Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Julindi » So, 17. Nov 2013, 17:05

Danke für die schöne Fortführung des Berichts :D

Tipp für's Fotobuch: mach eins nur mit Bildern (und nur Untertitel, was drauf zu sehen ist), den Reisebericht als "Extra-Heft" dazu legen, so hab ich's gemacht, so dicke Bücher kann man sich ja nicht bestellen :wink:

Ich freu mich auf das Highlight :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1517
Registriert: Do, 20. Sep 2007, 15:31
Wohnort: Speyer

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon ElSamuelS » Mi, 20. Nov 2013, 19:15

Danke für die schöenen Bilder und berichte!
ElSamuelS
 
Beiträge: 3
Registriert: Mi, 16. Okt 2013, 18:02

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Andrea.t77 » Do, 21. Nov 2013, 18:24

Endlich ging es weiter. Sehr schön! Und deine Bilder - toll. Ich kann mich nicht erinnern, die Trondheim-Brücke schonmal aus dieser Perspektive gesehen zu haben.
Oooooh, meinst du nicht, dass du jetzt im Winter ein ganz kleines bisschen Zeit findest um ein gaaaaanz par kleine Berichte zu erstellen? *hundebabyblick* Und wie toll sind bitte 7 Wochen? Wir kamen uns schon vor wie Helden, weil wir 4 hatten. Aber SIEBEN? WOW :shock:

:wink: Ich versuche es! Ganz ehrlich. Auch, wenn wir in den 7 Wochen "nur" ne Strecke zurückgelegt haben, die andere in 2 Tagen schaffen... Aber war ja auch Elternzeit = Familienzeit. Es ging uns darum, einfach mal ne Weile in Norwegen zu sein, ein klein wenig Alltag zu erleben und nicht nur auf der Durchreise zu sein, und natürlich viel Zeit gemeinsam zu verbringen.

So, Woche ist bald um, dann gibts bestimmt von dir auch bald was Neues... :wink:
Andrea.t77
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1240
Registriert: Fr, 25. Apr 2003, 17:41
Wohnort: Magdeburg

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Duis-Svenni » So, 24. Nov 2013, 23:36

Guten Abend liebe Fories,

die Weihnachtsdeko steht, die Wohnung ist nach der nachmittaglichen Fotogucksession mit Freunden wieder aufgeräumt, die Katzen zocken, der Mann guckt TV, also definitiv Zeit für einen DER Urlaubstage :D


Schnettel hat geschrieben:Wieder eine tolle Strecke!
Habt ihr die MS Lofoten denn auch besucht?


@ Schnettel: Nein wir haben die Lofoten leider nicht mehr besuchen können. Als ich zum Fotos machen etwas näher ran gegangen bin sind gerade alle Reisenden wieder eingestiegen und die Besatzung sah so aus als würden sie schon die Vorbereitungen zum ablegen machen. Da haben wir das sein lassen...

Julindi hat geschrieben:Tipp für's Fotobuch: mach eins nur mit Bildern (und nur Untertitel, was drauf zu sehen ist), den Reisebericht als "Extra-Heft" dazu legen, so hab ich's gemacht, so dicke Bücher kann man sich ja nicht bestellen :wink:


Das ist echt ein guter Tipp, aber noch will ich mich noch nicht von meinem Plan mit der Foto-Text-Kombi verabschieden :oops: Ich plane 3 Bücher: 1x nordgehend mit Auto, 1x südgehend mit Auto und dann noch ein kleineres Heft für die 3 Tage Hurtigruten. Die großen Bücher werden 30cm x30cm, weil wir in dem Format schon einige Fotobücher haben... Das Heft dann wahrscheinlich 21cm x 21cm... Bei den großen Büchern kommen sicherlich pro Buch um die 60-70 Seiten zusammen... :shock: Zwar kostspielig, aber wenn man die Urlaubsgesamtkosten dagegensetzt dann ist es schon wieder irgendwie ok... :roll: Wenn ich die ersten Entwürfe habe werde ich mal Screenshots einstellen :)

Andrea.t77 hat geschrieben:So, Woche ist bald um, dann gibts bestimmt von dir auch bald was Neues... :wink:


Andrea hat mich durchschaut, also geht es jetzt auch weiter :D

Tag 17: 17.08.2013 Nosvatnet - Gudbrandsjuvet


Hard Facts:
Von/Bis: See Nosvatnet - Gudbrandsjuvet
MINI-KM: 128km (4224 km gesamt seit DU)
per Pedes: ca. 6 km
Wetter: erst wunderbare Sonne, später dann Wolken und Abends der bekannte Regen auf dem Zeltdach :wink:

Ich möchte diesen Bericht mit der Wetterlage des Morgens starten: Sonne und vereinzelte Quellwolken! Yeah!! :lol:

Bild

Die benachbarten Schafe haben sich nach dem Aufstehen ausgiebig an einem Pfosten geschubbelt und dann niedergelegt um ein Vormittagsschläfchen zu halten. Gemäht haben sie dann auch nicht mehr. Sehr entspannend :wink:

Bild

Nach ausgiebigem Duschen (man musste auf diesem kleinen Campingplatz nicht extra bezahlen und die Sanitäranlagen waren wirklich absolut TOP.) habe ich dann beim Frühstück die Sonne genossenn und Dennis war unten am See bei dem Versuch ein paar Fische anzulocken, die dem im der Kühltruhe ein wenig ähnlich waren. Unsere Ausrede fürs herum trödeln: Das Zelt musste trocknen :oops:

Das Trocknen hatte es aber wirklich bitter nötigt, denn in der Nacht hatte es so kräftig geregnet, dass wir teilweise wach geworden sind um zu gucken ob das Zelt noch steht, da es auch ziemlich windig war).

