Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

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Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Birgit i Norge » Mo, 05. Aug 2013, 14:49

Birgit i Norge
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 05. Aug 2013, 14:51

Für alle, die kein Norwegisch verstehen:
Es brennt/hat gebrannt im Gudvangatunnel der E16. So wie es aussieht, ist der Brand zwar gelöscht, aber es befinden sich immer noch Menschen in dem sehr stark verrauchten Tunnel.
Drücken wir die Daumen, dass das Ganze nochmal glimpflich abgeht!

Høyr ikkje på om dei skrik du er feig. Om kruna di skjelv, så er rota di seig.
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Birgit i Norge » Mo, 05. Aug 2013, 15:01

Danke für die Erklärung, ich vergesse immer, das hier Leute sind, die es nicht lesen können, sorry :oops:
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon hobbitmädchen » Mo, 05. Aug 2013, 15:30

Laut Bergens Tidende sind nun 61 Personen evakuiert und davon 55 ins Krankenhaus gebracht worden.
Es sollen sich keine Menschen mehr im Tunnel befinden und es soll keine Tote oder Schwerverletzte geben!

http://www.bt.no/nyheter/trafikk/55-til ... f-oPaxc2pQ

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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon KaZi » Mo, 05. Aug 2013, 15:36

hobbitmädchen hat geschrieben:Laut Bergens Tidende sind nun 61 Personen evakuiert und davon 55 ins Krankenhaus gebracht worden.
Es sollen sich keine Menschen mehr im Tunnel befinden und es soll keine Tote oder Schwerverletzte geben!

http://www.bt.no/nyheter/trafikk/55-til ... f-oPaxc2pQ


Na Gott sei Dank. Wenn ich drüber nachdenke, wir sind erst vor 3 Wochen da lang gefahren.
Gruß Karsten


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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Isa.I. » Mo, 05. Aug 2013, 17:38

Wir waren auch erst vor kurzem auf dieser Strecke. Aber wenn man die Tunnel vor Aurland hinter sich hat, ist man beinahe schon "abgehärtet".
Alles in allem ist es irre, in welch schlechtem Zustand die norwegischen Straßentunnels häufig sind. Da gibt es oft keine Angabe, wie lang das Ding ist, dann stehen oft so provisorische Schilder da, dass es kein Licht gibt - naturbehauen sind sie auch, nass innen drin und öfter mal nicht mal einen Mittelstreifen. So eng, kurvig, dass man bei Gegenverkehr mit Lkw und Bus am Wohnmobil Spiegel einklappen muss. Von einem Versorgungstunnel bzw. Sicherheitsräumen träumt man vergeblich. Wirklich eine einzige Schande für eines der reichsten Länder der Welt.
Und wenn das nun wieder so glimpflich abgeht, gibt es auch wiederum keinen Grund, an diesem Zustand was zu ändern.
Beim Tauerntunnel hatte es über 40 Toter bedurft, damit man die ursprüngliche Planung umgesetzt und die zweite Röhre gebaut hat.
Was muss in Norwegen passieren, dass da die Sicherheitsstandards auf europäisches Niveau angehoben werden?
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon waldfee » Mo, 05. Aug 2013, 17:55

Wirklich eine einzige Schande für eines der reichsten Länder der Welt.


Absolut richtig, man sollte mal in Norwegen darüber nachdenken, dass eine intakte Infrastruktur zu vererben besser ist, als irgendwelches angespartes Geld, für die nächsten Generationen.
Wenn ich nochmal auf die Welt komme, dann hoffentlich als Norweger.
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon lowi » Mo, 05. Aug 2013, 23:20

Die neuen Tunnel sind in Ordnung auch mit allen Sicherheiten ausgestattet. Die uralten Tunnel sind nur ausgesprengt aber dafür nicht so lang.
Viele von den laengeren Tunnel werden aufgerüstet. Wer mit dem Standart nicht zufrieden ist sollte nicht durch fahren. Norwegen baut seine Strassen besser aus als Deutschland. Die deutschen haben immer was zu bemängeln. Ihre Strassen und Brücken sind in einem schlechteren Zustand. Aber sie können dafür bessere Bahnhöfe ,Flug Plätze, Elbphilharmonie Hamburg bauen.
gruss lowi
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Guido QQ » Di, 06. Aug 2013, 0:04

Meine Frage vorweg: geschehen häufig Unglücke in den norwegischen Tunnels? Ich höre jetzt das erste Mal davon...

ansonsten habe ich eigentlich einen gegenteiligen Eindruck gewonnen: Klar bin ich auch durch jede Menge Tunnel gefahren, wo es mich nicht gewundert hätte, wenn da irgendwo in der Ecke ein Grizzly pennt.

