Hallo Ihr Lieben,
die erste Woche in diesem Jahr ist um und ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von 2014 halten soll...Tendenziell kann es aber eigentlich nur besser werden (auch wenn 2014 keine Norge-Reise ansteht

).
Also beschäftige ich mich aktuell lieber mit schönen Erinnerungen - Ablenkung ist alles
arippich hat geschrieben:Ich habe Deinen Bericht auch gerne gelesen. Was ich mich aber frage, ob es auch mal Fisch gab

?
Jaaaaa, ich greife jetzt mal vor: die Sache mit dem Fisch ist für die Fische in Norwegen sehr gut ausgegangen, denn es gab bei uns KEINEN selbstgefangenen Fisch auf dem Tisch

Am Ende lag es wahrscheinlich einfach daran, dass wir fast keine Zeit investiert haben. Dafür gab es einfach zu viel andere Dinge zu entdecken und zu tun
kami hat geschrieben:Wow.... hab den Thread erst jetzt entdeckt und hab erst überlegt, ob ich mir so einen langen Thread wirklich antun soll.
In der Tat ist der Bericht jetzt doch schon ziemlich lang geworden... Aber in 4 Wochen passiert ja auch einfach viel ^^ Jetzt nähern wir uns aber leider mit großen Schritten dem Ende der Reise und damit auch dem Bericht. Mein nächstes Projekt sind dann die Fotobücher, dazu bin ich nämlich immernoch nicht gekommmen ....
Guido QQ hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Schiffsgrösse dafür ausschlaggebend ist, ob der Kreuzfahrer direkt am Kai anlegt oder nicht. Ich glaube viel eher, dass das eine Geldfrage ist. Die Tage, die wir in Flam waren, haben nämlich gleich mehrere von diesen Riesenpötten direkt am Kai angelegt. Dafür haben kleinere Kreuzfahrtschiffe weiter draussen festgemacht und die Passagiere wurden "ausgebootet". Meine Vermutung ist viel eher, dass die Liegegebühren dafür ausschlaggebend sind, ob der Kahn direkt am Kai oder weiter draussen festmacht. Sicherlich gibt es auch einen Reservierungswettlauf...wer zuerst kommt, mahlt zuerst...
Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht...Klingt aber logisch, vor allem weil wir am Tag nach unserer Wanderung ein Segelboote (5 Master) auch draußen haben liegen sehen... Danke für die Info


Patrick S hat geschrieben:ich glaub ich hab hier was zum Thema

nämlich eine schöne Führerstandsmitfahrt mit der Flåmsbana talwärts , in HD

Dir und allen anderen Norwegen.Freunden viel Spaß damit
https://www.youtube.com/watch?v=OD7pDq8pvXc
Patrick, das Video ist super. Ich war direkt wieder im Urlaub als ich es angeschaut habe

Besonders cool finde ich es, dass man am Anfang denkt es wäre mitten im Winter und wenn der Zug unten in Flam ankommt merkt man, dass eigentlich Frühling ist. Wahnsinn. Wie kommt, es dass du aus so einer tollen Perspektive mit der Bahn fahren konntest?
Sooo, nun würde ich mal sagen, dass es mit dem nächsten Tag weitergeht oder?
Tag 22: 22.08.2013 Flam-Tveit Hard Facts:Von/Bis: Flam-Tveit
MINI-KM: 232 km (5014km gesamt seit DU)
per Pedes: kaum nennenswert
Wetter: SONNE *juchuuuuu*
Ihr könnt euch vorstellen, was für ein Gefühl es war, als wir an diesem Tag das Zelt aufgezogen haben und Sonne gesehen haben. Unfassbar. Sofort waren wir voller positiver Energie und wollten eigentlich gar nicht ins Auto sondern einfach nur draußen sitzen und die Sonne genießen.

Wie ich ja schon geschrieben hatte, wollten wir von Flam aus direkt über die E16 weiter nach Voss fahren um dort zu entscheiden, ob wir nach Bergen fahren wollen oder nicht. Allerdings kam uns die Sperrung von einem der dazwischenliegenden Tunneln in die Quere. Einen Weg über den Berg gab es an dieser Stelle nicht und die „Umleitung“ für Touristen war ein Boot, welches um 9, 11 und 15 Uhr fährt. Ratet mal, wer um 11.15 Uhr in der Touristinformation stand um Erkundigungen einzuholen? Naja, bis 15 Uhr wollten wir dann doch nicht warten und haben beschlossen halt noch mal nen Bogen entlang des Sognefjord zu drehen.

Da wir den Auerlandsveien ja bereits auf der Hintour befahren hatten, haben wir nun die Augen zusammengekniffen und sind durch den 24 km langen Tunnel unter dem Auerlandsfjell hindurch gefahren. Man muss allerdings sagen, dass das wirklich ein gut ausgebauter, toll beleuchteter Tunnel war. 3 Mal kam man durch große Höhlen, die dann sogar durch tolle Lichtilluminationen angestrahlt waren, sodass das Auge auch mal eine kurze Ablenkung hatte.
Nach dem Tunnel ging es dann erstmal an unserem Campingplatz vom Vortag in Laerdalsoyri vorbei in Richtung Fähranleger in Fodnes, den wir ja auch schon kannten. Kurz vor dem Straßenende sind wir dann aber abgebogen und sind auf der Straße 53 direkt am Wasser des Ardalsfjorden entlang gefahren.