Nun schien aber wie gesagt die Sonne, was perfekt für unser Vorhaben war: dem Besuch der „Trollkyrkja“. :!: :D

Bild

Nachdem Dennis das Angeln dran gegeben hatte war Buddy schnell gepackt und bis zum Parkplatz der Trollkyrkja war es nur eine Viertelstunde Fahrzeit. So waren wir dann richtig gut drauf, als wir dort gegen 12 Uhr ankamen. Als wir Buddy abgestellt hatten, hatten wir uns bereits von der Illusion gelöst hier einen einsamen Aufstieg vor uns zu haben. Bestimmt 8 Autos (alles Norweger) parkten bereits auf dem kleinen Parkplatz. Wir waren etwas irritiert, liefen dann aber frohen Mutes los.

Bild

Schon mal vorweg: wir haben festgestellt, dass die Norweger in Sachen Wandern doch etwas andere Maßstäbe ansetzen als wir. Für uns war das schon ein ziemlich heftiger, Bergziegenverdächtiger Marsch. Für die Norweger hingegen ein netter Familienausflug, wir zählten 3 Kinder unter 5, mehrere Kinder im Grundschulalter, diverse Kinder unter 18 und jede Menge Hunde. Bei letzterem reden wir hier nicht nur von sportlichen Rassen, nein auch Chiuwawas, Zwergpinscher und andere Hundrassen, die bei uns ein Dasein in Frauchens Handtasche fristen würden, stiegen hier mit auf. Oben angekommen hatten sie alle schlammige kleine Bäuchen und Pfötchen, hatten aber augenscheinlich Spaß. (Wir hingegen waren oben erst mal froh, dass wir überhaupt angekommen waren!).

Bild

Aber für uns ging es ja nun gerade erst mal los und am Anfang war der Weg auch noch sehr einladend, wenn auch schon wieder sehr steinig. Die Wegbeschreibung war einfach: „Für etwa 3 km dem Fluss folgen. Ist nicht lang, aber steil.“ Dies sollte sehr treffend sein, denn am Ende hatten wir pro Strecke 3,3 km und jeweils über 400 Höhenmeter hoch bzw. auf dem Rückweg runter. Wenn man dazu bedenkt, dass der erste Kilometer noch ziemlich ebenerdig verliefen, dann kann man sich vorstellen, wie die restlichen 2,3 so von statten gingen :D

Der Fluss, dem wir folgten kam geradewegs aus den Grotten der Trollkykrja, somit war er ein zuverlässiger Wegweiser. Unser „Weg“ war ein mehr oder weniger trockener Bachlauf, der parallel zum großen Bach verlief. Dies gepaart mit den, im Fjell allgegenwertigen Steinen + Schlamm war der Aufstieg doch recht abenteuerlich und besonders für mich auch kräftezehrend. Hatte ich erwähnt, dass ich bergaufgehen h-a-s-s-e? Mit mehreren Pausen haben wir es dann aber doch nachher geschafft. Und immerhin noch vor der Familie mit dem ca. 5jährigen kleinen Mädchen, die in etwa zeitgleich mit uns los gelaufen waren. Allerdings nur knapp (Das Kind hat aber auch geschummelt und sich teilstreckenweise von Papa tragen lassen…Dennis hat mich keinen einzigen Schritt getragen :| ).

Der anstrengende Marsch hat sich natürlich wieder einmal gelohnt. Die Sicht ins Tal hinunter wurde von Pausenpunkt zu Pausenpunkt toller, man konnte immer mehr Berge im Hintergrund erspähen und der Parkplatz mit den Autos war irgendwann nur noch als Glitzern in der Sonne auszumachen. :)

Bild

Als wir dann schließlich oben angekommen waren, trudelten wir direkt in ein norwegisches Samstag-Nachmittags-Wander-Lager voller Kaffekannen, Snackdosen, Hunden, Kindern, Erwachsenen. Wir waren doch etwas irritiert, hatten wir schließlich nur in einem kleinen Reisenführer ganz am Rande einen winzigen Vermerk auf diese Grotte gelesen. Scheint eher in Insider für die Einheimischen zu sein, das gefiel uns, allerdings hätten wir nicht mit sooo viel Einheimischen gerechnet :wink:

Bild

Nachdem wir erstmal verschnauft hatten (hauptsächlich ich), unsere Gesichtsfarbe wieder normalisiert hatten (hauptsächlich ich) und die schöne Aussicht genossen hatten (hat Dennis auch getan ^^) hieß es dann „ab in die Grotte“. Wir hatten beobachtet, wie andere hinein gegangen sind und auch wieder heraus kamen, daher waren wir ziemlich sicher, dass es so gefährlich nicht sein konnte. Die Tatsache, dass in einem kleinen Prospekt, der inkl. Grottenplan vor der Grotte in einem kleinen Briefkasten steckte stand, dass zu einer der 3 Höhlen bis zum Frühjahr noch 2 Eingänge existiert hätten, der eine aber dann eingestürzt wäre, hatte uns doch etwas stutzig gemacht. Diese Grotte haben wir dann auch nachher ausgelassen.