Andererseits aber durfte ich auch jede Mange Strassen und Tunnels nutzen, die mich einfach nur begeistert haben und wo mir klar war: sowas wär in Deutschland weder finanzierbar noch durchsetzbar. Beispielsweise Aurlandstunnel, die Brücke über den Lysefjord, all die Brücken bis raus nach Runde und der unterseeische Tunnel davor, all die unterseeischen Tunnel, die die Inseln vor Stavanger verbinden und und und.

Bevor man auf deren Infrastruktur schimpft, sollte man auch immer bedenken: Die Topografie macht es denen auch nicht leicht. Bei denen ist es nun mal nicht topfeben. Und die sind eben nicht 80 Millionen, sondern nur 5. Und wenn sechs Monate Winter ist, schüttelt man auch keine Schnellstrasse aus dem Ärmel. Da hilft dann auch kein randvolles Staatsäckel.

Ich bin vor ein paar Wochen ein Stück die E 39 von Stavanger nach Kristiansand gefahren und dachte nur: was für eine gigantische bauliche Leistung! Man fährt aus einem Tunnel direkt auf eine Brücke, um direkt wieder in einen Tunnel zu fahren, welcher natürlich wieder an einer Brücke endet - davor kann ich einfach nur meinen Hut ziehen.

Ich habe hier in der Nähe zwei Autobahnen, die A 31 und die A33. Die Planungen dafür sind fünf Jahrzehnte alt. die A 31 ist nur fertiggeworden durch privates Kapital, der A 33 fehlt nach wie vor ein grosses Stück. Das alles ist im Vergleich zu Norwegen einfach nur peinlich. Überlegt mal, was die in fünf Jahrzehnten geschaffen haben. Mal abgesehen davon, wie das Land finanziell noch vor fünf Jahrzehnten dastand.

Nö, ich kann da beim besten Willen nicht mitmeckern.

Gruss
Guido
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Isa.I. » Di, 06. Aug 2013, 7:11

lowi hat geschrieben:Die neuen Tunnel sind in Ordnung auch mit allen Sicherheiten ausgestattet.

Das stimmt, die neueren sind in Ordnung.
lowi hat geschrieben:Die uralten Tunnel sind nur ausgesprengt aber dafür nicht so lang.

Grade der hier betroffene ist über 11 km, aber noch nicht in allerschlechtestem Zustand im Vergleich, was man dort sonst noch antrifft. Und selbst wenn ein Tunnel "nur " 6km hat, von denen man gar nicht vorher weiss, wieviele Killometer es wohl sein werden, ist es schlimm, wenn drin was passiert.

lowi hat geschrieben:. Wer mit dem Standart nicht zufrieden ist sollte nicht durch fahren. Norwegen baut seine Strassen besser aus als Deutschland.

Das ist ja schon eine tolle Argumentation. Setzt man die Einwohner des eigenen Landes somit wissend einer gewissen Gefahr aus?

lowi hat geschrieben:. Die deutschen haben immer was zu bemängeln. Ihre Strassen und Brücken sind in einem schlechteren Zustand. Aber sie können dafür bessere Bahnhöfe ,Flug Plätze, Elbphilharmonie Hamburg bauen.
gruss lowi


Vor kurzem, als wir mit einem Norweger von Norwegen bis nach Sizilien gefahren sind, war der aber ganz und gar angetan und baff von den europäischen Straßenbauten, auch den Tunnel-/Brücken-Bauten eben in Sizilien. Und - um in Deutschland zu bleiben - es erweckt sich eben der Eindruck, als sei im Moment grade ganz Deutschland eine einzige Baustelle.
Und die drei Schlagworte Stuttgart 21,. Elb-Philharmonie und Flughafen Berlin .......... werden halt gebaut oder schlecht und teuer gebaut, deswegen muss nicht ein 80-Mio.-Volk dahinter stehen oder sind alle Norweger damit einverstanden, was mit viel Geld zB in Oslo alles gebaut wird, wo wohl auch andere Projekte im land dringlicher wären?

Interessierten kann man einen mehrstündigen Aufenthalt am Nordportal des Gotthard-Straßentunnels in Göschenen/Schweiz empfehlen. Die Feuerwehr des Gotthard-Tunnels veranstaltet (kostenlos) einen eindrücklichen Vortrag über die Sicherheitsmaßnahmen im bis zur Eröffnung des Lærdal-Tunnels längsten Straßentunnels der Welt. Danach sieht man dann ALLE Tunnels irgendwie mit anderen Augen. Übrigens: Auch Deutschland ist nicht überall brettleben und andere europäische Länder erst recht nicht....
Isa.I.
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Bernd » Di, 06. Aug 2013, 8:21

@ Guido QQ ,

:super:
Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen;
man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt.
(Arthur Schopenhauer)
Bernd
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Birgit i Norge » Di, 06. Aug 2013, 8:53

Ich habe darüber nachgedacht, wie man sich in einem solchen Fall wohl am besten verhält und komme ehrlich gesagt, zu keinem Ergebnis...

