektronische Schluesselkarte oder ein anderes elektronisches Zugangssystem gibt. 46% geben an, dass sie eine Stempeluhr oder andere Zeitregistrierung haben. Wæhrend 32% Zeitverbrauch und Effektivitæt registrieren. 31% haben Kameraueberwachung und 16% haben keinerlei Kontrollmassnahmen am Arbeitsplatz.
Wo bitte schøn, steht da was, dass 66% nach einem Schluessel oder Schild fuer die Toilette fragen muessen, womit registriert wird, wie lange die auf Klo sind??
Wo steht, das 31% angeben, dass die Toiletten mit Kameras ueberwacht werden??
So einen Schwachsinn hab ich lange nicht gelesen!
Also - die Zahlen kamen aus eine Umfrage an 1.148 Gewerkschafter von "parat".
Fast die Hælfte davon hat nicht mal geantwortet.
Dass, diejenigen, die auf diese Umfrage ueberhaupt geantwortet haben, dies deshalb taten, weil sie selbst ein Problem mit "Ueberwachung" haben, liegt doch auf der Hand. Derjenige, der kein Problem damit hat, sieht gar keinen Grund, sich daran zu beteiligen... Also sind die ermittelten %-Sætze nicht das Papier wert, auf dem sie stehen.
Dass dann natuerlich ein solcher Extremfall (møchte nicht wissen, wieviele solcher Extremfælle es anderswo gibt) zur Schlagzeile wird, ist logisch - verkauft sich doch die Zeitung viel besser....
Nicht, dass ich sowas runterspielen møchte. Es ist sicher nicht zu unterstuetzen.
Aber auf Grund dessen das ganze Land Norwegen unter den gleichen Scheffel zu stellen, finde ich schon etwas kuehn.
Ich habe in Norwegen nun in 2 Betrieben gearbeitet - dort gab es nirgendwo sowas.
Eine Zugangskontrolle mit Magnetkarte sehr wohl - und auch eine Stempeluhr.
Und dagegen habe ich persønlich gar nichts - im Gegenteil. Seit ich in Norwegen bin, werden auch Ueberstunden erfasst, die ich als extra Urlaubstage abfeiern kann.
In D musste ich mich quasi entschuldigen, wenn ich nach 50 Ueberstunden dann auch mal einen Tag frei nehmen wollte.
Hier in Norwegen hab ich zum ersten Mal erlebt, dass der Chef auf die Uhr tippte und zu mir sagte, ich solle doch mal Feierabend machen. Bei mir wartet schliesslich mein Junge zu Hause....
In D wurde ich schief angeguckt, wenn ich vor dem Chef ging, auch wenn ich schon seit 11 Stunden im Buero sass.