Wir zückten also unsere Taschenlampen und stiegen, dem Fluss folgend in ein schwarzes Loch. Es wurde fast augenblicklich ca. 10°C. kälter und alle Steine waren nass, glitschig und lagen jeweils eigentlich vollständig im Wasser. Auch die Wände waren kalt und nass und die Deckenhöhe betrug bald nur noch gefühlte 1,70m sodass wir mit eingezogenen Köpfen weiter in die Höhle vordrangen. Immer wieder gingen, vom Wasser geschaffene, Kamine in die Seitenwände ab. In denen war es aber so schwarz, dass ich Angst hatte hinein zu leuchte. Wer weiß, was da drin wohnt??? ( Bei den vielen Besuchern wahrscheinlich Nichts, aber trotzdem…). Nach der ersten Biegung versperrte ein dicker Findling, der augenscheinlich von der Decke gestützt war den Weg. Drüber krabbeln war angesagt und als wir nach oben leuchteten sah man, dass direkt über uns eine Spalte tief durch den Fels verlief. Total unheimlich, gleichzeitig aufregend und man will einfach weiter um zu gucken was hinter dem Taschenlampenlichtkegel ist...

Hinter der zweiten Biegung wurde es dann auf einmal Laut und etwas heller, denn der beeindruckende „Altarraum“ kam nun näher. Man muss sich das mal vorstellen: Man steht in einem schwarzen Gang, der kaum so hoch ist, dass man gerade stehen kann und vor einem ist ein Loch in der Wand, ca. 50cm breit und vielleicht 1,50m hoch.

Bild

Und dahinter ist ein kesselartiger Raum, in den ein ca. 6m langer Wasserfall im „freien Flug“ von oben herein stürzt. Dazu kommt, dass dieser Kessel oben ein Loch hat, so dass von oben Sonnenschein herein fällt. Und jetzt kommt der Hammer: Die ganze Grotte besteht aus Marmor, so gibt es im Zusammenspiel von Licht und Wasser und Marmor ein absolut überwältigendes Lichterlebnis, besonders wenn man selbst im Dunkeln steht. Wahnsinn. :!:

Bild

Wenn das leicht beklemmende Gefühl nicht da gewesen wäre, in einer nicht touristisch erschlossenen Grotte zu stehen, mit wer weiß wie viel Stein über sich, dann wäre es sicher entspannter gewesen. Aber die schönsten Dinge sind eben schwer zu erreichen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich noch weiter gegangen wäre, wenn die Grotte viel tiefer gewesen wäre. Meine Fantasie ist da eben sehr lebendig und mein Großstädter-Herz tanzte eh schon Tango. (Dennis tat nach Außen hin entspannt, ich glaube aber das ihm das Ganze auch nicht zu 100% geheuer war...)

Neben dem „Altarraum“ ging ein winziger Kamin nach oben in Richtung Licht. Der Einstieg war gerade so breit, dass Dennis sich mit Rucksack, quasi auf dem Bauch hindurchziehen konnte. Danach gings steil bergauf und man musste sich quasi mit dem Rücken am Stein abstützen, um die Füße die senkrechte Wand hoch zu bewegen. Aber dann war man draußen und kurz vor dem Einstieg in die zweite Höhle. Und die hat die Erste echt noch mal getoppt.

Das Wasser, was im „Altarraum“ als Wasserfall von oben rein gefallen kam, kam wiederrum aus dieser zweiten Grotte und schießt durch eine enge Klamm hindurch in den Boden. Vorgelagert zu der Klamm liegt allerdings noch mal eine große Höhle, quasi eine Etage über Höhle Nr. 1. Um dort rein zu kommen muss man über eine Leiter hinab steigen, diese ist zwar befestigt, man guckt aber direkt in die Klamm mit dem tosenden Wasser, wenn man an seinen Füße vorbei nach untenschaut. Ich bin unter Dennis wachsamen Augen zuerst runter gestiegen und hab voller Adrenalin auf jeden Schritt geachtet, mich mit jeder Hand etwas fester festgehalten als sonst, und das Herz schlug mir bis zum Kinn (ich habe eine extreme Panik zu Ertrinken muss man an dieser Stelle wissen...).

Bild

Wenn man die Leiter dann aber überwunden hat steht man auf einmal in der Höhle, die den Grotten ihrem Namen gegeben hat, der Trollkirche. Wieder kommt das Wasser von oben, diesmal nicht im freien Fall sondern sprudelnd aus der Wand, drum herum eine ovale Höhle, ca. 8m hoch und auch wieder alles aus Marmor, nur diesmal WIEßER Marmor. Alles weiß, die Steine im Boden, auf die man tritt, der Boden unter Wasser, die Wände, die Decke. Alles! Wahnsinn. Man fühlt sich wie ein kleiner Entdecker (wenn man die anderen Leute ausgeblendet hat… :wink: ). Total beeindruckend!!

Bild

Als wir wieder später wieder draußen waren ließen wir das ganze erst mal sacken und genossen Sonne und Aussicht in vollen Zügen. Als wir dann aber am Horizont dicke Wolken aufziehen sahen haben wir uns lieber an den Abstieg gemacht, denn der Weg bei Regen wäre wahrscheinlich für uns, ohne Bergziegengen, eine reine Qual und Rutschpartie geworden.