...angenommen, ich habe vor mir ein Fahrzeug, welches grad in Flammen aufgeht, drehe ich um und versuche so schnell wie möglich auf der Gegenspur rauszukommen?
Wird nicht gelingen, auf den Gedanken werden die Hintermänner sicherlich auch kommen, also ist ein Verstopfen der Fahrbahn vorprogrammiert, weil in der Panik erstmal gewendet werden muss und das sicherlich nicht glatt gehen wird, weil da kaum noch Rücksicht auf den anderen genommen wird.

Aussteigen und rauslaufen? Der Rauch ist schneller, der Tunneleingang im schlimmsten Fall noch kilometerweit entfernt.

Ich möchte nicht in eine solche Situation kommen, ganz ehrlich :(
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon Isa.I. » Di, 06. Aug 2013, 9:07

Das Verhalten im Unglücksfall im Tunnel geht laut Aussage der Feuerwehrleute des Gotthardtunnels so:
LEBEN retten, nicht DINGE.
Raus aus dem Auto, rein in den Schutzraum, Notruf vom dortigen Telefon absetzen, sofern durch die Tunnelüberwachung der Vorfall nicht schon sowieso bekannt ist.
Durch den Versorgungstunnel werden dann die Schutzräume von außen geräumt, während die Feuerwehr beim Schadensfahrzeug tätig wird.
Aber: Wenn es eben keinen Versorgungstunnel, keine Schutzräume, keine Notruftelefone, keine Überwachung gibt.......bleibt nur die Hoffnung, es möge grad nicht was passieren, wenn man selber in so einem Tunnel steckt.
Und es gibt immer wieder Fälle, wo unvermittelt Fahrzeuge in Flammen aufgehen.
Neulich erst gesehen - einen Linienbus mitten in Oslo nahe der Oper, es waren über 60 Passagiere im (Gelenk-)Bus, der 23jährige Fahrer war der Held des Tages, weil er es schaffte, die Fahrgäste alle unbeschadet aus dem Bus zu bringen, bevor die Flammen meterhoch aus dem Bus geschossen sind.
Gut, dass der oberirdisch und nicht unterirdisch unterwegs war....!
Isa.I.
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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon hobbitmädchen » Di, 06. Aug 2013, 10:05

Guido QQ hat geschrieben:Meine Frage vorweg: geschehen häufig Unglücke in den norwegischen Tunnels? Ich höre jetzt das erste Mal davon...

Der Oslofjordtunnel hat öfter mal Probleme. Aber da ist bisher zum Glück auch noch nie was wirklich Schlimmes passiert ausser dass wie in diesem Fall ein LKW abgebrannt ist. Ansonsten finde ich auch, dass wirklich wenig passiert, wenn man mal überdenkt wieviele Tunnel es in Norwegen gibt!

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Re: Leider wieder ein Unglück in einem Tunnel

Beitragvon jacquisuiza » Di, 06. Aug 2013, 10:19

Ich las den Artikel heute Morgen ebenfalls in der Zeitung und war erleichtert zu vernehmen, dass nicht noch Schlimmeres geschehen ist. Wir sind soeben aus Norwegen zurückgekehrt. Nach 4 Wochen mit dem Womo war ich froh, die Tunnels hinter mir zu haben. Obwohl ich nur Beifahrerin war, waren diese ein Höllenstress für mich. Den ersten Schrecken hatten wir, als uns im Tunnel ein Wohnwagengespann überholte und danach gleich auch zur Überholung des nachsten Womos ansetzte. In einem weiteren Tunnel stand ein unbeleuchter LKW auf unser Spur, und im dritten ebenfalls ein steckengebliebener LKW 233 Meter unter dem Meeresspiegel. Unzählige Tunnels mit defekter Beleuchtung, dafür alle 125 m eine SOS-Stelle mit Feuerlöcher (ich habe es in meinem Unbehagen zur Ablenkung ausgerechnet), aber wohin man hätte flüchten können bei einem Brand, das blieb mir unerschlossen. Im Lærdalstunnel gibt es alle 5 km einen Halteraum mit blauem Licht, was mich aber auch nicht wirklich beruhigte.
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