Traumhaft und vor allem kaum Autos unterwegs hier. Der Ort am Fjordende „Ardal“ war ehrlich gesagt kein Juwel, und scheinbar kaum touristisch erschlossen. Die Landschaft hat uns aber sehr gut gefallen, wir mögen es ja eh immer etwas abseits der großen Touristenströme. Für uns gings nun noch ein Stück weiter weg vom Fjord in Richtung Ovre Ardal. Dort hatte ich auf der Karte eine kleine Passstraße über die Berge ausgemacht, der wir nach Turtago folgen wollten.

An dieser Stelle hätten wir wohl ohne das Navi kapitulieren müssen, denn die Straße war äußerst gut versteckt und da sie auf der Karte eher als kleiner gelber Strich eingezeichnet war, hatten wir schon böse Vorahnungen. Allerdings wurden diese ausnahmsweise mal nicht bestätigt, denn die Strecke war durchweg asphaltiert. Das war aber auch schon alles, reichte uns aber schon voll und ganz aus!

Zuerst ging es mal in mega kleinen Serpentienen hoch und zwar richtig hoch. Auf gut 900 meter haben wir uns erst mal hochgeschraubt um dann über das Hochplateau zu fahren, wo es immer noch stetig bergauf ging. Aber ich sag euch, ein Hammer. Mit blauem Himmel sieht alles doch gleich noch mal gaaaaanz anders aus. Rechts von uns konnten wir die über 2000m hohen Gipfel, teils mit Schnee in der Sonne glitzern sehen, während wir schräg links vorne schon wieder die Ausläufer des Jostdalsbreen bewundern konnten. Um uns herum wieder viele Wasserläufe und viel viel Landschaft. Das Einzige, was das Bild etwas gestört hat, war das über den Pass auch die Stromversorgung der anderen Bergseite läuft und somit diverse Hochspannungstrassen inkl. Strommasten über die Berge geführt waren.

Naja, alles hat seinen Preis und wir haben wohlwollend darüber hinweg gesehen. Lieber Strommasten als Ströme von anderen Touristen, die alles platttrampeln.

An der Mautstsation auf 1300m gab es dann erst Mal einen kleinen Stau. Vor uns standen schon zwei Autos an der Schranke, welche sich nicht öffnen wollten. Der Fahrer des zweiten Wagens stieg aus und die beiden Herren versuchten gemeinsam ihr Glück (kannten sich augenscheinlich vorher nicht). Die Kreditkarte von dem zweiten Fahrer funktionierte dann, so dass der erste Fahrer durch konnte. Danach hing sich aber leider der Kassencomputer auf und gab keinen Mucks mehr von sich. Wir also auch ausgestiegen und geguckt was so geht. Auch unsere Kreditkarten entlockten dem Gerät kein Lebenszeichen. Fahrer 1 konnte ja nun auch nicht einfach weg fahren, schließlich hatte Fahrer 2 ihm ja jetzt die Maut bezahlt. Nachdem Beifahrerin 2 überlegt hat hinter dem Häuschen entlang offroad zu fahren, Fahrer 2 dies aber wegen der dort liegenden Wackersteine verworfen hat, kam uns die Idee auf der Gegenspur unser Glück zu versuchen.

Also die Autos vor die Schranke für die Gegenseite gestellt, bezahlt (hat auch funktioniert) und dann wie wild vor der Lichtschranke rumfuchteln, damit die Schranke aufgeht. Juchuuuu. Ratz fatz waren Buddy und der zweite Wagen durch und wir alle haben uns sehr gefreut. Also konnte es weiter gehen.

Als wir ins Tal runter kamen haben wir dann noch einen Paraglidingschirm inkl. Flieger gesehen. Das würde ich auch gern mal machen, aber erst mal war es schön mit anzusehen, wie der Flieger den Schirm immer wieder auf Aufwinde gelenkt hat und so deutlich länger in der Luft war als wir eigentlich anhand der Höhe vermutet hätten. Toll.

Nun ging es wieder steil bergab und immer wieder konnten wir durch die Bäume Blicke auf das Örtchen Fortun und die Seen und Flüsse erhaschen, die um es herum verstreut waren. Richtig tolles Fleckchen Norwegen und auf jeden Fall ein Fleckchen, was uns besonders gefallen hat.