Nach insgesamt 3,5 Stunden kamen wir dann recht müde, etwas dreckig aber sehr sehr zufrieden wiederbei Buddy an. Der Parkplatz war inzwischen noch voller und sogar auf der anderen Straßenseite wurde mittlerweile kreuz und quer, in einer für uns unverständlichen Ordnung, geparkt. Ganz schöner Rummel, aber wir wissen jetzt auch, dass es sich lohnt :)

Bild

Nachdem wir etwas verschnauft hatten war das nächste Ziel erst mal klar: Ein Einkaufsladen musste her, denn die Zahnpasta und die Milch war aus. Aus Zahnpasta und Milch wurde ein regelrechter Großeinkauf. Unter anderem habe ich den allerbesten Milchreis gegessen, den ich jeeeemals probiert habe. Er hieß „Rislunsj“, war mit Erbeeren und war von der Molkereifirma „Tine“ - himmlisch. Ab da wurde dieser in solchen Massen gekauft, dass ich jeden Morgen einen frühstücken konnte :oops:

Nachdem wir dann das Wetter gecheckt hatten und feststellen mussten, dass am nächste Tag leider Regen im Anmarsch war, haben wir uns entschlossen noch weiter zur Trollstigen zu fahren. Für uns eins der Mega-Highlights auf unserer Reise und wir näherten uns mit großen Schritten.

Bild

Nur eine Fähre nach Afarnes musste noch überwunden werden (mit 99 NOK die preiswerteste bisher) und dann war das Fahrfreudeerlebnis zum Greifen nah.

Ganz passend kündigte Buddy allerdings kurz vorher in Andalsnes mal wieder „Reifendruckverlust“ an. Wir kannten das ja mittlerweile, haben aber trotzdem mal an ner Shell alle 4 Räder kontrolliert. Vorne hatten sich die Reifen durch die höheren Temperaturen ziemlich aufgepumpt, da haben wir etwas raus genommen und hinten hatten sie etwas verloren. Aber kritisch war nichts. Wir also alles angeglichen und dann weiter. (Die Orte um die Trollstiegen herum scheinen in Norge vergleichbar mit dem Nürburgring bei uns zu sein. An der letzten Tankstelle vor den Stigen (wo wir unseren Reifendruck kontrolliert haben) sichteten wir jede Menge mehr oder weniger aufgemotzte Fahrzeuge. Ordentlich Sound inklusive. Buddy wollte direkt auch zeigen was er kann - mit einer gefühlten Zuladung von 200kg ist das aber selbst für einen stolzen 185 PS- MINI nicht so einfach. Also haben wir ihn vertröstet (auf die Nordschleife, wenn wir wieder Zuhause wären) und in Richtung Gebirge gesteuert.

Bild

Also ich sag mal so: Das war ein Hexenkessel wie man sich ihn nur wünschen kann. Man stelle sich das vor, die Straße führt uns ans Ende des Tals, rings herum Berge, die alle über 1300m sind, auch vor Kopf der Berg, über den die Straße führt. Links und rechts hämmern zwei gigantische Wasserfälle ins Tal uns sorgen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit enorm ist und in der Mitte: Die Trollstigen. :verliebt: 800 Höhenmeter überwindet die Strecke mit 11 Haarnadelkurven. Und wenn die Norweger Haarnadelkurven bauen, dann sind das echte Haarnadelkurven.

Bild

In einer Kurve kommt man nur äußert vorsichtig mit 2 Autos aneinander vorbei und selbst auf den graden Strecken schaffen es nur 2 PKWs, alle anderen müssen in Ausweichbuchten fahren. Es ist der Wahnsinn, man steht am Fuß der Straße und starrt einfach nur vor sich her. Gebaut wurde das Ganze 1936 und man hat das Gefühl, dass jeder einzelne Meter mit äußersten Anstrengungen den Bergen abgewonnen werden musste. Einzelne kurven sind über den Hang hinaus auf aufgestapelte Steine gebaut. Man bekommt schon ein kleines flaues Gefühl. Und dann will man einfach nur noch hoch-hoch-hoch. *seufz*

Bild

Kurz bevor wir starten wollen kam ein kleiner Mustang von oben runter. Der Sound röhrte durch die gesamt Schlucht und die Fahrer dokumentierten das Ganze per GoPro. Von uns gab es ein Daumenhoch - super gut!

Bild

Die Fahrt hoch war dann ehrlich gesagt zu atemberaubend um Fotos zu machen. Dennis musste sich konzentrieren wie irre und ich habe nur in die Gegend gestarrt. Das war wirklich einmalig. Das ganze Tal haut einen einfach aus den Socken. :oops:

Bild

Oben angekommen haben wir uns dann erst Mal auf zu den Aussichtsplattformen gemacht. Hier müssen wir echt mal loben, die Aussichtsplattformen sowie das Restaurant und die Souvenierläden sind architektonisch super gut in die Landschaft eingefügt. Das Auge wird gar nicht gestört und man hat das Gefühl, dass hier wirklich mit Sinn und Verstand gebaut wurde. (Im Restaurant wurde übrigens gerade eine Hochzeit gefeiert. Den Brautwagen, einen Baby-Blauen Cadillac hatten wir bereits unten im Tal gesehen. In jeder Kurve hatten die Hochzeitsgäste kleine Plakate für das Brautpaar angebracht. Richtig toll!!).

Bild

Ja, was soll ich zu der Aussicht von den Plattformen noch sagen? Einfach umwerfend. Punkt. Wir waren ewig lange dort und konnten uns einfach nicht satt sehen. 8)

Bild

Als es dann langsam spät wurde haben wir uns schweren Herzens losgerissen, noch ein paar Karten im Souvenirshop gekauft und sind dann in Richutng Gudbrandsjuvet aufggebrochen, wo wir für die Nacht Unterschlupf finden wollten.

Bild

Wegen den aufziehenden schwarzen Wolken wollten wir eigentlich gerne eine Hütte nehmen, diese waren aber leider schon ausgebucht. Egal, bei Regen im Zelt ist ja schließlich kuschelig...

Bild

In dieser Nacht haben wir von unfassenden Straßen geträumt, die sich durch Marmorhöhlen schlängeln :D Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, unfassbarer Urlaubstag war damit zu Ende und wir war überwältigt und zutiefst zufrieden!!

Bild

Damit verabschiede ich mich erst einmal von euch, wünsche euch einen tollen Wochenstart und sage bis ganz bald,
Svenni
Duis-Svenni
 
Beiträge: 58
Registriert: Sa, 17. Nov 2012, 16:33

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Dixi » So, 24. Nov 2013, 23:53

wie immer :super:
Vielen Dank
VG
Dixi
Meide Orte schöner Erinnerungen !
Dixi
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 2121
Registriert: Di, 22. Feb 2011, 20:06
Wohnort: Sachsen

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Kumulus » Mo, 25. Nov 2013, 8:31

Guten Morgen Svenja,

den tollen Start in die neue Woche habe ich gehabt; nämlich bei Lesen deiner nächsten Etappe. War wieder einmal sehr unterhaltsam und hilfreich für eigene Urlaubsplanungen.

Danke für die tollen Eindrücke, die wir mit dir/euch teilen dürfen.

Gruß
Martin
Bild
Kumulus
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 10521
Registriert: Sa, 17. Sep 2011, 19:02
Wohnort: Rendsburg

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon syltetoy » Mo, 25. Nov 2013, 9:02

Ganz ganz toll, es war wieder ein schönes Erlebnis an der Reise teilnehmen zu dürfen......vielen Dank dafür.
syltetoy
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1988
Registriert: Do, 20. Okt 2011, 11:26

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Julindi » Mo, 25. Nov 2013, 14:45

Wieder sehr sehr schön :D
... und Erinnerungen werden wach.... SEUFZ ....! Trollkirchen-Wanderung war bei uns seeehr nass: es hat aus Kübeln geschüttet (siehe Reise 2010), war aber trotzdem schön. Aber interssant zu sehen, wie es dort bei schönem Wetter aussieht :wink:

30x30 ist super, ich liiieeebe Großformat :D
Wenn du schauen magst, auf meiner HP hab ich auf der Startseite ein PDF unserer bisherigen Reisen bereitgestellt ... nur Bilder :wink:

Freue mich auf eure Weiterreise :!:
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1517
Registriert: Do, 20. Sep 2007, 15:31
Wohnort: Speyer

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Duis-Svenni » Mo, 25. Nov 2013, 20:22

Julindi hat geschrieben:Wenn du schauen magst, auf meiner HP hab ich auf der Startseite ein PDF unserer bisherigen Reisen bereitgestellt ... nur Bilder :wink: :


Ich konnt natürlich heute Mittag nicht wiederstehen und habe in der Mittagspause mal einen schnellen Blick auf dein Buch geworfen, die Antwort musste dann aber doch bis jetzt warten:

Wie schön ist dieses Buch den bitte? Dagegen sind meine ersten Layoutversuche Chaos pur...Hmmm, jetzt hast du mich auf jeden Fall ordentlich ins Grübeln gebracht.

Mit den Farbflächen und der Untertitelanordnung schaut dein Buch aus, als könnte man es in der nächsten Buchhandlung als Bildband kaufen. Super schön und ich war gedanklich direkt wieder im Urlaub!!! (Wenn mein Rücken nicht so schmerzen würde, würde ich Sport übrigens heute glatt ausfallen lassen um deine Berichte auf der Homepage zu lesen...wird aber schnellstmöglich nachgeholt :) )

Viele Grüße,
Svenni
Duis-Svenni
 
Beiträge: 58
Registriert: Sa, 17. Nov 2012, 16:33

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Julindi » Di, 26. Nov 2013, 12:39

Duis-Svenni hat geschrieben:Wie schön ist dieses Buch den bitte?

Danke :D Ich oute mich jetzt: ich hab das nicht in nem Fotobuch-Programm gemacht (sondern in nem Layout-Programm), da die alle nicht meinen Vorstellungen entsprechen :wink: Hab die fertigen Seiten als jpg hingeschickt...

LG, Jule
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1517
Registriert: Do, 20. Sep 2007, 15:31
Wohnort: Speyer

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Kumulus » Di, 26. Nov 2013, 13:51

Julindi hat geschrieben:Danke :D Ich oute mich jetzt: ich hab das nicht in nem Fotobuch-Programm gemacht, sondern in nem Layout-Programm


Verräts du, was das für ein Programm ist??
Bild
Kumulus
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 10521
Registriert: Sa, 17. Sep 2011, 19:02
Wohnort: Rendsburg

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Andrea.t77 » Di, 26. Nov 2013, 13:55

Das war wieder mal eine Etappe, die die Sehnsucht weckt und - wie vor mir schon jemand schrieb - viele neue Punkte auf die Da-will-ich-hin-Liste setzt!

Wir sind auch mal in einen Familienausflugstag geraten: Um die 0° und Schneesturm - aber unterwegs war alles von groß bis klein...
Und ein Vierbeiner ist uns ein anderes Mal sogar auf dem Besseggen begegnet... :shock:

Ich konnt natürlich heute Mittag nicht wiederstehen und habe in der Mittagspause mal einen schnellen Blick auf dein Buch geworfen, ...

... um deine Berichte auf der Homepage zu lesen...