Leider ist dann ein Missgeschick passiert, was sich auch auf den weiteren Reisebericht auswirken wird: Mir ist die Kamera aus dem Auto gefallen

Der Schutzdeckel war zwar drauf, aber die Linse muss sich im inneren doch verschoben haben. Jedenfalls mussten wir ab diesem Zeitpunkt mit einem dunklen Schatten leben, der auf jedem Bild sichtbar ist

Wir haben so gut es geht versucht diesen Fleck im Hintergrund zu verstecken, aber geklappt hat es leider nicht immer -.-

Bald nach dem Kamerafall kamen wir dann endgültig aus dem Berg heraus und fanden uns an der Kopfseite des Lustrafjorden wieder, wo wir erst mal ein paar Schritte gegangen sind. Immer noch Sonne, immer noch warm. Und wieder am Fjord. Wie kann es besser sein?

Da das Ziel für heute war einen guten Angelplatz zu finden sind wir dann auch erst mal weiter gefahren, allerdings war schon bald direkt an der Fjordseite ein Angelplatz ausgeschildert. Hier ging ein kleiner Steinpfad direkt runter ans steile Ufer.

Es wurde also geparkt und Dennis fing an die Blinker zu baden. Ich hab den Ludlum fertig gelesen und dann auch ein bisschen mit geangelt.

Wie ich aber ja schon verraten haben, waren wir beide aber ohne Erfolg und nach knapp 2 Stunden sind wir dann auch wieder weiter, wir mussten ja noch bisschen Strecke aufholen.

Immer weiter am Fjord entlang schlengelte sich die Straße. Was für ein Fjord, was für eine Landschaft. Vor lauter Staunen haben wir das Fotografieren ehrlich gesagt etwas vernachlässigt.

Richtig toll mit den vielen kleinen Häusern, die direkt an den Fels auf Stelzen ins Wasser gebaut wurden und nun rot und grün und blau schimmerten. Die Örtchen am Fjord oft klein und süß, in Sogndalsfjora aber wieder das blühen Touristenleben. Also schnell weiter. Wir wollten zurück nach Hella um dort wieder überzusetzen auf die andere Fjordseite. Kurz vor Sogndalsjfora machte die Straße aber noch einen Schlenk ins Landesinnere um eine Landzunge zu durchqueren.

Und was sahen wir da, einen rieeeeesen See. Wir lieben Seen mit Wiesen drum herum und dann dicke große Berge. Soooo schön und sooo idyllisch und einfach nur WOW. Hier hätten wir wohl auch bleiben mögen.

Aber nein, nur gucken und bisschen fotografieren und dann weiter in Richtung Hella.

Auf dem Weg haben wir dem Morella-Dealer vom Vortag noch einen Besuch abgestattet und noch mal eine Schale erstanden. Hammi hammi. Ich sag mal so: am nächsten Tag zum Frühstück waren keine mehr da


In Hella war die Fähre rüber nach Vangsnes auch direkt da und wir konnten so drauf fahren. Immerhin war es schon wieder 18 Uhr durch und langsam hatten wir auch Hunger.

Gut, dass hinter dem Hafenanleger direkt 3 Campingplätze auf der Karte eingezeichnet waren.

In Tveit sind wir dann abgebogen und was für ein Glücksgriff. Wir haben unser Zelt direkt am Fjord aufgebaut und konnten der Sonne beim Untergehen auf der anderen Fjordseite über den Bergen zugucken.


Außerdem hat der Platz einen eigenen Angelplatz, so dass Dennis den ganzen Abend blinkern konnte.

Es hat sogar auch eine Makrele angebissen, sie war aber noch sehr klein, deswegen hat er sie wieder schwimmen lassen. Übrigens: Freiwillig. Ich musste ihr gar keinen Namen geben und auch nicht traurig gucken!! Super, oder?

Das Highlight des Abends war allerdings kurz vor dem Makrelenfang. Ich saß so schön gemütlich vor dem Zelt mit Buch und Apfelsaft und konnte Dennis Luftlinie über eine kleine Bucht so in ca. 80m Entfernung beim Angeln zugucken.

Auf einmal ruft er „heeey“ und ich dachte „er hat einen Fisch“. Da macht er die Hand auf den Kopf wie eine Haiflosse und ich dachte erst „Indianer?“.
Sekunden später war klar, weder Indianer noch Hai, sondern Wal. So schnell bin ich lange nicht mehr geflitzt, Kamera mit und ab zum Angelplatz. Und tatsächlich tauchte immer wieder eine kleine Finne aus dem Wasser aus.

Dass es hier Schweinswale geben sollte wussten wir schon, aber einen zu sehen war natürlich unfassbar. Suuuper. Wir habe die Finne ungefähr 3 Mal gesehen und auch einmal auf ein Foto gebannt, dann war er weg der kleine Kerl, da konnten wir starren was wir wollten.

Ein Angler hat dann erzählt, dass die Wale einen richtig umringen, wenn man zum Angeln mit dem Boot raus fährt weil die dann da den Anglern die Fische weg futtern können. (Unter dem Gesichtspunkt klar, dass Dennis Nichts fängt, wenn die Wale alles wegfuttern, ne?!

)

So ihr Lieben, mit den Walen beende ich dann auch diesen Reisetag und werde mich eher mal den (Stuben-)Tigern zu wenden

Wünsche euch einen guten Sonntag Morgen,
Svenni