Hihi, das hab ich auch so gemacht: während ich auf Svennis Fortsetzung gewartet habe, habe ich Jule bei ihren Reisen noch einmal nach-begleitet :-)
Andrea.t77
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1240
Registriert: Fr, 25. Apr 2003, 17:41
Wohnort: Magdeburg

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Gudrun » Di, 26. Nov 2013, 19:18

Ach ja... Danke und weiter so :wink:

Grüße Gudrun
Gudrun
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 13024
Registriert: Di, 27. Okt 2009, 17:35

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Julindi » Di, 26. Nov 2013, 19:27

Kumulus hat geschrieben:Verräts du, was das für ein Programm ist??

Klar, auch wenn mir dann vielleicht Schleichwerbung unterstellt wird :wink: , das ist von Adobe das Programm InDesign.

Andrea.t77 hat geschrieben:habe ich Jule bei ihren Reisen noch einmal nach-begleitet

... ich freu mich, wenn ich Eure Mittagspausen füllen kann :wink:

Ich lese selbst für mein Leben gern Reiseberichte, das "verkürzt" die Zeit des Wartens auf eigene neue Reisen... (es sind "nur" noch 6 Monate und 24 Tage bis zur Abfahrt...)
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 1517
Registriert: Do, 20. Sep 2007, 15:31
Wohnort: Speyer

Re: Einmal Nordkap und zurück (August 2013)

Beitragvon Duis-Svenni » Mi, 27. Nov 2013, 23:50

Moin Moin Zusammen,

untypischerweise kommt heute schon die Fortsetzung, irgendwie ist mir gerade danach und ein bisschen Zeit ist auch :) Erstmal zeig ich euch aber mal nen Screenshot von meinen ersten Fotobuch-Testseiten. Ich bin echt noch schwer im Grübeln... Naja, mal sehen :wink:

Bild

Tag 18: 18.08.2013 Gudbrandsjuvet-Strynsvatnet


Hard Facts:

Von/Bis: Gudbrandsjuvet – Strynsvatnet
MINI-KM: 119km (4344km gesamt seit DU)
per Pedes: nicht nennenswert
Wetter: schöner, nasser Dauerregen :x

Wie bereits befürchtet war dieser Tag leider ein Regentag. In der Früh, als wir aus dem Zelt gekrochen sind sah es eigentlich noch ganz stabil aus. Wir konnten sogar an dem Picknicktisch vor unserem Zelt frühstücken. Aber auf einmal zogen dicke graue Wolken über den Bergen zusammen und wir packten unser Zelt in Rekordzeit zusammen, damit es nicht noch nass wurde. (Über Nacht war es zwar ein bisschen nass gewesen, aber bis zum Einpackzeitpunkt war es wieder nahezu trocken!)

Bild

Kaum war alles im Auto fing es auch schon an so richtig los zu plästern :( So ein Mist. Wir haben dann noch in aller Ruhe unser Geschirr gespült und uns dann ins Café des Gudbrandsjuvet gesetzt um Pläne zu schmieden (und noch ein paar Postkarten auf den Weg zu bringen).

Bild

Viele Alternativen in unserer Streckenplanung gab es aber heute früh nicht und so beschlossen wir erst mal in Richtung Geirangerfjord zu fahren. Der Reiseführer hatte dort ein Fjordcenter angekündigt, welches durch meine Mama auch schon vorab als gute Regenalternative bestätigt wurde und dann als Schlechtwetterlösung her halten sollte. :wink:

Tja, was soll ich sagen? Je weiter wir in Richtung Geiranger kamen, desto grauer wurde es über den steilen Bergen *seufz*. Bei der Fährüberfahrt von Linge nach Eidsdal sind wir noch nicht mal aus dem Auto ausgestiegen, weil man die gegenüberliegenden Berggipfel so wie so nur gerade so mit viel Vorstellungskraft erahnen konnte. :flenner:

Bild

Der 63 folgend fuhren wir aber trotzdem weiter in Richtung Fjord, es ging immer höher und höher, und auf einmal kommt man um eine Ecke und links geht es sehr, sehr tief runter. Wenig weiter sieht man schon Busse, parkende Autos und Bremsleuchten. Ja, das musste er sein, der Aussichtspunkt an der ersten/obersten Kehre der „Adlerstraße“.

Bild

Als wir ankamen standen dort aktuell 2 Reisebusse und ca. 15 Autos. Bis wir allerdings in der Nadelkurve gedreht hatten (keine Unfallgefahr, der Verkehr kam wegen den Touristen, die über die Straße eilten eh zum Erliegen), waren die meisten Insassen der Busse schon wieder „eingefangen“ und die Busse kurz vor der Weiterfahrt. Als wir uns dann zum Aussteigen gewappnet hatten regnete es nicht länger- es goss. Und zwar richtig. So sehr, dass Dennis die Kamera samt Tasche unter die Jacke genommen hat. Sicher ist sicher.

Bild

Die Aussicht in den engen, tiefen Fjord war natürlich trotzdem beeindruckend, allerdings verhagelt es einem gründlich die Laune, wenn die Regenjacke innerhalb von 90 Sekunden klitsch nass an den darunter getragenen Klamotten klebt. Es war echt iiiiih.

Bild

Wir haben natürlich trotzdem ein paar Fotos gemacht, alle Ecke der Aussichtsplattform abgeschritten und versucht durch die Wolken einen möglichst umfangreichen Eindruck zu gewinnen. Dann haben wir uns nur angeguckt, tropfend, schniefend, mit Wasser in den Schuhen und sind dann kommentarlos wieder ins Auto geflüchtet. Die nassen Jacken wurden erst mal unter den Sitz gestopft -das Wetter rief ganz klar nach Museum.

Also sind wir die berühmte Adlerstraße hinunter gefahren, haben mit jeder Kurve einen neuen Blick auf den Fjord geworfen und haben uns sehnlichst gewünscht, ein bisschen besseres Wetter gehabt zu haben. Meine Güte muss das toll sein, wenn es nicht so gießt. Die Wolken hingen nicht überm Fjord, nein sie hingen in ihm. Über dem Ort bildeten sich ganze eigene Klimazonen, die wir im Detail beobachten konnte. :cry:

Wir sind dann also direkt durchgestartet zum „Geiranger Fjordsenter“. Gerne haben wir die 220 NOK Eintritt bezahlt um aus dem Regen raus zu kommen. Meine klitsch nasse Jacke habe ich direkt im Café über einen Stuhl gehangen in der Hoffnung, dass sie dort etwas trocknen würde. Diese Hoffnung sollte sich allerdings nicht bestätigen…

Bild

Was man aber sagen muss: Das Museum war wirklich der Hammer. Sehr anschaulich wird dort gezeigt, wie die Infrastruktur an den hiesigen Fjorden entstanden ist. Wie die Menschen gelebt haben, als es noch keine Straßen und auch noch keine Schiffsanbindung gab.

Bild

Wie Häuser gebaut wurden und wie man den Platz auf der Alm dafür so Lawinensicher wie möglich ausgesucht hat. Ganze Häuser wurde in dem Museum nachgebaut und sogar ein paar Räume der ersten Fähre, die Geiranger jemals angefahren hat. Diese bewegte sich dann auch noch wie auf See, sodass einem beim durchgehen richtig schwummrig wurde.

Bild

Dann wurde gezeigt, wie die Straßen gebaut wurden. Mühsam ohne Maschinen, alles per Hand. Aus heutiger Sicht eine unvorstellbar zu lösende Aufgabe, besonders wenn man die steilen Hänge betrachtet. Über eine Stunde haben wir uns das ganze Museum in aller Ruhe angeschaut und dann noch eine Panorama-Foto-Show im hauseigenen Kinosaal bewundert. So sieht es dort also aus, wenn es nicht gerade schüttet. Super Toll! :D

Bild
Bild

Vor der Tür haben wir dann erstmal einen kleinen Buddy-Bruder gesehen-total süß und voll grün :)

Als wir raus kamen war es ein klitzekleines bisschen trockener als vorher. Wir schöpften neuen Mut und beschlossen runter in den Ort zu fahren, der dort ansässigen Schokomanufaktur musste ich unbedingt einen Besuch abstatten. :oops: Wir parkten also direkt am Hafen, beobachteten, wie viele viele viele, sehr sehr sehr alte Menschen ein Kreusfahrtschiff verließen (Die Discovery von CMV) und machten uns auf in Richtung Flaniermeile. Erst hatten wir noch in Betracht gezogen, den Fjord mit einem der Ausflugsboote zu befahren, ein Blick nach oben zeigte aber schnell: das machte an dem Tag leider auch keinen Sinn, die Sicht wäre minimal gewesen. :cry:

Bild

Gut war dann, dass wir den Schoko-Laden ziemlich schnell ausfindig gemacht und daraufhin gestürmt haben. So etwas Gemütliches habe ich schon sehr lange nicht mehr gesehen, alles in Holz und mit türkiser Deko. Kleine zusammengewürfelte Sitzecken auf jeder freien Fläche und überall Schokolade.

Bild

Hmmm, ich war im Himmel. :verliebt: Dennis eroberte für uns sofort eine Sitzecke mit Kuschelsofo und ich organisierte einen Kaffee und eine warme weiße Schokolade – Team Work in Angesicht des Feindes (dem kalten Usselswetter draußen!). So saßen wir dann da, trinkend und in der guten warme Stube und wären am liebsten direkt eingenickt. So schön gemütlich war das da!! :lol:

Bild

Bald schon machte sich aber leichter Hunger bemerkbar und wir machten uns sehr wiederstrebend wieder auf den Weg. Draußen war es immer noch grau, aber der Regen hatte sich auf ein mitteleuropäisches Normalmaß reduziert. Also erst mal weiter der Straße hinterher bis zu einem super tollen Aussichtspunkt am südlichen Ende des Fjords. Dort stürzt ein Wasserfall kräftig sprudelnd in die Tiefe, man konnte hautnah dabei sein und tolle Fotos in den Fjord hinein knipsen. Auf den Fotos, die wir hier machen konnten, kann man freilich gerade noch mit Mühe den Fjord von den dahinter aufragenden Bergen unterscheiden, es war schon deprimierend. -.-°

Bild

Nun kam ein für uns ganz überraschender Straßenabschnitt, denn die Serpentinen, die sich als Adlerstraße in den Fjord hinabwinden sind NICHTS gegen den Geirangerveien, den wir Buddy nun hoch ins Gebirge scheuchten. Unser Kleiner macht das aber wirklich prima, mit dem ganzen Gepäck hinten drin marschiert er trotzdem sehr leichtfüßig um die Kurven, das muss man schon sagen. Später sollte es aber noch kniffelig werden, so viel sei schon mal gesagt. ;)

Bild

Bevor es ans Thema Hütte suchen (bei dem Wetter war definitiv wieder eine Hütte angesagt!) ging stand allerding noch ein Ziel auf der Tagesordnung: Der Aussichtspunkt „Dalsnibbar“. Wir hatten nur gelesen, das man von dort einen tollen Blick haben soll. Also wollten wir hin, in der Hoffnung dass die Wolken einfach irgenwann aufhören würden.

Als wir unten dann ein Schild sahen „Höchster Ausblick auf einen Fjord von einer Straße aus in Norwegen.“ War unsere Begeisterung geweckt. Hierzu muss man sagen, dass die eben beschrieben Straße an einem See entlang lief, der wiederrum eine Hütte am Ufer hatte, auf der eindeutig zu lesen war „Djupvasshytta, 1030m über Null“. Zum Aussichtspunkt waren es also noch gut 470 Höhenmeter. Wir haben Buddy ein bisschen gut zugeredet, die Maut bezahlt und uns auf die Straße begeben.

Bild

Die ersten 3 Kurven waren auch noch total entspannt, schön großzügig und vor allem asphaltiert. Ja und das hörte dann auch schon bald auf. Ungefähr 2 Kurven vor uns fuhr ein Kipplaster die Strecke hoch, wir hatten uns noch gefragt: was will der wohl da oben. Kurz darauf wussten wir es: der bringt neuen Straßenbelag. Der sah dort oben nämlich so aus: ein grau-nasses Kies-Sand-Gemisch. Suuuuper. Ab jetzt begleitete uns das Geräusch von spritzenden Steinchen die auf Lack treffen. Jeder Einzelne tat ein bisschen weh :|

Die Kurven schraubte sich nun weiter hoch und mit jeder bekam man einen besseren Blick auf die umliegenden Gipfel und den sehr nahen Gletscher. Es war schon sehr aufregend, vor allem weil wir dann noch eine Art Planierraupe trafen, die das Sand-Kiesgemisch aus dem Kipplaster in aller Seelenruhe vor uns auf der „Straße“ verteilte. Ja so sind sie die Norweger, Sch*** auf Sonntag, Hauptsache die Straße ist ok. :D

Dann kam auf einmal eine lange Kurve und dann war der Berg zu Ende. Ein Parkplatz auf einem Hochplateau und zack – Ende im Gelände.

Bild

Buddy wurde erst mal so geparkt, dass später noch ein tolles Foto gemacht werden konnte und Dennis stieg ganz entspannt aus und war fast just in dem Moment auch schon ein paar Schritte weg geflogen. Gut, dass er die Regenjacke fest in der Hand hatte… Meine Güte, war das Windig hier oben und ordentlich kühl, unter 10° C. auf jeden Fall.

Bild

Aber der Blick war gigantisch. Nur schroffe Berg um einen rum, dann noch der Gletscher im Rücken und vor einem, ganz weit unten der Fjord. Zwischenzeitlich hatten sich die Wolken auch aus dem Tal nach oben verzogen, so dass der Blick ganz gut war. Geregnet hat es hier oben auch nicht, wir waren schließlich fast über den Wollen ;) Der ideale Standpunkt also für uns. :D

Bild
Bild

Als wir uns an dem Anblick satt gesehen hatten und die Knochen langsam taub wurden hieß es wieder runter fahren. Die Abwärtsetappe durfte Dennis fahren, ich war schließlich heute bis hierhin schon die ganzen Serpentinen hinauf gejuckelt und wollte nun noch ein paar Fotos machen :wink:

Bild

Als wir dann unten ankamen war die Freude groß. Wir sahen ein blaues Loch im Himmel. Dies wurde direkt am Ende des Sees für ein ausgiebiges Fotoshooting mit dem Gletscher genutzt. Man, tat das gut. Unsere Gemüter waren schon richtig taub vom ganzen Regen.

Bild
Bild

Weiter gings dann über die E15. Auf der Karte hatten wir einen vielversprechenden Campingplatz am Strynsvatnet ausgespäht.

Bild

Dies war für heute das Ziel, für mehr hatten wir wirklich keine Lust mehr. Allerdings gab es jetzt wirklich ein paar Sonnenmomente und in Richtung See konnten wir noch ein paar tolle Sonnenscheinfotos machen.
Balsam für unsere Seelen :)

Bild

Bild

Der Campingplatz war dann auch schnell gefunden und Dennis handelte für uns eine 6 Personen Hütte mit Seeblick (die einzige Hütte mit Seeblick, daher wollten wir sie) für einen um 200 NOK reduzierten Preis aus. Der Ursprungspreis hätte übrigens immer noch unter dem für die Hütte in Sandnessjoen gelegen… *hüstel*.

Bild

Nachdem wir erst mal was Warmes gefuttert haben, konnten wir der Versuchung nicht wiederstehen und haben uns mit Decken und Kissen auf die Bank unterm Vordach gekuschelt. Der Blick auf die Berge und den See war unfassbar, da die Sonne durch die ducken Wolken tolle Muster auf den See war. Wir haben es solange ausgehalten, bis der Regen fast wagerrecht kam und wir selbst unter dem Vordach dem Regen ausgesetzt waren.

Bild

Dann hieß es abwarten was der nächste Tag wohl bringen würde, wir waren jedenfalls froh, Holz über den Köpfen zu haben, denn der Regen prasselte die ganze Nacht heftig auf das Hüttendach. :)

Damit schließe ich nun meinen Bericht für heute und wünsche euch einen schönen Abend,

Viele Grüße,
Svenni
Duis-Svenni
 
Beiträge: 58
Registriert: Sa, 17. Nov 2012, 16:33

VorherigeNächste

Zurück zu På tur i Norge

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste